Giovanni Schober Posted March 16, 2005 Share Posted March 16, 2005 Hallo, Karnivoren färben sich unter viel Licht rot. Der rote Farbstoff ist Anthocyan. Besser gesagt ein Anthocyan. Dazu fallen mir spontan mehrere Fragen ein: 1.) Welche Stoff der Stoffgruppe ist es genau? 2.) Wird es bei Licht gebildet (durch chem. Reaktionen oder Drüsen, falls letzteres wo liegen diese?) oder liegt es schon in den Zellen (in welchen genau?) vor, färbt sich aber nur bei Licht rot? 3.) Welche Farbe hat es ohne stärkeren Lichteinfluss (grün oder durchsichtig?), falls es schon so vorliegt? 4.) Ist das Anthocyan von beispielsweise D. muscipula "akai ryu" anders als das von "red burgundy" (s. Färbung) oder liegt es an der Konzentration des Stoffes? 5.) Gibt es irgendwelche Wissenschaftliche Abhandlungen über den Stoff bei Karnivoren (!) ? Im Juniper vielleicht? Hatte ihn noch nie in der Hand. Hoffe hier kann mir jemand helfen. Viele Grüße, Giovanni PS: Korrektur erfolgt ;-) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Benny Junglas Posted March 17, 2005 Share Posted March 17, 2005 Hi Giovanni! Ein klein wenig ist aus den Botanik-Vorlesungen doch noch hängen geblieben: 1. Anthocyane (nicht Anthocyanin) gehören zu den Phenolen und sind auch verwandt mit den Flavonoiden. 2., 3. Kann ich jetzt nicht hundertprozentig sagen. Anthocyane selbst sind grundsätzlich farbig. Leider weiß ich nicht, ob in der Zelle so eine Art farbloses Vorgängermolekül "bereit liegt" und nach starker Lichteinstrahlung modifiziert oder ob es komplett aus den Grundbausteinen synthetisiert wird. Anthocyan wird nicht in speziellen Drüsen gebildet sondern in den einzelnen Zellen selbst und liegt dort dann gelöst in den Vakuolen vor. 4. Die Farbe hängt unter anderem von den Substituenten (also dem "Feinbau" des Moleküls) und auch vom pH-Wert und der Kationenzusammensetzung der Vakuole ab. Naja und die Stärke der Farbe hängt von der Konzentration ab. Will mich jetzt nicht festlegen, aber ich tippe bei "akay ryu" auf eine höhere Konzentration in mehr Zellen. 5. Keine Ahnung... ;) Viele Grüße, Benny PS: Der Text ist jetzt zur Kritik freigegeben. Ich bitte darum, meine geistigen Höhenflüge zu stoppen ;) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Torsten T. Posted March 17, 2005 Share Posted March 17, 2005 Hi, Anthocyane sind eine grosse Stoffgruppe. Sie kommen besonders in den Zellen der Anlockungsorgane (`Blütenblätter´) vor. In den Assimilationsorganen (`Blätter´) liegen sie normalerweise ebenfalls immer vor. Dort fallen sie in der Regel nicht so auf, da sie vom `Grün´ der Chlorophylle überdeckt werden. Erst wenn im Herbst das wertvolle Chorophyll abgebaut und aus den Zellen abtransportiert wird, fallen sie und die anderen Farbstoffe wie die Carotinoide, auf (Herbstfärbung). Zu den Funktionen der A.s ist, glaube ich, wissenschaftlich noch nicht alles geklärt. Man vermutet einerseits einen Zusammenhang mit den Photosystemen der Assimilationsorgane und andererseits eine Sonnenschutzfunktion (rote Sonnencreme der Pflanzen, grins). Es gibt A. freie Mutanten (z.B. bei der VFF), die sind seltsam blass-grün gefärbt oder aber Mutanten mit übermäßiger A.-Produktion, die sind dann immer oder schon bei recht geringer Beleuchtung rot gefärbt (Bluthaselnuss, Blutbuche, all red VFFs oder capensis etc.). In den `Blättern´ werden sie verstärkt von den äußeren Zellschichten gebildet (lebende Epidermiszellen und äußere Parenchymzellen). Link to comment Share on other sites More sharing options...
Giovanni Schober Posted March 17, 2005 Author Share Posted March 17, 2005 Hallo Benny und Thorsten, Danke euch zweien, da habe ich schonmal genügend Ansatzpunkte! :) Es gibt also mehrere Anthocyane. Wisst ihr auch welches(r?) bei Dionaea genau vorkommt? 4. Die Farbe hängt unter anderem von den Substituenten (also dem "Feinbau" des Moleküls) und auch vom pH-Wert und der Kationenzusammensetzung der Vakuole ab. Naja und die Stärke der Farbe hängt von der Konzentration ab. Will mich jetzt nicht festlegen, aber ich tippe bei "akay ryu" auf eine höhere Konzentration in mehr Zellen. Mal angenommen bei akai ryu liegt nicht nur eine höhere Konzentration vor, sondern ein anderer ph-Wert u.a., könnte man dann eine akai ryu exakt von einer red burgundy unterscheiden, sofern die beiden Arten genau in ihrer Anthoncyanmolekülzusammensetzung (solche Wörter kann man aber auch nur im Deutschen bilden...) beschrieben sind? Sozusagen als Bestimmungsmerkmal? Oder ist es möglich, dass sogar die unterschiedlichen Dionaea Variationen andere Anthocyane (s. bitte erste Frage in dem Post) bilden? Viele Grüße, Giovanni Link to comment Share on other sites More sharing options...
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