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Knollendrosera


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Sonja Schweitzer
Posted

Hallo zusammen,

im vergangenen Winter habe ich mir bei Allen Lowrie einige Knollendrosera bestellt und sie nach Erhalt sofort in ein trockenes Torf-Sand Gemisch gepflanzt.Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen,die Töpfe erstmal in Ruhe zu lassen,doch nach etwa zwei Wochen packte mich die Neugierde und ich legte die eine oder andere Zwiebel vorsichtig frei.Wie ich feststellte,fingen die Knollen an,auszutreiben und zwar in die richtige Richtung.Ich habe das Substrat jedoch nicht angefeuchtet,da ich dachte,dies fördere das Wachstum der Triebe und koste die Knolle selbst zuviel Kraft.Schließlich hatten sie ja bei Allen vor nicht allzulanger Zeit erst eingezogen.Ich bedeckte die Zwiebeln also vorsichtig wieder mit dem Substrat und übte mich in Geduld.Als ich eben,also nach etlichen Monaten die Zwiebeln wieder vorsichtig freilegte,um nachzusehen,ob noch etwas von ihnen übrig war (einem Bekannten wurden alle Knollen im Sommer im Gewächshaus von irgendwelchen im Substrat lebenden Viechern aufgefressen!),mußte ich feststellen,daß jede große Knolle,die ich zu Beginn des Jahres von Allen bekommen hatte, vertrocknet war und mindestens eine Tochterknolle gebildet hatte.Meine Frage wäre nun,ob diese viel kleineren Tochterknollen überhaupt eine "Überlebenschance" haben (ich habe schonmal gehört,daß diese ebenfalls nach einiger Zeit eingehen) und wie ich sie nun weiterbehandeln soll (im Moment noch trocken halten oder schon langsam mit dem Wässern beginnen)?

              Gruß!

             Sonja        

Posted

Hallo Sonja,

die kleineren Knollen sind schwieriger zu kultivieren. Der Austrieb der Knollen ist eine Kombination von 'innerer Uhr', fallenden Temperaturen und langsam (über Wochen!) steigender Bodenfeuchtigkeit. Du kannst das ja jetzt mal zum Winter versuchen. Vielleicht kannst Du einige retten.

Allgemein zum Thema Knollendrosera:

Ich bekomme immer wieder Bauchschmerzen wenn die Kultur, dieser aus der Natur ausgegrabenen Pflanzen, zur Sprache kommt. Ich weiß, dass dieses Thema hier schon diskutiert wurde, und möchte vor allem auch keine unwissenden Käufer angreifen. Auch ich habe aus Unwissenheit und Gier, vor längerer Zeit, schon etliche zu Tode gepflegt.

Seit über 25 Jahren wurden nun schon etliche 10.000 Pflanzen ausgebuddelt und weltweit vermarktet. Wieviel von denen haben eine_dauerhafte_Chance in Kultur? Bis auf ganz wenige bekannte Arten (z.B. Dr. peltata, Dr.menziesii) sind die Pflanzen nur sehr schwer (oder nicht) zu halten.

Ich vermisse hier eigentlich eine klarere Position des Vereines in dem Sinne:

Hände weg von den Knollendrosera, sie sind sehr schwer (oder nicht) zu halten und alle aus Australien importierten (oder durch 'Unterhändler' vermarteten) Knollen ausnahmslos der Natur entnommen.

Good growing

Thomas

Guest Squamosa
Posted

HI Sonja,

zwar hast du einen schweren Fehler gemacht, aber du hast durchaus Chancen, deine Pflanzen durch zu bekommen, wenn du sie nun gaaaaannnzz!!! langsam anfeuchtest. Die Knollen aus Australien sind in Ihrer Wachstumsphase um 6 Monate den schon länger auf der Nordhalbkugel etablierten Knollen  im Wachstum verschoben, d.H. sie treiben das erste Mal im Sommer kurz aus, ziehen meist schnell wieder ein und treiben dann im Winter wieder aus, nun im richtigen Takt.

