Karnivoren in Ecuador

[Gast Lukas Reiter]

Hallo zusammen,

ich werde diesen Frühling nach Ecuador reisen. Die Ferien sind nicht primär als Karnivorenexpedition geplant, dennoch wäre ich an Standorten und sonstigen Informationen bezüglich Karnivoren sehr interessiert.

Hat vielleicht sogar schon einmal jemand Ecuador besucht und dort Karnivoren gefunden?

Desweiteren habe ich keine Ahnung welche Pflanzen ich erwarten darf. Ich nehme mal an, dass es hauptsächlich Drosera, Pinguicula und Utricularia gibt. Lieg ich damit richtig oder ist Genlisea auch anzutreffen?

Welche Droseras sind in Ecuador beheimatet und welche Gebiete bewohnen sie (das Hochland, Regenwald oder die Ebenen westlich der Gebirge)? Gibt es eventuell sogar endemische Species?

Falls irgendjemand Links kennt, wäre ich an denen sehr interessiert (ich hab nicht viel Schlaues gefunden).

Wo muss ich nach Papers von Artneubeschreibungen suchen? Ich hab über die Uni auf ziemlich viele wissenschaftliche Zeitschriften Zugriff.

Schon mal danke für jeden interessanten Beitrag!

mfg Lukas

(Bilder von www.aerosecure.de und www.anjaundtom.de)

[Martin Reiner]

Ich war mal dort, habe aber (ohne allerdings danach zu suchen) keine einzige Karnivore entdeckt.

Es scheint aber so, dass mir dazu auch irgendwie das Talent fehlt :-(

Martin

[Gast Martin Rümmler]

Hi Lukas,

ich habe zwar leider keinen direkten Beitrag zu deinen Fragen zu leisten  ;) aber mich würde schon interessieren, in welchem Rahmen du nach Ecuador fährst? Ist das `ne Exkursion oder `ne Privatreise?

Was studierts du denn?

Grüße,

Martin

[Gast Lukas Reiter]

@Martin

Wie hats dir denn sonst so gefallen :)?

@BerlMart

Ich studiere Biochemie. Allerdings hat meine Reise nichts mit meinem Studium zu tun. Ist ne Privatreise. Ausserdem versuche ich mein (noch) ziemlich schlechtes Spanisch zu verbessern.

Hat wirklich niemand eine Ahnung welche Pflanzen man wohl in Ecuador antreffen könnte oder wo ich Informationen dazu finde?

mfg Lukas

[Andreas Fleischmann]

Hallo Lukas!

Mit Ecuador hat du dir ein ziemlich Karnivoren-armes Land herausgesucht, aber folgende Arten kannst du dort (und mit etwas Glück vielleicht sogar noch was Neues ;-)) finden:

Drosera chrysolepis. Wurde schon mal in Ecuador gesammelt, ich kann dir genaue Standortdaten (GPS!!!) privat per e-mail schicken.

An Utricularien kannst du schon ein paar Arten mehr finden, nämlich:

U.asplundii

U.breviscapa

U.endresii

U.erectifolia

U.foliosa

U.gibba

U.jamesoniana

U.pusilla

U.subulata

U.unifolia

Auch hier kann ich dir von allen Arten Standorte angeben.

Sehr empfehlen kann ich übrigens den Catalouge of Vascular Plants of Ecuador, der vom Missouri Bot. Garden 1999 als Extraheft herausgegeben wurde, er enthält ein "Inventar" aller bisher für Ecuador beschriebenen Pflanzen. Solltest du auf irgendwelche anderen Pflanzen stoßen, die du nicht identifizieren kannst, kann ich dir gerne bei der Bestimmung helfen... ;-)

Viel Erfolg,

Andreas

[Martin Reiner]

@Martin

Wie hats dir denn sonst so gefallen :)?

naja, wir hatten einen recht dummen Zeitraum erwischt, im September 2000 wurde gerade die Währung auf US $ umgestellt, was zu einer kurzfristigen sehr starken Inflation geführt hatte.

Dies hatte wiederrum zur Folge, dass die zahlreichen Leute am Rande des Existenzminimums plötzlich am verhungern waren und die Kriminalität ist ganz extrem gestiegen.

Fast jeder Rucksacktourist, den wir in Quito getroffen hatten (soviele sinds garnicht) wurde mindestens einmal überfallen...

Uns hats zum Glück nicht erwischt, wir haben in Quito in der Altsatdt gewohnt und waren nur stets zu viert unterwegs. Inklusive der 10 Wochen Dreck an der Kleidung hat das wohl die üblen Gesellenn abgeschreckt, vielleicht wars auch nur Glück.

Nunja, mittlerweile dürfte sich die Situation entsapnnt haben, ich muß aber gestehen, dass ich aktuell nicht über die Lage in Ecuador informiert bin.

Ja, so allgemein, es war der letzte Teil einer ca. 10 wöchigen Tour, wir waren zuerst irgendwo am Strand nahe der peruanischen Grenze und hatten uns dort etwas erholt. (gibts nen Ort, der nur Playas heißt? - Der Fisch dort war jedenfalls wunderbar, nach 8 Wochen Huhn mit Reis)

Wir waren zwischendurch mal in irgendeinem Schlammbad, was mir dann irgendetwas Ruhr-ähnliches mit Blut, wo's nicht hingehört beschert hat (und das, nachdem solange alles gut gegangen war).

Das hatte ich sinnigerweise bei ner geführten (anders ging's nicht wegen der Militärkontrollen) Urwaldtour vom Örtchen Banjos aus. War ganz nett, abgesehen halt von obigem Problem.

Naja, dann halt noch am Äquator gewesen, Ibarra (ist das der Ort mit der Eisenbahnlinie ?) und halt den Rest der Reise in Quito.

Das war dann der Punkt, wo man dann mit den Gedanken eh schon wieder mehr zuhause ist und es ruhig angehen lassen will.

Den Guagua Picchincha wollten wir noch besteigen, was aber leider nicht ging, da der gerade aktiv war.

Mir persönlich hat Peru besser gefallen (ich bin eher ein Hochland-Fan), vor allem hat mich die doch sehr hohe Kriminalität gestört.

Es war jetzt nicht so extrem wie in Nairobi (als Beispiel), wo Du nachts eigentlich nur noch mit nem Knüppel in der Hand und maximal zwei Dollar in der Tasche aus dem Haus gehen solltest, aber doch sehr "störend".

Aber vermutlich ist das ja jetzt nicht mehr so.

Wenn man sparsam ist, kommt man mit 10 US $ pro Tag aus, wenn man aber eh nur recht kurz unterwegs ist, sollte man sich evtl. auch was besseres gönnen, damit das halbwegs in Relation zum Flugpreis bleibt.

Martin