Jürgen Posted March 30, 2005 Share Posted March 30, 2005 Auf meine Frage im Sarracenien Teil des Forum, nach einem Pilz auf einer Hybride, gab mir Adreas Eils die Antwort, es handele sich um einen Rhizom Pilz. Mit der Bezeichnung ist aber nicht´s anzufangen. Was mich interessiert, gibt es ein Mittel gegen den Pilz. Wahrscheinlich nur "chirurgischer Eingriff" . Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted March 30, 2005 Share Posted March 30, 2005 Hallo Jürgen, ich muss dir vorweg noch eine Frage stellen: Sahen die Schläuche deiner Sarracenia plötzlich - über Nacht sozusagen - vertrocknet aus? So, als wären sie völlig verdurstet? Das ist wohl in der Regel ein sicheres Anzeichen für einen Wurzel- oder Rhizompilz. Ich habe vor zwei Jahren von THomas Carow über diesen Pilz erfahren, als genau das eben beschriebene Symptom bei meiner Heliamphora heterodoxa aufgetreten ist. Nach seinen Angaben findet man in der Fachliteratur nirgends einen Hinweis auf diesen Pilz. Wenn die Schläuche bereits zusammen gefallen sind, gibt es keine Möglichkeit mehr, die Pflanze zu retten. Ich habe gerade noch mal deinen Post und meine Antwort im Sarracenien-Teil gelesen. Ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob es bei deiner Sarracenia tatsächlich ein Rhizompilz gewesen ist! (PEIN!) :-[ Weil bei einem Rhizompilz das Rhizom auch vertrocknet und braun aussieht. Natürlich kann nachträglich immer noch ein Fäulnispilz das Rhizom befallen haben, wenn das Substrat schön nass gewesen ist. Ich habe auf diesen Rhizompilz geschlossen, weil du geschrieben hast, die Wurzeln wären alle noch intakt. Auch das ist eben typisch für diesen Rhizompilz. Er siedelt sich in den Leitgefäßen des Rhizoms an und schneidet damit die Wasserzufuhr der Pflanze ab. Ein anderer Pilz siedelt sich an den Spitzen der Wurzeln von Sarracenien, Darlingtonien und Heliamphoren an. Das hat für die Pflanze nahezu den selben Effekt wie beim Rhizompilz. Wenn man die Pflanzen nicht permanent im Anstau hält und das Substrat auch mal etwas abtrocknen lässt, kann man diese Pilzgefahr schon sehr einschränken. Macht sich der Pilzbefall durch die vertrockneten Schläuche oder Krüge bemerkbar, kann man die Pflanze nicht mehr retten! Man könnte höchstens PRÄVENTIV ein Mittel gegen diese Pilze einsetzen - allerdings ohne Erfolgsgarantie! Eine Dispersion aus EUPAREN (so heißt der Wirkstoff - wird normalerweise gegen Botrytis, Rostpilze und Mehltau eingesetzt) und Wasser (Mischung nach Herstellerangabe) wird über das Rhizom und Substrat gegossen - aber nur ein wenig, nicht gleich einen ganzen Liter! Was weiß ich - je nach Größe der Pflanze - 50-100 Milliliter. Wenn in größeren Gefäßen oder in einem Beet eine Pflanze infiziert ist, und die benachbarten Pflanzen noch gesund aussehen, dann empfiehlt sich eine solche präventive Behandlung. EUPAREN wird derzeit von BAYER vertrieben und ist auch in ganz normalen Gartencentern erhältlich, der Raiffeisenmarkt hat das Zeugs wahrscheinlich vorrätig. Ein Abgießen des Substrates und des Rhizoms mit EUPAREN kann vorübergehend wachstumshemmend wirken. Zum Beispiel, dass eine Darlingtonia, die zuvor 20cm hohe Schläuche produziert hat, nach der Behandlung nur noch 10 oder 15cm hohe Schläuche bildet. Diesen Effekt habe ich bei einer meiner "Kobras" nach so einer präventiven Behandlung beobachtet. Da ich seit zwei Jahren keine meiner Pflanzen mehr länger als einen Tag im Anstau stehen lasse, Darlingtonia und Heliamphora von oben gieße und gut abtropfen lasse und ihre Töpfe NIE im Wasser stehen, sind Wurzel- oder Rhizompilze nie wieder bei mir aufgetaucht. Thomas Carow möge mich mit einer Bratpfanne erschlagen, wenn ich seine Informationen hier nicht richtig wiedergegeben habe! ;D (Falls mir solche Fehler passieren, geschieht das freilich nicht mit Absicht!) Ich hoffe, diese Informationen sind zufrieden stellend. Mit freundlichen Grüßen Andreas Eils Link to comment Share on other sites More sharing options...
