Guest Drosera Posted April 30, 2003 Share Posted April 30, 2003 Hallo! Ich wollte mal was fragen: Wenn man Arten kreutzt (Hybridisierung) muss man ja den Pollen von einer Art auf die Narbe einer anderen Art bringen. Aber was entscheidet über das spätere Aussehen der Pflanze? Bei Drosera capensis x aliciae zum Beispiel ist der Einfluss von D.aliciae stärker als der von capensis. Was entscheidet darüber, welche art die meisten Gene weitergeben darf? Danke im Voraus und mit freundlichen Grüßen, Jim Link to comment Share on other sites More sharing options...
Roman Renzler Posted April 30, 2003 Share Posted April 30, 2003 Meist hat die Mutterpflanze mehr Einfluss auf Form und Ausfärbung. Peter schrieb: Das Pollenkorn liefert eigentlich nur den männlichen Zellkern und einige Mitochondrien (die "Kraftwerke der zelle"), während nur die weibliche Samenanlage (Eizelle)auch die Plastiden (Chloroplasten, "Chlorophyllkörner") und die meisten Mitochondrien beisteuert! Gerade die Plastiden haben auch einen wesentlichen Einfluß z. B. auf die Ausfärbung der Pflanze! Aber manchmal wachsen die Sa,em, die von derselben Blüte stammen, zu Pflanzen heran, die sich auch noch stark unterscheiden. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Micha Plenge Posted May 2, 2003 Share Posted May 2, 2003 Also das mit der Ausfärbung muss man wohl doch etwas relativieren. Zumindest was die uns meistens interessierenden Anthocyane angeht("Rotfärbung") so befinden sich diese nicht in den Plastiden, ihre Vererbung wird daher über den Zellkern gesteuert und daran sind beide Elternpflanzen grundsätzlich gleich beteiligt (grundsätzlich im echten Wortsinne. In der Genetik gibt's scheinbar auch nichts, was es nicht gibt). Die Vererbung über das Cytoplasma, die hier angesprochen wurde und bei der die Mutterpflanze den größeren Anteil hat, dürfte für das Aussehen eines Hybriden wohl auch nicht die entscheidende Rolle spielen. Denn auch so dürfte das Aussehen eines Hybriden recht schwer vorhersagbar sein, denn das Ineinandergreifen zweier verschiedener Genome ist dafür sicher zu komplex; die Frage, wer "mehr Gene beisteuern darf" ist so sicher auch nicht ganz richtig gestellt: Jeder steuert bei der Befruchtung genau die Hälfte seines eigenen Erbguts bei, in der Regel (soll heißen bei diploiden Organismen) genau ein Allel eines Gens. Bei Hybriden wird es natürlich grundsätzlich so sein, dass die Genome der Elternpflanzen und damit auch die Anzahl beigesteuerter Allele unterschiedlich groß sein dürften. Damit ist aber noch wenig darüber gesagt, wie sich die beiden artfremden Genome gegenseitig z.B. bei der Entwicklung eines Blattes, die ja ein fein abgestimmter und regulierter Wachstumsprozess ist, beeinflussen. das kann wohl kaum jemand beantworten, denn dazu müsste man wissen, wann sich welches Gen für welchen Prozess aufgrund welcher Regulation in einen Wachstumsprozess einschaltet und welche anderen Wachstumsprozesse bzw. dafür verantwortliche Gene dadurch wiederum beeinflusst werden. Mir ist keine Pflanze bekannt, von der man derartige Kenntnisse hat. Soll heißen: Die Hybriden ähnlen beiden Elternteilen mehr oder weniger. Wieviel mehr oder weniger ist, erfährt man erst durch ausprobieren. Ist doch auch 'ne schöne Erkenntnis, oder? Link to comment Share on other sites More sharing options...
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