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Tipps und Tricks zu In-Vitro und Tissue


Gast Dieterich

Empfohlene Beiträge

Der Thread "In-Vitro" von Jan Wieneke hatte regen Zuspruch und zeigt, daß großes Interesse an der Wasser-Anzucht und Gewebe-Kultur besteht.  

Bei der Suche im Internet nach weiteren Information zu "In-Vitro" (in der Flasche, also Wasser-Kultur) bzw. "Tissue-Culture" (Gewebe-Kultur) landet jedoch man meistens bei den Orchideenfreunden. Logisch, denn hier hat ja erst die Gewebe-Kultur eine vegetative Weitervermehrung großer Pflanzen-Mengen ermöglicht. Infos speziell zu Carnivoren sind eher rar.

Im Wasser und in Nährflüssigkeiten lassen sich viele Carnivoren vermehren. Besonders mit Droseren werden schöne Erfolge erzielt und ich glaube, daß diese Art der Pflanzenvermehrung allen Carnivoren-Freunden noch näher gebracht werden sollte.

Allerdings gehört zum Spaß und Erfolg bei In-Vitro bzw. Tissue-Culture auch einiges an Wissen, denn es macht natürlich wenig Freude, wenn mühsam angefertigte Kulturen verfaulen, verschimmeln oder einfach nicht gedeihen. Mit diesem Thread verbinde ich die Bitte, daß Kenntnisse und Erfahrungen hier weitergegeben werden, damit möglichst viele Hobbyfreunde davon Nutzen haben.

Hier mein Beitrag:

Für die IV-Kultur wird reines Wasser benötigt, also Aqua-Dest. In vielen Labors wird chemisch reines Wasser im  Ionenaustausch-Verfahren hergestellt. Doch auch eine kleine Pflanze kann dieses rein physikalische Verfahren: Sphagnum! Die Ionenaustauschertätigkeit des Torfmooses (Sphagnum) ist eine Eigenart, die ihm hilft, Konkurrenten zu verdrängen. Der in der Umgebung von Sphagnum herrschende niedrige PH-Wert ist für viele Pflanzenkonkurrenten tödlich, auch für viele Schimmel-Pilze! Für manche andere Pflanzen ist das Sphagnum-Milieu jedoch genau richtig: Carnivoren!

Pflanzen-Schimmel sowie Pilzbefall sind ein Problem bei IV-Kultur, können aber durch lebendes Sphagnum beseitigt oder vermieden werden. So lag es für mich nahe, meinen Flaschen-Kulturen einige Ästchen lebendes Sphagnum beizugeben. Seitdem kein Problem mehr mit Schimmel oder Pilz!!! Außerdem konnte ich feststellen, daß der Auswuchs von Blatt-Schößlingen in Sphagnum-Wasser erheblich schneller und zuverlässiger erfolgte.

Besonders das im Wasser lebende "Sphagnum cuspidatum" ist hervorragend geeignet, um das Vergammeln von IV-Kulturen zu vermeiden. "Sphagnum cuspidatum" wächst willig in Regenwasser und läßt sich leicht vermehren. Allerdings mag es nicht getrocknet werden, stirbt dann sofort ab und läßt sich dann auch nicht mehr regenerieren.

Ich würde mich freuen, wenn in diesem Thread viele Tipps und Tricks zum Thema IV und Tissue landen. Empfehlungen wie "kauft euch erst mal ein Fachbuch und stellt dann eure Fragen" sähe ich nicht so gerne.

Dieterich

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Der Beitrag spricht mir aus der Seele. Ich hatte schon ernsthaft darüber nachgedacht, mal so etwas wie einen "Arbeitskreis in vitro" anzuregen, da ich mich die letzte Zeit verstärkt dieser Vermehrungsart gewidmet habe. Bei meinen ersten Versuchen erlebte ich herbe Rückschläge, was ich auf eine Fehlfunktion des Sterilisators zurückführe. Manche Laborgeräte sind zwar teuer, aber auch unpraktisch; wenn wir uns bei dem Thema mehr unterstützen würden, könnte man bestimmt einiges an Geld sparen. Der gemeinsame Ankauf von Medien könnte die Kosten auch noch drastisch senken, weil dieses Zeug in Kleinstmengen immer noch sündhaft teuer ist.

Es würde mich sehr freuen, wenn aus der gemeinsamen Arbeit ein Projekt entstünde, von dem am Ende alle profitieren können.

