Guest Andi X Posted June 4, 2006 Posted June 4, 2006 Hallo, ich wollte mal wissen, ob es rheophytische Utris in zwischen in Kutur gibt. Im Barthlott-Buch steht nur was von U. rigida und das sie nicht in Kultur ist. Im Netz ist nichts über andere rheophytische Wasserschläuche zu finden. Es ist ja eigentlich auch nur Neugier, da man sie ja eh nicht ohne größeren Aufwand halten kann ;-). Gruß, Andi.
Guest Andi X Posted July 2, 2006 Posted July 2, 2006 Hat denn tatsächlich keiner mehr Infos zu rheophytischen Utris, als deren Sektion und Herkunft? Mich würde es wundern, wenn noch keiner die Kultur dieser tollen Pflanzen versucht hat.
Guest ThomasKaba Posted September 18, 2006 Posted September 18, 2006 (edited) Ich glaub, ich kann helfen! Im Buch von Thomas Carow las ich einst (vor 10 Jahren) von einer Utricularia neottoioides, welche sich mit Saugnäpfen an Steine in fliessenden Gewässern festhalten soll, aber danach habe ich nie wieder was von dieser Art gehört. :-? Wurde sie in Utricularia rigida umbenannt?:-? Vielleicht hilft es, mal zu erwähnen, dass Rheophyten Pflanzen sind, die sich mit Haftorganen an Felsigen Untergrund festheften, um in schnell fliessenden Gewässern Halt zu finden! (griechisch rheos = das fliessen). Wie muss man sich eine rheophytische Utricularia vorstellen? Wie eine epipytische? Wie eine subaquatische? Wie will sie bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten Beute fangen? Wie groß sind die Fangblasen? Wie soll sie Blühen? Wo kommt U. rigida überhaupt vor? Edited September 18, 2006 by Guest
Andreas Fleischmann Posted October 9, 2006 Posted October 9, 2006 (edited) Hallo! Rheophytische Utricularien (oder genauer: rheo-lithophytische, da sie sich auf nacktem Fels in schnell fließendem Wasser festhalten. Rheophyten sind Pflanzen, die in mehr oder weniger schnell bewegtem Wasser wachsen, aber "normal" im Substrat wurzeln, wie etwa einige unserer heimischen auqatischen Hahnenfüße) gibt es 4 Stück, 2 in Südamerika (die beiden Verwandten U. neottioides und U. oliveriana aus der Sektion Avesicaria wachsen im Orinokogebiet Venezuelas und in Brasilien in meist kühlen, schnell fließenden Schwarzwasserbächen, wobei U. oliveriana flacheres Wasser bevorzugt. Fernando Rivadavia hat schon öfters versucht, diese Pflanzen in Kultur zu bringen, aber diese Arten bauen in stehendem Wasser und bei falschen Wasserwerten sehr schnell ab. Samen konnten in Brasilien bisher in Kultur nicht zur Keimung gebracht werden). Die beiden tropischen Westafrikaner U. rigida und U. tetraloba konnte ich vor etwas mehr als einem Monat in Sierra Leone selbst beobachten. Selbes Spiel wie in Südamerika: 2 nahe Verwandte (Sektion Avesicarioides), wobei die kleinere U. tetraloba flacheres, schwach fließendes Wasser bevorzugt, während die kräftigere U. rigida sich mit ihren Stolonen fest an das Lateritgestein des Bachbettes klammert, und zwar in wirklich reißendem Wasser! Man kann die Pflanzen nicht von ihrer Unterlage "befreien", ohne dass man die Haftorgane zerreist! Interessanterweise fand ich bei keinem Exempar von U. rigida auch nur eine Fangblase, weder an den kriechenden Haftstolonen, noch an den fein zerteilten Fiederblättern. Taylor erwähnt schon in seiner Monographie, dass diese Art äußerst wenige, winzig kleine Fangblasen ausbildet. Es könnte sich bei U. rigida um einen "nicht-karnivoren/kaum-karnivoren" Wasserschlauch handeln! (ähnlich wie auch Drosera caduca die aufwändige karnivore Lebenweise nahezu aufgegeben hat). Leider kann ich Fernandos Beobachtung nur bestätigen, dass diese filigranen Arten außerhalb ihres natürlichen Habitates sehr schnell absterben. Die Samen scheinen übrigens bei diesen vier Arten nicht aus der Kapsel freigelassen zu werden, sondern keimen wahrscheinlich noch an der Mutterpflanze (was in diesen periodisch trockenfallenden Habitaten durchaus Sinn macht!). Eher keine Kandidaten für die längerfrisitge Kultur... Alles Gute, Andreas Edited October 10, 2006 by Guest
