Guest Hans Breuer Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 Reißerische Überschrift, was? Aber lasst mich von meinem Erlebnis erzählen: Einer meiner Nepenthes-Stammdealer besuchte mich gestern nachmittag. Im Gewächshaus fielen ihm einige Nepenthes auf, deren Blätter trocken und gewellt aussahen. Ohne die Pflanzen näher zu untersuchen, fragte er mich gleich "Hast du Blähton in deinem Substrat?" Bei näherer Betrachtung der fraglichen Neps stellte es sich in allen Fällen heraus, dass sie noch im Vorjahressubstrat saßen, in das ich damals wider besseren Wissens Blähton gemischt hatte. Mr. Lin (schönen Gruß an Volker!) erklärte mir dann, dass die im Blähton enthaltenen Salze mit der Zeit nach außen abgegeben werden und die elektrische Leitfähigkeit des Wassers erhöhen, auf das sie treffen, was der komplette Pflanze von der Wurzel bis zu den Blattspitzen übel mitspielt. Wieder was dazugelernt....
Matthias Jauernig Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 Hallo Hans. ... und die elektrische Leitfähigkeit des Wassers erhöhen, auf das sie treffen, was der komplette Pflanze von der Wurzel bis zu den Blattspitzen übel mitspielt. Hm, mir ist noch nicht klar, was das mit der Leitfähigkeit zu tun haben soll?! Gibt's dafür ne Erklärung? MfG, Matze
Guest Hans Breuer Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 (edited) Die Leitfähigkeit von Wasser erhöht sich bei Salzzugabe (siehe hier) Was genau in den Pflanzenzellen passiert, weiß ich auch nicht. Was sagen denn die Biochemiker hier dazu? Edited April 23, 2006 by Guest
Guest Frank Uliczka Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 1. Salz zieht Wasser. Eine Pflanze kann an einem salzigen Standort nur dann Wasser aufnehmen, wenn die Salzkonzentration in ihren Zellen noch größer ist als im Boden, wenn also ihr osmotischer Druck größer ist als der osmotische Druck der Bodenlösung, so dass eine Sogwirkung in die Wurzeln hinein entsteht. Kann die Pflanze die entsprechende Salzkonzentration nicht aufbringen, so erschwert es die Wasseraufnahme und sie vertrocknet. 2. Salzschädigungen können Störungen in der mineralischen Ernährung verursachen wodurch die Selektivität der Ionenaufnahme gestört ist. In den Zellen stellt sich ein falsches Ionengleichgewicht ein. 3. Ein weiteres Problem liegt bestimmt in der Empfindlichkeit der Proteine gegenüber den Salzkonzentrationen. Die Oberflächenladungen und polaren Gruppen der Aminosäurebausteine werden z.T. von bestimmten Ionen besetzt. Für die optimale Funktion der Proteine ist daher ein bestimmtes Ionenmillieu notwendig. Ein Zuwenig und ein Zuviel beeinträchtigt etwa die Aktivität von Enzymen, und der Biochemiker nutzt die Extreme dieses Phänomens beim "Einsalzen" und "Aussalzen" von Proteinen. Durch hohe Salzkonzentration fällt er ein Protein aus, durch schrittweise Erhöhung einer niedrigen Konzentration bringt er es in Lösung. Mit elektricher Leitfähigkeit hat das meiner Meinung nach gar nix zu tun. mfg, Frank
Guest Hans Breuer Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 (edited) Sehr interessant, vielen Dank, Frank! Werd ich gleich mal an Mr. Lin weiterleiten. Würde das von dir unter 3. angesprochene Phänomen auch gleichzeitig zur Erhöhung der Leitfähigkeit führen? Vielleicht hat er das richtige Phänomen angesprochen, aber den falschen Effekt als Ursache für die Zellschädigung angeführt. Edited April 23, 2006 by Guest
Guest Frank Uliczka Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 (edited) Naja, die elektrische Leitfähigkeit ist proportional der Konzentration der in Lösung befindlichen Ionen. Man nehmen einmal an, dass ein Protein eher geringere Salzkonzentrationen in seiner Umgebung benötigt um seine Funktion zu erfüllen. Würde die Konzentration der Ionen erhöht werden, also auch die Leitfähigkeit erhöht, so kann unter Umständen das Proteinen ausfallen oder seine Funktion nicht mehr richtig erfüllen. mfg, Frank Edited April 23, 2006 by Guest
X-Stream Posted April 23, 2006 Posted April 23, 2006 Hmm... Also ich verwende bei all meinen Pflanzen und in meinem Terra groben BLÄHTON... Die Substrate sind seit nunmehr 1 1/2 jahren in Nutzung , und ich habe keinerlei Probleme mit den Pflanzen... Ich wasche den Blähton vor benutzung mit normalem Wasser gut ab und aus...
