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01.a Muss man die Pflanzen füttern oder düngen?


Markus Welge

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01.a Muss man die Pflanzen füttern oder düngen?

Von den meisten Leuten hört man folgende Antwort: Niemals düngen. Doch diese Antwort muss man inzwischen relativieren.

Die meisten Dünger schädigen oder töten auf Dauer die fleischfressenden Pflanzen. Denn der Boden am Naturstandort ist ja extrem Nährstoffarm. Nur wenige Arten vertragen Dünger, verwenden Sie für diese jedoch nur stark verdünnte, schwache organische Dünger. Hierzu gehören hartlaubige Pflanzen wie Sarracenien und Nepenthes, die eine sehr schwache Düngung in ihrer Wachstumszeit vertragen. Sie wachsen dadurch aber nicht unbedingt besser. Eine Verbesserung von anderen Kulturfaktoren wie Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur zeigt da meist bessere Erfolge. Wie Sie ja schon bei dem Stichwort "Wasser" gelesen haben, ist hoher Salzgehalt (also auch viel Dünger) tödlich. Die Pflanzen sind in ihren Lebensräumen an niedrige Salzkonzentrationen angepasst und haben die Fähigkeit zur Salztoleranz verloren.

Aber Sie dürfen Ihre Pflanzen gerne mit ein paar selbstgefangenen Insekten "füttern". Dabei ist auffallend, dass tote Insekten nur ungern (oder garnicht) von aktiv fangenden Pflanzen - also solchen mit beweglichen Fallen - angenommen werden.

Und was noch wichtig ist: Venusfliegenfallen mit Gulasch, Hackfleisch oder Käsestückchen zu füttern, ist eine sichere Methode, sie umzubringen. Venusfliegenfallen erwarten lebendige Insekten als Beute, keine Stücke toter Kühe! Die Fleischstückchen verfaulen und verschimmeln sofort, wodurch das ganze Blatt abstirbt und der Schimmel möglicherweise auf die gesamte Pflanze übergreift.

Zurück zum Dünger: Auf der anderen Seite düngen viele Leute doch ihre Pflanzen. Gerade die kommerziellen Züchter nutzen irgendwelche geheimen Mittelchen bzw. Konzentrationen normaler Dünger, was man daran merkt, dass die Pflanzen, wenn man sie einige Zeit bei sich hat, merklich an Größe nachlassen, weil ihnen der Dünger fehlt. Beim Düngen mit Mineraldüngern sollte man auf Nummer sicher gehen und lieber eine noch geringere Konzentration nehmen als z.B. für Orchideen üblich ist. Oft wird mit einer Dosis von 1/10 der normalen Dosis verwendet. Wenn man merkt, dass die Menge gut vertragen wird, kann die Dosis immer noch erhöht werden. Eine sichere, effektive und darüber hinaus interessante Methode ist die Milchdüngung.

Siehe auch: Taublatt-Artikel: Milchdüngung

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