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Roridula Kultur möglich?


Gast JoDark

Empfohlene Beiträge

Hi Leutz

Ist eine Kultur von Roridula in Deutschland dauerhaft überhaupt möglich? Ich meine unten in dem Beitrag "Roridula / Wanzenumsiedlung" steht, dass im Winter selbst erfahrenen Züchtern viele Pflanzen sterben!

Ich würde mir gerne eine Roridula gorgonias zulegen, aber solche Beiträge schrecken ungemein ab!

Ich könnte die Pflanze im Winter der Gärtnerei meiner Tante überlassen, da ist es auch im Winter warm und (ziemlich) hell! Geht das so überhaupt?  ???

Ich hoffe ja! Denn diese Pflanze ist so wunderschön...

CIAOdaniel

Hallo Daniel,

ich habe dieses Thema ins Anfängerforum verschoben.

Joachim

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Martin Reiner

Ausprobieren kann mans ja immer, es ist in diesem fall garnicht so schlecht, mit Samen zu beginnen.

Roridula gorgonias keimt relativ leicht und dann hast Du mehrere Pflanzen zum ausprobieren.

Nach 2 Jahren hast Du bereits eine ansehnliche 25cm hohe Pflanze.

Wanzen würde ich erst auprobieren, wenn du ein paar Pflanzen hast.

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Klar ist eine Kultur auch in Deutschland dauerhaft möglich.

Du musst dir nur die Pflanzen von Thomas Carow ansehen, denn die sind schon über 8 Jahre alt. Wichtig ist nur, dass du die Pflanzen, ob nun R.dentata oder R.gorgonias, insbesondere im Winter ziemlich trocken hälst. Ich halte sie so wie man Drosophyllum halten sollte (was das giessen angeht). Die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst gering sein, etwa so wie bei mediteranen Pflanzen. Ebenso lasse ich die Pflanzen nicht lange im Anstau stehen und das Substrat kann schon mal fast knochen trocken werden ehe ich wieder giesse.

Große Tontöpfe wirken sich aufgrund des ausgeglicheneren Feuchtigkeitshaushaltes im Vergleich zu kleinen besser auf die Vitalität der Pflanzen aus.

Zudem ist Sonne sehr wichtig. Optimal wäre die Kultur in einem Mediteranenhaus, aber auch ein Wintergarten mit einer Luftfeuchtigkeit unter 50% ist eine sehr gute Alternative.

Ich persönlich halte die Pflanzen an einem Südfenster und nicht in meinem Gewächshaus. Im Sommer kann die Pflanze auch gerne im Freien stehen, solange sie nicht zu viel Niederschlag abbekommt.

Terrarien scheiden aufgrund der obengenannten Kulturansprüche völlig aus.

gruesse carsten

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Martin Reiner

Hallo Carsten und Forum...

Wichtig ist nur, dass du die Pflanzen, ob nun R.dentata oder R.gorgonias, insbesondere im Winter ziemlich trocken hälst. Ich halte sie so wie man Drosophyllum halten sollte (was das giessen angeht).

Ich auch, d.h. beide auch im Sommer zwischendurch mal in leichtem Anstau ;-)

V.a. Roridula gorgonias verträgt es schon einmal etwas feuchter. (im Sommer !)

Die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst gering sein, etwa so wie bei mediteranen Pflanzen.

Bewegte Luft scheint viel wichtiger zu sein.

Erst vor kurzem habe ich ein Gewächshaus gesehen mit einer über 1m großen Roridula dentata, wo im selben Klimabereich auch Nepenthes macrophylla oder diverse Heliamphora wuchsen.

Große Tontöpfe wirken sich aufgrund des ausgeglicheneren Feuchtigkeitshaushaltes im Vergleich zu kleinen besser auf die Vitalität der Pflanzen aus.

Tontöpfe haben ein ausgelicherneren feuchtigkeitshaushalt ??

meiner meinung nach trochnen die 3mal so schnell aus, da sie über die Topfwand verdunsten.

Für mich (der ich oft 2 Wochen nicht zuhause bin) völlig unpraktikabel.

Ich verwende zur Zeit extra hohe Töpfe (12x12x20(!)cm) und das scheint vor allem R. dentata zu behagen.

Zudem ist Sonne sehr wichtig.

Wobei zumindest R. gorgonias bei sehr großer Hitze nicht sonderlich gut zu wachsen scheint.

Ich persönlich halte die Pflanzen an einem Südfenster und nicht in meinem Gewächshaus. Im Sommer kann die Pflanze auch gerne im Freien stehen, solange sie nicht zu viel Niederschlag abbekommt.  