Guest Hans Breuer Posted April 24, 2006 Posted April 24, 2006 Hmm... Also ich verwende bei all meinen Pflanzen und in meinem Terra groben BLÄHTON... Die Substrate sind seit nunmehr 1 1/2 jahren in Nutzung , und ich habe keinerlei Probleme mit den Pflanzen... Ich wasche den Blähton vor benutzung mit normalem Wasser gut ab und aus... Es gibt natürlich auch bei Blähton Qualitätsunerschiede. Hydroton zum Beispiel soll so gut wie neutral sein. Ich befürchte mittlerweile, dass der von mir benutzte aus Rotchina kommt, und wie die es mit der Qualität von chemischen Agrarprodukten halten, ist ja nun hinreichend berüchtigt....
Stefan M. Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 Was hier nicht genannt wurde ist der leicht basische pH Wert (8-9)von BlähTON. Nepenthes mögen einen etwas säuerlichen pH Wert(~5), von daher sind Substrate wie Torf und Sphagnum besser geeignet.
Guest Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 (edited) aus Rotchina kommt, und wie die es mit der Qualität von chemischen Agrarprodukten halten, ist ja nun hinreichend berüchtigt.... der Blähton und der Torf, der in deutschen Baumärkten und Gartencentern verkauft wird, kommen seit Jahren - m.E zu 100% - aus dem Baltikum Edited April 20, 2015 by Peter S.
Nicky Westphal Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 Hallo Peter, der Beitrag ist schon so alt, da hat "Gast Hans Breuer", jetzt Mr Hans http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/39145-nepenthes-in-borneo/noch in Taiwan gelebt, da kann der Blähton schon aus China stammen. Ist aber auch ziemlich egal. Man sollte bei der Benutzung einfach auf Qualität achten. Wenn das bei unserem hiesigen Blähton so sein sollte, wäre das Thema sicherlich ausfühlicher weitergeführt worden. Grüße Nicky
Guest Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 (edited) ach 2006 ..... :wallbash: Kann man so alte Beiträge nicht mal mit rot unterlegen und eine Klingel dran machen, damit alte Leute, die schlecht sehen, merken, dass sie da eine Leiche ausgraben ? :lol: Edited April 20, 2015 by Peter S.
Feldenberg Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 Ich hatte auch schon mal überlegt, ob eine automatische optische Hervorhebung des Erstellungsdatums 'Geschrieben am...' (farblich, Fettdruck...) evtl. solche Reaktivierungen verhindern könnte. Das richtete sich dann aber als Anfrage eher an die Admins dieses Forums und ich bitte meine Leichenfledderei hiermit gleich vorab zu entschuldigen.. ;-) liebe Grüße Feldi
Guest Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 Gehen muß das, im Nikon-Fotografie-Forum erscheint da ein hervorgehobener Text, so etwa - der letzte Beitrag zu diesem Thema wurde am xy erstellt, bitte erstelle ein neues Thema
partisanengärtner Posted April 20, 2015 Posted April 20, 2015 Im schottischen Rockgarden forum kommt bei mehr als ein Jahr alten Beiträgen ein Warnhinweis: Wollen sie wirklich diesen so und so alten Beitrag wiederbeleben?
Nic Brown Posted April 21, 2015 Posted April 21, 2015 Kann man sich alles sparen, wenn man vorher einfach mal bewusst aufs Datum schaut und nicht blind drauf los postet Im Übrigen dauert das Implementieren eines solchen Skripts/Funktion vermutlich länger als das Löschen der "überflüssigen" Beiträge. Viele Grüße Nic 2
Guest Posted April 21, 2015 Posted April 21, 2015 und wohin geht der Schuß jetzt ? Wenn ich das recht sehe, war vor dem meinigen ein aktueller Beitrag, der den Thread wieder auferweckt hatte , etwa 10 Stunden vor dem meinigen. Da fange ich nicht an detailliert zu prüfen, wer wann was geschrieben hat, der letzte Beitrag vor mir hat entschieden, der Thread war aktuell, oder ?
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