Christian Rudat Posted April 16, 2006 Posted April 16, 2006 Hallo, ich möchte die Gelegenheit nutzen und ein Ausflugsziel vorstellen, das zwar nur indirekt mit unserem Hobby zusammenhängt, aber trotzdem die meisten von uns begeistern dürfte: die Masoala Regenwaldhalle in Zürich. Für viele Süddeutsche unter uns liegt das auch noch in vertretbarer Entfernung. Die Halle ist Teil des Zürcher Zoos, was der einzige Nachteil ist, denn man muss immer Eintritt für den kompletten Zoo zahlen. Der Preis ist mit 22 Schweizer Franken – knapp 15€ - für schweizer Verhältnisse und im Vergleich mit anderen Zoos aber ok. Außerdem ist auch der Rest sehenswert, es gibt z.B. einen umfangreichen Exotarium-Bereich mit Dendrobaten, etc. Mit einer Grundfläche von 90m x 120m und einer Höhe von 30m ist die Tropenhalle europaweit einmalig. Es herrschen je nach Jahres- und Tageszeit Temperaturen zwischen 20°C und 30°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 80% (um die zu halten wird täglich mit ca. 80.000 Litern Wasser beregnet…). Möglich wurde dieses Projekt erst durch die Verwendung einer Folie als Hallenaußenhaut, die trotz dreilagiger Verwendung (als Isolierung) 95% der gesamten Sonnenstrahlung inkl. dem UV-Bereich durchlässt (ich wette einige von Euch kriegen gerade leuchtende Augen und rüsten in Gedanken bereits das Gewächshaus um…). Die Vegetation ist dem Regenwald im Tiefland des Masoala Nationalparks in Madagaskar nachgeahmt, dabei gibt es unterschiedliche Vegetationszonen vom Bambuswald bis hin zum Sumpfgebiet mit großem See. Auf der Fläche von knapp 11.000qm wurden etwa 17.000 Pflanzen aus 400 Arten eingebracht. Die Pflanzen haben sich seit der Eröffnung 2003 hervorragend entwickelt, so dass bereits einige Rückschnitte notwendig wurden, um die Halle nicht völlig dem Dschungel zu überlassen... Aufgrund der Weitläufigkeit und der dichten Vegetation hat man teilweise den Eindruck, tatsächlich mitten in den Tropen zu stehen. In der Masoala Halle leben außerdem etwa 60 Tierarten (ca. 430 Individuen), von Tausendfüßlern über Flughunde bis hin zu Roten Varis (eine auf Madagaskar endemische Lemurenart), die sich dort frei bewegen können. So kommen auch Freunde von Chamäleons und anderem Getier auf ihre Kosten. Last but not least finden sich auch noch einige sehr wenige (ich habe sie nur an zwei Stellen gesehen, laut Personal gibt es drei) nepenthes alata in der Halle. Zwar begann ein Exemplar gerade zu blühen, aber trotz gesunden Aussehens fand ich nur eine einzige intakte Kanne an den nicht gerade kleinen Pflanzen. Ich vermute, dass dies mit der kurzen Beleuchtungsdauer in den zurückliegenden Wintermonaten zu erklären ist, denn eine Halle diesen Ausmaßes kann natürlich nicht künstlich beleuchtet werden. Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen von Euch einen Besuch in dieser schönen Anlage schmackhaft machen. Bitte entschuldigt die teilweise leicht unscharfen Bilder, ich war nur zu faul, den ganzen Tag ein Stativ mit mir rumzuschleppen. ;-) Viele Grüße, Christian
Adrian E. Posted April 20, 2006 Posted April 20, 2006 Sieht auf jeden Fall spannend aus. Ich denke dieser Zoo wäre einen Besuch wert (vielleicht haben die ja noch Reste von dem UV-Material (Scherz...wobei... :-P)).
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