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Moorbeet im Winter?


Christian Ritter

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Hallo,

Ich habe mir von 3 Wochen ein Moorbeet angelegt was ich im Frühjahr mit Fleischis bepflanzen werde.

Jetzt zu meiner Frage...

Ein Moorbeet ist ja von Natur aus relativ nass :) und das auch im Winter.

Ich habe die Befürchtung das es im Winter probleme mit schimmel geben kann wegen der Nässe.

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Das Wasser im Winter teilweise ablassen oder einfach drin lassen?

Grüsse

Christian

Bearbeitet von Gast
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Hallo

Ich hatte noch nie in meinem Moorbeet sowas wie Schimmel! :shock: Ich glaub ja auch nicht das sowas passieren kann. Die meisten schaffen sich ein moorbeet an um weniger Probleme mit der Überwinterung von Winterharten Pflanzen. Wäre ja sinnlos, wenn man da die gleichen Probleme wie in einer Wohnung hätte. Hast ja viel mehr Luftzirkulation und Licht als in der Wohung!

bye Bart

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Hast ja viel mehr Luftzirkulation und Licht als in der Wohung!

Genau das ist der springende Punkt! Durch die Lftzirkulation ist es so gut wie ausgeschlossen das sich dort Schimmel bildet. Durch die kälte sinkt die wahrscheinlichkeit das da irgendwas wächst noch weiter. Muss man sich also keine Gedanken machen.

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Ich meine ja nur weil ich meine Pflanzen im Winter nicht mehr so nass halte und sie im Moorbeet ja ständig nasse "füße" haben.

Grüsse

Christian

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muss ich doch mal wieder was schreiben; Hallo

Ich kann die Entwarnung meiner Vorredner nicht geben. In meinem Moorbeet haben schon 2 Sarraceniae unter Schimmelbefall gelitten, sind aber nicht völlig verreckt. Entdeckt hab ich das Problem leider erst im Frühling. Meine Abdeckung bestand nur aus Kieferzweigen, die natürlich das ganze nicht luftdicht versiegeln ;-). Verwunderlich ist daher umsomehr der Schimmel, der sich da gebildet hat. Eine Quelle des Übels könnten natürlich die Insekten in den Schläuchen gewesen sein, wer weiß. Nach diesem Winter werd ich mehr wissen

MfG

Markus

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Gast Stefan Sengpiel

Hallo zusammen,

ich habe weniger Sorge vor Schimmel. Die meisten Karnivoren mögen es allerdings im Winter etwas trockener, so dass ich Vorsorge getroffen habe, dass das Moorbeet nicht randvoll mit Wasser gefüllt sein kann. Nachstehend zunächst einmal den Aufbau beines Moorbeetes (verdeckte Wasserspeicher mit Rohrsystem zum Nachfüllen und Ableiten des Wassers). Die beiden Fotos darunter zeigen den Überlauf, den ich entworfen habe: Durch aufsteckbare, unterschiedlich lange Rohre kann ich den Wasserpegel im Sommer erhÖhen und im Winter absenken. Als letztes Foto dann die Foliendurchführung, mit der das überschüssige Wasser abgeleitet wird.

Mein Moorbeet ist jetzt zwar beständig schön feucht, aber nie nass.

Beste Grüsse

Stefan

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Bearbeitet von Gast
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Gast Stefan Sengpiel

Und hier noch einmal der fertige Überlauf im Vordergrund neben der Moorbirke. Gegenüber den Fotos oben wurde die Oberkante nochmals um ca. 25 cm erhöht, so dass der Wassersopiegel auch bei schweren Regenfällen auf bis zu 45 cm unter Substratoberfläche abgesenkt werden kann.

Beste Grüsse

Stefan

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Hallo,

Stefan,

Die meisten Karnivoren mögen es allerdings im Winter etwas trockener,

wie kommst Du eigentlich darauf? Meine Beobachtungen an den Naturstandorten in Europa und Nordamerika sind eigentlich genau das Gegenteil - einen 'trockenen Winter' gibt's hier nicht. Ich 'flute' jedenfalls meine Moorbeete im Winter so dass die Pflanzen bei Frost möglichst im Eis stehen. Es gibt vor allem für die ganzen Drosera's im Winter nichts schlimmeres als zu trocken zu stehen - dann gibt es nach meinen Erfahrungen die meisten Ausfälle.

