Walnuss und die wichtige Gerbsäure

[Gast Daniel_Hukle]

Hi zusammen.

Hat es eigentlich schonmal jemand mit Walnussblättern statt Schilf versucht bei der Aldrovandakultur? Walnüsse enthalten enorm viel Gerbsäure, wären doch daher fast besser geeignet als Schilf, da man nur geringere Mengen davon benötigt, die dann auch weniger Nährstoffe abgeben als die verottenden Binsen(--> weniger Algen). Evtl. könnte man auch die getrockneten Blätter wie einen Teebeutel für ein paar Tage ins Wasser halten nur um die Gerbsäure abzugeben??? Wie ist eure Meinung? Hat das womöglich schon jemand versucht?

Gruß Daniel

[Gast Philipp Gießibl]

Hi Daniel,

finde ich eine super Idee, wäre auf jeden Fall mal einen Versuch wert! Ich glaube aber kaum, dass das schon mal jemand ausprobiert hat, bisher hat man ja eigentlich nur Sachen hergenommen, die auch an natürlichen Aldrovanda-Standorten anzutreffen sind, also im oder am Wasser wachsen.

Falls das funktionieren sollte, wäre die Erkenntnis wahrscheinlich sehr vorteilhaft, da Walnussblätter meistens leichter zu beschaffen sind als Schilf, Binsen oder Seggen. Und wenn man davon wirklich weniger braucht, also weniger Nährstoffe zuführen muss, könnte man wahrscheinlich auch viel leichter auf Schnecken verzichten, an die ja auch nicht jeder so leicht herankommt.

Ich würde sagen, einfach mal ausprobieren und die Ergebnisse hier im Forum veröffentlichen! Ich werd´s auf jeden Fall mal versuchen!

MfG Philipp

[Gast Daniel_Hukle]

Ich würde es auch versuchen, wenn mir jemand 4 bis 6 Pflänzchen zur Verfügung stellt. Ich würde dann mal den Vergleich ziehen welche besser wachsen. Leider habe ich keine Aldros (mehr).

Gruß

Daniel

[Gast Philipp Gießibl]

Da kann ich nur sagen: Schau doch mal in die Pflanzenvermittlung!!!

Das gilt natürlich auch für alle anderen Aldrovanda-Sucher!

MfG Philipp

[Martin Hingst]

Hallo Daniel,

ohne jetzt exakt sagen zu können, was sich alles bei Schilfzugabe positiv verbessert - die Gerbsäure ist wahrscheinlich nicht unter den entscheidenden Faktoren für das Pflanzenwachstum. M.M. ist das beim Abbau verrottender Blätter entstehende CO2 ein viel wesentlicher (der wesentliche) Punkt. Die Verfügbarkeit von CO2 ist einer der limitierenden Faktoren für das Wachstum aq. Pflanzen. Das heißt du brauchst vom Schilf/Binsen etc. vor allem die Biomasse; daran zu sparen heißt deine Pflanzen auf eine strenge Diät zu setzen. Und wenn du das Kraut nicht gerade heuballenweise ins Aquarium stopfst, würde ich mir um ein Zuviel an Nährstoffen weniger Gedanken machen - schlimmer als ein paar Algen ist ein Mangel an Spurenelementen.

Wie wichtig die "wichtige Gerbsäure" ist, würde mich ohnehin mal interessieren. Sicher wirksam als Chelat-Bildner, vor allem für für Eisen(II). Aber solche Komplexbildner gibt es eine ganze Reihe anderer.

Viele Grüße

Martin

[Gast Somnambule]

Hallo alle,

ich habe in mein Aquarium jetzt aus nem Aquariengeschäft einen

CO-2 Spender gekauft. Der gibt langsam aber sicher das benötigte CO2 ab. Das musste ich tun, da ich ja auch keine Binsen und kein Schilf im Aquarium habe.

mfg

Matthias Klum

[Stefan]

Ich habe auch schon schon die Hüllblätter von Maiskolben verwendet, das scheint sehr gut zu funktionieren.

In Japan kultiviert man auch in Reisstroh. Wichtiger als Gerbsäure scheint mir ein nicht allzu niedriger pH-wert zu sein, in reinem Torfwasser sind meine Pflanzen immer gekümmert.

Stefan

[Gast Philipp Gießibl]

Hallo nochmal,

ich hab´s jetzt mit Walnussblättern ausprobiert, aber die bisherigen Ergebnisse sind eher negativ. Die Aldros sind zwar gewachsen, aber leider etwas langsamer als normal. Auch die Blattentwicklung war etwas sonderbar, die Blattquirle haben nämlich ziemlich lang gebraucht, um sich zu entfalten. Teilweise waren da dann Pflanzen dabei, die sechs oder mehr noch nicht entfaltete Blatquirle hintereinander trugen, während der Stiel normal wuchs.

Die Methode von Stefan mit dem Mais werde ich vielleicht auch mal probieren, hört sich interessant an. Mit Reisstroh möchte ich es auf jeden Fall auch mal versuchen, zumal im neuen Barthlott steht, dass Aldros auch schon öfters mit Utris in Reisfeldern gefunden wurden.

MfG Philipp