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Welches Fungizid gegen Schimmel?


Gast Daniel_E.

Empfohlene Beiträge

Hallo,

das Problem mit dem Schimmel haben also mehrere.

Daher würde ich gerne mal wissen mit welchen Mitteln ihr dem Schimmel zu Leibe rückt. Nennt mir doch bitte die Markennamen von den Mitteln mit denen ihr gute Erfahrung gemacht habt und wie die Pflanzen darunter leiden, wenn überhaupt.

Ich bin auch an Informationen interessiert, welche Mittel man nicht verwenden sollte.

MfG

Daniel

(Ja, ich habe die FAQ gelesen, da steht jedoch nicht so viel drin;D)

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Hallo,

ich habe gute Erfahrungen mit dem Mittel Saprol Pilzfrei (alt) gemacht. Es ist in Garten(Bau-)märkten erhältlich und wirkt gegen Mehltau und ähnliche. Leider ist der Inhaltsstoff vor einiger Zeit geändert worden und das neue Saprol hat nur noch "Tiefenwirkung", ist aber nicht mehr systemisch.

Wenn du ein paar übrige Roridula-Pflanzen besitzt, kann ich Dir Opus Top empfehlen, dieses Mittel hat genau die Hälfte meiner Pflanzen umgebracht. Es tötet auch Zwergdroseras und wirft Byblis um ein ganzes Jahr zurück. Also am Besten nichts aus der Landwirtschaft verwenden.

Einige Fungizide sind bei Erich Meier/Frankfurt zu beziehen. Ich probiere gerade was neues auf meinen Byblis- und Roridulaaussaaten, kann aber noch nicht mehr sagen.

Stefan

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  • 9 Jahre später...

Guden!

Ich würde dieses Thema gern noch einmal aufwärmen. Ich habe in den letzten Wochen einiges ausgesät und immer wieder ein großes Problem mit Schimmel gehabt. Nach 2-3 Wochen ist die Substratoberfläche komplett weiß und ich fürchte, dass das die Keimung doch erheblich beeinträchtigt, wenn es überhaupt noch funktionieren sollte. Es fällt einfach schwer, einen geeigneten Kompromiss zwischen hoher Luftfeuchtigkeit und nicht zu hoher Luftfeuchtigkeit zu finden. Da ich nicht mehr weiß, wie ich dieses Problem sonst lösen soll, bleibt mir nur noch, den Schimmel mit einem geeigneten Mittel zu bekämpfen. Nun war ich in den letzten Wochen in ein paar Märkten und habe nach einem Mittel gefragt, das ich dafür verwenden könnte. Mir wurde nur immer wieder gesagt, dass es kein Mittel gibt und ich die Pflanzen trockener stellen soll. Daraus entstand dann immer eine recht lange Diskussion, die mich aber letztlich nicht viel weiter brachte.

Daher nochmal die Frage: Gibt es nicht doch ein Mittel (konkrete Bezeichnung), bei dem ihr gute Erfahrung bei der Behandlung von Aussaaterde gemacht habt?

Bis dann denn!

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Dazu wär interessant zu wissen, was das für eine 'Anzuchterde' ist und wie Du die Sämlinge hältst. Ich hab Sämlinge fleischfressender Pflanzen in verschiedenen Substraten (reiner Torf, Torf-Quartzsand-Gemisch, etc) und mit Schimmel kaum Probleme. Auch für die Sämlinge nichtfleischfressender Pflanzen in normaler Gartenerde, Perlite oder Seramis war Schimmel nur selten ein Thema.

Im Falle des Falles verwende ich zur Schimmelbekämpfung Celaflor pilzfrei Saprol mit dem Wirkstoff Myclobutanil. Hab ich mal aus dem Baumarkt mitgenommen und bin sehr zufrieden. Keine Schäden an den Pflanzen und auch der Schimmel kehrt nicht wieder.

Liebe Grüße

Eve

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Hallo,

gib uns doch mal bitte ein paar Informationen was Du aussäest und wie? Also säest Du in einem typischen Zimmerngewächshaus aus oder hast Du Dir selbst was gebastelt.

Meiner Meinung nach übertreiben es viele mit der Luftfeuchtigkeit und belüften dann einfach zu wenig. Ich habe gute Erfahrungen gemacht bei normaler Raumluftfeuchtigkeit (60%). Sorge daher dafür, dass Du ausreichend belüftest, dann hast Du keine Probleme mit Schimmel.