Etwas ganz anderes ist es natürlich bei Pflanzen,die in einem Gefäß im Zimmer stehen und zu warm stehen. Hier muss man natürlich die Pflanzen (unnatürlich) etwas trockener halten.

Gruß

Thomas

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Gast Stefan Sengpiel

Hallo Thomas,

als ich zuerst Deinen Beitrag las, dachte ich mir „wozu mitreden wollen, wenn sich Erwachsene unterhalten ? Schreib’, dass Du Dich offenbar geirrt hast – und gut ist…“ Doch dann kam, um im Bild zu bleiben, die Erkenntnis „Kindermund tut…“. Und so wird das wohl eine längere Antwort.

Wozu sollte es also gut sein, sich einen maximalen Wasserpegel im Winter im Moorbeet zu erhalten ? 1. Um die Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen. Ich habe nie gesagt, dass ich das Moorbeet austrocknen lassen will. Ich habe heute extra noch einmal nachgeschaut: Bei mir lässt sich auch bei abgesenktem Wasserstand eine ganze Menge Wasser aus einer Handvoll Torf pressen. Da vertrocknet nichts. Ich habe auch einen ganzen Satz fein gestaffelter Verlängerungsrohre und kann den Wasserstand so nach Bedarf einstellen. 2. Um die Pflanzen gegen Frost zu schützen. Sicher, Eis isoliert recht gut gegen noch tiefere Kälte, aber auch nicht besser als feuchter Torf, wenn der gefriert und dabei Luftpolster mit einschließt. 3. Vielleicht weißt Du ja noch einen weiteren Grund, ich nicht. Ich bezweifle auch, dass die Pflanzen „am Naturstandort“ ständig im (unter) Wasser stehen. Nachteile ? 1. Wurzeln „normaler“ Pflanzen benötigen Luft, wenn es sich nicht um die speziellen Wurzeln submerser (Wasser-)Pflanzen handelt, die praktisch nur der Verankerung dienen. Anders – mit Ausnahme vielleicht der Utricularia – bei den Karnivoren. Wurzeln, die völlig (unter Luftabschluss) unter Wasser stehen, erfüllen ihre Aufgabe nicht mehr und beginnen zu faulen. Ich denke, es ist unstreitig, dass Karnivoren deutlich anfälliger sind gegen Fäulnis und Schimmel als die allermeisten anderen Pflanzen. 2. Substrat, das permanent unter Wasser steht, neigt ebenfalls zum Faulen. Im harmlosen Falle stinkt es. 3. Es gibt sehr eine ganze Anzahl von Karnivoren, die es schon von Haus aus etwas trockener wollen. Mir sind anfangs recht viele Pflanzen eingegangen, weil sie einfach zu nass standen, obwohl sie niemals bei Zimmertemperaturen kultiviert wurden: Drosera filiformis x intermedia, Drosera filiformis, sogar D. aliciae und capensis haben gelitten, diverse Pinguiculas (u.a. fiorii, longifolia ssp. detorsensis, longifolia typ ‚Switzerland’, Weser), einfache Nepenthes Hybriden gediehen sehr viel besser, wenn sie trockener überwintert wurden, auch Dionaeae gingen teilweise ein, wenn sie zu nass standen, etwas trockener hatte ich jedenfalls keine Ausfälle. Alle meine Epipactis palustris verfaulten in zu nassem Substrat, selbst Moornelken scheinen es im Winter etwas trockener zu bevorzugen. Weitere Gesichtspunkte: 1. Mit S. leucophylla, minor, rubra und Konsorten habe ich erst gar keine Experimente veranstaltet, sondern sie gleich eher feucht als nass gehalten. Praktisch alle Moorbeetbauer sehen ja auch einen Überlauf vor, nur, dass dieser bei mir in der Höhe einstellbar ausgefallen ist. Sogar die Darlingtonia steht gut feucht, aber nicht nass. 2. Es wird von vielen Karnivorenliebhabern und auch Züchtern ganz generell (und nicht etwa nur für Zimmertemperatur) darauf hingewiesen, dass es die Pflanzen im Winter trockener brauchen. Wenn Du dieser Feststellung nicht zutreffen kannst, muss ich mich wohl ans Sammeln von Zitaten begeben… 3. Alle bisher genannten Karnivoren und Begleitpflanzen befinden sich in der Zeit von März bis Oktober im Moorbeet und werden zumindest zur Hälfte des Bestandes im Gewächshaus überwintert. Nach meiner wenn auch sehr begrenzten Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass man den Hinweis, die Pflanzen im Winter trockener zu halten, sehr wohl auch auf Karnivoren anwenden kann, die im Gewächshaus überwintern, das bei minimal +5° frostfrei gehalten wird oder gar komplett draußen bleiben. Nun wird man vielleicht sagen „der wohnt in Südfrankreich, da wird es nicht kalt“. Weit gefehlt, zwar ist es im Durchschnitt bei uns wohl viel wärmer und vor allem deutlich länger hell (und insgesamt heller), im vergangenen Winter (der wohl in Deutschland recht milde war) war es jedoch wochenlang Nacht für Nacht kälter als -10 Grad, teilweise wurden selbst tagsüber keine positiven Werte erreicht (heute allerdings war es bei +16 Grad Cabriowetter, die Nachttemperaturen werden wohl ebenfalls deutlich über dem Gefrierpunkt liegen).

