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Drosera Makro: Fortsetzung


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Olivier Tschuy
Posted

Hallo zusammen

Aufgrund der guten Resonanz hier weitere Bilder derselben D. whittakerii ssp aberrans:

1003823.jpg

Gross

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Gross

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Gross

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Gross

Die Sujets hatten übrigens als Weihnachskarten auch eine gute Resonanz ;-)

Viel Spass!

Olivier

Marcus Vieweg
Posted

Wow!

geile Bilder kann man nur sagen!

Aber du kannst doch nicht mit zwei verklebten Tentakeln fotografieren!!!!!!! :shock: :lol:

LG Marcus

Julia Rohlfing
Posted

Hi,

schöne Bilder, Olivier! Marcus, nu sei doch nich so pingelig :-D

Posted (edited)

Hallo Olivier,

na da kommt doch Freude auf, wenn da mehr als nur ein Tentakel scharf ist, gefällt mir das ganze gleich viel besser! :-)

Darf man mehr zur verwendeten Technik erfahren, oder ist das Top Secret? ;-)

Edited by Guest
Olivier Tschuy
Posted
Darf man mehr zur verwendeten Technik erfahren, oder ist das Top Secret? Wink

Da gebe ich gerne Auskunft, wir wollen uns ja nicht nur über Pflanzen austauschen, nicht?

Grundsätzlich setzen solche Bilder drei Dinge voraus:

1. Die geeignete Pflanze. Tönt vielleicht banal, ist es aber nicht. Dabei meine ich nicht unbedingt das "Besitzen und Halten" oder "Züchten" einer seltenen Pflanze als vielmehr, dass sie sich gut präsentiert - fotografisch gesehen. Bei D. whittakerii sind die Klebetropfen schön gross, was natürlich ein Vorteil ist. Für Makrofotografien ist das Freistellen des Motivs ein wichtiger Grundsatz. Die Tentakel müssen also vor einem störungsfreien Hintergrund stehen und eben - frei - stehen. Für andere Aufnahmen schneide ich schonmal ein Tentakel ab um es richtig in Szene zu setzten.

2. Das Gerät. Ich verwende meine Hausmarke Nikon (D 70s). Ich finde, eine SLR (Spiegelreflexkamera) ist Voraussetzung für Bilder von guter Qualität und bietet auf jeden Fall mehr Spielraum.

Ganz wichtig dabei natürlich das Objektiv. Man kann heute ohne Probleme Bilder digital grosszoomen, auch von Kompaktkameras, das sieht nicht mal schlecht aus. Wer aber einmal der Unterschied zu einer Festbrennweite erlebt hat wird nie mehr was anderes wollen. Zum Beweis sind schon nur die obigen Bilder einmal in voller Grösse anzusehen - immer noch ohne Rauschen und Pixeln.

Hierzu auch gleich ein Wort zu Vorsatzlinsen oder Aufsätze vergleichbarer Art - habe ich ausprobiert - untauglich. Als ich beim Updaten meiner Homepage alte solche Bilder sah, habe ich sie ohne zögern gelöscht. Ein Makroobjektiv mit Festbrennweite - das kanns! Ich verwende zur Zeit ein Sigma 70mm, ein Superteil. Aber ich plane schon für eine weitere Anschaffung, mit einer Brennweite von 105mm oder mehr - was dann einen grösseren Abstand zum Motiv erlaubt. Das spielt nicht nur bei der Fluchtdistanz von Insekten etc. eine Rolle, sondern auch beim Beleuchten des Motivs, man macht sich selber weniger Schatten (vergleiche Bild unten der Kamera).

Der Grund für ein teures Makroobjektiv mit Festbrennweite ist die Farbechtheit, die Schärfe, die Schnelligkeit bei widrigen Aufnahmebedingungen, keine Vignettierungen, einfach alles - vorallem die Farbe! Und - du kannst abartig nahe ran. Wer keine digital Makrofunktion hat und mit einem Standartzoom eine Blume oder ähnliches aufnehmen will kennt den Frust den ich hier anspreche. Normalerweise erlaubt ein gutes Makroobjektiv ein Abbildungsmassstab von 1:1 dh. das Objekt wird in Originalgröße abgebildet.