Noch ein Hinweis. Wenn deine Oberfläche komplett weiß ist, könnten Deine Samen schon dahin sein. Oft schimmeln die Samen nämlich als erstes.

Schöne Grüße

Andy

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Danke, damit kann ich doch schonmal was anfangen.

Ich hab verschiedene Dinge ausprobiert. Zuerst hab ich "eisverpackungsähnliche" Plastikschalen mit Löchern im Boden versehen, mit Sand-Torf-Gemisch gefüllt und in eine größere Schale gestellt, in der dann der Wasserstand reguliert werden konnte. Der war zuerst sehr hoch, etwa einen halben Zentimeter unter der Substratoberfläche, später hab ich ihn dann etwa zwei Zentimeter unter die Oberfläche fallen lassen. Den Deckel hatte ich nicht komplett abdeckend aufgelegt, damit die Luftfeuchte erhöht ist, aber die Temperatur in der Sonne nicht zu stark aufheizt. Übrigens durchsichtige Schalen und Deckel. Ich hab mich ziemlich genau an diese Anleitung gehalten, nur dass ich etwas andere Gefäße hatte. Bereits nach zwei Wochen wurde die Oberfläche immer weißer, auch als ich den Wasserstand immer tiefer fallen ließ. Übrigens stand dieser Ansatz zunächst auf einer Westfensterbank, später dann auch auf einer Südfensterbank, also maximales Licht. Nebenbei bemerkt habe ich Drosera binata ausgesät, wovon nicht einer gekeimt ist. In einer zweiten Schale habe ich so parallel Drosera madagascariensis ausgesät; davon sind immerhin drei Sämlinge rechtzeitig zu retten gewesen und kämpfen jetzt ums überleben.

Vor zwei Wochen habe ich dann Samen von Drosera capensis ernten können und diesmal einfach kleine Töpfe mit Sand-Torf-Gemisch (ca. 1+2) gefüllt und die Samen großzügig aufgestreut. Diese stehen jetzt im Untersetzer auf der Fensterbank, ohne Auflage, Frischhaltefolie oder Sonstiges und auch da fing es plötzlich an, weiß zu werden. Jetzt hab ich sie direkt auf eine Südfensterbank über der Heizung gestellt, die Luft dürfte hier recht trocken und warm sein. Luftfeuchte im Raum ist ca. 60% bei etwa 20°C, über der Heizung sollte es aber trockener und wärmer sein.

Jetzt bin ich in der blöden Situation, dass ich einerseits eine hohe Luftfeuchte halten will, um die Samen zum Keimen zu bringen, andererseits versuche ich, den Schimmel auszutrocknen. Bei Drosera capensis mache ich mir da aber weniger Gedanken. Mal sehen, ob was kommt, bislang jedenfalls nicht.

Aber danke schonmal für den Hinweis mit dem Celaflor pilzfrei Saprol, das ist schonmal eine Möglichkeit, auch wenn ich natürlich eine nicht-chemische Lösung bevorzugen würde, aber da mache ich mir langsam keine Hoffnungen.

Sou denn!

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Hallo Apfelmann,

Droserasamen brauchen keine Abdeckung, dafür aber sehr viel Licht, um in dieser Jahreszeit zu keimen und zu wachsen. Überdies würde ich den Anstau nicht zu hoch lassen. Ich habe bei ca 7cm Substrathöhe etwa einen halben bis 1cm Wasserstand in der Untertasse. Nachgegossen wird, sobald das Wasser aufgebraucht ist. Der Torf bzw. das Torfsand-Gemisch war sehr gut befeuchtet, bevor die Samen ausgesät wurden. Wie gesagt: Drosera keine Abdeckung. Nepenthes hab ich nur locker mit Frischhaltefolie abgedeckt, Bewässerung nach dem gleichen System. Drosera: etwa 80% Keimrate bei frischen Samen und die Pflanzen sind mittlerweile 3 Fangblätter groß. Nepenthes sind bereits vor Wochen in eigene Töpfe pikiert. Wichtig ist viel Licht (Extrabeleuchtung), Luft und Wärme.

Ich schließe mich Andys Meinung an, daß die Sämlinge eventuell nicht mehr zu retten sind, wenn die Substratoberfläche so stark Schimmel überwuchert ist. Trotzdem alles Gute, vielleicht ist ja noch was zu retten.

