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Haare als Futter für Carnivoren?


partisanengärtner

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partisanengärtner

Ich habe gerade kein Kleinzeug zum füttern für meine Fleischis. Da bin ich auf die Idee gekommen die kurzen Haare die ich jedes Monat von meinem Haupt schere zu verfüttern.

 

Horn ist ja ein langsamer Stickstoffspender im Gartenbau. Diese Haare lassen sich problemlos dosieren und die Pflänzchen würden uns dann auch etwa näher kennen lernen.;)

 

Ist schon jemand drauf gekommen? Die normale Düngung mit Horn  läuft ja über Pilze und Bakterien, die den Stickstoff für die Pflanzen verfügbar machen (meist Späne die aber möglicherweise mit Kot kontaminiert sind). Das ist ja bei unseren Pflänzchen nicht so günstig.

 

Ob sie es auch verdauen können weiß ich auch nicht. Vorerst habe ich bei einigen Drosera, Drosphyllum und Cephalotus einige kurz geschnittenen Haare angeboten.

 

Ein D.capensis hat darauf eindeutig reagiert. Das entsprechende Blatt beginnt sich über die Haare zu krümmen. Ein weiterer hat aber noch keinen Mucks gemacht. Drosophyllum reagiert sowieso nicht sichtbar, genauso wie der Krug.

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Hallo

Grundsätzlich bestehen Haare bzw. Horn aus Keratin, das sind Faserproteine. Da Drosera auch Protease besitzt also ein Enzym das Proteine aufspalten kann müsste es funktionieren, wie effektiv das ist bzw. ob das Keratin ausreichend aufgespalten wird kann ich leider nicht sagen.

Gruß Roman

Bearbeitet von Roman.P
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irgendwie ist mir der Gedanke seltsam die Pflanzen mit Mensch zu füttern... :dntknw: was komme als nächstes ? Haut ? Blut? 

streng wissenschaftlich betrachtet sollte das ja ok sein, aber ethisch ist es daneben.

Kam Euch die Idee aus den Gedichten von Mücke ? 

 

Umgekehrt könnte ich es eher verstehen :lol:

 

Gruß 

Tom

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partisanengärtner

Ich sehe das als Kreislauf ein Geben und Nehmen. Meine Haare verteile ich sowieso im Garten.

Da lernen mich meine Pflänzchen und der Boden eben schon früher näher kennen. Was ist da ethisch daneben?

Der kostspielige Bohei den unsere Kultur um unsere Sterblichkeit treibt ist auch nicht die ethisch philosophische Krönung. Da sind mir einige andere Kulturen näher und der Sache angemessener.

 

Das erinnert mich an den Aufstand den es gab als die ersten Forscher wagten die Behauptung aufzustellen das Pflanzen Fleisch fressen. "Das ist gegen die göttliche Ordnung wetterte das wissenschaftliche Establishment."

Leider etwas unscharf, wenn ich ein besseres habe ersetze ich das. Meine Haare sind zum Teil weiß.

 

post-2166-0-26418900-1450289068_thumb.jp

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo Thomas,

 

Am 16.12.2015 um 18:50 schrieb Thomas R:

irgendwie ist mir der Gedanke seltsam die Pflanzen mit Mensch zu füttern... :dntknw: was komme als nächstes ? Haut ? Blut?

 

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wo mich vor zwei Jahren eine Mücke gestochen und sich an mein Blut ergötzt hat, nur um schnurstracks einer D. nidiformis zum Opfer zu fallen. Die Pflanze ging dann ab in Sachen Wachstum. :D

 

Gruß

Kevin

Bearbeitet von Kevin G.
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partisanengärtner

Die sind von Bart und Kopf. Den Rest schere ich nicht weil es zu wenig sind. Haare sind übrigens nicht von Horn umgeben sondern bestehen draus.

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Viel Talg kann das bei mir nicht sein. Horn ist ja ein Faserprotein und das könnte wirklich gehen. Wird sich ja zeigen ob sich das auflöst.

