Moorbeetüberwinterung

[Gast Philipp Nathan]

Hi, ich will mir im Frühling nen Moorbeet zulegen. Als Bepflanzung hab ich vor allem an S.purpurea und S.flava gedacht. Folglich stellt sich mir die Frage wie man ein "junges" Moorbeet erfolgreich überwintert ohne dass alle mühevoll kultivierten Pflanzen im Winter eingehen!?

Ich hätte als Überwinterrungsmethode an eine Art Foliezelt oder ähnliches gedacht, oder ist der daraus entstehende Kahlfrost noch schädlicher als der Schnee selber??

PS: Wieviel kostet eigentlich ein 30l Beutel Torf(hab lange keinen mehr gekauft)?

[Martin Reiner]

Am besten das Moorbeet bereits Ende Mai/Anfang Juni bepfalnzen, dann können die Pflanzen schön anwachsen.

bei den beiden genannten Arten sehe ich kein problem.

Ich selbst lege ein sogennates Frühbeetflies (Folie mit sehr feinen Poren) über das Moorbeet, letzten Winter hat alles halbwegs winterharte darin überlebt, inkl Darlingtonia und S. psittacina. Und bei uns hats ein paarmal um die -20°C gehabt.

Was diesen Winter sein wird, wird das nächste Frühjahr schon zeigen.

Ach ja, der Schnee bleibt auf der Folie oben liegen.

Martin

[Benjamin Stallmach]

So ein Beutel Torf ist nicht teuer, glaube habe das letzte mal 4€ für 30l bezahlt.

MFG

Benjamin

[Gast Philipp Nathan]

Ich schätze mal dass der Schnee nochmal wie so ne Art Wärmedämmschicht wirkt und Lichtdurchlässig noch dazu =). Dadurch dürfte es dann schon etwas wärmer als draußen sein.

Eine Frage noch: Blühen Sarracenien jedes Jahr oder unterliegt das anderen Zeitzyklen?

PS: Was haltet ihr von diesem Combitester auf www.goetzpflanzenzubehoer.de?

(glaub unter "Zubehör fürs Gewächshaus ...")

[Gast Philipp Nathan]

Hi, mir ist noch was eingefallen  ;D.

Wie groß sollte der Wasserspeicher des Moorbeetes ungefähr werden

(Fertigteich ca. 2m x 1,20m und so ca. 50-60cm tief)?

Danke im Vorraus

cu Philipp Nathan

[Magdalena Schaaf]

Hallo,

wie groß sollte so ein Moorbeet denn mind. sein? (all zu klein wirds ja wohl nicht sein dürfen, sonst lohnt sich das ja nicht, dann kann ich die pflanzen auch in töpfen rausstellen)

ich würd mir da nämlich auch gern eines zulegen, da gibts aber das problem, dass ich damit dem gemüsegarten meiner mutter ein stück wegnehmen muss (im rest des gartens stehen viel zu viel bäume und unter laubbäumen sollen Moorbeete ja nicht sein, oder?). und meine mutter will natürlich möglichst viel ihres gartens behalten(ist aber bereit mir was abzugeben), was heißt, dass ich kein riesen-moorbeet anlegen kann.

Noch was: nehm ich lieber teichfolie oder so ne fertige teichform?

Danke auch im Vorraus,

Magdalena

P.S.:habe mich schon umgeschaut nach infos, aber noch nicht so ganz die beantwortung der fragen oben gefunden :)

[Martin Reiner]

Bei der Tiefe halte ich 40-50cm für einen guten Kompromiss aus

- Umweltschutz/Torfverbrauch

- Kosten/Aufwand

- ausreichend Wurzelraum für die Pflanzen

- ausreichend Wasserreserven.

Von der Größe her reicht auch schon 1/2 m² aus, man bringt halt nicht viele Pflanzen unter.

Sicherlich sehen 10m² oder gar 100m² große Moorbeete schön aus, ich persönlich halte die Erbauer aber für absolut scheinheilige "Naturfreunde".

Ein Moorbeet ist im Gegensatz zu einem gut angelegten Gartenteich ökologisch praktisch wertlos (es gibt natürlicherweise keine "Minimoore", die voneinander zig Kilometer auseinanderliegen), dafür vernichtet man aber Kubikmeterweise Torf.

Da spendet man dann Geld für den Erhalt irgendwelcher Moore und hat selber dann dazu beigetragen, ein paar Quadratmeter dieses extrem bedrohten Lebensraums zu vernichten.

Das wollte ich unbedingt mal loswerden.

Meiner Meinung nach reichen auch 2m² gut aus, wirklich einen Haufen schöner Pflanzen unterzubringen.

Martin

PS: mein kleines Moorbeet (leider bin ich noch nicht dazu gekommen, mal schönere Bilder aus 2003 hochzuladen) sowie zwei Buchempfehlungen und ein paar gute links findest Du hier:

http://www.drosophyllum.com/deutsch/moorbeet.htm

Es lohnt sich, sich in die Materie etwas einzulesen.