Jürgen Posted March 31, 2005 Author Share Posted March 31, 2005 Über Nacht, nicht, so schnell ist es nicht gegangen. Mir ist nur aufgefallen, als ich die braunen Schläuche abgeschnitten habe, das Rhizom braun war. Man konnte es leicht mit den Fingernagel abkratzen. Ich habe noch zwei (noch eine Sarracenia Hybride und eine purpurea ssp. purpurea)gefunden. die Schläuche sin nur an den Rändern braun, der Pilz ist am Rhizom und am Beginn der Schläuche am Rhizom. mir ist aufgefallen, bei heftigen Bewegungen "staubt" der Pilz, wahrscheinlich Sporen des Pilzes. Ich grab die Pflanzen heute mal aus und schau mir das Rhizom komplett an. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest schatten Posted March 31, 2005 Share Posted March 31, 2005 So ein Mist. Die Symptome hab ich bei zwei meiner schönsten Sarracenias. Auf einmal sind die Schläuche braun, die Wurzeln sind aber völlig gesund und außerdem ist auf dem Rhizom irgend ein gräulicher Belag, den man abkratzen könnte... Ich habs allerdings der Floristin gezeigt (welche nicht SO viel Ahnung von Karnivoren hatte), und sie gefragt ob es ein Pilz wäre, aber sie war sich sicher, es sei Schimmel. Aber wenn ich das hier so lese könnte es durchaus dieser Pilz sein. Sehr ärgerlich. Schaut auch mal hier! nach. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest H. Wistuba (Account gelöscht) Posted March 31, 2005 Share Posted March 31, 2005 Hallo, was hier immer wieder als "Schimmel" bezeichnet wird, sind ziemlich sicher die Sporenträger IRGENDWELCHER Pilze. Die normalerweise als Schimmel bezeichneten Pilze (übrigens ist Schimmel ein Pilz!) sind zum großen Teil Penicillium-Arten und die sind nicht pflanzenpathogen. Hermann Wistuba Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted April 1, 2005 Share Posted April 1, 2005 an "schatten": außerdem ist auf dem Rhizom irgend ein gräulicher Belag, den man abkratzen könnte... Das ist nicht der Rhizompilz! Jenen kann man mit bloßem Auge nicht erkennen. Der sitzt auch nicht auf dem Rhizom, sondern an der Innenwand der Leitgefäße, durch welche das Wasser mit den (wenigen) Nährstoffen, das die Wurzeln aus dem Substrat gesogen haben, zu den oberirdischen Pflanzenteilen transportiert wird - unzwar an der Stelle, wo die Wurzeln in das Rhizom "münden". Der Pilzexperte bin ich nun auch wieder nicht. An Schlauchpflanzen, Kobrapflanzen und Heliamphoren siedeln sich außen insbesondere bei Lichtmangel diverse Pilze an, die die Pflanzen meines Erachtens nicht direkt schädigen. Einige von ihnen ernähren sich von den Nektarausscheidungen der Pflanzen. Man kann ja das Rhizom vorsichtig mit einem feuchten Schwamm abwischen. Ein anderes Thema wäre "Botrytis" (Grauschimmel). Ich finde aber in der Literatur nichts über Botrytis an Schlauchpflanzen. Im Zweifelsfalle doch ein Fungizid einsetzen? Azoxystrobin (so heißt der Wirkstoff) schafft bei Pflanzen schädigenden Pilzen ganz gut Abhilfe. Azoxystrobin ist bspw. in "AMISTAR" und "FUNGISAN (Rosenpilzfrei)" enthalten und recht pflanzenverträglich. an Jürgen: Über Nacht, nicht, so schnell ist es nicht gegangen. Mir ist nur aufgefallen, als ich die braunen Schläuche abgeschnitten habe, das Rhizom braun war. Man konnte es leicht mit den Fingernagel abkratzen. Also, AUSSEN am Rhizom sitzt der Pilz? Okay, dann können wir diesen Rhizom- oder Wuzelpilz wohl ausschließen. Kann aber nicht schaden, mal davon gehört zu haben! ::) Wenn du sicher gehen willst, sprüh doch das Rhizom mal mit "Fungisan" ein. Und warte ab, ob die Pflanze wieder neu austreibt. Falls nicht, konntest du mit dem Fungizid jedenfalls nicht mehr falsch machen (außer Überdosierung! -> Also, Herstellerangaben zur Verdünnung des Mittels beachten!). Ich hoffe, es wird wieder mit euren Sarracenien! :) Gruß, Andy Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted April 1, 2005 Share Posted April 1, 2005 Äh, was mich bei den Angaben von Jürgen zu seiner Sarracenia etwas verwirrt, ist, dass er erst geschrieben hat, das ganze Rhizom sei zerfressen bzw. verfault (-> siehe "Pilz an Sarracenia-Hybride" im Kapitel "Sarracenia und Darlingtonia"), und auf dieser Seite, der Pilz befinde sich AUF dem Rhizom. Es könnte sich nun um zwei verschiedene Probleme handeln. Aber Jürgen bezieht sich in seinem ersten Post ja auf die Pflanze im Sarracenien-Teil. Ich möchte doch gerne an dieser Stelle darum bitten, möglichst präzise und widerspruchsfreie Angaben zu dem Problem zu machen. ;) Denn es ist schon ein gravierender Unterschied, ob nun das ganze Rhizom zerfressen ist - dazu müsste man das Rhizom aus dem Substrat nehmen, um das festzustellen - oder ob sich der Pilz (lediglich) AUF dem Rhizom befindet. Die folgende Beschreibung ist besser, weil präziser: Mir ist nur aufgefallen, als ich die braunen Schläuche abgeschnitten habe, [dass] das Rhizom braun war. Man konnte es leicht mit dem Fingernagel abkratzen. Ich habe noch zwei (noch eine Sarracenia Hybride und eine purpurea ssp. purpurea)gefunden. die Schläuche sin[d] nur an den Rändern braun, der Pilz ist am Rhizom und am Beginn der Schläuche am Rhizom. mir ist aufgefallen, bei heftigen Bewegungen "staubt" der Pilz, wahrscheinlich Sporen des Pilzes. Also, eine genauere Beschreibung des Problems wäre sehr hilfreich, um einen guten Tipp geben zu können. Ich meine das jetzt nicht als Kritik, sondern nur als Vorschlag! ;) Schönen Abend noch! Andy Link to comment Share on other sites More sharing options...
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