Gruß Werner

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Wenn man sich für die IV-Vermehrung von Carnivoren interessiert, kann man im G.F.P.-Forum einiges Wissenswertes finden. Die "Suchen"-Funktion des Forums klappt prima und es lassen sich damit auch ziemlich versteckte Beiträge finden.

Auf einen für mich sehr nützlichen Thread stieß ich, als ich das Suchwort "Wasservermehrung" verwendete. Hier taucht mit der Überschrift "Arten für die Wasservermehrung" in der Gattung Drosera ein Beitrag von Victor Györög ak a Bobmarley auf und man kann nachlesen, welche Arten von Carnivoren bereits erfolgreich vegetativ vermehrt wurden.

Danke an den Autor für seinen informativen Beitrag und für seinen Idealismus, indem er die Auflistung der Pflanzen laufend aktualisiert!        

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Hallo Dietrich!  

Vielleicht habe ich irgendwo beim Lesen nicht aufgepasst, aber inwiefern siehst Du einen Zusammenhang zwischen der Stecklingsvermehrung in dest. Wasser und IV-Kulturen? Die Themen sind meiner Ansicht nach grundverschieden und nicht verknüpft.  

Die Stecklingsanzucht in dest. Wasser ist für jeden ohne großen Aufwand durchführbar. Bei IV-Kulturen geht es um die Vermehrung sehr seltener Arten oder die Produktion beliebiger Arten im Industrie-Maßstab. Die IV-Kultur ist mit hohem Aufwand verbunden, kostet viel Zeit und auch etwas Geld. Man benötigt Platz und Geräte, sollte sich selbst in die Materie einlesen und gute Englisch-Kenntnisse mitbringen. Daher wundert es mich auch, dass so viele jüngere Forumsteilnehmer plötzlich IV-Kulturen starten wollen. Die Ergebnisse sind zwar sehr gut, der Aufwand ist aber auch sehr sehr hoch!

Viele Grüße!

Jan

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@ Jan Wienecke

Hallo Jan,

bestimmt hast Du beim Lesen gut aufgepasst, aber das mit dem Lesen ist die eine Sache und die Interpretation des

Gelesenen eine andere. Leider gehen viele Sachbücher viel zu sehr ins ganz Spezielle und die einfachen Grundlagen

kommen dabei zu kurz. Oft sieht am Ende der geplagte Leser den Wald vor lauter Bäumen nicht!

In-Vitro-Kultur heißt zunächst einmal nichts anderes, als pflanzliche oder tierische Gewebematerialien in Gläsern und in wässrigen Medien zu kultivieren, um sie zu vermehren. Beschränkungen in Richtung Aufwand, Schwierigkeit, Sterilität, Wahl der Glasgefäße oder auch der Flüssigkeiten gibt es nicht. Insofern ist das einfache Wasserglas, in dem ein Pflanzenteil bewurzelt oder Sprosse treibt genauso In-Vitro wie der sterile Arbeitsplatz mit sterilem Arbeitsgerät, Petrischalen, MS-Medien, Schüttelkulturen, Fermenter und was es sonst noch so alles in den Profi-Labors gibt.

In den Sprachgebrauch hat sich In-Vitro als eine Bezeichnung für die von Dir angesprochene labormäßige Bearbeitung von Gewebematerial unter aufwendigen sterilen und teilweise komplizierten Bedingungen eingeschlichen. Rein fachlich gesehen ist dieser Sprachgebrauch nicht korrekt und es sollten deshalb auch nicht gleich die einfachen Methoden ausgeschlossen und als "nicht zu diesem Thema zugehörig" deklariert werden. Besser wäre es m.E., wenn die komplizierten, schwierigen Methoden gleich von Vornhereien unmißverständlich bezeichnet würden, z.B. mit "Sterile Gewebekultur".

Die von Dir angesprochene wißbegierige Jugend, welche sich nach In-Vitro drängt, hat viele Möglichkeiten, sich an

dieses interessante Thema heranzumachen. Für den Bio-Unterricht der Oberstufen gibt es beispielsweise allerlei nette Sachen für "Biotechnik im Wasserglas": Vom Usambarablatt bis zum Hefepilz.