Liebe Grüße

Eve

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Dann wird es wohl am zu hohen Wasserstand gelegen haben. Auf der Seite, die ich eben verlinkt hatte, war von "halber Substrathöhe" gesprochen worden. In diesen Aussaatschalen sind natürlich auch höchstens zwei Zentimeter Substrat drin, da passiert es schonmal leich, dass das Wasser bis Unterkante Substrat steht. Dann werd ich das Ganze einfach nochmal ansetzen und dabei einfach den Wasserstand geringer dimensionieren. Blöd ist nur, dass ich immer ein paar Tage im Vorraus planen muss, weil ich übers Wochenende nicht da bin. Und da die Samen ja KEINESFALLS austrockenen dürfen, wie es ja überall heißt, bin ich da vielleicht etwas übervorsichtig.

Sind ja noch ein paar Blüten übrig...Danke für eure Ratschläge!

Bis denn!

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Hallo,

wenn sich Schimmel bildet ist es zu 99% schlicht und einfach nicht hell genug. Die Belüftung kann man zwar etwas verbessern, aber letztlich schimmellt es aus meiner Erfahrung immer dann, wenn nicht genug Licht an die Pflanzen kommt!

Ich kultiviere doch die ein oder andere Pflanze und hab so etwas wie ein Fungizid gar nicht im Haus...

Hab sowas auch seit Jahren nicht angewendet. Das Fungizid bekämpft eh nur die Symptome, nicht aber den Grund.

LG Marcus

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Hallo !

Prinzipiell hab ich gegen "Erdschimmel" gute Erfahrung mit Chinosol gemacht (gibts als Tabletten in der Apotheke, ich verwende eine Endkonzentration von 1 g/L Wasser), allerdings hab ich damit Utricularia-Sämlinge ziemlich geschädigt. Für Sämlinge würde ich es also nicht empfehlen, weiß aber nicht, ob Drosera da tolleranter wäre.

Was bei mir auch gut hilft, ist totest, gepresstes Sphagnum auf der Substratoberfäche. Es gibt da so Würfel mit geprsstem, gehacktem Moos, die einfach in Wasser quellen lassen und davon dünn auf die Substratoberfäche ausbringen und Samen dann oben drauf. Hat bei mir den Schimmel gut weggehalten (habs nur direkt um die Pflanzen, der Rest der Oberfläche war "nacktes" Standardsubstrat mit ab und an mal etwas Schimmel).

VG

Thorsten

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Hallo,

der Schimmel auf dem Substrat stellt kein wirkliches Problem dar.

Pilze sind ganz, ganz, ganz grob in 3,5 Gruppen einteilbar (dazu wurde im Natur-Forum, der Thread über die Zucht von Pilzen, schon geschrieben). Meines Wissens nach sind alle Pilze heterotroph, zersetzen also zur Energiegewinnung organ. Stoffe, die sie nicht selber synthetiesiert (hergestellt) haben. Nur die Quellen der org. Substanzen unterscheiden sich bzw. die Art an diese zu gelangen. Einzige mir bekannte Ausnahme ist ein Pilz, der mittels Melanin (der Farbstoff, der unsere Haut und Haare dunkel färbt) radioaktive Strahlung zur Energiegewinnung nutzen kann.

Gruppe 1 sind die Wurzelpilze (sparen wir uns die Fachtermini), welche symbiotisch mit Pflanzen leben. Die Pilze sorgen mit ihrem fädigen Geflecht (Dies ist bei fast allen Pilzgruppen (siehe Gruppe 4) der eigentliche Pilz, die Teile über der Erde, auf dem Brot, der Silikonfuge etc. sind nur die Fruchtkörper.) für eine exponentielle Vergrößerung der Wurzeloberfläche und überehmen/ergänzen zu erheblichen Teilen deren Funktion, sie liefern Wasser und Nährsalze aus dem Boden an den Symbiosepartner, dafür gibt es "Zückerchen" von der Pflanze, die der Pilz zur Energiegewinnung nutzt. Manche Pflanzen sind ohne diese Pilze kaum oder nicht überlebensfähig, mancher Lebensraum, etwa große Teile des südamerikanischen Regenwaldes, wären ohne sie öde Wüsten.

Gruppe 2 kann man schlicht als das Gegenteil oder als Parasit bezeichnen. Diese Pilze befallen lebendes Gewebe und zersetzen dieses, um an jene Stoffe zu kommen, die sie zum Überleben und zum Wachstum brauchen (z.B. der Klassiker aus dem Schwimmbad -> Fußpilz, Pflanzenschädlinge etc.).

