Zum Inhalt springen

U. pathenopipes vs. U. blanchetii "


Gast Sebastian Hess

Empfohlene Beiträge

Hallo,

also lässt sich zusammenfassend sagen, dass es keine U. blanchetii "white" gibt, sondern alle Pflanzen ausnahmslos U. parthenopipes sind. Richtig?

Dann kann das Schilderumschreiben ja los gehn... ;-)

Schöne Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Alexander, was verstehst du unter "großblütig"?

Eine meiner blanchetii 'white' - Formen hat in etwa genau so große Blüten wie die violette Form:

ublanchetiiw1bb.th.jpg

ublanchetiiw35gs.th.jpg

naja, ich geb zu da ist kein wirklicher Vergleichsmaßstab drauf :-? vielleicht teilt es sich trotzdem mit? Man sieht aber schon bei den vier Blüten gut die Variabilität: drei Blüten haben drei gelbe Farbflecken, eine nur einen. Andere haben drei etwa gleich starke Flecken, oder einen zusammengewachsenen Fleck und und und... soviel zur Variabilität bei schon allein einer der verschiedenen weißen Formen. Wenn man bedenkt, dass es dann noch andere (kleinere) weiße, violett/weiße, violett/gelbe und wahrscheinlich noch viel mehr Formen von blanchetii gibt...

z.B.

blanchetii_Mucuge_07_1995__1.jpg

%7Boption%7D

Stefan,

also ich verstehe die Diskussion anders: es gibt (ggf.) keine U. parthenopipes!

Viele Grüße

Martin

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Martin,

I agree that what I was calling U.blanchetii "white" is actually the TYPE U.parthenopipes. TYPE U.parthenopipes and U.blanchetii are certainly very different, BUT... the problem is that there are certainly many intermediate forms.

Fernando Rivadavia

Nach dieser Aussage soll es keine U. parthenopipes geben? Ich verstehe das genau anders herum.

Schöne Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Alexander Fisch

Hallo Stefan und der Rest des Utricularia Fanclubs

Hallo,

also lässt sich zusammenfassend sagen, dass es keine U. blanchetii "white" gibt, sondern alle Pflanzen ausnahmslos U. parthenopipes sind. Richtig?

Ich sehe die Sache insbesonder die Aussage von Fernando so.

Die kleinblütige Pflanze die viele als U.parthenopipes in ihrer Sammlung haben (siehe oberes Bild von Christian)ist auch eine U.parthenopipes.

Die kleinblütige Pflanze die viele als U.blanchetii white flower in ihrer Sammlung haben (siehe unteres Bild von Christian)ist ebenfalls eine U.parthenopipes.

Die großblütige Sorte die Martin in seinem Bild als U.blanchetii white flower zeigt ist möglicherweise auch eine U.blanchetii white flower.

Grüße Alexander

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo zusammen,

Ich sehe die Sache insbesonder die Aussage von Fernando so.

Die kleinblütige Pflanze die viele als U.parthenopipes in ihrer Sammlung haben (siehe oberes Bild von Christian)ist auch eine U.parthenopipes.

Die kleinblütige Pflanze die viele als U.blanchetii white flower in ihrer Sammlung haben (siehe unteres Bild von Christian)ist ebenfalls eine U.parthenopipes.

Dem stimme ich vollkommen zu!

Die großblütige Sorte die Martin in seinem Bild als U.blanchetii white flower zeigt ist möglicherweise auch eine U.blanchetii white flower.

Grüße Alexander

Das kann auch stimmen, evtl. müsste man noch erfahren was Fernando auf seiner Reise über die Blütengröße herausgefunden hat.

Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schon interessant was man da so alles herauslesen kann, wenn man will...

Also Fernando schreibt "TYPE u. parthenopipes" doch nicht ohne Grund, denn er tendiert selbst dazu, dass blanchetii und parthenopipes ein und die selbe Art sind (weiter lesen!):

"Together with 3 other CP friends who joined me on this trip, I was able to study U.parthenopipes at several places other than Mucugê, together with U.blanchetii. And I don't think any of us was able to come to a conclusion about the taxonomy of these 2 taxa.

The variation observed suggested that we were either dealing with one very variable species, or else with two species that often hybridize in the field. I'm tending more towards the single species hypothesis however...

