Zum Inhalt springen

Cephalotus kränkelt


Christian Dietz

Empfohlene Beiträge

Christian Dietz

Hallo,

Ich habe folgendes Bild von Sebastian Bosse bekommen :

cephalotustn1.jpg

Sebastian möchte gerne wissen, was seiner Pflanze fehlt. Vielleicht kann ihm ja jemand weiterhelfen.

Christian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

erstmal Dank an Christian.

Das Gefäß, in dem er steht, ist ein hohes Glas. Eigentlich achte ich auf Staunässe. Oft ist das  Substrat sogar ziemlich trocken. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass Wasser, das sich in der Drainageschicht sammelt (Seramis) vielleicht ein bisschen gammelt? Habe aber eigentlich noch nie Probleme mit unten geschlossenen Pflanzbehältern gehabt.

Vielleicht ein Pilz?

Sah vielleicht irgendein Cephi von euch mal so aus und was habt ihr gemacht?

Sebastian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also um ehrlich zu sein, hilft so ein Bild allein nicht besonders weiter, wenn ein paar Angaben dazu fehlen... z.B.

Wo steht die Pflanze (Sonne: Wann und Wieviel)?

Wie hoch ist das Glas?

Wie lange steht der Cephi schon darin?

In welchem Zeitraum hat die Pflanze sich vom gesunden zum kranken Zustand verändert?

Ist das Glas abgedeckt?

Wie dick ist die Drenageschicht?

Wie hoch ist die relative Luftfeuchte?

Welches Mischverhältnis hat das Substrat?

Nach diesen Angaben kann ich vielleicht etwas hilfreiches dazu schreiben, besonders, da ich meine Cephi's ebenfalls in einem Glaszylinder halte. Zu spät scheint es ja noch nicht zu sein, da noch grüne Triebe an der Pflanze zu erkennen sind.

Einen Fehler hast du aber in meinen Augen gemacht: Ohne eigenen Topf ist die Drenageschicht überfällig, und sorgt für einen gegenteiligen Effekt im Glas. Sie macht erst wirklich Sinn, wenn die Pflanze im eigenen Topf wächst, welcher wiederum so auf die Drenage gestellt wird. So wird effektiv Staunässe verhindert, die in deinem Fall vorgekommen sein könnte.

Es kann auch sein, das durch das Glas das Wurzelwerk zu warm geworden ist. Um weiteres beurteilen zu können, braucht es aber doch noch ausführlichere Angaben...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ok, das Glas ist ungefähr 25- 30cm hoch und nie abgedeckt gewesen. Es steht normalerweise an einem Ostfenster mit Sonne von Sonnenaufgang bis ca 1 Uhr mittags ohne Zusatzbeleuchtung. Er ist ein ca. 1 Jahr alter Rhizomsteckling, der mit anderen in diesem Gefäß groß geworden ist. Beim Pikieren wurde er trotzdem aus dem Substrat geholt, weil er sonst an einer ziemlichen blöden Stelle weitergewachsen wäre. Das Substrat ist Weistorf mit Quarzsand (3:1) sonst nichts. Die Drainageschicht ist ca. 3cm stark und besteht aus Blähton (Seramis). Gegossen wird er mit destilliertem Wasser aus dem Baumarkt. Er kränkelt jetzt vielleicht schon 4 Monate. Wie schnell er erste Symptome gezeigt hat, kann ich schlecht sagen, erst als fast alle Pflanzenteile so aussahen, hab ich es mitbekommen.Die betroffenen Blätter sind übrigens nicht vertrocknet, sondern verblassen irgendwie und werden langsam weich und verwelken erst später. Auf dem Substrat habe ich einen Pilz entdeckt, der  fast wie Schimmel auftrat (auf dem Substrat), schwarze Fruchtkörper mit gelben Sporen aufwies, die ich sorgfältig entfernt habe.bisher ist er nicht mehr sichtbar geworden. Danach wurde er erstmal um ein wenig trockener gehalten. Der Cephi fing jedoch schon vor der Entdeckung des Pilzes  mit dem Schwächeln an. Das Phänomen habe ich schon mal unter Krankheiten und Schädlinge beschrieben (Euparen und Schimmel), ist aber nicht beantwortet worden. Vielleicht noch was zum Gießen: Ich gieße nie regelmäßig, sondern eher intuitiv und richte mich nach der Substratfeuchte, die man in einem Glasgefäß ja gut abschätzen kann.

