Substrat + Wasser bei petiolaris-Komplex

[Guest Philipp Gießibl]

Hi,

wenn ich mal wieder ein wenig Platz in meinem Terra habe, würde ich es gerne mit einer Drosera aus der Sektion Lasiocephala, wahrscheinlich paradoxa oder petiolaris, versuchen.

Das einzige, was mir aber noch nicht ganz klar ist, sind die Substrat- und Wasserbedürfnisse. Meistens wird pauschal eine sehr sandige Mischung und keine bzw. nur sehr geringe Anstaubewässerung empfohlen, aber ich glaube auch mal gelesen zu haben, dass die einfacheren Arten wie paradoxa oder petiolaris auch gut in einem Substrat mit hohem Torfanteil wachsen und Anstaubewässerung bevorzugen.

Wie bekomme ich nun die besten Ergebnisse? Kann jemand konkrete Substratmischungen nennen, die eindeutig das beste Wachstum ermöglichen?

MfG Philipp

[Markus Berg]

Hallo Philipp,

bei mir wachsen die meisten Arten in dem selben Substratgemisch recht gut. Ich verwende etwa 50 : 50 Torf-Perlite und mische noch ein wenig Vermiculit und Laterit dazu. Ich denke, dass man da aber durchaus variieren kann. Drosera paradoxa und D. petiolaris wachsen von Natur aus auf ziemlich feuchten Standorten, weshalb sie auch recht häufig in Kultur sind. Diese können unter Umständen auch in reinem Torf und in ständigem Anstau gut wachsen. Hingegen könnte ich mir gut vorstellen, es mit D. lanata oder D. ordensis - falls ich mal zuviele davon haben sollte ;) - mal mit einem Perlite - Quarzkies - Quarzsand-Gemisch zu versuchen.

Pauschal würde ich aber trotzdem ein etwas gröberes Gemisch mit 50 % Torf und Rest Perlite oder grobem Quarzsand/Quarzkies empfehlen. Mir sind bei der Verwendung von ziemlich feinem Sand + Anstaubewässerung schon mal ein paar Pflanzen eingegangen.

Bei der Bewässerung habe ich früher die Pflanzen recht nass gehalten, aufgrund negativer Erfahrungen kultiviere ich sie mittlerweile nur mit sehr leichten Anstau bzw. bei nässeempfindlichen Arten wie D. lanata so, dass die Oberfläche mal abtrocknen kann und die Pflanzen nicht im Wasser stehen.

Ach ja, für Jungpflanzen - die bei D. paradoxa wirklich sehr leicht heranzuziehen sind - verwende ich dasselbe Substrat wie bei den erwachsenen Pflanzen. Ich fülle höchstens die oberen 2 cm des Topfes mit purem Torf oder Torf mit feinerem Quarzsand, um ganz sicher zu sein, dass sie nicht austrocknen. Drosera paradoxa habe ich mittlerweile aber auch erfolgreich vom Wasserglas direkt in ein Gemisch aus Torf-Perlite sowie einem recht grobkörnigen Ton pikiert, und alle Pflanzen haben es überlebt. Man muss nur darauf achten, dass ein möglichst langes Stück des alten Blattstiels im Substrat ist.

Viele Grüße

Markus

Blüte einer Drosera paradoxa (Dehner-Klon)

Drosera dilatato-petiolaris - hier noch im Torf-Sand-Laterit-Gemisch

[Guest Philipp Gießibl]

Alles klar, vielen Dank!

MfG Philipp