"

Also übersetzt: "Die beobachtete Variation legt nahe, dass es sich hier entweder um eine sehr variable Species handelt, oder sonst um zwei Species, die in der Natur oft miteinander hybridisieren. Ich tendiere mehr zu der Eine-Einzige-Spezies-Hypothese..."

Das heißt zwar nicht, dass Fernando sich bereits sicher ist mit der "Eine-Spezies-Theorie", und erst recht nicht, dass U. parthenopipes schon vom Tisch ist. Aber es sieht für mich schon sehr danach aus.

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich stimme Martin zu. Was mehr oder weniger vom Tisch ist, ist die Unterscheidung von der kleinblütigen U. blanchetii 'white' und U. parthenopipes, die der eigentliche Anlass für diese und vorhergehende Diskussionen war. Ungelöst ist die Frage, ob es sich insgesamt um eine variable oder zwei leicht mit einander hybridisierende Arten handelt, die in sehr unterschiedlichen Ausprägungen am Naturstandort gefunden werden können.

Vergleicht man das mit der Entwicklung beim "U. dichotoma-Komplex" liegt Martins Aussage sehr nahe, dass es sich dahin entwickeln wird, dass alles zu einer variablen Art zusammengefasst wird. Letztlich muss sich das aber noch zeigen.

Viele Grüße

Dieter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 5 Wochen später...

Hallo

Ich schon wieder.Nachdem ich Pflanzenvergleichsmaterial bekommen habe (danke nochmal an Holger)und auch etwas genauer "unter die Lupe" nehmen konnte möchte ich euch folgende Bilder zeigen.Die Kommentare sind ausschließlich meine persöhnliche Meinung!

15.JPG

U.blanchetti man beachte den langen Sporn.

26.JPG

37.JPG

Sehr ähnliche Blüte und auch die Größe ist fast gleich.Nur der Sporn ist etwas kürzer.Für mich entweder U.blanchetti white flower oder eine Kreuzung aus U.blanchetti und U.parthenopipes.

48.JPG

Deutlich kleinere Blüte mit einer ganz anders geformten Unterlippe.Für mich U.parthenopipes.

59.JPG

610.JPG

Hier der direkte Vergleich bei dem deutlich der Größenunterschied und die anders geformte Unterlippe zu erkennen ist.Auch der Hügel in der Unterlippe ist ganz anders geformt.

711.JPG

Interressant finde ich die Verdickung des Sporns die bei der linken Pflanze doch erheblich auffälliger ist.

812.JPG

Bei der Draufsicht auch gut der Unterschied in der Form der Unterlippe zu erkennen.

913.JPG

1014.JPG

1115.JPG

Wenn man U.parthenopipes mit U.blanchetti und U.blanchetti white flower von der Seite vergleicht sieht man das auch die obere Lippe bei U.blanchetti und bei U.blanchetti white flower deutlich größer ist.

Mein Fazit:

Bild eins zeigt U.blanchetti

Bild 2 und 3 zeigt U.blanchetti white flower

Bild 4 zeigt U.parthenopipes

Was sagt ihr dazu?

Grüße Alexander

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alexander,

man kann auf den letzten Bildern sehr gut den Sporn der 3 Blüten vergleichen. Der von U. parthenopipes ist etwas kürzer und nicht so spitz wie die von U. blanchetii bzw. U. blanchetii 'white flower'. Genau so beschreibt ihn auch Taylor (wobei er nicht U. blanchetii 'white flower' erwähnt).

Ich finde deinen Vergleich sehr gut und deutlich und stimme voll mit deiner Meinung überein.

Schöne Grüße

Stefan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alexander,

aus meiner Sicht stützt deine Pflanze, die du als blanchetii white bezeichnest, die Argumentation, dass wir es mit einer sehr großen Variabilität zu tun haben, die eine systematische Trennung in verschiedene Arten immer unwahrscheinlicher macht: Du führst als Unterscheidungsmerkmal die verschiedene Gestaltung des gelben Flecks an. Meine "großblütige" Form, die ich als blanchetii white bezeichnet habe, stimmt in Größe mit deiner blanchetii white überein, und die Größe führst du ja als eins deiner Unterscheidungsmerkmale an. Aber die Gestaltung und Form des gelben Flecks meiner b. white passt überhaupt nicht zu deiner (s. Fotos weiter oben), sondern sehr gut zu deiner parthenopipes. Also auch hier wieder fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Pflanzen!