Gruppe 3 sind Zersetzer, sie gewinnen ihre Energie aus der Zersetung toter organischer Materie. Hierzu gehören bei weitem nicht nur die klassischen Schimmelpilze (wer kennt und liebt sie nicht?). Diese Pilze bauen quasi Müll ab.

In Gruppe 4 oder 3,5 packen wir mal den Rest wie etwa räuberische Schleimpilze, die einige drollige Dinge drauf haben, die Melanin-Pilze und den Pilzanteil der Flechten.

Grenzgänger zwischen den einzelnen Gruppen 1-3 sind mir keine bekannt (ich bin aber kein Experte auf diesem Gebiet). Wenn also Schimmel auf dem Substrat wächst, so wird er nicht auf die Pflanzen/Keimlinge/Samen übergehen. Tut er es doch, so war der betreffende Pflanzenteil bereits tot.

Chinosol und andere Gifte töten zwar den aktuellen Bewuchs mit Pilzen, sie ändern aber nichts an der eigentlichen Problematik. Wie Marcus schon sagte, man kuriert das Symptom, nicht das Problem. Der Pilz wird bis zur Beseitigung der Ursachen oder bis zum völligen Verbrauch seiner Energiequelle immer wieder auftreten. Mehr Licht und Luft helfen auf die Dauer mehr als Gifte.

  • Danke 1
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Danke für diese ausführlichen Informationen! Ich denke, ich weiß jetzt, was ich falsch gemacht habe. Ich werde zukünftig den Wasserstand deutlich geringer halten und auch auf eine Abdeckung der Aussaattöpfe verzichten. Mehr Licht kann ich leider nicht bieten; sie stehen bereits am hellsten Fenster, dass mir zur Verfügung steht. Künstliche Beleuchtung lehne ich grundsätzlich ab. Ob aus den betroffenen Ansätzen noch etwas wird, werde ich mal beobachten und weitergeben.

Bis dann!

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Künstliche Beleuchtung lehne ich grundsätzlich ab.

Hallo !

Darf ich mal fragen, warum ? Und bitte nicht falsch verstehen, ist eine echte Interessensfrage und soll kein "anmotzen" sein! Da du ja auch nichtheimische Arten pflegst, würde eine Zusatzbeleuchtung ihre Bedingungen in einigen Fällen sicherlich verbessern, da in den Herkunftsgebieten zT deutlich mehr und/oder länger Licht (Sonne) ist, als bei uns grad im Winter.

Ich habs auch erst ohne versucht (schon aus Kostengründen), aber da es meinen Pflanzen nicht gut getan hat, habe ich schließlich doch Zusatzlicht angebaut und jetzt geht es ihnen deutlich besser.

VG

Thorsten

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Ich habe nichts gegen Zusatzbeleuchtung generell. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei einigen Arten ohne Zusatzbeleuchtung gar nicht funktionieren kann. Gerade bei speziellen tropischen Arten, wie Tieflandnepenthes oder so ist Zusatzbeleuchtung bei einem deutschen Winter sicherlich notwendig. Daher kann ich gut verstehen, wenn manch einer so etwas einsetzt, um auch im Winter gute Ergebnisse zu erziehlen.

Aber ich habe mir vorgenommen, keinerlei zusätzliche Accessoires, wie Terrarium oder Zusatzbeleuchtung zu installieren, erst recht nicht, wenn sie laufende Kosten bedeuten. Bei mir sollen nur Arten wachsen, die es mit den Bedingungen, die ich im Zimmer oder im Sommer draußen bieten kann, aushalten können. Daher habe ich auch speziell darauf geachtet, dass meine Nepenthes als "für die Fensterbank tauglich" beschrieben sind. Drosera madagascariensis ist da sicherlich die anspruchsvollste meiner Arten, der ein dunkler Winter schon zusetzen kann. Aber da müssen sie durch, im nächsten Frühjahr können sie dann umso mehr loslegen.

Übrigens: Ich habe den Wasserstand deutlich gesenkt und auch mal einige Tage kein Wasser mehr im Untersetzer gehabt. Da dadurch aber der Schimmel nicht verschwand, sondern lediglich die Ausbreitung stoppte (was ja schonmal nicht schlecht ist), habe ich jetzt doch noch mit CELAFLOR PILZFREI SAPROL zugeschlagen und die Töpfe leicht eingesprüht. Diese Behandlung ist zwar erst ein paar Stunden her, aber bislang kann ich sagen, dass es wohl sehr gut funktioniert hat. Der Schimmel ist innerhalb von Sekunden verschwunden. Jetzt müssen nur noch die Samen keimen. Bei zukünftigen Saataktionen werde ich mich gleich an die Tipps von oben halten, dann wird dieser Einsatz hoffentlich nicht mehr nötig sein!