Gruß Sebastian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Cephalotus follicularis :

JJ Labat, der französische Karnivorenspezialist empfehlt :

Temperatur : 18 bis 35°C im Sommer, 5 bis 15°c im Winter

Licht : im Schatten bis starkes Licht jedoch keine direkte Sonne.

Wasser : November bis April : Substrat nur feucht halten, kein Standwasser, zwischen Mai und Oktober den Topf in 2 oder 3 cm Wasser halten.

Luftfeuchtigkeit : zwischen 60 und 95%, nicht besprühen.

Substrat : zB : 50%Torf, 10% Sand, 30% Perlit, 10 %Vermiculit.

Sehr wichtig : der Topf MUSS sehr gross sein, zu mindest 0,60 x 0,60 x 0,60 cm !!!! Es ist absolut notwendig für Cephi !

jp

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ok Sebastian, danke dir :)

Mal sehen... also Sonne: vormittags und abends tut ihm mit Sicherheit nicht weh, aber Mittags ist sie einfach zu agressiv - da tust du gut daran, ihn davor zu schützen (bis 11 Uhr ist genug). Und durch die Haltung im Glas wird auch das Substrat heiss, und trocknet von aussen nach innen aus - gerade da du unregelmäßig giesst, und ihn auch mal etwas trockener hälst. Im Sommer ist dieses Gießverhalten übrigens nicht so gut. Sorge ruhig für leicht stehendes Wasser. In den Ruhemonaten kehre zu deinem Gießverhalten zurück.

Ich hatte beim Kauf meiner Cephi's mit Uwe Westphal über die Haltung im Glaszylinder gesprochen. Folgende wirklich gute Ratschläge gebe ich gern an dich weiter.

Auf den Boden des Glases kommt eine 3-5cm dicke Schicht Drenage (entweder Korkschrot oder Granulat). Direkt darauf stellt man den Topf (im Topf selber bitte nicht noch eine Drenageschicht!). Nun füllst du die Räume zwischen Glas und Topf mit reinem Torf auf, aber nur 3 Seiten. Die vierte Seite füllst du weiter mit Drenage auf. Diese Seite ist nun optimal zum gießen gedacht, da das Wasser direkt durch die Drenage nach unten laufen kann, und wieder von unten nach oben durch den Topf dringt. Die dicke Schicht Drenage erlaubt dir nun, optisch den Wasserstand zu kontrollieren. Das ist sehr praktisch, weil man durch den Glasboden ja nicht von unten giessen kann - aber so ist es doch möglich, inclusive optischem Wasserstandsanzeiger ;)

Durch die Trennung von Topf und Glas bleibt nun auch das Substrat gleichmäßig feucht, und kühler. Das strapaziert somit auch das Wurzelwerk des Cephi's nicht mehr. Der an den 3 Seiten aufgefüllte Torf speichert gut das Wasser, und gibt es gleichmässig ab.

Nun wirst du deinen kränkelnden Cephi ja erstmal wieder in einen Topf setzen müssen, was bei dir eh Sinn macht. Normalerweise ist jetzt ja nicht die Zeit zum umtopfen, aber darauf warten kostet ihn noch wahrscheinlicher das Leben. Dabei kannst du gleich ein neues Substrat mischen. Hier scheiden sich die Geister, und jeder scheint so sein Erfolgsrezept zu haben. Ich selbst habe mich an Labat orientiert, aber den Anteil an Perlit um 10% verringert, und dafür 10% mehr Quarzsand genommen. Also mein Gemisch sieht so aus: 50% Weißtorf (baltisch, sehr fein - und somit luftig), 20% Quarzsand, 20% Perlit und 10% Vermiculit. Folge natürlich lieber deinen eigenen Erfahrungen... und drücke das Substrat nicht fest. (Wichtig: - spül das alte Substrat nicht gänzlich aus, auch wenn es schlecht zu sein scheint, und trenne keine Pflanzenteile ab (prüfe dabei gleich mal auf Schädlinge). In diesem Zustand scheint mir dein Cephi nicht fit genug, um ein neues Substrat zu durchdringen!)

Zur nun zu wählenden Topfgrösse reicht in meinen Augen ein 15ner aus, - für gesegneten Schlaf nimm eher einen 18ner. Einen derart unterdimensionierten Topf wie ihn Labat empfiehlt, ist erstens Schwachsinn, und zweitens ein Druckfehler. 0,60cm sind 6mm und beschreiben somit einen winzigen Topf!! Sollte aber die Angabe in Metern gemeint sein, wäre ein 60cm umspannender Topf wiederum riesig! Meiner Meinung nach stimmt diese Angabe nicht.