Wenn wir es hier mit zwei Arten zu tun haben, könnte die Hybridisierungs-These diese Übergänge erklären. Aber soch eine starke Hybridisierung (insb. i.d.Natur) ist doch bei Utricularia eher ungewöhnlich. Meine persönliche Einschätzung: eher unwahrscheinlich.

Bevor wir hier eine ideologische Debatte führen, würde ich die Entscheidung lieber erfahrenen Taxonomen überlassen, die hoffentlich "härtere" Unterscheidungskriterien als Größe und Form finden - oder eben nicht und sich für einen Komplex entscheiden. Letztendlich tut es der Tatsache aber keinen Abbruch, dass alle diese Formen schöne Pflanzen sind und allemal Wert, kultiviert zu werden. Dieser Wert wird für mich nicht geschmälert, wenn man "nur" auf Ebene von Varietäten und nicht auf Arten-Ebene differenziert.

Viele Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du führst als Unterscheidungsmerkmal die verschiedene Gestaltung des gelben Flecks an.

Hallo

Eigentlich tue ich das nicht.Im Gegenteil ich finde das sogar abwegig da dieser gelbe Fleck innerhalb einer Art doch schon sehr variabel ist.

Grüße Alexander

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte verstanden, dass du auf Bild 6 die beiden Arten nebeneinander vergleichst und Blütengröße, Form der Unterlippe und "Hügel" (ich habe es gelben Fleck genannt)als Unterscheidungsmerkmale anführst.

Hier der direkte Vergleich bei dem deutlich der Größenunterschied und die anders geformte Unterlippe zu erkennen ist.Auch der Hügel in der Unterlippe ist ganz anders geformt.

Dieser "Hügel i.d. Unterlippe" ist aber bei meiner großblütigen ("blanchetii") so geformt und gefärbt wie bei deiner kleinblütigen ("parthenopipes").

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte verstanden, dass du auf Bild 6 die beiden Arten nebeneinander vergleichst und Blütengröße, Form der Unterlippe und "Hügel" (ich habe es gelben Fleck genannt)als Unterscheidungsmerkmale anführst.

Hallo

Ich meinte also keinesfalls die Färbung des "Hügels" in der Unterlippe,denn die ist immer sehr variabel auch innerhalb einer Art,wie ich oben schon schrieb.Ich meinte ausschließlich die Form und die Größe die sich deutlich unterscheiden.Der "Hügel ist bei U.parthenopipes halb so groß wie die untere Lippe während er bei U.blanchetti und auch bei U.blanchetti white nur ca ein drittel der Größe der unteren Lippe hat.

Dieser "Hügel i.d. Unterlippe" ist aber bei meiner großblütigen ("blanchetii") so geformt und gefärbt wie bei deiner kleinblütigen ("parthenopipes").

Das finde ich nicht wenn ich mir deine Bilder oben nochmal ansehe! ;-) Der direkte Vergleich zeigt es meist natürlich besser.;-)

Grüße Alexander

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

Hat denn mittlerweile jemand mal die Fallen und die anderen Merkmale untersucht? In dieser Diskussion geht es bisher ja nur um die Blüten. Die alleine dürften es nicht ausmachen (Bei Utricularien scheinen die Blüten ja von Standort zu Standort stark variieren zu können, siehe z.B. U. livida).

Christian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christian,

das scheint mir auch der bessere Ansatz zu sein. Ich werde mal versuchen, ob ich mit meiner Kamera halbwegs vernünftige Fotos von den Fallen meiner Formen hinbekomme.

Alexander, vielleicht kannst du dies ebenfalls machen? Du hast ja eine große Palette verschiedener Pflanzen. Vielleicht kommen wir so weiter.

Viele Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich werde mal versuchen, ob ich mit meiner Kamera halbwegs vernünftige Fotos von den Fallen meiner Formen hinbekomme.

Martin

Hallo Martin und Christian

Wenn ich allerdings in den Taylor schaue stelle ich fest das die Fallen von blanchetii und von parthenopipes fast gleich aussehen.Ich denke wir werden sie nicht unterscheiden können.