Zum Schluß der Hinweis auf eine lesenswerte PDF-Datei, herunterzuladen unter:

http://www.bion.at/aktivitaeten/tagung291101/powerpoint/Wawrosch.pdf

Es erklärt ein biotechnisches Laborunternehmen mit vielen Bildern und kurzen Texten die Methoden von IV. Wer genau hinschaut, entdeckt mit der Unterschrift "Sprosskultur" eine alte Bekannte! Ich wette, sie liegt in nichts anderem als in einem normalen Laborkolben und in destilliertem Wasser!

Viele Grüße!

Dieterich  

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Gast H. Wistuba (Account gelöscht)

Also bei der Wette würde ich dagegen halten, denn alles was ich sehe sind eindeutig das, was man allgemein als "in vitro" bezeichnet, nämlich STERILE Kulturen. Da ich den Spaß schon seit vielen Jahren betreibe, weiß ich von was ich dabei rede.

Hermann Wistuba

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Ich glaube auch kaum, daß man sich bei der Vermehrung von Heilpflanzen auf destilliertes Wasser verlässt. Ganz sicher sehen wir hier BAP-, bzw. NES-Nährmedien in steriler Umgebung. Alleine schon aus wirtschaftlichen Faktoren wird man hier auf die doch unsichere "Wasservermehrung" verzichten und sich der sicheren Vermehrung mit Phytohormonen bedienen.

Wenn die ganze Geschichte mit Wasser so einfach wäre, hätten bestimmt schon einige geschäftstüchtige Zeitgenossen den Markt mit Orchideen und Karnivoren überschwämmt. Selbstverständlich bedeutet in vitro eigentlich "im Glase", jedoch versucht man bei dieser Vermehrungsart das Optimum durch verschiedene wachstumsstimulierende Substanzen zu erzielen.

Gruß Werner

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@ Hermann Wistuba

Hallo Hermann Wistuba, kein Zweifel, Du weißt, wovon Du sprichst, - hoffentlich sind das keine heiligen Kühe. Dann denk schon mal über die Wettbedingungen und den Wettbetrag nach! (...übrigens wußte ich noch gar nicht, daß Aqua-Dest im Erlenmeyer-Kolben automatisch unsteril ist). Könntest Du mal was von Deinem reichen Erfahrungsschatz auspacken, beispielsweise "EX-VITRO"!?

@ Werner Gerber

Hallo Werner, es kommt doch darauf an, was man mit welcher Pflanze erreichen will. Wir sind hier doch im Hobbybereich und nicht mit dem Erfolgsdruck und dem kommerziellen Hintergrund der Gewerblichen geplagt.

Beispiel: Wenn ich z.B. von einer Drosera capensis, die ich vermehren möchte, zigtausende Samen herumliegen habe, dann mache ich mir doch nicht die Mühe der vegetativen Vermehrung, sondern streu schön brav, nach alter Väter-Sitte, generativ meine Samen aus. Hätte ich aber eine Drosera capensis mit blauen Blüten, dann würde ich dieses Pflänzchen hüten wie meinen Augapfel und selbst meine Brille wäre supersteril, würde ich ein Blatt für die generative Vermehrung abschneiden. So unterschiedlich kann das sein.

Es macht für einen Hobbyvermehrer keinen Sinn, beispielsweise das Blatt einer Drosera rotundifolia mit dem ganzen Laboraufwand zu bedenken, wenn es im natürlich sauberen, sterilen Hippglas mit destilliertem Wasser und ein wenig Sphagnum willig seine Adventivsprosse bildet. Erfolgsquote: nahe 100 %. Dafür muß er nicht den Dampfdruckkochtopf klarmachen und auch nicht eine Reinluftwerkbank basteln. Ganz anders sieht es aus, wenn ich beruflich aus dem gleichen Blatt tausende neue Pflanzen züchten muß!

Selbstverständlich ist es schön, seinen Forscher- und Entdeckerdrang auszuleben, sich alle möglichen Apparaturen und Chemikalien zuzulegen, um damit zu experimentieren! Ich bin aber sehr dafür, dem In-Vitro seine Einfachst-Methoden zu lassen und hatte gehofft, hier einige Anregungen sammeln zu können statt Fachsimpeleien. Natürlich soll aber auch nicht übersehen werden, daß es viele viele Spezialitäten in der Pflanzenvermehrung gibt, bei denen wesentlich mehr angesagt ist als Einfachst-Methode.          