Es tut mir leid Thomas, das ich dir wiedersprechen muss, aber "nicht kulturfähig" trifft auf viele Knollenarten, nicht nur D.peltata, D. auriculata und D. menziesii, nicht zu. Man kann sie durchaus erfolgreich kultivieren, aber das geht mit einfachen Miteln nicht; es bedarf, da stimme ich zu, einigem an Fingerspitzengefühl und Erfahrung sie zu kultivieren; und selbst dann sind sie keine Arten, die man "nebenher" kultivieren kann. Hauptgrund für viele Verluste von Knollen aus Wildsammlungen ist die Tatsache, das die meisten nicht wissen, wie man die Pflanzen auf den Jahreszeitenrhytmus der Nordhalbkugel umstellt- wenn sie denn überhaupt wissen das das notwendig ist. Dieses Thema ist im Übrigen schon vielfach heiss diskutiert worden, aber das keine eindeutige Position dazu zustanden kommt, liegt an dem Patt zwischen Befürwortern und Gegnern; schlussendlich sind die meisten reine Pragmatiker ( und zu der Gruppe gehöhre ich auch), die die Knollen zwar lieber aus der Nachzucht hätten, aber solange es die nicht gibt...

Faktum est, das es Wildsammlungen immer geben wird, solange sich Käufer dafür finden- und die finden sich immer, es sei denn, man kümmert sich auf kommerzieller Seite um qualitativ zufriedenstellende Nachzuchten. Auch wenn Knodros nur schlecht via In_Vitro zu vermehren sind, sollte es doch Arten geben bei denen das möglich ist ?? Was sagen denn da unsere Experten zu dem Thema ??

CU

Posted

Hi,

na super - wenn es keine Nachzuchten gibt, muß man halt die Wildsammlungen kaufen - eine wirklich praktisch pragmatische Einstellung!

Ich möchte hier auch gar nicht wieder eine sinnlose Diskussion führen, ob diese oder jene Art nun doch zu halten ist oder ob diese Art nun selten in Australien ist oder nicht. Wollte nur den Vorstand anregen hier evtl. mal deutlicher eine Position zu beziehen. (die anderen Vereine sind da übrigens auch nicht anders)

Ich finde es schon sehr merkwürdig in einem Verein, der den Naturschutz auf seine Fahnen schreibt und ein paar Quadratmeter Moor kauft, locker über die Kultur illegal gesammelter Pflanzen aus Australien zu diskutieren.

Und dann der nette Hinweis 'hier sind die Kommerziellen gefragt' nach dem Motto: macht mal hinne, sonst müssen wir noch länger die Wildsammlungen kaufen....

Habe übrigens seit Jahren etliche Knollendroseras in Sterilkultur - aber eine sinnvolle und kostendeckende Etablierung mit anschliessender Kultur ist mit vielen Arten bisher nicht möglich.

Good growing

Thomas

Sonja Schweitzer
Posted

Hallo Sqamosa,

wenn ich wirklich einen sooo schweren Fehler gemacht habe,dann drücke Dich doch bitte ´mal genauer aus und sage mir,welchen.Ich habe mein Posting ja nicht aus Jux und Dollerei in´s Forum gesetzt,sondern,um Genaueres über die richtige Weiterkultur der Knollen zu erfahren.

Meinst Du,es war generell ein Fehler,die Drosera käuflich zu erwerben,oder bemängelst Du die Art und Weise,wie ich sie bis dato behandelt habe?

Posted

Hallo,

"...locker über die Kultur illegal gesammelter Pflanzen aus Australien zu diskutieren..."

Inwiefern illegal gesammelt ?

Ist das Ausgraben derselbigen in Australien denn verboten ?

(analog zu den Drosera bei uns)

Der Import an sich dürfte ja nicht illegal sein, da keine der Knollendrosera unter CITES fällt. Oder ?

(sorry, wenn das jetzt naiv klingt, aber ich weiß das wirklich nicht)

"...aber eine sinnvolle und kostendeckende Etablierung mit anschliessender Kultur ist mit vielen Arten bisher nicht möglich..."

Kann ich mir gut vorstellen.

Andererseits wäre ich durchaus bereit, für eine angemessen große Knolle von einem Züchter aus der Nordhalbkugel den dreifachen Preis zu bezahlen.

Erstens spart man sich die mit dem Kauf in Australien verbundenen Zusatzkosten, zweitens hat man keine Probleme mit der jahreszeitenumstellung und drittens ist sie nicht der Natur entnommen.

Ja, ich oute mich auch als Knollen-vom-Ausgräber-Käufer.

Leider ist es aber tatsächlich so, daß es überhaupt keine Alternative dazu gibt, außer den gänzlichen Verzicht. Ich habe mal spaßeshalber die Rundbriefe (Pflanzenvermittlung) der letzten 2 Jahre durchgeblättert und genau einmal ein Angebot zu Drosera auriculata gesehen.