Grüße Alexander

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alexander,

Daß die Fallen auf den Zeichnungen gleich aussehen stimmt. Trotz allem würde ich das mal überpürfen. Vielleicht ergibt sich dadurch ja doch noch irgendwas. Laut den Zeichnungen im Taylor unterscheiden sich die bracts/bracteolen deutlich. Auch die "calyx" (auf deutsch Kelchblätter?) sehen anders aus. Ausserdem entenhme ich den Bildern, daß die Oberlippe bei U. blanchetii sich nicht nach hinten um biegt, wie es bei U. parthenopipes der Fall ist. Mir fehlt es derzeit leider an blühenden Pflanzen, um das alles selbst nachzuprüfen.

Christian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe ein paar Fotos meiner blanchetii 'white' (oder was immer es ist), gemacht. Erst mal ohne weiteren Kommentar.

Fallen:

trap28dv.jpgtrap10eu.jpg

Scales (Kleine Blättchen am Blütenstiel unterhalb der ersten Blüte)

scales1bq.jpg

Kelchblätter:

calyx3zt.jpgcalyx16ng.jpg

Bracts /Kleines Blättchen unten an der Pedicel-Basis (das Pedicel verbindet die Blüte mit dem Blütenstiel):

bract27gd.jpgbract16aa.jpg

Bracteolen (Das gleiche oberhalb; meist paarweise)

bracteole27fs.jpgbracteole11lj.jpg

Hier noch mal das Bracteolen-Paar (oben) und das bract unten (kennt jemand die deutsche Bezeichnung?)

bractnbracteoles5vq.jpg

und noch mal die Blüte in der Seitenansicht.

blwhitefl9ns.jpg

Abschließend der ganze Blütenstiel. Er ist wie bei parth. s. Taylor von Blüte zu Blüte durchgebogen (blanch.: gerade), die Oberlippe steht wie bei parth. s. Taylor vom Blütenstiel ab (bei blanchetii s. Taylor ist sie um den Blütenstiel herumgebogen, was z.T. auch an dem bei blanchetii viel kürzerem Pedicel liegt).

blwhitepeduncle2ax.jpg

Viele Grüße

Martin

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Martin

Erst mal tolle Aufnahmen.Wie hast du sie gemacht?Hast du ein besonderes Mikroskop?

Zu den Bildern: Das einzige ,was wenn ich mir den Taylor richtig angeschaut habe wirklich Aufschluß gibt, ist die Bract.Sie müßte bei blanchetii deutlich gezackter sein.(Demnach wäre deine Pflanze eine U.parthenopipes.Auch das obere Kelchblatt deutet darauf hin.

Hast du evtl die möglichkeit noch ein Foto von einer Bract von der normalen blanchetii und von der parthenopipes zu machen?Ich weiß ich verlange reichlich viel aber ich verspreche dir ich bring dich ganz groß raus.;-)

Ich selbst kannes mir zwar ansehen aber da ich ein Sparmodell an Mikroskop habe kann ich leider keine Fotos machen bzw einstellen.

Grüße Alexander

PS:Bract ist die Braktee oder das Deckblatt und bracteole ist das Vorblatt.

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alexander,

danke für die deutschen Bezeichnungen der Blütenelemente.

Leider kann ich z.Zt. keine Aufnahmen von "blanchetii" und "parthenopipes" beisteuern, da die momentan nicht blühen.

Ich kann dich aber nur ermuntern, selbst mal rumzuprobieren - etwas anderes habe ich nämlich auch nicht gemacht. Und mein Mikroskop ist auch nur ein Schülermikroskop, ich habe es vor ein paar Jahren für 150 Mark gekauft, also bestimmt kein Profi-Teil. Alles was ich gemacht habe ist scharf gestellt, Kamera aufs Okular gehalten und geknipst. Den Bundespreis für Mikrofotografie wird man so nicht gewinnen, aber als Arbeitsfotos reichts allemal. Ich finde, die Fallen sind sogar ganz hübsch geworden. Immerhin bei 135 facher Vergrößerung gemacht.

Also, um ganz ehrlich zu sein, man braucht schon noch etwas - Zeit und Lust am rumfrickeln. (Mann sollte also nicht z.B. Sonntag abend anfangen, wenn man am nächsten Tag um halb fünf raus muss. Denn es macht auch viel Spaß und es besteht Suchtgefahr - einfach mittendrin aufhören ist schwer und morgens aufstehen noch viel schwerer!!).

