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Verdauungsvorgänge


Gast Katharina

Empfohlene Beiträge

Hallo!

ich schreibe meine Facharbeit über Fangmethodik und Verdauungsvorgänge bei

fleischfressenden Pflanzen. In der Uni-Bibliothek hab ich schon alle Bücher

zum Thema Fleischfressende Pflanzen durchgeschaut, finde aber kein Buch,

welches mir weiterhilft. Die Bücher behandeln alle nur die verschiedenen

Arten und geben Pflegetipps. Für mich also nicht weiter hilfreich.

Könnte mir jemand Bücher nennen, die die genauen Vorgänge bei der Verdauung

behandelt, z.B. aufzeigt welche Enzyme in dem Verdauungssekret vorkommen,

wie die prozentuale Zusammensetzugn dieser Enzyme ist, wie die zersetzten

Stoffe in die Pflanze wandern, etc. Außerdem bin ich auf der Suche nach

Versuchen um diese Verdauungsenzyme nachzuweisen, wie z.B. den

Amylasenachweis durch Stärkelösung mit Jod-Kaliumjodid-Lösung. Sind die

Enzyme, die zur Verdauung verwendet werden in den verschiedenen Arten sehr

unterschiedlich? Sollte man sich also auf eine bestimmte Art spezialisieren?

Wäre super dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Liebe Grüße, Katharina

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Gast Frank Uliczka

Hi,

also in diesem Buch sind die einzelnen Familien und ihre synthetisierbaren Enzyme in einer Tabelle zusammengefasst:

Karnivoren von Wilhelm Barthlott

ISBN: 3800141442

Hier die einzelnen Enzyme:

Byblis: Protease

Cephalotus: Esterase, Phosphatase, Protease

Darlingtonia: Amylase

Dionaea: Amylase, Chitinase, Esterase, Peroxidase, Phosphatase, Protease, Ribunuclease

Drosera: Chitinase, Esterase, Peroxidase, Phosphatase, Protease

Drosophyllum: Esterase, Peroxidase, Phosphatase, Protease

Genlisea: Esterase, Phosphatase, Protease

Nepenthes: Amylase, Chitinase, Esterase, Lipase, Peroxidase, Phosphatase, Protease, Ribunuclease

Pinguicula: Amylase, Esterase, Phosphatase, Protease, Ribunuclease

Sarracenia: Amylase, Esterase, Lipase, Phosphatase, Protease

Triphyophyllum: Esterase, Phosphatase, Protease

Utricularia: Esterase, Phosphatase, Protease

Catopsis/Heliamphora/Roridula: keine Enzyme (Heliamphora z.B. arbeitet in Symbiose mit Bakterien, die in der Flüssigkeit in den Schläuchen leben)

Was die einzelnen Enyme im Detail machen findest du in jedem Biochemie-Buch. Und es würde durchaus zu lange dauern, das jetzt alles hier hinein zu schreiben.

Ich denke mal die besten Versuche um Enzyme nachzuweisen, wäre mit Nepenthes. Erstens sind da alle Enzyme vorhanden und zweitens ist ausreichend Flüssigkeit in den Kannen verfügbar um die Versuche durchzuführen.

Vielleicht hilft dir das für's erste...;-)

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  • 6 Monate später...
Andreas Fleischmann

Hallo!

Catopsis/Heliamphora/Roridula: keine Enzyme (Heliamphora z.B. arbeitet in Symbiose mit Bakterien, die in der Flüssigkeit in den Schläuchen leben)

Ist so nicht ganz richtig, und beweist, dass auch Barthlott und Co-Autoren die vorhandene Literatur nicht ganz genau studiert haben (mal abgesehen davon, dass die Enzymausstattung von Karnivoren in fast jedem "wissenschaftlichen Standardwerk" anders angegeben wird!):

Ein venezolanisches Forscherteam um Klaus Jaffe der Universidad Simon Bolivar hat sehr wohl proteolytische Enzyme bei Heliamphora gefunden, und zwar in den ungeöffneten Schläuchen von H. tatei (Jaffe et al.(1992): Carnivory in pitcher plants of the genus Heliamphora (Sarraceniaceae), New Phytologist 122). Sehr raffinierte wie auch simple Mehtode, UNGEÖFFNETE Fallen zu verwenden, denn erstens ist da die Verdauungsflüssigkeit noch nicht durch Bakterien kontaminiert (die Enzyme die man darin findet, stammen also mit ziemlicher Sicherheit von der Pflanze selbst!), und auch noch nicht durch Regenwasser verdünnt. Allerdings haben die Autoren keine Enzyme in H. nutans, H. heterodoxa, H. minor oder H. ionasi gefunden, und schlussfolgern daher, dass nur H. tatei eine echte Karnivore ist. In späteren Studien hat man immer mal wieder Proteasen bei Heliamphora (keine Art genannt) gefunden. Denn Hauptteil der Verdauung bei Heliamphora dürften aber in der Tat Bakterien übernehmen.

DAS Standardwerk für Karnivorenphysiologie (wie Verdauungsprozesse) ist immer noch Juniper et al.: The Carnivorous Plants. Das Buch hat leider die 3 Nachteile, dass es a) schon vergriffen ist und in vielen Bibliotheken fehlt

es b) ziemlich teuer ist (es sei denn, man heißt Martin Reiner und hat unglaubliches Glück ;-))

c) man schon recht gut Englisch können muss, um einigermaßen zu verstehen, was die 3 Autoren eigentlich ausdrücken wollen ;-)

Alles Gute,

Andreas

Bearbeitet von Gast
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Gast Volker_Morath

Also es ist diese Woche das erste mal dass The carnivorous plants angeboten wird (ebay), und das sogar mehrfach auf der Welt (Australien und Texas), vielleicht hätte die GFP ja interesse das für den Literaturdienst zu erwerben, es wäre sicher eine wertvolle Ergänzung und die beiden Exemplare sind in einem super Zustand. Für mich leider ein wenig zu teuer.

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