Ein geeignetes Glas hat optimal die doppelte Höhe des Topfes, und bedingterweise den minimalen Durchmesser des selben. Durch die Höhe ist gewährleistet, das sich auch an trockenen Tagen oder Gebieten eine relative Luftfeuchte von um die 50-60% über dem Substrat hält (Innenstadtgebiete erreichen im Sommer einen durchschnittlichen Wert von lediglich 10-20%!). Um mehr als 60% zu erzielen, empfiehlt sich lebendes Sphagnum.

Solche Gläser sind allerdings nicht leicht zu kriegen. Die meisten in diesen Dimensionen sind Dekorgläser oder Vasen, und kosten ein kleines Vermögen. Bei NanuNana habe ich aber sehr schöne Exemplare für 13€ bekommen. Sie werden da nämlich als Windlichter verkauft, und sind ideal. Das Grösste ist grad gross genug 8)!

Lieber Sebastian, ich drücke dir die Daumen! Hoffentlich hast du die Möglichkeiten, die Muse, und das Glück deinen Cephi wieder auf zu peppeln :D !

Gruss, Camillo.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Andreas Siegler

Servus!

Ja, so was hatte ich auch mal (bzw. mein Cephi :P).

Ich hatte ihn im Gewächshaus stehen, weil ich dachte dass die Wärme und die höhere Luftfeuchtigkeit ihm besser tut als das Klima im Zimmer. Das war aber anscheinend nciht der Fall, denn - auch ohne Staunässe, das Substrat war nur leicht feucht - er sah schon bald so aus wie deiner, und zwar der größte Teil der Pflanze. Er ist also verfault, konnte nur zwei Stecklinge Retten, die ich glücklicherweise einmal gezogen hatte.

Seit diesem Zwischenfall stehen die pflanzen jetzt wieder auf meinem Fensterbrett in einem ca. 20cm-25cm hohen Tontopf, das Substrat halte ich eher trocken.

Er wächst zwar recht langsam (das machte er aber schon immer), aber seitdem hatte ich keinerlei Probleme mehr mit ihm.

Vielleicht gefällt ihm die stehende, feuchte Luft im Glas nicht? Versuch mal ihn etwas trockener zu halten, das hilft oft bei socheln "welken" Pflanzen, die sind nämlich oft mit einem Pilz befallen (was deine Schilderungen ja nahelegen).

Auch wenn er am Naturstandort eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und nassen Boden hat, sollte man nciht vergessen, dass dort ja auch ein Wind geht und das Wasser in Bewegung ist, wodurch solche Pilzerkrankungen/Fäulnis gar nicht er statt finden können.

Ach ja, Cephis haben sehr lange Wurzeln, um so höher das Gefäß, desto besser (Abwasserrohr 1m ::) ;)).

Ich hoffe das hilft.

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Lukas Reiter

Hallo zusammen,

Hier in diesem Thread wurden immense Topfgrössen für Cephalotus genannt. Vor 2 Jahren hat Herr Dr. König Zwergkrüge am schweizer Karnivorentreffen angeboten. Alle in sehr gutem Zustand und in sehr kleinen Töpfen (ca. 6 cm hoch). Auch ich halte meine Zwergkrüge aus Platzmangel in ca. 8 cm hohen Töpfen, hatte aber auch schon meine Probleme mit dieser Art. Herr König scheint dagegen die Pflanze absolut im Griff zu haben und ich frage mich wie er das macht? Weiss da vielleicht jemand Bescheid oder war mal bei ihm zuhause und hat gesehen, wie er die Pflanzen hält?

MfG Lukas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstmal danke für die ausführlichen Hilfen,

gedenke also nun doch wieder umzutopfen. Ist es empfehlenswert prophylaktisch gegen einen Pilz vorzugehen, der ja schließlich mal da war. Ob er es immer noch ist weis ich einfach nicht. Welche Mittel helfen gegen solch einen Pilz und werden C. follicularis vertragen?

PS: Bis vor einem Jahr wuchsen und gediehen alle so prächtig und jetzt alles sch.... . Habe aber genügend Nachwuchs.

Sebastian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi thetim,

ich glaube, das sollen 6 x 6 cm sein.

Hi Sebastian,

dein Cephalotus sieht ja gar nicht gut aus. Falls es ein Pilz ist, und die Wurzeln nicht beschädigt sind, würde ich das ganze verpilzte Gewebe abschneiden.

Des weiteren kannst du mit Chinosol gießen. (Fungizid, aus der Apotheke)

lG Julian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.