Erfahrungen muss man dabei wohl selbst machen. Hier aber mal ein paar Dinge die ich hilfreich fand:

1.) Okular mit möglichst großer Austrittspupille verwenden. Ideal ist es, wenn die Okularöffnung im Größenbereich der Kameralinse liegt. Hab schon überlegt mir dafür mal ein Weitfeld oder Brillenträger-Okular anzuschaffen. Das würde viel bringen.

2. Wenn du manuelle Funktionen an deiner Kamera hast, nutze die. Bei mir hat zB die Kamera-Automatik immer die Blende zugemacht, und noch weitere Verkleinerung des Bildfelds konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Manuell auf Blende 2.8 gestellt war das Ergebnis schon viel besser. Ähnliches gilt für Belichtung.

3. Wenn du wie ich einfach die Kamera draufhälst, hilft die Selbstauslösefunktion gegen Verwackeln. Wer 200 Euro für einen Adapter ausgibt, kann sich das sparen. Ich wollte die 200 Euro sparen.

4. Auch eine Lupe ist ein nützliches Werkzeug. Ich habe das Foto der Kelchblätter zB einfach mit auf die Kamera gehaltenes Okular gemacht.

Alles Weitere ist probieren -schärfe, kontrast etc.

Leider war es am So schon sehr spät (wie man unschwer auch am katastrophalen letzten Bild sehen kann - das werd ich wohl noch mal machen) und ich war inzw. noch nicht wieder zuhause, deshalb konnte ich mir noch nicht mal den Taylor schnappen und selbst die Ergebnisse interpretieren. Werde das aber bei nächster Gelegenheit nachholen. Wir werden aber ohnehin noch Vergleichsmaterial brauchen. Also an alle parthenopipes - blanchetii-Besitzer mit Digicam, Lupe od. Mikroskop und Lust am rumprobieren - schaut mal ob ihr nicht etwas an Bildmaterial beisteuern könnt.

Viele Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

Ich konnte es doch nicht lassen.Hier mal zum Vergleich einige Fotos von meiner U.blanchetii white flower

11.JPG

Fangblase

22.JPG

Fangblase

33.JPG

Bract leider ein kleines Stück abgerissen

44.JPG

Bract leider ein kleines Stück abgerissen

55.JPG

Bracteol

66.JPG

Kelchblatt

Die Bilder von Martin sind deutlich besser aber ich hoffe man kann doch etwas erkennen.Wenn ich nochmal die Nerven aufbringe das Deckblatt vom Stengel zu trennen werde ich noch Bilder von der normalen U.blanchetii machen.

Grüße Alexander

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Alexander

Das bringt uns doch schon mal weiter – hier meine Interpretation.

Die Fallen meiner blanchetii "white" haben viel kleinere Appendices als die Fallen deiner blanchetii "white", passen also eher zu Taylors blanchetii, während deine eher zu parthenopipes passen würden.

Meine Kelchblätter würden sowohl zu Taylors blanchetii als auch zu parthenopipes passen – deine sind an der Spitze viel tiefer eingeschnitten. Möglicherweise ist die Calyx-Form zu variabel für eine taxonomische Betrachtung.

Die Brakteen meiner Form passen im Gegensatz zu den Fallen besser zu parthenopipes. Deine Bracteen sind tiefer eingeschnitten, gehen also eher Richtg. Blanchetii - im Gegensatz zu deinen Fallen. Die Brakteolen finde ich wieder taxonomisch eher uneindeutig.

Bei den scales (Schuppenblättern?) sehe ich meine Form dann eher wieder bei blanchetii. Auch diese sind aber sehr variabel –s. die beiden abgebildeten Exemplare.

Ein weiteres Merkmal hat Christian angesprochen-die Form der Oberlippe. Die Oberlippe meiner Form steht wie bei parthenopipes vom Blütenstiel ab, während es sich bei blanchetii nach Taylor um den Blütenstiel schmiegen sollte. Zudem schwingt der Blütenstiel von Blüte zu Blüte durch wie bei parthenopipes, während der von blanchetii gerade sein sollte.