Terrarien scheiden aufgrund der obengenannten Kulturansprüche völlig aus.

ja, dem stimme ich zu, allerdings wächst R. dentata momentan im offenen und ungeheizten Gewächshaus doppelt so schnell wie auf der Südfensterbank. R. dentata wächst überhaupt viel schneller als R. gorgonias.

Das hier ist übrigens eine ca. 9 Monate alte R. dentata (von der Keimung ab gerechnet)

Roridula_d09.jpg

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Welche Roridula ist eurer Meinung nach am leichtesten zu kultivieren?

Eigentlich würde ich nicht so gerne mit Sämlingen anfangen, da ich glaube, dass es viel schwieriger ist sie von klein auf großzuziehen. Wäre es für einen Roridula-Anfänger wie mich nicht viel einfacher es gleich mit einer Jungpflanze zu versuchen? Wenn ich die dann im Griff hab, dann kann ich sie ja mal vermehren. Aber für den Anfang wär doch eine Jungpflanze (die sich auch noch "relativ" leicht verschicken lässt) ziemlich angebracht. Findet ihr nicht?

Ich lass mich jetzt mal so richtig von euch beraten, bevor ich was falsch mache!  8)

CIAOdaniel

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Gast Fabian Fischer

Sers!

Große Tontöpfe wirken sich aufgrund des ausgeglicheneren Feuchtigkeitshaushaltes im Vergleich zu kleinen besser auf die Vitalität der Pflanzen aus.

Tontöpfe haben ein ausgelicherneren feuchtigkeitshaushalt ??

meiner meinung nach trochnen die 3mal so schnell aus, da sie über die Topfwand verdunsten.

Für mich (der ich oft 2 Wochen nicht zuhause bin) völlig unpraktikabel.

Also nach allem was ich gelesen habe ist die Kombi aus Ton und Plastik die geeignetste Kulturmöglichkeit: Also den Tontopf mit Pflanze in einen etwas größeren Plastiktopf der ebenfalls mit Substrat (Torf) gefüllt ist; das Substrat im Plastiktopf wird immer feucht - nass gehalten.

Somit kann der Tontopf die Feuchtigkeit nicht nach außen leiten und trocknet nicht aus. Stattdesen wird das Wasser gleichmäßig an das Substrat im Tontopf abgegeben. Allerdings sollte man darauf achten den Tontopf etwas erhöht zu stellen und Abflusslöcher im Plastiktopf zu haben, damit die Pflanze, v.a. Drosophyllum, niemals im Anstau steht und die Wurzeln nicht faulen können.

Genaueres werd ich in nächster Zeit noch ausprobieren.

Gruß

Fabian

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  • 3 Jahre später...

@Fabian:

Deine Tests würden mich schon interessieren. Nach dieser langen Zeit kann man doch bestimmt Resultate zeigen und ein Fazit ziehen, oder?

Falls Martin überhaupt noch hier im Forum aktiv ist:

Was halten denn die anderen von der These "Ton in Plastik"? Hat das schon jemand ausprobiert, oder ist das bei Euch sogar gängige Praxis?

Gruß

Simon

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Wo das Thema gerade mal weider angesprochen wird.

Nur zwei Tage bei uns mit heißer und sehr feuchter Luft und ohne nenneswerten Wind und natürlich beginnt bei meinen Roridula sofort wieder das große Sterben.

Meine Sammlung sieht im Moment gerade sehr traurig aus, einer meiner größten Roridula Rückschläge der letzten Jahre.

Wahrscheinlich hätte ich die Pflanzen ins Freie stellen müssen, aber jetzt ist es wieder zu spät.

Martin

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Andreas Fleischmann

Hallo!

Aus aktuellem Anlass:

Ich vermute einen "Pilz" der Gattung Phytophthora (allg. als Erreger der sog. "Wurzelhalsfäule" bekannt, befällt aber je nach Art unterschiedliche Pflanzenteile) als Verursacher des mysteriösen "Roridula-Spitzensterbens"! Der Grauschimmel (Gattung Botrytis), der meistens auf den abgestorbenen Stellen fruchtet ist meiner Meinung nach nur Sekundärinfektion auf den bereits abgestorbenen Stellen.

Phytophthora ist ein bekannter Pflanzenparasit, so war z.B. P.infestans (Wurzelfäule bei Kartoffeln) für den Hungertod tausender Iren im vorletzten Jh. verantwortlich, P.querci/P.cinnamomi sorgt für unser Eichensterben und die aus China nach Bayern eingeschleppte P.alni war erst vor wenigen Tagen in der Presse.

