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Bestimmungshilfe


Carsten Paul

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Carsten Paul

Nun ja, jetzt bin ich wohl auch mal an der Reihe um Hilfe bei einer Bestimmung zu bitten.

Bei meinem Problemkind handelt es sich um diese Pflanze, welche als Blinderpassagier bei einer Dionaea dentata dabei war:

p5170029ki1.th.jpg p5170028tr3.th.jpg

p5170027rw3.th.jpg p5170025vd6.th.jpg

Die Pflanze selbst hat einen Durchmesser von 5cm, der Blütenstiel ist 10cm lang, nicht behaart und hat momentan 9 Blüten/-ansätze. Wie zu erkennen blüht sie weiß, leider hab ich moemntan kein Bild einer geöffneten Blüte, hoffe aber das Morgen nachholen zu können.

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Carsten Paul

Vielen Dank Andreas

Ich werd das dann mal so auf meinem Schildchen vermerken.

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Christian Dietz

Hallo Andreas,

woran erkenne ich denn, daß es sich um "var lovellae" (ohne i ;)) handelt, wenn ich keine Blüte, bzw. Fruchtknoten sehe?

Christian

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Andreas Fleischmann

Hallo Christian,

Richtig, die heißt ja immer noch (grammatikalisch falsch) "var. lovellae" bzw. "subsp. lovellae" ;). Entschuldigung. Wird aber bald behoben, versprochen! ;) ;) (So wie aus "D. curviscapa var. esterhuysenae Salter" gleich mit der Erhebung in den Artrang auch der Name von Paul Debbert grammatikalisch korrigiert wurde (D. esterhuysen_i_ae)).

Das vierzählige Gynoeceum ist nicht das einzige Merkmal, dass diese Pflanze von anderen D. spatulata unterscheidet. Die Blätter der var. lovellae stehen im jungen Zustand eher aufrecht, sie bilden keine so kompakte Rosette wie bei D. spatulata var. spatulata, Behaarung und Stipel unterscheiden sich auch geringfügig. Ich bin mir gar nicht sicher, ob die var. lovellae überhaupt immer einen 4-teiligen Fruchtknoten ausbildet, oder ob das bloß bei dem Herbarexemplar in Kew der Fall ist. Es war nur eben das einfachste Merkmal, um diese Varietät vom Rest abzugrenzen. (Wenn ich z. B. den Unterschied zw. Elefant und Nashorn beschreiben möchte, nenne ich auch eher den Rüssel als Unterscheidungskriterium, als etwa die Schmelzfurchen auf den Zahnoberflächen. Wenn nun aber mein "Typus-Elefant" der einzige missgestaltete mit einem Rüssel gewesen wäre, dann muss ich mir halt was anderes suchen. Denn ein Elefant würde sich auch dann signifikant von einem Nashorn unterscheiden, selbst wenn er keinen Rüssel hätte ;)).

Ich beschäftige mich nun schon seit Jahren mit dem D. spatulata-Komplex, und schreibe gerade an einer Revision dieser Gruppe. Kondo und Gibson haben hier schon großartige Vorarbeit geleistet, auch Robs var. gympiensis war schon ein Schritt in die richtige Richtung. In Australien und SO-Asien ist dieser Artkomplex noch recht übersichtlich, aber es ist mir bisher noch nicht möglich gewesen, klare Abgrenzungen (ich würde Varietäten bevorzugen) zwischen den verschiedenen D. spatulata in Neuseeland zu ziehen. Hier scheinen viele Phänotypen ökologisch bedingt zu sein, z.B. durch Höhenlage, Wind, Sonneneinstrahlung.

Es wird wahrscheinlich sowieso eine fast unmögliche Aufgabe, alle D. spatulata in Kultur den richtigen Taxa zuzuordnen. Genau wie übrigens auch D. natalensis und D. dielsiana sind die Pflanzen bei schlechter Kultur in einem Zustand, der nähere Aussagen unmöglich macht. (Vielleicht zu vergleichen mit einem federlosen, gerupften Papagei ;) Da kann auch der Experte kaum mehr feststellen, welcher Ara das nun ist ;))

Alles Gute,

Andreas

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Eike Matthias Wacker

hallo,

also zum Ara würde ich sagen, dass die moderenen Biologen einfach eine DNA-Analyse machen, danach würde man ungefähr wissen welche Art es ist.(Tut mir leid wegen diesem Offtopic!)

Gruß

Eike

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Andreas Fleischmann

Hallo Eike,

Ist gar nicht so off-topic! ;) Denn beim Ara mag das vielleicht noch funktionieren, beim D. spatulata-Komplex versagen aber alle gängigen molekularen Marker ;). Diese Gruppe evolviert anscheinend seit jüngerer Zeit sehr schnell, ist eventuell also gerade in einem "Artbildungsprozess". Selbiges findet man auch bei D. cistiflora & Co. und den südamerikanischen Droseras um D. montana bis D. graminifolia. Die ergeben im Phylogramm ("Stammbaum") keine klare Ahnenlinie, sondern einen "verwaschenen Kamm" ;). Mit den üblichen molekularen Markern sind die Arten nicht zu trennen, haha! ;). Darum hat sich vielleicht auch noch kein "moderner Biologe" an diese Gruppe gewagt ;).

Andreas

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