Herzlichst

Dieterich

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Gast H. Wistuba (Account gelöscht)

Hallo,

aus meiner Erfahrung(immerhin schon seit über 15 Jahren!) weiß ich, daß ALLES, das nicht sterilisiert wird ( z.B. im Autoklav bei mindesten 120°) unsteril ist. Das Aqua dest ist keineswegs steril, wenn es nicht unter sterilen Bedingungen in einem vorher sterilisiertem Behälter aufgefangen wird. Wenn man schon Wasser verwendet ist übrigens der Aufwand Aqua dest zu verwenden nicht notwendig. Da im Aua dest keine Nährstoffe enthalten sind, können auch keine Sporen, die immer vorhanden sind ( Algen oder Pilze) austreiben, aber ein Wachstum der Pflanzenteile wie z.B bei RICHTIGER Sterilvermehrung bei der im Medium Zucker und Nährsalze vorhanden sind, findet halt auch nicht statt.

Gruß

Hermann Wistuba

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Gast H. Wistuba (Account gelöscht)

Hallo,

bevor noch mehr unklare Bezeichnungen verbreitet werden, sollten sich Interessierte mal in folgendem Link die Seiten 35 bis 50 anschauen, damit allen klar wird, was "in vitro" ist, und welcher Aufwand dabei zu treiben ist. Vielleicht werden dann auch manche Enttäuschungen vermieden.

Gruß

Hermann Wistuba

http://www.ta-akademie.de/deutsch/bestellungen/textelk/gruenesgold/gruenesgold.pdf

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(...übrigens wußte ich noch gar nicht, daß Aqua-Dest im Erlenmeyer-Kolben automatisch unsteril ist

Auch dest. Wasser wird noch autoklaviert. Grundsätzlich ist alles, mit dem nicht im Sterilraum hantiert wird, unsteril. Sobald man mit Nährmedien arbeitet, kann man sehr schön beobachten, wie sich in den (ach so sterilen) Gerätschaften so ziemlich alles an Kulturen bildet - nur meißtens nicht das, was man sich erhofft hat.

Es macht für einen Hobbyvermehrer keinen Sinn, beispielsweise das Blatt einer Drosera rotundifolia mit dem ganzen Laboraufwand zu bedenken...

Das nun gewiss nicht, aber es macht dann einen Sinn, wenn dadurch Entnahmen seltener und schwieriger Exemplare aus der Natur eingedämmt oder gar gänzlich verhindert werden können. Für Erhaltungszuchtprogramme ist es sogar äußerst wünschenswert ständig eine sterile Stammkultur vorrätig zu haben. Bei Knollendrosera dürfte sich die Überlegung bezüglich Wasservermehrung schon erübrigen; hier ist der erhebliche Aufwand, den einige engagierte Hobbyisten in ihrem privaten "Labor" betreiben, wohl absolut gerechtfertigt. Da kann wohl von kommerziellen Zwängen keinesfalls die Rede sein ...

Gruß Werner

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Hallo,

Ihr redet hier ziemlich aneinaner vorbei. Der Begriff "In Vitro" (obwohl übersetzt "Im Glas") wird nunmal allgemein für ein ganz bestimmtes Spektrum an Methoden verwendet (und dazu, sorry, gehört die Wasserkultur einfach nicht, da hilft auch noch so eifriges Diskutieren nicht...). Außerdem beruht beides ja auf völlig verschiedenen Prinzipien.

Wasser-Vermehrung (z.B. Drosera Blätter in Aqua Dest):

Das Medium ist arm. Daher wächst darin nichts. Auch das Blatt zehrt lediglich von seinen Reserven und treibt aus. Mit dem allmählichen Abbau der Blattspreite ist es mit dem Wachstum auch vorbei!

In Vitro Vermehrung (im klassischen Sinne): Das Medium ist sehr reich. Daher muß es absolut steril sein. Dafür ist auch echtes Wachstum zu verzeichnen und die Kulturen können über viele Jahre erhalten werden.

