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Chemonastie, -tropismus


Gast

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Hallo!

ich hätte eine wichtige Frage:

Inwiefern handelt es sich bei dem Mechanismus der klebefale um Chemonastie bzw. um Chemotropismus! Im strasburger habe ich gelesen, dass beide Reaktionen bei dem Insektenfang stasttfinden. Ist es richtig, dass Chemonastie nur bei dem Randtentakeln und Chemotropismus nur bei den Tentakeln der Blattmitte abläuft? Und wodurch genau werden die Reaktionen ausgelöst? was sind das für chemische Reize?

Bitte, bitte helft mir!! ich brauche die Antwort dringend für meine Facharbeit, dei ich in 2 Wochen abgeben muss!!!

Liebe Grüße

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Hallo goldengold,

da hast Du dir ja was vorgenommen. Und leider kann ich Dir keine definitive Antwort geben. In der Facharbeit würde ich auf Schwierigkeiten bei der defitiven Klärung verweisen, da in diesem Bereich noch viel geforscht wird (die wissenschaftliche Version von: 100% wissen tut niemand was).

Der große Unterschied zwischen einer Nastie und einem Tropismus liegt darin, das bei einer Nastie die beweglichen Organe immer mit der gleichen Bewegung auf der gleichen Bahn reagieren, so etwas das Zuschnappen der Venusfliegenfalle, die Blattbewegung bei der `Mimose´ oder das Öffnen und Schließen der Blüten vieler Pflanzen. Hier wirkt der Reiz nur als auslösendes Moment, er bestimmt aber nicht die Richtung der Reaktion (siehe Strasburger, in meiner älteren Ausgabe Seite 456). Die Bewegungen an Drosera-Tentakeln sind aber zielgerichtet. Wenn Du Beute an unterschiedlichen Stellen eines capensis-Blattes platzieren würdest, so reagierte das Blatt immer so, dass der stängelfernere Teil in Richtung auf den Stängel über die Beute klappt oder aber sich um diese Stelle eindreht. Bei einer Nastie müsste das Blatt genau genommen immer an der gleichen Stelle einklappen und eine Drehungsbewegung (wie sie manchmal zu beobachten ist) käme nie vor. Ich konnte an meinen D. capensis auch beobachten, dass die Klappbewegung nicht immer in der Linie der Blattachse erfolgt. Wenn ich z.B. einen Milchtropfen auf äußere Tentakeln gab, so klappte sich das Blatt schräg ein. Der obere Teil klappte also nach links oder rechts versetzt nur Blattachse über die Beute ein (spricht gegen Nastie). Die mehr oder weniger in Reichweite befindlichen Tentakeln bewegen sich immerauf die Beute zu, egal wo sich die Beute befindet, sie orientieren sich also `frei´ und gezielt auf den Reiz hin (spricht gegen Nastie).

Was den Punkt Wachstum oder Tugor anbelangt, so können auch Tropismen vom Tugor getragen werden, ist eben nur nicht die Regel. Meines Wissens nach ist die Bewegung der Tentakeln vom Turgor getragen (trotzdem Tropismus s.o.) und die Klapp- oder Schraubenbewegung des Blattes durch schnelles Wachstum.

Der chemische Reiz ist das Vorhandensein von Stoffen, die die fleischfressende Pflanze benötigt und aus der Beute enzymatisch lösen kann. Wie die `Wahrnehmung´ dieser Stoffe genau erfolgt und wie die Ausbreitung über das Bewebe der Blätter funktioniert ist, glaube ich, noch nicht 100% geklärt. Die Wahrnehmung kann eigentlich nur über Diffusion bestimmter Stoffe durch die Klebetröpfchen zur Zellmembran erfolgen und dort einen Zusammenbruch des Zelldruckes auslösen (Gewebe krümmt sich auf Reiz zu). Welche Stoffe das ganau sind könnte ein Kurs ja in einer Versuchsreihe für ein paar Arten ermitteln  ;D.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen. Warte aber vielleicht noch auf ein, zwei andere Antworten.

Ich würde die FA mit einigen Fotos spicken, kommt bestimmt gut an.

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