Und "Pilz" deshalb, weil Phytophthora - wie auch der falsche Mehltau! - kein echter Pilz ist, sondern einem eigenen Organismenreich angehört und näher mit Braunalgen verwandt ist (und die falschen Mehltau"pilze" sind näher mit den Pflanzen verwandt als mit den Pilzen).

Es wird schon an einer ganzen Reihe von Spritzmitteln gegen Phytophthora geforscht, ob schon gute für den Privatgebrauch auf dem Markt sind weiß ich leider nicht. Das Problem bei Roridula ist ja noch die generelle Spritzmittel-Unverträglichkeit, und wenn man Wanzen hat, ist  die chemische Keule sowieso unmöglich.

Wie die meisten phytopathogenen Pilze verbreitet auch Phytophthora ihre Sporen bei feuchter, warmer Witterung (die Pflanze ist zwar schon lange vorher befallen, aber erst bei entsprechenden Wuchsbedingungen für den Pilz (feuchte, stehende Luft!Wasser, denn die infektiösen Stadien sind bewegliche, begeißelte Schwärmer (kann man sich fast wie Spermien vorstellen), die sich schwimmend fortbewegen und in die Pflanzen bohren) reifen die Sporenträger aus, was die Pflanze dann an den befallene Stellen zum Absterben bringt. Und bei Roridula ist dies (nach meinen Beobachtungen) immer kurz unter der Wachstumsspitze.

Hat denn jemand eine befallene Pflanze und könnte mir so eine abgestorbene Triebspitze zum Mikroskopieren schicken?

Wenn's nämlich wirklich Phytophthora ist, könnte es noch eine andere, sehr pflanzen- und wanzeverträgliche Bekämpfungsmethode geben: Wie durch die Forschung des SFB607             bekannt wurde, sind die infektiösen Stadien dieses "Pilzes", die begeißelten Schwärmer, unterhalb eines bestimmten pH-Wertes immobil, sprich nicht mehr fähig, in die Pflanze einzudringen. So könnte man z.B. bei Regenwetter die Pflanzen zusätzlich mit saurem Torfwasser (unter pH 6!) besprühen, vielleicht hilft das!

Also kurz zusammengefasst:

Sollte es sich beim Erreger des "Roridula-Spitzensterbens" wirklich um Phytophthora handeln, läuft der Krankheitsverlauf in etwa wie folgt ab:

-Sporen per Wind etc. auf Pflanze verfrachtet

-feuchte Witterung, stehende Luft (>Roridula sowieso geschwächt unter diesen Bedingungen!) und Wasser auf der Blattoberfläche (Kondenswasser, Regen etc.): "Pilz" kann in die Pflanze eindringen

Bewegte Luft und geringe Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, das die Blätter (gerade in der Spitze der Pflanze) schnell abtrocknen und eine Infektion eher unwahrscheinlich ist.

Alles Gute und hoffentlich schnelle Hilfe gegen diese Krankheit!

Andreas

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Präventivmaßnahmen:

Könnte ein Ventilator, der ein paar Stunden pro Tag läuft und eine stark verringerte Wässerung in den Wintermonaten, in denen die Pflanzen im Haus stehen, eventuell Abhilfe gegen diese Krankheiten schaffen?

Gruß Simon

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  • 1 Jahr später...

Hallo Philipp,

die Luftfeuchte verringert sich durch das bald wieder nötig werdende Heizen. Wenn Du ein Hygrometer hast, kannst Du eindruckvoll das Absinken der relativen Luftfeuchtigkeit beobachten.

Weil sie durch das Heizen meist zu viel abfällt, reguliert man mit Untersetzern und Wannen mit Gitterrost dagegen.

Viele Grüße

Mechthild

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Hallo Philipp,

heizen heißt ja nicht unbedingt auf 20°C aufzuheizen. So 8-12°C sind okay. Teilweise muß man für diese Werte gar nicht mal heizen, teilweise schon. Das hängt von den Bedingungen vor Ort ab.

Stimmt, die Luftbewegung könnte in dem Falle etwas schwierig sein. Außer die Pflanzen stehen auf einer Fensterbank direkt über der Heizung. Da ist dann eine ziemliche Luftbewegung nach oben vorhanden. Aber solche Plätze haben den Nachteil, daß es dort meist zu warm ist.

Viele Grüße

Mechthild

Bearbeitet von Gast
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Wie soll ich sie dann man besten halten im Winter:

a. In meinem Zimmer LF 40-50 & TM: 25-30 °C auf der fensterbank wo drunter nicht die Heizung ist.

b. Im Keller LF 50-60 % TM: 10-15°C

MfG Philipp

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