Das Bild in dem PDF ist nichts weiter als eine Kultur in Flüssigmedium, d.h. ohne Agarzugabe. Das ist in manchen Kulturen recht gebräuchlich. Stellt euch doch einfach mal die Frage von was eine Kultur in Aqua Dest eigentlich wachsen soll. Sobald man "Düngen" würde, käme es zu einem schlagartigen Algenwachstum. Die sind auf Flüssigkultur nämlich ganz gut angepasst. Kommt dann noch Zucker hinzu, verwandelt sich die schöne Kultur innerhalb von ein paar Tagen in einen stinkenden Aufguss, wetten? ;)

Gruß

Andreas  

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@Hermann Wistuba

Hallo Hermann,

Ist doch schön, daß in diesen Thread so viel Dynamik gekommen ist!  ;D

Also, ich formuliere meine Wette wie folgt:

Ich wette, daß in dem Erlenmeyerkolben, welcher in der PDF-Datei von Herrn Dr. Wawrosch abgebildet und mit der Unterschrift "Sprosskultur" versehen ist (fünftletzte Abbildung), sich mehrere Drosera befinden und destilliertes Wasser.

Sollte ich verlieren, werde ich einen neuen, wertvollen Tipp für alle In Vitro- und In Aqua-Interessierten hier veröffentlichen.

Sollte ich gewinnen, verpflichtet sich Hermann Wistuba folgenden Beitrag hier zu posten:

Eine leicht verständliche Beschreibung der Gefahren für die carnivoren Pflänzchen beim Übergang von In Vitro zu Ex Vitro und wie man damit am Besten umgeht. (Gut abwaschen und in Torf einpflanzen wäre etwas zu banal!)

Mit vielen Grüßen

Dieterich

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Philipp Schneider

Besserer WEtteinsatz: HErr Wistuba muss, wenn er verliert einen Artikel im Taublatt veröffentlichen (zu In-Vitro). Das wäre eine sehr schöne Sache. Am besten mit schönen Bildern! Wäre das nicht ein noch besserer Einsatz?

Mfg

Philipp

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Gast H. Wistuba (Account gelöscht)

Hallo Dieterich,

die Formulierung ist mir etwas zu ungenau. Selbstverständlich befindet sich neben den Drosera-Pflanzen auch destilliertes Wasser in dem Kolben, aber eben nicht NUR destiliertes Wasser, sondern auch Nährsalze und mit ziemlicher Sicherheit auch Zucker. Die Frage ist noch, wer wie herausfindet, was für ein Nährstoffgemisch dort verwendet wird. Solche Rezepturen werden nämlich meistens nicht gerade offengelegt ( wie auch wir bei unserer Vermehrung nicht jedem alles auf die Nase binden).

Gegen einen Artikel im Taublatt spricht nur meine sehr begrenzte Zeit.

Gruß

Hermann Wistuba

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  • 3 Wochen später...

Leider ist dieser Thread an seiner "Fachkompetenz" regelrecht erstickt. Schade eigentlich, da traut sich wohl keiner mehr und der eigentliche Zweck, hier ein paar nützliche Tipps für alle zu sammeln, wurde bisher nicht errreicht.

Es ist immer ganz gut, bei "Begriffsverwirrungen" die leicht verständliche und auf einen kurzen Nenner gebrachte Erklärung eines Lexikons zu Rate zu ziehen:

in vitro im Medizinlexikon: (latein.) >> im (Reagenz-) Glas <<, d.h. im Versuch außerhalb des Organismus

in vitro im Bio-Duden: gleiche Definition wie vor, jedoch noch mit dem Hinweis auf den  Gegensatz in vivo

in vitro im Handlexikon: [lat.: = im Glas], [wiss. Versuche] im Reagenzglas

Darüberhinaus zog ich auch noch einige Vielbändige und Große Werke zu Rate (z.B. Großer Brockhaus etc.): Im Prinzip hat man für in vitro lediglich zwei Merkmale: Erstens Kultur im (Reagenz-) Glas und zweitens außerhalb des lebenden Organismus, was in unserem Fall bedeutet, daß von einer lebenden Pflanze entnommene Pflanzenteile ins Glas kommen.

Wenn es denn so abwegig ist (siehe die Interpretation "falsche Bezeichnung"), im Glase und lediglich Wasser vermehrte Pflanzen zur in vitro-Kultur zu zählen, weil dem Wasser keine Wirkstoffe zugegeben sind, warum findet man dann beim Nachschlagen keine Hinweise auf diese so ausschlaggebenden Zusätze? Auch von zwingend notwendiger Sterilität der Arbeitsmittel wird nichts erwähnt.