Ich kann mir auch vorstellen das Pilze diese Arbeit übernehmen. Beim Chitin seh ich das im Winter öfter das Pilze diese zähe Zuckerverbindung (Polysaccharid) verdauen.

Ob wiederum die Pflanze den Pilz verdauen kann?

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo,

ich denke kaum, dass genug Oberflächenkontakt zum Haar hergestellt wird, dass es sich für die Pflanze lohnt.

Ob der Talg (mit g ;)) mitzersetzt wird, weiß ich nicht.

Viele Grüße,

Manuel

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Da stehen mir doch glatt die Haare zu Berge bei dieser Fachkompetenz hier.

Haare bestehen nicht aus Kreatin, sondern aus Keratin. Und es heißt Talg...

Ich denke, der Sonnentau reagiert hier in erster Linie auf Schweiß und Talg, die den Haaren anhaften.

Wenn Haare so gut verdaulich wären, warum würgen Katzen oder auch Eulen sie wieder aus?

Deren Magensäure ist doch wesentlich aggressiver.

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Hallo,

 

Ich musste sofort an diese Schafwolldünger denken. Da wird die Wolle zwar irgendwie aufbereitet, aber an dem Material sollte sich ja nichts ändern. Ich find die Idee jedenfalls gut.

 

Grüße, Andre

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Nabend!

Dazu fiel mir ja direkt wieder ein womit wir auf dem Bio-Hof gedüngt haben auf dem ich eine Weile gearbeitet habe.
Dort wurden zum Teil mit solchen Haarmehl-Pellets bestehend aus Schweineborsten gedüngt: https://www.baywa.de/shop/produkte/pflanzenbau-sonderkulturen/erwerbsgartenbau/duenger/organischer-duenger/provita-haarmehlpellets-14-p566704/provita-haarmehlpellets-14-25-kg-sack-566994

 

Schöne Grüße,

 

Andy

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Und was ist das dann, was z.B. die  Dionaea muscipula "übrig" läßt, wenn sie nach dem Verdauungsakt die Klappen wieder öffnet und der Wind die Reste weg weht ? Ich dachte immer, das wären unverdauliche Horn-, Keratin- oder sonstige Bstandteile aus Chitinzeugs. Wenn das mit den Haaren und den gemahlenen Hufen oder sonstwas zutrifft, dann müßte die Pflanze doch auch das dann mit verdauen ? Oder verwechsle ich hier was ?

 

Gruss

Peter

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Hallo Peter,

Chitin und Keratin sind 2 unterschiedliche komplexe Amine die nur durch starke Säuren oder eine hohe mikrobielle Aktivität zersetzt werden können.

Insofern wird wahrscheinlich wenig von den Pflanzen verdaut.

Viele Grüße,

Manuel

Bearbeitet von Manuel Reimansteiner
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partisanengärtner

Bisher war ich überzeugt das Chitin ein Polysaccharid ist ein Mehrfachzucker umgangssprachlich wie auch Zellulose. Horn Keratin ist eine Eiweißverbindung

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  • 4 Wochen später...
partisanengärtner

Update.

Einige Blätter haben darauf reagiert aber nach wenigen Tagen sich wieder entrollt. Vermutlich also nicht so lecker. Die Temperaturen liegen um die 5 Grad bis max 10 an sonnigen Tagen.

  • Danke 1
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  • 5 Wochen später...

Hallo!

 

Hat sich ein Wachstumsschub eingestellt oder gab es keine merklichen Veränderungen infolge der Haardüngung?

 

Viele Grüße

Christoph

Bearbeitet von Christoph E.
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partisanengärtner

Kann man jetzt noch sehr schlecht sagen. Meine fangen gerade wieder an zu wachsen. Da ist es noch zu kalt, aber die Tage werden länger.

Allerdings sind die Haare nicht sichtbar weniger geworden. Weder bei Drosophyllum noch bei D. capensis.

Allerdings probiere ich mal etwas Haardünger im Bode in einem Vergleichsversuch (nur mit D, capensis und Dionaea) wenn es ein wenig wärmer wird.

Das soll ja eine sehr sanfte Stickstoffdüngung sein.

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