[Gast Bibertaler]

Salve

Ich habe mir letztes Jahr ein Moorbeet aus L-Steinen gebaut, das hat aber weniger mit deinen Fragen zu tun. Allerdings solltest du bei einem Ebenerdigen Moorbeet aufpassen das du es nicht zu nahe an deinen Rasen baust, die Steine fundieren als Trennung gegen Rasensämlinge (andere Samen auch natürlich) und Wurzelunkräuter.

Als Gärtner rate ich dir von Fertigteichen ab, da man diese so einbauen sollte das sich unter ihm keine Sackungen bilden. Der Fertigteich ist bruchanfälliger und übrigends schwerer "richtig" einzubauen als eine biegsame Folie.

Du solltest auch darauf achten das dein Moorbeet im Wasser liegt...es ist zwar nicht so wichtig wie bei einem teich...aber trotzdem. Nimm auch nur möglichst dicke Folie (ab 1 mm) und lege unter die Folie ein möglichst schweres Geoflies. Das Flies soll Steine hindern die Folie zu durchlöchern, denn wie in meinem Fall habe ich auf Sand als Schutzschicht verzichtet (hatte keine Steine o.ä. im Boden und Sand zieht immer Ameisen an).

Zur Überwinterung: Ich denke Pflanzen wie S. purpurea, D. anglica und P. vulgaris benötigen keine zusätzliche Abdeckung durch Folie, bei Schnee reicht dieser als Isulation föllig, auch solltest du die Pflanzen wie schon erwähnt nicht erst im Herbst pflanzen.

Außerdem würde ich keine 30l Säcke kaufen sondern gleich 200/250l Säcke...kommt billiger.

Zur Tiefe: Mein Moorbeet ist an der tiefsten Stelle 60 cm, dIe Tiefe habe ich recht hoch gewählt da ich befürchte das mir mein Beet überwächst...mit höherer Tiefe sackt das Substrat nach und nach ab vieleicht, wenn oben Torfmoos nachwächst. Das war jedenfalls meine Überlegung und Hoffnung.

Mein Moorbeet ist übrigends gerade ein halber Teich...soviel Wasser ist da drin...ich hoffe das macht den Schlauchpflanzen nichts aus wenn sie fast Überflutet sind..was meint ihr?

[Gast Philipp Nathan]

Hi, 200/250l Weißtorfsäcke hab ich bei den Gartenmärkten in unserer Umgebung (Chemnitz) noch nicht gesehen. Man kann sich solche Dinger ja auch im Internet bestellen, allerdings will ich danach nicht derjenige sein, der das Porto tragen muss =).

Noch 3 Fragen:

1.Würdet ihr mir raten einen Überlauf zu installieren oder ist das "überflüssig" (Wortspiel :) )?

2.Auf jeder Karnivorenseite steht was anderes über den Erfolg mit der Moorbeetkultur von Dionaea. Einige schreiben sie wär nur bedingt winterhart, andere wiederum schreiben dass sie bis -15°C aushält. Kommt das jetzt auf den Klon an oder haben die Leute, bei denen die VFF erfrieren, ihre Exemplare einfach nur nicht abgedeckt?

3.Vom Aussehen her gefällt mir S.leucophylla noch ganz gut, allerdings soll sie ja nur bedingt winterhart sein. Hätte sie denn trotzdem ne Chance durchzukommen wenn man sie besonders gut abdeckt, oder ist das ausgeschlossen?

[Gast Philipp Nathan]

Hallo, alle in der Winterruhe oder was  ;D ;D ;D?

[Gast Georg Stach]

zu 1.)

Das hängt von der Konstruktion Deines Moorbeetes ab.

Wenn Du Deinen Pflanzen nicht gerade das Schwimmen beibringen möchtest ;), ist ein Überlauf schon sinnvoll. Du kannst ja mal überlegen, was bei einem heftigen Regen passiert. Jenachdem, wie die Umgebung deines Beetes aussieht, kann das unterschiedliche Folgen haben. ( --> Aufnahmefähigkeit des Bodens, relative Lage, ...).

zu 2.)

Ich habe vergangenen Winter (der knackige Winter!) geschafft, eine absolut winterharte Dionaea umzubringen, wahrscheinlich weil ich sie nicht vernünftig abgedeckt habe. Die Pflanze muss u.a. vernünftig abgedeckt werden (bzw. in einer geeigneten Umgebung stehen) und abgehärtet sein, damit Du sie draußen kultivieren kannst. Ich würde es zu Beginn erstmal nicht riskieren.

zu 3.)

Nach meinen Versuchen sind ca. 3/4 der Pflanzen gut durch den Winter gekommen, aber diejenigen, die ich _nicht_ im Freien stehen ließ, hatten sich besser entwickelt.

Meine Erfahrung muss aber nicht zwangsläufig allgemein-gültig sein.

Gruß

GeorG