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Pilz auf Cephalotus?


Gast oLLi

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Hallo an alle!

Seit kurzem zeigt sich auf einigen Kannen zweier meiner Cephalotus-Pflanzen ein weißer "Belag", der etwas pelzig aussieht(s.Bilder). Er erscheint an mehreren Stellen, scheinbar ohne Verbindung der einzelnen Flecken und läßt sich abreiben, ist aber bald wieder vorhanden. Abschneiden der betroffenen Kannnen hat nichts genützt. Bis jetzt scheinen die Pflanzen allerdings auch noch keinen weiteren Schaden genommen zu haben, auf dem Bild sieht man aber, das die abgebildete Kanne im betroffenen Bereich braun wirdWeiß jemand, ob es sich um einen Pilz, z.B. Mehltau handeln kann, und wie ich ihn wieder los werde? Ich bin für jeden Tip dankbar!

ceph1.jpg

ceph2.jpg

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Hallo,

ich bin mir auch recht sicher, aber ich finde, dass Schadbild weist eher auf einen Schädling hin.  (etl. Wolläuse?  

Jedenfalls habe ich so einen "Pilz" noch nie gesehen, es könnte höchstens einer sein, der bei Verletzungen der Epidermis oder des Gewebes (Fäulnis des Pflanzengewebes - Saprophyt: ernährt sich nur von toter organischer Substanz)  

auftreten kann. Eigentlich sollten dann  aber keine andere Kannen befallen werden.

gruss,

Michael

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Hallo und Danke für die schnellen Antworten!!

Habe mir die braune Stelle nochmal unter der Vergrößerung angesehen, eventuell war sie doch schon vor dem "Befall" vorhanden. An allen anderen Kannen ist auch nichts vergleichbares festzustellen.

Ich glaube aber nicht, daß hier Wollläuse oder andere Insekten am Werke sind, man erkennt (vergrößert) nur diese weißen, fusseligen Srukturen, die nur oberflächlich zu wachsen scheinen.

Deshalb nochmal die Frage, ob mir jemand ein Fungizid empfehlen kann, das zuverläsig und pflanzenschonend wirkt?

Gruß,

oLLi :)

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Andreas Fleischmann

Hallo!

Bei dem Pilz auf deiner Cephalotus-Pflanze handelt es sich um einen echten Mehltau (also um einen Ascomyceten aus der Ordnung der Erysiphales), da auch die Blattoberseiten der Pflanze befallen sind. Die echten Mehltaue (obligate Parasiten v.a. auf Dicotylen sind Ektoparasiten, die in die Epidermis der Wirtspflanze eindringen. An der Blattunter- und -oberseite durchbrechen ihre Hyphen die Cuticula der Pflanze um ihre Fruchtkörper zu bilden (Windverbreitung der Sporen, der weißliche Belag, den du auf deiner Pflanze siehst, sind bereits diese Fruchtkörper, d.h. deine Pflanze ist bereits mit dem Pilz infiziert (meist schon seit dem Frühjahr!!)) sind damit leicht von den falschen Mehltauen zu unterscheiden (Ordnug Perenosporales; diese sind keine echten Pilze, sondern stammen aus dem Reich der Chromista (Straminipila)!), die mit ihren Hyphen die pflanzliche Cuticula nicht durchdringen können, und deswegen ihre Fruchtkörper über die Spaltöffnungen der Pflanze nach draußen bringen, daher diese Parasiten i.d.R. auf der Blattunterseite!

C.follicularis  (und viele Utricularien, v.a. die großblütigen) sind sehr anfällig gegenüber diesem Parasiten. Gerade jetzt im Herbst (aber auch im Frühjahr), wenn die Luftfeuchte recht hoch ist, fliegen die Sporen dieses Pilzes massenweise, und eine Infektion kommt dann recht häufig vor.

Cephalotus ist aber zum Glück nicht besonders empfindlich gegenüber den meisten Spritzmitteln, und mit Mitteln mit dem Wirkstoff Bitertanol habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. (z.B. BAYMAT (eigentlich für Rosen) von BAYER wirkt bei mir ausgezeichnet, spätestens nach der 2. Anwendung. Zudem auch vorbeugend einsetzbar. Ich habe bisher nur bei U.humboldtii Unverträglichkeit festgestellt, alle anderen Utricularien vertragen (bei mir) dieses Mittel problemlos. Und ich habe sogar schon öfters meine Cephalotus-Pflanzen während der Blüte gegen Mehltau gespritzt, auch dies ohne Nebenwirkungen (bei Rosen soll es laut Packungsbeilage evtl. zu Blütenschäden kommen).

Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben,

Andreas

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Andreas Fleischmann

Achja, die Infektion mit diesem Pilz erfolgt systemisch, das heißt, wenn eine Spore dieses Pilzes auf deinem Cephalotus landet, und der Pilz in die Pflanze eindringt, verbreitet er sich über die Zellen hinweg in der gesammten Pflanze! Es nützt also wenig, befallene Pflanzenteile abzuschneiden, am bestem gleich spritzen! (Gibt auch "biologische Mittel" der Firma Neudorf etc., meines Wissens bei Cephalotus auch gut verträglich! (Aber für Utris nicht!)

Andreas

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Hallo an alle,

vielen Dank für die Tipps, ich habe gerade eine der Pflanzen mit einem Bitertanol-haltigem Mehltauspray behandelt. Wenn sie das gut verträgt, kommt die zweite auch bald dran! Wie das Ergebnis ausfällt, werde ich dann hier auch nochmal kurz kundtun!

oLLi

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  • 2 Wochen später...

Hi, die letzten Nachrichten zu diesem Thema: Das Mittelchen scheint gewirkt zu haben und die Pflanzen sehen (wieder) gut aus. Vielen Dank für Eure Hilfe!!

oLLI :)

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