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Moosskorpion


Magdalena Schaaf

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Magdalena Schaaf

Hallo,

gestern im Wald hatte ich die Reste eines alten, total von Flechten und kleinen Moosen überwucherten Baumstumps gefunden, und wollte diese kleine Landschaft eigentlich fotografieren, als da plötzlich was kleines schwarzes im Sucher war..... daraufhin waren sämtliche Flechten vergessen, da das kleine schwarze wie ein Miniaturskorpion aussah. Und mit seinen doch im Vergleich zur Körpergröße relativ gewaltigen Scheren auch bedrohlich wirken konnte.

Leider war er wirklich winzig und ich im dunklen Wald, aber ich habe mal versucht das beste draus zu machen. Die Größe könnt ihr ja auch an den Flechten abschätzen, wenige Milimeter.

Daheim stellte sich dann heraus, dass ich mit meiner Skorpionsassoziation gar nicht so weit weg war, es handelt sich nämlich um einen Pseudoskorpion. Sie gehören auch zu den Spinnentieren. Da ich selbst kaum etwas über diese Tiere weiß, habe ich mir erlaubt, den Einführungstext aus Bellmanns „Kosmosatlas Spinnentiere Europas“, S. 244, ab zu tippen:

„Die Pseudoskorpione erinnern durch ihre großen Pedipalpenscheren an Skorpione, besitzen aber keinen verschmälerten hinteren Körperabschnitt. Die durchweg kleinen Tiere besitzen aber ebenfalls Giftdrüsen, die in einem der beiden Scherenfinger münden Spinndrüsen, mit deren Sekret flache, runde, als Schlupfwinkel dienende Gespinste hergestellt werden. In Mitteleuropa kommen etwa 30 Arten vor, viele weitere im Mittelmeergebiet und im südlichen Alpenraum.“

Vermutlich handelt es sich bei diesem Exemplar um einen Moosskorpion, Neobisium spec, was ja angesichts der Aufnahmeumstände durchaus passend wäre.

Zu ihrer Lebensweise steht folgendes im oben genannten Bellmann:

„Lebensweise: Die Art ernährt sich vorzugsweise von Springschwänzen. Das Männchen setzt im Frühjahr ohne Anwesenheit eines Weibchens gestielte Spermatophoren ab . Diese werden vom Weibchen dann offenbar rein zufällig gefunden. Die Eiablage findet in einem aus erhärtendem Sekret gebildeten Brutsack statt, in dem sich die Embryonen in einer Nährflüssigkeit entwickeln und zu fertigen, kleinen Pseudoskorpionen heranwachsen.“

Jetzt aber zum Bild,

viele Grüße,

Magdalena

5554_thumb.jpg

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Hallo,

3 dieser Tierchen habe ich in meinem Sphagnum. Jetzt haben sie auch noch eine Aufgabe: Springschwänze futtern:-D

Grüße und schönes Wochenende,

Andreas

Bearbeitet von Gast
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