Fazit? Für mich könnte dieses "Durcheinander" der taxonomischen Merkmale von "blanchetii 'white'" für Hybride aus blanchetii und parthenopipes sprechen – ebenfalls spräche dafür, dass deine und meine "blancheti white" sich auch untereinander unterscheiden –versch. Hybride eben mit versch. starken Merkmalen der Eltern. Auch die Corolla könnte man in diese Argumentation einbeziehen - die Farbe von parthenopipes, aber Größe und Form eher von blanchetii. Allerdings setzt diese Argumentation voraus, dass es dann reine blanchetiis gibt, deren taxonomische Merkmale auch alle sauber Taylors Beschreibung von blanchetii entsprechen (wenn denn Herr Taylor in seinem Buch die reine Art beschrieben hat!) und ebensolche "reinen parthenopipes". Wir brauchen also Fotos der Blütenelemente dieser Pflanzen/Eltern. Vielleicht finden wir diese ja bei unseren "normalen blanchetii" und "normalen parthenopipes".

Sollte sich da nichts eindeutig "reines", einheitliches finden, spräche das dann wieder meiner Meinung nach für die These mit dem Arten-Komplex. Oder dass wir die echten Eltern noch nicht kennen und dass unsere "normalen blanchetiis" und "normalen parthenopipes" auch allesamt nur Hybride sind. Aber das fände ich wie bereits gesagt eher unwahrscheinlich, da Utricularien doch für gewöhnlich nicht so wild hybridisieren.

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Monat später...

Hallo zusammen

ich möchte diesen Thread noch um ein paar weitere Bilder bereichern. Ich habe einige interessante Pflanzen von Dieter bekommen, parthenopipes und zwei weitere blanchetii 'white' Formen, die vielleicht noch etwas Licht ins Dunkel bringen können. Am meisten interessiert mich momentan, ob es so etwas wie 'reine' blanchetii bzw. parthenopipes überhaupt gibt. Deshalb werde ich mit parthenopipes anfangen und demnächst Bilder meiner blanchetii hier posten.

Um es vorweg zu nehmen, die parthenopipes von Dieter deckt sich schon sehr gut mit Taylors Beschreibungen. Hier die Elemente, die ich untersucht habe:

uparthfront17bx.jpgparthside14uo.jpg

parthtraps12uf.jpgparthscale15dt.jpg

parthbracteole17gb.jpgparthbract12vd.jpgparthcalyx18hu.jpg

(Blüte, Fallen, Schuppenblatt, Vorblatt, Braktee, Calyx)

Leider kein Bild vom kompletten Blütenstiel, dieser war aufgrund der Lichtumstellungen nicht mehr typisch geformt, wird aber nachgeliefert.

Jetzt kommt es darauf an, ob blanchetii auch so gut zu Taylors Beschreibungen passt und wo sich die anderen bl. 'white' Formen wiederfinden. Bilder demnächst hier. Eine Info vorweg, was die Breite der Corolla der von mir untersuchten Pflanzen angeht:

parthenopipes ´4-5mm

bl. white Mucuge bis 6mm

bl. white von Thomas Carow : bis 9mm

blanchetii : bis 8 mm

PS ich habe meinem eigenen Tipp folgend (s.o.) mir ein Weitfeld-Okular angeschafft und bin in der Tat sehr zufrieden. Macht schon Spaß und kann es nur empfehlen (kostete 35€). Hier mal ein Ausschnitt aus oben abgebildeten Schuppenblatt (dass selbst nur 1mm groß ist) Man sieht schön die Pigmentierungen des violetten Blättchens am grünen Blütenstiel:

scaleausschn5go.jpg

Viele Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Martin

Super Bilder.Vielen Dank für deine Ausdauer und Geduld und das du den Threat noch einmal ausgegraben hast.Ich finde du hast mit deinen Bildern schon bewiesen das es mindestens zwei Formen gibt die sich eindeutig unterscheiden nähmlich die von dir fotografierte U.parthenopipes und die etwas darüber von mir fotografierte U.blanchetii white flower. Sowohl Bracteol, Kelchblatt als auch Bract haben bei deiner Pflanze Stumpfe fast abgerundete Fortsätze während sie bei meiner Pflanze regelrecht spitz sind.Wenn ich mir dann noch die Blütenform ansehe komme ich wieder zum gleichen Schluß das es sich um drei verschiedene Formen handelt.Manche U.parthenopipes sind möglicherweise noch Hybriden zwischen U.parthenopipes und U.blanchetii.

Bin gespannt auf die nächsten Bilder.Das ist doch mal ein Beitrag der mir richtig Spaß macht.

Grüße Alexander

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.