Wie schon gesagt, ist auch für mich mit in-vitro-Pflanzenkultur in erster Linie die sterile Gewebekultur im Glas unter Verwendung von Nährlösungen und Phytohormonen gemeint. So, wie es z.B. in dem beliebten Schulversuch mit dem Usambaraveilchenblatt gemacht wird. Ich sehe aber keinen Grund, die nährstoff- und hormonfreie Methode, nämlich das Glas Wasser, auszuschließen. Jedenfalls habe ich das Fachbuch noch nicht gelesen, in dem es einen Hinweis dazu gibt. Kann da jemand weiterhelfen  ??? ???

Interessant war für mich auch, folgendes zu lesen: Wissenschaftler des Institutes für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung der Bundesforschungsanstalt für Holz- und Forstwirtschaft stellten bei der in vitro-Kultur von schwer bewurzelbaren Salweiden (Salix caprea L.) fest, daß im Gegensatz zu den bisher am Institut für die meisten Laubbaumarten erarbeiteten Methoden der Mikrovermehrung eine Etablierung auf phytohormonhaltigen Nährmedien bei Salweiden nicht möglich ist. Die Mehrzahl der Pflanzenteile starb nach der Oberflächendesinfektion ab, was auf Kontaminationen der Pflanzenteile von Freilandpflanzen mit Mikroorganismen zurückzuführen war. Daraufhin hat sich das Institut bei der Vermehrung von Salweide mit Erfolg einer hormonfreien in vitro-Kultur zugewendet.

Mit freundlichen Grüßen

Dieterich  

 

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Gast Matthias Sie...

heijeijeijeie,

der reinste Kindergarten! Wenn man mal auf das Alter der vorherigen Poster schaut, sollte man meinen, dass sich der Thread auch Produktiv hätte entwickeln können!

EGAL!

Ich lass jetzt mal das V-Wort weg, weil es darum gar nicht gehen sollte!! Und es letztlich s****** egal ist!

Also:

So wie ich den post Angfangs verstanden habe, wollte Dieterich Tipps und Tricks zu folgender Sache sammeln.

Person XY:  "Ich habe eine Dr. capensis, möchte aber mehrere davon haben. Da ich zu geizig bin mir welche im Baumarkt zu kaufen und mir Sämlinge zu langsam wachsen, will ich mir Ableger machen. Leider ziehen meine Blattstecklinge in Torf so gut wie nie Wurzeln.

Nun habe ich davon gehört, dass ich meine Blattstecklinge in aqua-dest beuwrzeln kann. Dazu suche ich Tipps!"

Und nun wären wir bei diesem Thread, in dem es nie darum gehen sollte, dass jemand in seinem Kinderzimmer 1000 Nepenthes argentii ziehen will, um sich damit sein Taschengeld aufzubessern  und damit gewissen Herren Konkurrenz zu machen.

Was gesucht wird sind Tipps, wie ich möglichst effizient bei niedrigen Verlusten meine Blattstecklinge in Aqua-dest bewurzeln kann.

Ich hoffe das Klappt jetzt!

PS: lasst mal all eure V-Wort meinungen und erklärungen weg und schreibt nur sinnvolle tipps!

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Markus alias Drosophyllumfan

Ich will jetzt niemanden angreifen, aber ich finde diese Aussagen jetzt doch recht unpassend:

>heijeijeijeie,

 

der reinste Kindergarten! Wenn man mal auf das Alter der vorherigen Poster schaut, sollte man meinen, dass sich der Thread auch Produktiv hätte entwickeln können!

EGAL! <

Dieser Thread hat sich relativ produktiv entwickelt, zwar ist es etwas übertrieben, jetzt über die genaue Bedeutung des Wortes zu diskutieren, aber in jedem Thread wird mehr oder minder abgewichen.

Was ich jedoch besonders interessant finde, ist die darauffolgende Aussage:

>Ich lass jetzt mal das V-Wort weg, weil es darum gar nicht gehen sollte!! Und es letztlich s****** egal ist! <

Diese "dezenten" Angaben haben eher etwas mit Kindergartenniveau zu tun, als die Disskusion über die Wortbedeutung, ist einfach meine Meinung!

>Was gesucht wird sind Tipps, wie ich möglichst effizient bei niedrigen Verlusten meine Blattstecklinge in Aqua-dest bewurzeln kann.

Ich hoffe das Klappt jetzt! <

Ich sehe nicht ein, wo dies nicht klappen sollte...

Es wurde schon viel gesagt, der Thread lebt nunmal von der Disskusion !

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Hi!

