Guest Reto Zbinden Posted September 26, 2006 Posted September 26, 2006 Letzten Samstag besuchte ich einen der Standorte von Sarracenia purpurea in der Schweiz. Die Fotos findet ihr weiter unten. Zuerst sind hier noch einige Informationen zur Verbreitung von S. purpurea in der Schweiz. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Sarracenia purpurea ssp. purpurea mittels Samen aus den Vereinigte Staaten zuerst im Jura und kurz darauf im Kanton Waadt in der Nähe des Genfersees eingeführt. Über hundert Jahre haben sich die Pflanzen im Jura zu wunderschönen und kräftigen Exemplaren entwickelt. Vor einiger Zeit hat eine "Naturschutzorganisation" die Pflanzen entfernt. Das wäre ja in Ordnung bei stark invasiven Neophyten - aber bei Sarracenia, die schon durch ihr Lebensraum in ihrer Verbreitung eingeschränkt ist? Einen ausführlichen Bericht über diese ehemaligen Standorte findet ihr bei www.hartmeyer.de Über die zwei Standorte im Waadt, sind mir keine aktuellen Infos bekannt. Der grössere Standort soll zumindest 2004 noch mehrere tausend Exemplare gehabt haben. Ich werde die Standorte bei Gelegenheit besuchen und hier darüber informieren. Zwei weitere Standorte befinden sich im Nordosten der Schweiz. Schöne Bilder des einen findet ihr auf der Hompage von Stephan Roos www.stephan-roos.ch Der andere Standort ist jener, den ich besucht hatte. Folgende Beschreibung habe ich zum Gebiet gefunden: "Sehr wertvolles, reich gegliedertes Waldried. Vielfältige Vegetation: Verschiedenartige Seggenriede, Hochmooranflüge und Schnabelseggen-Schwingrasen. Offene und verlandende Torfstiche mit reichhaltiger Kleintierwelt." Der Standort befindet sich unter Schutz und wird auch gepflegt: "Massnahmen: Jährlicher Streuschnitt der Pfeifengraswiesen und des Kleinseggenrieds, Schnitt der Gross-Seggenbestände alle 2 Jahre. Holzgewächse in den Zwischen- und Hochmoorzonen unter Schonung der übrigen Vegetation heraushauen. Abschirmen dieser Zonen." Leider war einer dieser Schnitte kurz vor meinem Besuch, was das Auffinden der Pflanzen (ich war das erste mal dort) nicht gerade vereinfachte. Alle Kannen die zu hoch hinaus ragten und alte Blütentriebe wurden ja auch weggeschnitten und teilweise waren die Pflanzen unter geschnittenem Material versteckt. So sah der erste Blick auch nicht gerade toll aus: Hier einige Überblicke über die Verbreitung der Pflanzen. Die Exempare waren auf wenige Quadratmeter beschränkt: Noch einige detailiertere Aufnahmen:
Marcel B. Posted September 27, 2006 Posted September 27, 2006 Wirklich hübsche Bilder,die Pflanzen tun mir wirklich leid so wie sie aussehen:-(Trotzdem tolle Bilder
Jan Posted September 28, 2006 Posted September 28, 2006 Vielen Dank für die Infos und die Bilder, ich hoffe du aktualisierst den Beitrag, wenn du nochmal hinkommst oder andere Standorte besuchst ;-) Gruss, Jan
Sascha Rupp Posted September 28, 2006 Posted September 28, 2006 Immer wieder schön Karnivoren in natürlichem Umfeld zusehen, so ganz ohne Glas drumrum.
Guest christian73 Posted October 2, 2006 Posted October 2, 2006 Hallo! Ich habe im Jura letztes Jahr auch Sarracenia gefunden. Ist wirklich schön die Pflanzen in einem Hochmoor zu sehen. Bedrückend fand ich allerdings die vielen Trampelpfade von den unzähligen Besuchern und ausgerissene Pflanzen die dann wieder achtlos weggeschmissen wurden. Auch schöne Exemplare von Drosera rotundifolia sah ich dort einfach flachgetrampelt. Ich nehme an, in dem Fall den Du erwähnst und die kantonale Naturschutzbehörde die Pflanzen vernichtete stand diese Problematik im Vordergrund. Wenn die Standorte von vielen Leuten besucht werden die sich nicht an die Wege halten entstehen massive Trittschäden und es gelangt zuviel Sauerstoff in den Boden was zur Zerstörung des Moor beiträgt.
Phk Posted October 2, 2006 Posted October 2, 2006 Hallo! Ich muss Sascha echt recht geben.... Schönen Feiertag! Philipp
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