Bis dann denn!

Bearbeitet von Apfelmann
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Moin,

Schimmel wie auch alle Pflanzen parasitierenden Pilze (Mehltau, Botrytis etc.) kommen nach einer bestimmten Zeit meistens wieder. Nach meinen Erfahrungen ist der pelzige Bodenbelag sogar nach einer Anwendung mit Fungiziden innerhalb einer Woche wieder da. Die oben gen. Pflanzenparasiten bleiben meistens immerhin für ein, zwei Monate nach einer Behandlung aus. :-)

Wenn ich Samen von Karnivoren ausgesät habe, habe ich den Wasserstand sogar bis zur Substratoberfläche gehalten. Das ist sogar selbst Bodenschimmel zu nass! :laugh: Bei einem derart hohen Wasserstand kann man dann auf eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit im Kulturraum verzichten. Dafür wird eine gute Belüftung der Aussaaten unverzichtbar. Von ausreichender Beleuchtung ganz zu schweigen. (Das Wasser sollte natürlich mindestens einmal wöchentlich gegen frisches ausgetauscht werden! ;) ) Komplett abgedeckte Aussaatgefäße haben mir in der Vergangenheit immer wieder Scherereien mit Bodenschimmel eingebracht. Auch wenn er die Sämlinge nicht direkt angreift, scheint er für frisch gekeimte Sämlinge dennoch ziemlich schädlich zu sein. Für Brutschuppen von Zwergdrosera gilt so ziemlich das Gleiche - nur, dass ich die wiederum nicht soo nass halten darf wie etwa die meisten Karnivorenaussaaten. Selbst eine gute Beleuchtung verhindert nicht immer das Auftreten von Bodenschimmel. Mir scheint, dass Bodenschimmel es sehr feucht und gleichzeitig kühl mag. Herbst und Winter sind da - zumindest nach meinen Erfahrungen - die hauptsächliche Jahreszeit, in der sich der pelzige Bodenbelag wohl fühlt. Gesunden und etablierten Pflanzen macht er nichts aus. Sämlinge und Brutschuppenkeimlinge, die bereits etwa einen Monat alt sind und bereits ihre ersten drei bis vier Blätter (oder mehr) ausgebildet haben, stören sich normalerweise an dem Bodenbelag auch nicht mehr. Bis dahin muss man evtl. den Bodenbelag mit Hilfe einer Pinzette um die Pflänzchen herum weg kratzen.

Gruß,

Latro

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Hallo,

also ich habe auch vor ein paar Wochen ausgesät und habe etwas Schimmelbefall,

allerdings setzte ich nicht auf chemische Keulen. Ich entferne diesen im Moment

einfach 1x alle ca. 14 Tage mit Wattestäbchen, was hervorragend funktioniert.

Das bedeutet bei einer 96 Felder Anzuchtplatte dann ca 20-30 min Arbeit.

Das man mit dieser Methode den Schimmel nicht dauerhaft fern hält, ist mir auch

klar.

Ich denke auch, der Schimmel kam bei mir urprünglich durch Fehlverhalten.

Da ich zu Beginn, die Anzuchtplatte jeden zweiten Tag leicht besprüht hatte,

zeigte sich der Schimmel doch relativ schnell. Seitdem ich damit aufgehört habe,

entwickelt er sich bei mir so gut wie gar nicht weiter. :thumbsup:

Den Samen scheint der Schimmel jedoch nicht allzuviel auszumachen. Die Droserarten

wachsen und gedeihen wie Unkraut und selbst auf den Dionaea Samen kann man auch sehr

deutlich Schimmelspuren sehen ohne erkennbare Folgen.

Pilz112.jpg

Pilz113.jpg

Wie gesagt beim nächsten Mal läufts hoffentlich besser.

Ein Anfängerfehler, den ich nicht mehr begehen werde.

Trotz des Schimmels bin ich aber grundsätzlich mit der Ausbeute zufrieden.

Die Drosera Arten kommen bisher alle, bis auf eine und das wie schon erwähnt in

Massen und bei den Dionaea Samen habe ich bisher eine Sämlingsquote von ca. 80%

was mich doch sehr zufrieden stimmt.