Übrigens: Im Sommer muss ich den Wasserpegel stark anheben, da die brennende Sonne mit der damit einhergehenden Erhitzung des Substrates viele Karnivoren (D. rotundifolia, anglica und selbst intermedia gelten hier als "schwierig", wie ein Blick auf die HP von M. Labat zeigt) umbringen würde. Deshalb müssen insbesondere die Dion. muscipula in höher gelegene Bereiche gesetzt werden, weil sonst die Wurzeln faulen.

Puh, ich fürchte, es liegt eher an Dir, einen guten Grund zu nennen, weshalb Karnivoren im Winter systematisch unter Wasser gesetzt werden sollten...

Beste Grüsse

Stefan

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Hallo Stefan,

jeder hat seine Erfahrungen und Erkenntnisse - ist doch gut so.

Deine Überlaufkonstruktion finde ich übrigens genial - ist ja schon fast reif zum patentieren!

Happy growing!

Thomas

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Gast Stefan Sengpiel

Hallo Thomas,

das sind nichts als ein paar zusammengesteckte 100er PVC Rohre, die einmal längs durchs Moorbeet führen. Diverse T-Stücke am Boden des Beetes sind mit engmaschigen Lüftungssieben verschlossen, so dass das Wasser im Rohr so hoch steht wie im Moorbeet selbst, ohne dass grössere Mengen Torf in die Rohre gelangen. An zwei Stellen sind die Rohre nach oben geführt: Einmal, um im Sommer Teichwasser in das Beet pumpen und den Wasserspiegel konstant hoch halten zu können (DARÜBER - über die Verwendung von Teichwasser im Moorbeet - würde ich gerne noch einmal diskutieren...:-)), was über einen selbstgebauten Pegelschalter erreicht wird. Das ist erforderlich, weil bei mir im Sommer täglich 800 - 1000 Liter Wasser verdunstet werden :shock:. Und es gibt nichts ausser Teichwasser, um diesen Verlust auszugleichen. Und auf der anderen Seite der variable Überlauf - in diesem Rohr kann auch bequem der Wasserpegel abgelesen werden. Ich musste die nach oben offenen Rohre nur ebenfalls verschliessen, weil zu viele Frösche und Eidechsen hineingesprungen und ertrunken sind.

Der Überlauf besteht aus einem kleinen T-Stück, das mit Tangit quer mit ein paar 50er Rohrabschnitte in das grosse Rohr eingeklebt und an einer Seite verschlossen wurde. Das T sitzt auf diese Weise sehr stabil im Rohr, auch dann, wenn es durch das Abziehen des Überlaufrohres mechanisch belastet wird. Nach oben können die in der Länge unterschiedlichen Überlaufrohre aufgesteckt werden, während die letzte Öffnung über ein flexibles Schlauchstück in einen Sickerschacht führt (käufliche Foliendurchführung für Gartenteiche sorgt für Dichtheit und einen Wasserstand auch oberhalb der Durchführung). Es fliesst nur Wasser ab, das zuerst in das 100er Rohr gelangt, also frei von Torfbeimengungen ist.

Kostenaufwand für die ganze Verrohrung ca. 30 bis 40 EUR, lächerlich wenig im Vergleich zum Gesamtaufwand für das nicht gerade kleine Moorbeet.

Beste Grüsse

Stefan

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