Hier kommen nun die Zwischenringe ins Spiel, damit lässt sich der Abbildungsmassstab auf 2:1 vergrössern - also doppelt so gross. Allerdings nimmt die Lichtstärke und somit die Qualität des Bildes ab, was mit Abblenden teils verringert werden kann. Wenn ich aber mit der Einstellung "P" oder "Auto" fotografiere, kommt garantiert Nichts scharf aufs Bild, das die Tiefenschärfe bei F3.5 nur ein ganz schmales Band erfasst. Ab hier muss geübt werden Leute: ich verwende regelmässig Blenden zwischen F 9 - F 11, darüber wird es zu dunkel für Makro.

Hier gleich ein Beispiel mit dem unterschiedlichen Abbildungsmassstab:

1004118.jpg

Gross

Das ist eine Aufnahme 1:5 so wie ich die Pflanze in echt sehe.

1004113.jpg

Gross

Das ist eine Aufnahme 1:1 den grösstmöglichen Abbildungsmassstab für mein Makroobjektiv. Einige Kameras können nun zwar näher ranzommen, was aber rein digital passiert. Beachte die realitätsgetreue Farbwiedergabe der gelben Blüte - aufgrund des gedämpften Blitzes kommen diese delikaten Farben eben echt rüber.

1004115.jpg

Gross

Hier nun eine Aufnahme 1:2, also im doppelt so grossen Abbildungsmassstab.

In diesem Makrobereich kommt das bekannte Problem der limitierten Tiefenschärfe zum Vorschein. Im ersten Bild oben ist ja nur eine Reihe Klebetropfen scharf zu sehen, obwohl da ganz viele vorne und hinten sind.

Klar ersichtlich wäre hier ausserdem die Verzerrungen am Rand des Bildes - deshalb ist es zugeschnitten, und die limitierte Tiefenschärfe. Die Spitzen der seitlichen Blütenblätter sind nicht mehr im scharfen Bereich, der einzig auf das Zentrum der Blüte beschränkt ist. Dort dafür unglaubliche Details, wie einzelne Zellgruppen erkennbar (Genau deswegen finde ich Makrofotografie toll!). Diesen Effekt kann man durchaus auch kreativ einsetzten.

Schliesslich muss das alles Beleuchtet werden. Hier bin ich etwas kreativ: der eingebaute Blitz reicht ja nie bis zum Motiv - das ausgefahrene Makroobjektiv mit 67 mm Zwischenringe misst sicher gute 40 cm und beschattet alles! Als Notlösung verwende ich eine weisse weiche Plastikfolie als Reflektor welche vorne an der Linse aufsteht (Empfehle ich für JEDE Blitzlichtaufnahme!). Das bricht das Licht des Blizes und streut es hinunter aufs Motiv. So habe ich trotzallem eine Verschlusszeit von gut 1/60 sec was scharfe Bilder ohne Stativ erlaubt. Ein Ring - oder Slave-Blitz seitlich des Motives wäre alsdann die Luxusvariante, habe ich aber nicht (ist sehr teuer).

Ich fotografiere meist freihand oder aufgestützt, für die Verrenkungen mit dem Stativ und dem ganzen Zeugs habe ich keine Nerven.

Das ganze sieht dann etwa so aus:

1004129.jpg

Hier vielleicht noch ein Wort zu Bildbearbeitungsprogramme: Kenne und habe ich leider nicht. Ich verwende lediglich Irfan-View zum Komprimieren und ausschneiden. Ein Bildbearbeitungsprogram ist jedoch eine super Sache, insbesondere wenn es eine genaue Farbkorrektur erlaubt - so könnte man beispielsweise den leichten Rotstich in den obigen Bilder korrigieren.

3. Schliesslich - das Ganze will geübt sein. Ich verwende diese Ausrüstung seit einem guten Jahr und ich habe immer noch das Gefühl, mit jedem Shooting werden die Bilder besser. Ich bin ständig am lernen und entdecke Neues. Fotografie ist ein super Hobby und ich finde es toll, dass viele Leute Bilder ihrer Pflanzen schiessen. Doch darf man einen Schnappschuss nicht mit einem inszenierten Bild verwechseln - da liegen Welten (und Stunden) dazwischen - und grenzt schon fast an Blasphemie ;-)

In diesem Sinne fordere ich euch alle auf, gute Bilder zu machen und über eure Techniken zu berichten. Lernen kann man nur durch Ausstausch!

Grüsse aus Bern

Olivier

Ronny Zimmermann
Posted

Hallo,

wirklich beeindruckende Bilder!!!

Was wirklich stark ins Auge fällt ist die von dir erwähnte geringere Tiefenschärfe, welche durch das Zoomen entsteht.

Gruß Ronny

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