Viele Grüße

Ulrich

Bearbeitet von Redstav
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Hi,

ich verwende seit einiger Zeit erfolgreich Zwiebelsaft, verdünnt mit destilliertem Wasser 1:10. Wirkt bei mir hervorragend. Einfach ne Zwiebel schälen, mit dem Küchenhobel kleinreiben und schon hast Du puren Zwiebelsaft, den Du nur noch verdünnen mußt. Kannst Du sprühen oder aufs Substrat tröpfeln.

ABER: im Kühlschrank maximal nur 3 Tage lagern....

Beste Grüße

Tobias

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  • 2 Jahre später...

Wasser.

 

Imitiere Regen und wiederhole starken oder mässigen Regen, wenn Du den weisslichen oder gräulichen Belag wieder siehst.

 

 

Etwas detaillierter:

 

Schimmel wird man nie los! Er ist praktisch überall wo es feucht ist und organisch. Das ist natürlich. Und in solchem myzelverseuchtem Substrat leben auch die Insektivoren - und tausende anderer Pflanzen - seit urdenklichen Zeiten. Das schadet ihnen nicht.

Schaden nehmen sie, wenn die Oberfläche ihres Substrates, und schliesslich sie selbst, von diesem weisslichen Belag, den wir dann landläufig als den Schimmel bezeichnen, überwuchert werden.

 

Auf der ganzen Welt habe ich noch nie Schimmel dort gefunden, wo es regelmässig hinregnet. Dass ich den nicht gefunden habe, heisst  natürlich nicht, dass er nicht dort war. Er war mit Sicherheit dort, respektive an sehr vielen Stellen, die wie gesagt feucht waren und aus organischem Material bestanden. Aber er war nicht sichtbar, weil nur das Myzel, quasi die Wurzeln, drin waren, aber nicht die Sporangien, die weissliche "Blume", die Du auf dem Substrat siehst und die die Sporen bilden.  

 

Die Regentropfen zerstören die Sporangien, die Sporenträger, bzw. schwemmen sie weg. Vom Schimmel bleibt das Mycel weiter im Substrat. Und es wird wieder wachsen und eine Blüte zu bilden versuchen.

Falls Du nicht willst dass das Myzel im Substrat bleibt, und nur dann - z.B, weil Du etwas in vitro anziehen willst - musst Du mit hoher Hitze oder Chemie dahinter .... und dann aber immer schön keimfrei arbeiten.

 

 

Was Du jetzt einmal versuchen solltest, ist,

 

- den sichtbaren Schimmel mit (vielen) Wassertropfen, nicht mit Sprühnebel, in Grund und Boden schwemmen.

 

- Das überflüssige Wasser - je nach Pflanze - nimmst Du wieder weg und lässt das Substrat allenfalls wieder etwas abtrockenen, wenn es die Pflanze so braucht.

 

- Nach einigen Tagen hast Du an einzelenen Stellen vielleicht wieder den so sehr gefürchteten Belag. Take it easy. Du beginnst wieder mit dem Regen. Du musst die Pflanzen ja sowieso irgendwie wässern. Mach's also lieber so. Es klappt auch auf Substrat, auf dem Samen sind. Dort musst Du halt etwas dosierter regnen, damit es nicht die Samen den Topfrand hinunterspühlt.

 

- Der Schimmelpilz kann sich so nur unter der Oberfläche ausbreiten. Das geschieht in der Natur auch und schadet den Pflanzen nicht. Nur in regengeschützen Bereichen (z.B. unter einem Blatt, Ast, Baumstamm) kann er dann Sporen bilden.

 

- Nach 2 - 3 maligem Wiederholen reduzieren sich die Häufigkeiten der Sporangienbildung und Du wirst sie kaum je mehr sehen, wenn Du zur Bewässerung Wasser spritzst statt zu benebeln.

 

 

 

Das Ganze hat ein paar Vorteile gegenüber der Chemikeule. Es ist nämlich natürlich, gesünder, günstiger und recht einfach in der Handhabung.

 

 

Aber Achtung: hier ging's nur um Schimmel im Substrat. Sollte er im Gemäuer, unter Teppichen oder sonstwo in der Wohnung sein, ist Vorsicht geboten. Das wäre dann gesundheitsschädigend und muss richtig angegangen werden, sei's mit Chemie, baulichen Massnahmen, Trockenlegen, verändertem Belüften der Wohnung etc. Klar, oder?

 

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