(Vielleicht habe ich auch was übersehen, ich dachte mich zu erinnern , daß mal Dr. whittakeri angeboten worden wären).

Nichts desto trotz, es ist wohl offensichtlich, daß private Züchter nichts "öffentlich" abgeben (=verkaufen) wollen oder nichts zum abgeben haben. (letzteres würde dafür sprechen, daß sie doch nicht sooo einfach zu halten sind)

Für die "gewerblichen Anbieter" scheint es sich offenbar nicht zu rentieren, angemssen große Knollen heranzuzüchten. (Berücksichtigt man die Dauer und den Aufwand, durchaus nachvollziehbar). Und als Alternative ca. 1mm große Knöllchen zu kaufen, wo ich unter der Lupe nachschauen muß, wo oben und unten ist, habe ich genau einmal gemacht und mag es eigentlich nicht weiterempfehlen.

Ich habe beispielsweise über ein Jahr lang vergeblich versucht, eine Drosera falconeri zu bekommen (ist zwar keine Knolle) und nicht einmal bei der Tauschbörse in Gent wurden welche angeboten.

Bei Allen kostet eine Dr. falconeri ca. 5 € (wenn ich mich recht erinnere) während sie vor kurzem in der Tschechei für ca. 35 € aus invitro angeboten wurden. Dennoch war das Angebot offensichtlich ziemlich schnell ausverkauft.

Ich finde den Preis auch noch akzeptabel, für eine seltenere Nepenthes bezahle ich das ja auch.

Zurück zu den Knollen :

Samen werden gelegentlich angeboten und nach der doch in Deutschland häufiger erhältlichen Dr. auriculata war dies damals auch mein nächster Schritt, meine Sammlung zu vergrößern. Die diversen Töpfe mit unterschiedlichen Arten stehen heute noch rum, ohne daß ich jemals auch nur einen einzigen Sämling gehabt hätte.

Mein Beweggrund war daher, mir einige Arten aus Australien zuzulegen, mich in der Kultur dieser zu versuchen (meine Dr. auriculata hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr) und falls ich erfolgreich bin dann genug Tauschmaterial (Knollen) zu haben, um weitere Arten in Deutschland eintauschen zu können.

Sollte es klappen (und im Großen und Ganzen sieht es danach aus) stehen ja dann vielleicht in drei Jahren ein paar Knollen von mir in der Pflanzenvermittlung.

Was die Haltung der GfP betrifft scheint mir dies wenig erfolgversprechend zu sein. Was soll man denn genau "verbieten" und wozu eine Stellungnahme abgeben ?

Den potentiellen Käufer wird das sowieso nicht interessieren und er wird trotzdem weiterhin fleißig bestellen, denn darauf hat ja die GfP keinen Einfluß.

---

@Sonja :

Ich würde an Deiner Stelle einfach hoffen, daß sie diesen Herbst austreiben. Viel mehr als abwarten und evtl. mit etwas Wasser von oben "herauslocken" kannst du ja eh nicht machen.

Ansonsten ist meine aktuelle Theorie, daß sich Knollendrosera umso besser vermehren, je mehr Licht Ihnen insgesamt während der Wachstumsperiode zur Verfügung stand.

Was einerseits bedeutet sehr hell (aber deutlich unter 12 Std. Tageslichtlänge !) und andererseits aber auch eine möglichst lange Wachstumszeit voraussetzt.

Zumindest haben die Knollendrosera, die bei mir erst Ende des Frühjahrs (Mai) eingezogen sind und die letzten zwei Monate anstelle des Südfensters im wesentlich helleren Gewächshaus verbringen konnten, viel mehr Tochterknollen gebildet als die Arten, die eher eingezogen sind.

Obwohl die Pflanzen, die eher abgestorben sind für mich oberirdisch genauso "gut" ausgesehen haben, konnten sie(meiner Meinung nach zumindest) nicht genügend Kohlenhydrate bilden, um Tochterknollen anzulegen.

Möglicherweise ist dies auch der Grund dafür, warum die Knollen in der ersten, meist sehr kurzen "Umstellungs-saison" im Anschluß danach kleinere Knollen bilden.

Dieses Jahr gönne ich Ihnen zusätzlich zum Südfenster noch eine 70W Lampe für 8 Stunden am Tag.