Alexander Fisch Posted October 10, 2006 Posted October 10, 2006 Hallo!Rheophytische Utricularien (oder genauer: rheo-lithophytische, da sie sich auf nacktem Fels in schnell fließendem Wasser festhalten. Rheophyten sind Pflanzen, die in mehr oder weniger schnell bewegtem Wasser wachsen, aber "normal" im Substrat wurzeln, wie etwa einige unserer heimischen auqatischen Hahnenfüße) gibt es 4 Stück, 2 in Südamerika (die beiden Verwandten U. neottioides und U. oliveriana aus der Sektion Avescaria wachsen im Orinokogebiet Venezuelas und in Brasilien in meist kühlen, schnell fließenden Schwarzwasserbächen, wobei U. oliveriana flacheres Wasser bevorzugt. Fernando Rivadavia hat schon öfters versucht, diese Pflanzen in Kultur zu bringen, aber diese Arten bauen in stehendem Wasser und bei falschen Wasserwerten sehr schnell ab. Samen konnten in Brasilien bisher in Kultur nicht zur Keimung gebracht werden). Die beiden tropischen Westafrikaner U. rigida und U. tetraloba konnte ich vor etwas mehr als einem Monat in Sierra Leone selbst beobachten. Selbes Spiel wie in Südamerika: 2 nahe Verwandte (Sektion Avescarioides), wobei die kleinere U. tetraloba flacheres, schwach fließendes Wasser bevorzugt, während die kräftigere U. rigida sich mit ihren Stolonen fest an das Lateritgestein des Bachbettes klammert, und zwar in wirklich reißendem Wasser! Man kann die Pflanzen nicht von ihrer Unterlage "befreien", ohne dass man die Haftorgane zerreist! Interessanterweise fand ich bei keinem Exempar von U. rigida auch nur eine Fangblase, weder an den kriechenden Haftstolonen, noch an den fein zerteilten Fiederblättern. Taylor erwähnt schon in seiner Monographie, dass diese Art äußerst wenige, winzig kleine Fangblasen ausbildet. Es könnte sich bei U. rigida um einen "nicht-karnivoren/kaum-karnivoren" Wasserschlauch handeln! (ähnlich wie auch Drosera caduca die aufwändige karnivore Lebenweise nahezu aufgegeben hat). Leider kann ich Fernandos Beobachtung nur bestätigen, dass diese filigranen Arten außerhalb ihres natürlichen Habitates sehr schnell absterben. Die Samen scheinen übrigens bei diesen vier Arten nicht aus der Kapsel freigelassen zu werden, sondern keimen wahrscheinlich noch an der Mutterpflanze (was in diesen periodisch trockenfallenden Habitaten durchaus Sinn macht!). Eher keine Kandidaten für die längerfrisitge Kultur... Alles Gute, Andreas Hallo Andreas Erst mal schön das du wieder da bist. Ich verbessere dich ja ungern aber es heißt Avesicaria und Avesicarioides.Du sollst doch nicht immer alles aus dem Gedächtniss schreiben.;-) @AndiX Du könntest es wie der Bot. Garten Bonn mit U.livida versuchen.Das funktioniert recht gut sie als Rheophytische Utricularia zu halten. Grüße Alexander
Christian Rudat Posted October 10, 2006 Posted October 10, 2006 (edited) Hallo Andi X, ein Teilnehmer dieses Forums hält U. sandersonii auf diese Weise: http://forum.carnivoren.org/topic.php?id=7267 Eine dankbare und hübsch blühende Pflanze. Viele Grüße, Christian Edited October 10, 2006 by Guest
Andreas Fleischmann Posted October 10, 2006 Posted October 10, 2006 Hallo Alexander, Vielen Dank für die schnelle Korrektur, ich hab's gleich ausgebessert. Ich schulde dir also jetzt zwei "i", die kriegst du bei Gelegenheit zurück! Alles Gute, Andreas
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