Als ich heute nachmittag auf diesen Thread stieß, dachte ich mir 'hm, hört sich interessant an, mal reinschauen'. Leider wurde ich hier ziemlich enttäuscht.

Ich weiß, ich bin neu hier im Forum und hab nix zu sagen, aber würde jetzt bitte mal einer anfangen einige 'Tipps und Tricks zu In-Vitro und Tissue' zu posten? Das wäre nämlich wirklich mal ganz interessant!

Danke,

Benny

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Möchte bei meinem heutigen Tipp mal gar nix zu in Vitro sagen, vorerst mal genug dazu gesagt.

Ein sehr interessanter Gesichtspunkt eröffnet sich für diejenigen, welche Zellkultur aus Pflanzenteilen beherrschen, in der fast konkurrenzlos preisgünstigen Möglichkeit, das Material zu versenden. Es genügt ja, kleine Pflanzenteile zu verschicken, damit der Empfänger damit arbeiten kann. Da kann eigentlich nur der Versand von Samen oder soeben aufgegangener Saat mithalten.

Ein Blick in die Preisliste der Deutschen Post, Warensendung, Seite 17: Die Warensendung "Kompakt" kostet nur 0,66 Euro und darf maximal 50 Gramm wiegen. Bis 500 Gramm heißt die Sendung "Maxi" und da mußt du nur 1,53 Euro berappen.

Sollte ich, nur zum Beispiel, mit Markus alias Drosophyllumfan übereinkommen, daß er mir Blätter bzw. Kindel der mir noch fehlenden Queensländer Drosera schickt, während ich ihm einen Blattabriss meiner VFF 'Akai ryu' abgebe, so könnte dieser Tausch locker für zweimal 0,66 Euro Porto über die Bühne gehen! Filmdöschen, Tablettenröhrchen, Plastik-Reagenzgläschen mit Stopfen, Sputumfläschchen etc. könnten als Behältnisse herhalten, um das bisschen Pflanzenmaterial inclusive etwas Wasser als Lebenselixier zu verschicken.

Apropos Pflanzenteile: Es wird schon mal gerätselt, welche Pflanzenteile am besten geeignet sind für vitro, aqua. Eher die jüngeren oder lieber doch etwas älter? Nach meiner Erfahrung ist die Mitte am besten. So wäre das bei der weiter oben angeführen D. capensis nicht direkt aus der Pflanzenmitte und auch nicht von ganz außen, sondern von zwischendrin!

Zum Schluß ein Versuch, diesen etwas einsilbigen Thread wieder etwas zu beleben: Wer mag die Zusammenhänge der nachfolgenden Grafik mit einer schönen Erklärung versehen ???

phytohor.jpg

 

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Puh! Mal den Straßburger gezückt (Grundstudium is doch schon etwas her :-/)

Also: "Abhängigkeit des Wachstums und der Organbildung eines Gewebestücks aus dem Mark einer Tabakpflanze vom IES- (Indolessigsäure) und Kinetingehalt des Nähragars. Links: Zustand bei Versuchsbeginn, recht: nach mehrwöchiger Kultur. Die Organbildung wird wesentlich durch das Konzentrationsverhältnis der beiden Wuchsstoffe bestimmt" (Straßburger, Lehrbuch der Botanik, S. 422)

Übersetzt heißt das ganze, dass das pflanzliche Wachstum von einer Vielzahl von Phytohormonen (oder Wuchsstoffen) bestimmt wird. IES bewirkt in diesem Fall die Induktion der Regeneration in Zellkulturen (in "normal wachsenden Pflanzen" auch solche Sachen wie Apikaldominanz, Streckungswachstum, usw.). Kinetin (gehört zu den Cytokininen) an sich hat unter anderem zellteilungsfördernde Wirkung.

Erhöht man relativ zur Cytokinin- die IES-Konzentration kommt es zur Regeneration von Wurzeln, erhöht man hingegen die C-Konz. relativ zu der von IES so regenerieren die Sprosse.

In Zellkulturen induziert man in der Regel zunächst die Sprossbildung und bewurzelt anschließend die Sprosse.

Ich hoffe, ich konnte damit etwas weiterhelfen. Für tiefergehende Fragen müsste ich mich erst wieder etwas genauer einlesen. Aber vielleicht kennt sich ja noch jemand anderes besser aus als ich oder hat auch so ein schönes, dickes blaues Buch daheim rumstehen ;)

Viele Grüße,

Benny

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