Vielleicht ist ja dies der Schlüssel zum Erfolg (=  Mutterknolle wird größer + zusätzliche Tochterknollen) ?

Viel Erfolg !

Martin

PS : Eine Frage zur Kultur fällt mir noch ein. Füttert ihr Eure Knollendrosera, um größere und mehr Knollen zu erhalten ?

Wenn ja, zu Beginn oder am Ende der Wachstumsphase ?

PPS : sorry, ist alles recht wirr geworden, aber umschreiben mag ichs jetzt auch nicht mehr :-p

Guest Daniel Schultes
Posted

Hallo Leute,

@Martin:

"PS : Eine Frage zur Kultur fällt mir noch ein. Füttert ihr Eure Knollendrosera, um größere und mehr Knollen zu erhalten ?

Wenn ja, zu Beginn oder am Ende der Wachstumsphase ?"

Zu deiner Frage kann ich sagen, dass meine D. menziesii, die ich erst letztes Jahr bekommen habe, sich selbst Fliegen gefangen hatte und dieses Jahr richtig viele Tochterknollen gebildet hat. Aus zwei Knollen habe ich jetzt schon sieben Stück bekommen. Die Pflanzen stehen bei mir direkt unter der Natriumdampflampe und fängt sich die kleinen Fliegen, die ich immer wieder mal im Terrarium habe. Es gibt also keine feste Zeit im Wachstum, wann man sie füttern sollte. Ich denke, dass ein paar kleine Fliegen im Wachstum, egal wann, nicht schaden und die Entwicklung von Tochterknollen unterstützt.

Gruß

Daniel

P.S.: Übrigens gehts natürlich auch ohne Fliegen  ;). Meine 2 D. whittakeri ssp. aberrans haben auch drei Tochterknollen gebildet  :D, und das ohne tierische Nahrung.

Posted

Hallo zusammen,

zum Thema "Sammeln und Vermarkten von aus der Natur entnommenen Pflanzen" werden wir hier sicher nicht zu einer gemeinsamen Meinung finden können. Der Verein, der den Naturschutz in seiner Satzung als eines seiner Ziele definiert, kann hier jedoch nur zu einem Schluss kommen.

Ob man aus der Natur entnommene Pflanzen kauft oder nicht, muß jeder selber entscheiden. - Meiner Meinung nach gilt es dabei, zwischen dem persönlichen Egoismus und dem Naturschutz abzuwägen. Ich kenne wohl die Argument, warum das Sammeln nicht so schlimm ist, bin aber genau wie Thomas ganz klar gegen das Sammeln von jeglichen Pflanzen aus der Natur. Ausgenommen davon sind für mich lediglich die Personen, die in der Lage sind diese Pflanzen erfolgreich zu vermehren und diese vermehrten Pflanzen dann auch verbreiten. Denn nur so kann das Sammeln der Pflanzen in der Natur effektiv gestoppt werden. Michaels Argumentation, die so auch glatt aus einer Satire stammen könnte, unterstreicht dies leider nur allzu deutlich. Wie Martin schon schreibt, ist der Verzicht bei manchen Arten heute die einzige Alternative dazu, wenn man die Pflanzen nicht aus Samen ziehen kann oder will.

Was würde denn bei Dir, Thomas, eine in Gewebekultur vermehrte Knollendrosera denn so ungefähr kosten?

In diesem Sinne.

Joachim

Ansgar Rahmacher
Posted

Hi,

wir können gerne im Taublatt einen Ethik mit seltenen Pflanzen Artikel schreiben, dazu müßten sich nur ein paar Leute bereiterklären. Wir hatten hier ja schonmal eine sehr lange Diskussion,

von der wir einige Teile nehmen können. Aber bitte nicht immer nur vom Vorstand fordern, daß was passiert, sondern auch mal selbst mitarbeiten. Ich habe schon des Öfteren in der

Mailingliste angefragt, wer an einem bestimmten Artikel mitarbeiten möchte, etwas handfestes ist aber noch nie dabei rausgekommen.

Also, wer dabei mitmacht, melde sich bitte bei mir.

CU

Ansgar

Posted

Hi,

@ Martin, selbstverständlich ist das Vermarkten wildgesammelter Pflanzen in Australien verboten!

@ Joachim, der zwei bis dreifache Preis einer Wildsammlung wäre ungefähr möglich. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass viele unserer pragmatischen Mitglieder das Geld zahlen würden, solange es noch eine Wildsammlung auf dem Markt gibt!!

