Denis Barthel Posted June 8, 2005 Share Posted June 8, 2005 hallo, zu meiner verblüffung finden sich hier http://www.bestcarnivorousplants.com/aldrovanda/aldrovanda_for_sale.htm bilder der keimung von samen der u. bremii. nun habe ich aber erst kürzlich gelernt, das es sich bei dieser art um einen sogenannten "apomikten" handle, der wegen verkrüppelter pollen gar keine samen ausbilden könne und sich nur vegetativ vermehrt. kann mir jemand erklären, wie das zusammengeht ? verwirrt ??? , denis Link to comment Share on other sites More sharing options...
Andreas Fleischmann Posted June 8, 2005 Share Posted June 8, 2005 Falsch! ;-) Apomikten bilden durchaus Samen aus, diese werden aber nicht geschlechtlich gebildet (es findet keinerlei Befruchtungsereigniss statt, es ist also keine sexuelle Fortpflanzung, sondern es handelt sich um vegetative Vermehrung über klonierte Samen), sondern es handelt sich um mitotisch gebildete Embryonen, die in unbefruchteten, diploiden Samenanlagen heranwachsen (also Klone, wie bei vegetativer Vermehrung via Stolone z.B.!). Die apomiktisch gebildeten Samen enthalten die selbe gentet. Info wie die Mutterpflanze, und keimen aus wie normale Samen. Aber woher hast du denn die Information, dass es sich bei U.bremii um einen Apomikten handeln soll?!? Soweit ich weiß, vermehrt sich diese Art auch sexuell über Samen, sie ist nur so blühfaul, dass vegetative Vermehrung durch Teilung des Vegetationskörpers überwiegt! Falls du aber gesicherte Informationen hast, dass es sich bei U.bremii um einen Apomikten handelt, wäre ich dir über eine genaue Quellenangabe sehr dankbar! Denn Apomixis ist bei uns zwar bei einigen Pflanzegruppen verbreitet (z.B. bei den Kohlröschen, Nigritella; oder den Habichtskräutern, Hieracium), diese erkennt man meist daran, dass um sie ein taxonomischer Wust liegt, und wirkliche Verwandtschaftsverhältnisse oft unklar sind ;-). Alles Gute, Andreas Link to comment Share on other sites More sharing options...
Valentin Schatz Posted June 8, 2005 Share Posted June 8, 2005 Hi Andreas, gibt es denn (wenn du recht hast ;) ) überhaupt irgendwelche Apomikten unter den Carnivoren? mfG Valentin Link to comment Share on other sites More sharing options...
Denis Barthel Posted June 8, 2005 Author Share Posted June 8, 2005 Aber woher hast du denn die Information, dass es sich bei U.bremii um einen Apomikten handeln soll?!? Soweit ich weiß, vermehrt sich diese Art auch sexuell über Samen, sie ist nur so blühfaul, dass vegetative Vermehrung durch Teilung des Vegetationskörpers überwiegt! Falls du aber gesicherte Informationen hast, dass es sich bei U.bremii um einen Apomikten handelt, wäre ich dir über eine genaue Quellenangabe sehr dankbar! hallo andreas, hallo valentin, erst einmal danke für die ausführliche erklärung, andreas. es scheint als wenn ich das prinzip der apomixis komplett falsch verstanden habe. meine quelle ist taylors monographie, die ja durchaus zitationswürdig ist ;), und sie betrifft nicht nur u. bremii: "The pollen of U. bremii is nearly always malformed and spiraperturate and possibly, or perhaps probably, not functional. Fruits and seeds are unknown and it seems that this species, like U. ochroleuca and to a great extent U. australis, is a vegetative apomict in the sense of Stace (1980, p. 161)." (p. 616) an anderer stelle (p. 40) führt er auch u. stygia als einen weiteren kandidaten für apomixis an. ich wäre äußerst dankbar, wenn mir bezüglich dieser frage geholfen werden könnte. gruss, denis Link to comment Share on other sites More sharing options...
Andreas Fleischmann Posted June 8, 2005 Share Posted June 8, 2005 Hallo! Fruits and seeds are unknown Na, da haben Jan und Kamil dann wohl was anderes bewiesen! ;-) Taylors exzellente Monographie basiert leider nur bei sehr wenigen Arten auf Lebendmaterial, meist wurden Herbarbelege äußerst gründlich studiert. Und leider bin ich nicht informiert, inwieweit Peter Taylor bei den heimischen Arten auf Lebendmaterial/Kulturversuche zurückgreifen konnte. Seine vielen "possibly" und "propably" (zusammen mit "unexcuseably" überigens einige der häufigsten Wörter in seinem Sprachgebrauch! ;-)) zeigen ja deutlich, dass er sich selbst nicht ganz sicher mit seiner Theorie war! Fakt ist jedenfalls: Dass (bis auf U.vulgaris, U.australis und U.minor) unsere heimischen Arten relativ blühfaul sind, aber alle schon mindestens einmal in Blüte dokumentiert (und auch fotografiert) wurden! Dass U.australis-Populationen bei uns in Mitteleuropa steril sind, keine Samen ausbilden, weil sie unfruchtbaren Pollen produzieren. Daher sind sie auch keine Apomikten, denn die Vermehrung erfolgt rein vegetativ, es werden überhaupt keine Samen (weder auf sexuellem noch vegetativem Wege) gebildet. Dass U.bremii sehrwohl Samen ausbildet, siehe Erfolge bei Jan und Kamil. Nur ob dieser nach erst nach erfolgter (Selbst)Bestäubung, oder ohne Befruchtungsereigniss (i.e. apomiktisch) entstanden ist, wissen wahrscheinlich nur die Zwei selbst... ;-) Dass es unter euch doch sicher einige gibt, die erfolgreich U.ochroleuca und U.stygia (>Stefan?) kultivieren und regelmäßig zur Blüte bringen. Nun, dann können diese Fragen ja auch ganz elegant gelöst werden! ;-) Alles Gute, Andreas Link to comment Share on other sites More sharing options...
Denis Barthel Posted June 9, 2005 Author Share Posted June 9, 2005 vielen dank andreas. was u. bremii angeht, dankt taylor übrigens explizit casper für flüssigpräparate. dort wie bei den anderen europäischen arten erwähnt er aber nichts von kultur oder lebendmaterial. da scheint dieser meisterstreich also eine schwäche zu haben. gruß, denis Link to comment Share on other sites More sharing options...
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