Markus Welge Posted May 17, 2007 Share Posted May 17, 2007 (edited) Am 04.05.2007 haben Matthias und ich zusammen mit Andreas Fleischmann zwei Pinguicula vulgaris Standorte in Landsberg am Lech besucht. Der erste Standort ist ein in einem Waldstück gelegenes, wechselfeuchtes Kalkflachmoor. Der Untergrund ist kalkiger Lechschotter auf Mergel oder Tuff. Die feuchten Stellen sind durch Sickerwasser hervorgerufen und je nach Grundwasserstand ist die Wiese feuchter oder trockener. Trotz der langen Trockenheit im April war die Wiese noch relativ feucht, obwohl das Gras schon leicht ausgetrocknet war. Blütezeitpunkt von P. vulgaris ist am Standort normalerweise erst Mitte bis Ende Mai doch hofften wir, dass wir aufgrund der warmen und sonnenreichen Tage im April bereits jetzt einige blühende Exemplare auffinden würden. Auf den ersten Blick fielen zahlreichen hellviolett blühende Primeln auf, mit denen die Wiese übersät war.. Primula farinosa (Mehlprimel) und Lotus uliginosus (Sumpf- Hornklee) Links: Potentilla erecta (Fingerkraut oder Blutwurz), rechts: Polygala amarella (Sumpf-Kreuzblümchen) ... ... direkt dahinter entdeckten wir unter dem noch kurzen Gras die ersten P. vulgaris in voller Blüte Blühende Pflanze, die ohne Blüte im Gras nur schwer auszumachen wäre.. Nahansicht der Blüte Seitenansicht der Blüte – der typisch weißliche, behaarte Schlund ist gut zu erkennen Ansicht von oben Nahansicht einer Pflanze mit gefangener Beute P. vulgaris zusammen mit Primula farinosa (Mehlprimel) Pflanzengruppe gut geschützt von umliegender Vegetation Der zweite Standort folgt in Kürze... Viele Grüße Markus Edited May 21, 2007 by Guest Link to comment Share on other sites More sharing options...
Tobias.S Posted May 17, 2007 Share Posted May 17, 2007 Immerwider toll zu sehen wie sich die Pflanzen in freier Natur vermehren und wachsen Link to comment Share on other sites More sharing options...
Phk Posted May 18, 2007 Share Posted May 18, 2007 Hallo, Aber das ist nicht zufällig dein Garten, der schon 20 Jahre keinen Rasenmäher mehr gesehen hat? :-D :lol: Nee, wirklich toll die Pflanzen in der Natur zu sehen...(seufz, will auch mal :-( ) Grüße, Philipp Link to comment Share on other sites More sharing options...
Markus Welge Posted May 18, 2007 Author Share Posted May 18, 2007 Aber das ist nicht zufällig dein Garten, der schon 20 Jahre keinen Rasenmäher mehr gesehen hat? :-D :lol: Ich wünschte, das wäre so... ;-)Viele Grüße Markus Link to comment Share on other sites More sharing options...
S.purppurea Posted May 18, 2007 Share Posted May 18, 2007 Ja das ist wirklich immer wieder erstaunlich die Pflanzen in freier Wildbahn zu entdecken:-) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Carsten Paul Posted May 18, 2007 Share Posted May 18, 2007 Nee, wirklich toll die Pflanzen in der Natur zu sehen...(seufz, will auch mal :-( ) Dem kann ich mich nur anschließen, gerade am Naturstandort ist es immer wieder schön die Pflanzen zu beobachten. Leider hab ich bisher immer nur Standorte von D.rotundifolia und D.intermedia gefunden. Pinguicula Standorte sint aber schon mal in Gedanken vorgeplant Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mako-el-fennek Posted May 20, 2007 Share Posted May 20, 2007 In den Alpen(vor allem in den Flachmooren im Alpenvorland oder aber in Graubünden in der Schweiz gibt es massenweise P.Vulgaris, im letzteren P. alpina... alpina und vulgaris kommen seltenst am gleichen Standort vor... ich schieße mal ein paar Fotos im Sommer in der Lenzerheide.;0) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Andreas Fleischmann Posted May 20, 2007 Share Posted May 20, 2007 Hallo, Eure Fotos sind ja wirklich sehr gut geworden! Das Gras der "Wiese", bzw. des Kalkflachmoores ist übrigens nicht ausgetrocknet gewesen, das sind noch die Reste von letztem Jahr. Nährstoffarme Standorte (wie sie auch unsere Karnivoren häufig besiedeln) sind eben keine sattgrünen Fettwiesen, sondern in der blütenarmen Zeit eher braune Rasen . Jetzt, nach der Blüte von Primula farinosa hat der Standort einen gelben Farbton, da nun tausende Exemplare von Rhinanthus glacialis (Grannen-Klappertopf) blühen (Jungpflanzen dieses Halbparastiten ist auch auf fast allen eurer Nahaufnahmen zu sehen). Normalerweise steht dieser Standort im Frühjahr bis etwa Mitte Mai zum Teil unter Wasser, die meisten P. vulgaris die ihr fotographiert habt wachsen zu dieser Zeit submers. Alles Gute, Andreas PS: Das kleine bittere Kreuzblümchen (oder Sumpfkreuzblümchen) heißt Polygala amarella . Polygala-Arten habe ich bisher an den meisten Karnivorenstandorten als "Begleitpflanzen" gefunden. Sie bevorzugen ebenfalls nährstoffarme Standorte, allerdings gelangen sie an zusätzliche Nährstoffe, indem sie in ihren Wurzeln Pilzhyphen verdauen (sogenannte mykotrophe Pflanzen). Sowohl auf den feuchten Quarzsandflächen der Gran Sabana, zwischen Sarracenien im Südosten der USA, auf den Inselbergen des tropischen Afrikas und in der Fynbosh-Vegetation Südafrikas: überall kann man verschiedenste Arten von Polygala zusammen mit Karnivoren am Standort finden. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Markus Welge Posted May 21, 2007 Author Share Posted May 21, 2007 PS: Das kleine bittere Kreuzblümchen (oder Sumpfkreuzblümchen) heißt Polygala amarella . Hab's schon verbessert - das kommt davon, wenn man blind abschreibt. ;-)Viele Grüße Markus Link to comment Share on other sites More sharing options...
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