@ Ansgar, ich dachte eigentlich weniger an seitenlange Artikel als z.B. an einen klaren Satz (wie schon angedeutet) bei den Kulturbeschreibungen auf der HP.

Gruß

Thomas

Joachim Danz
Posted

Hallo Thomas,

ich bin zwar manchmal etwas naiv - aber um es konkreter zu machen, wieviele feste Vorbestellungen würdest Du denn benötigen, um es mit ein oder zwei Arten auszuprobieren?

Klar ist natürlich, daß nicht alle hier über die gleiche Menge "Taschengeld" verfügen - für viele überwiegt der Gedanke des Naturschutzes aber schon über den Preisvorteil von ein paar Euro. (hoffe ich ;-)

Die Bestellung von Pflanzen in Australien ist übrigens auch gar nicht so einfach und billig, wie man es zunächst vermuten würde und alleine das Geld sicher dorthin zu bekommen ist bereits der erste Nervenkitzel.

Ciao Joachim

Guest Squamosa
Posted

Hi Thomas,

"nur" 2-3fachen Preis des Imports ?? Ich hätte mit mehr gerechnet...

De fakto wäre ich bereit, dieses Preisniveau zu zahlen. Ok, es ist viel Geld, aber das wäre mir die Gewissheit, keine Knollen aus Wildsammlungen zu erhalten wert, zumal es noch andere Vorteile bringen würde...

Andreas Wistuba
Posted

Hallo,

ich hatte in der Vergangenheit hin und wieder Zwiebel-Drosera Arten in vitro. Das Problem sehe ich darin, daß die in vitro erzielten Zwiebeln z.B. bei D. menziesii oder D. gigantea selten 3-4 mm Durchmesser übersteigen. D. h. an die Etablierung schließen sich noch 1 bis 2 Wachstumsperioden im Gewächshaus an, bis man verkaufsfertige Zwiebeln hat.

Die Vermehrung selbst ist kein Problem. Falls jemand Ausgangsmaterial zur Verfügung stellt und eine Abnahme von ein paar hundert nicht-etablierter Zwiebeln/Art garantiert um selbst die Etablierung und Weiterkultur zu übernehmen, könnten wir drüber reden.

Gruß

Andreas

Thomas Carow
Posted

Hallo,

ja, Andreas hat recht. Die Zwiebeldrosera (es sind keine Knollen) wachsen zunächst einmal in Vitro sehr gut. Das Problem ist, wie gesagt, die anschliessende Etablierung der winzigen Knollen. Habe da schon langjährige Erfahrungen z.B. mit Dr. gigantea, Dr. stlonifera, Dr.erythrorhiza. Wenn man bedenkt, dass viele gesammelte Zwiebeln locker 10 Jahre alt sind, kann man den Aufwand der Vermehrung vielleicht abschätzen. Da ich mich hauptsächlich dem Großhandel widme, hätte ich bei diesem Vorhaben große zeitliche Probleme.

Da ich selbst kein Labor habe, lasse ich meine Klone durch kommerzielle Labore vermehren. Da gilt der Grundsatz: ab ca 1000 Stück/Jahr lohnt sich eine Vermehrung erst. Und dies gilt für 'einfache' Arten.

Die Vermehrung der Zwiebeln wäre ein gutes Betätigungsfeld für die vielen 'Hobbylabore'.

Solange aber noch Wildsammlungen verfügbar sind, halte ich es für illosorisch darüber nachzudenken.

Es wird evtl. bald interessant für Arten wie z.B. Dr. zonaria, da die mittlerweile fast gänzlich abgesammelt ist.

Man könnte auch sagen, je mehr Zwiebeln in Zukunft verbraten werden, desdo näher rückt der Zeitpunkt der künstlichen Vermehrung........

Happy brating

Thomas

Joachim Danz
Posted

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten Andreas und Thomas. Eure Zahlen sprechen da bereits eine klare Sprache, ein Bedarf von 1000Stück pro Jahr wird es, bei dem von Thomas geschätzten Preis, ja vermutlich auch weltweit nicht geben. Ich hoffe nur, daß Allen & Co. im Moment nicht mal annähernd so viele Pflanzen pro Art ausbuddeln!

Bleibt also im Moment nur die Hoffnung, daß diesen Leuten doch irgendwann mal das Handwerk gelegt wird und daß es unsere Experten schaffen, diese Pflanzen in ausreichend großerer Zahl auf konventionellem Wege über Samen zu vermehren...

Joachim

Posted

Ich habe heuer im Frühjahr damit begonnen, nach und nach alle von mir geernteten Species von Knollendroseras in vitro zu bringen. Zunächst gab es Probleme mit dem Nährboden, aber nach einigem Experimentieren, Telefonieren und Lesen scheinen diese aus der Welt zu sein. Die ersten Aussaaten von D. gigantea, D. menziesii, D. auriculata sind in 3-5 Monaten ca. 5-10 cm hoch geworden und wachsen damit bereits aufrecht. Die Pflänzchen teilen sich sehr rege an de Basis, so daß aus einem Samen zahlreiche Pflanzen entstehen. Auspflanzen werde ich sie allerdings erst im Februar/März bei entsprechend besserem Tageslichtangebot und besseren Lüftungsmöglichkeiten.

Inzwischen haben sich D. andersoniana, D. salina, D. macrophylla dazugesellt und beginnen gerade zu keimen.

Das Problem scheint mir die Umstellung an das "harte Leben draußen" zu sein; so oder so wird es aber noch 1-2 Jahre dauern, bis ich sie anbieten kann.

Was mich immer wieder wundert, ist die große Nachfrage an Pflanzen. Ich hatte heuer so ca. 20-30 Knollen von 4 Species (eigene, vegetative Vermehrung)  in der Pflanzenvermittlung angeboten, die innerhalb kurzer Zeit weg waren. Im Herbst kamen dann Anfragen wie: "Muß ich die Pflanzen gießen?" oder "Die Pflanzen stehen im Wohnzimmer, wie soll ich sie im Winter beleuchten?"

Das heißt für mich, daß diese Knollen innerhalb ganz kurzer Zeit tot sein werden. Meiner Ansicht nach lassen sich Knollendroseras mit ihren sehr spezifischen Bedürfnissen (kalt in der Nacht, hell am Tag!) nur sinnvoll in einem Gewächshaus mit entsprechender Nachtabsenkung kultivieren. Mir stellt sich die Frage, warum so viele Leute unbedingt Knollendroseras besitzen müssen, ohne sich je Gedanken über die Kultur gemacht zu haben?

Nachdenklich

Stefan

  • 5 months later...
Benjamin Stallmach
Posted

Hi

Was ist Tissue Culture?

Ist das Invitro Vermehrung?

MFG

Benjamin

Posted

Ja. Tissue Culture = Zellkultur, Gewebekultur.

Gruß

Jan

Faust - Volker Becker
Posted

Hi Jan, ich find das ist ein interessantes Thema (hab leider selbst auch keinerlei Erfahrung mit in vitro Vermehrung).

Ich hab eine Deutsche Seite gefunden.

http://www.hummel-invitro.de/  

Sie stellen hauptsächlich Erdbeerjungpflanzen her, aber sie bearbeiten auch eingesendetes Material(ich weiss aber nichts genaues   :-/ )

Sie vermehren auch Orchideen und haben bieten Komplettkits zur IN VITRO Kultur an(aber nichts für Carnivoren).

Vieleicht kannst du dort mal eine Anfrage per e-mail machen.

Ich hoffe ich konnte dir hier mit irgent wie weiter helfen   ;)

Gruß Volker

Posted

So eine Auftragsvermehrung, scheint mir ganz gut zu sein,

wie gesagt,

Stefan:

Könntest du mir event. dein erfolg Rezept zur in-vitro

Kultur geben ?

Ich habs in der Schule

( unter Lehreraufsicht )

nun schon zweimal versucht.

Aber alle versuche gingen daneben  :-[

und so langsam gehen mir auch die

Recurcen aus.

Und die Lehrer wollen nicht noch mehr Material geben.

Welche Hormone benutzt du, und welches Nährmedium ?

und was machst du dann damit?

Währe für eine Antwort sehr Dankbar ( wie immer :D )

MFG, Felix Förster

  • 10 months later...
Guest Lukas Reiter
Posted

Hallo zusammen (speziell Stefan),

ich bin auf diesen alten thread gestossen und wollte mich erkundigen wie sich die Knollendrosera und Petiolaris Drosera in der in-vitro Kultur machen?

mfg Lukas

Posted

Hi, folge dem Link zwei Beiträge weiter oben!

Jan

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