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[Test] In-vitro Sarracenien von eBay


jusch

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Hallo,

Vor kurzem ist mir ein neues Angebot auf eBay unter dem Titel "sarracenia purpurea 7 fleischfressende Pflanzen -15°C" zum Sofort-Kaufen Preis von 9,99 EUR zzgl. 3 EUR Versandkosten aufgefallen.

Enthalten sein sollen 7 Pflanzen, angeblich "aus chinesischer in Vitro Vermehrung". Da ich im kommenden Jahr einen weiteren kleinen Moorkübel in meinem Garten aufstellen möchte, für den ich noch geeignete winterharte Pflanzen benötige, habe ich bei diesem Angebot einmal zugegriffen und möchte hier quasi einen kleinen Testbericht verfassen, was man bei einem solchen Angebot zu erwarten hat und wie sich die Pflanzen machen und ob diese Pflanzen überhaupt die Umstellung auf Normalkultur verkraften.

Zunächst einmal kann ich nur zeigen, was man geliefert bekommt: Man erhält nach der bei eBay vielfach verlangten Vorkasse-Zahlung einen Karton mit maximalen Maxibrief-Abmessungen in Portostufe 2,20 EUR als Maxibrief, der so groß ist, daß er in kaum einen Standard-Briefkasten passen dürfte. Bei mir hat der Briefträger zur Übergabe geklingelt, so groß war das Teil! Dabei ist der Brief so leicht, daß man vermuten könnte, einen leeren Karton erhalten zu haben: Tatsächlich sind die Mini-Plänzchen ohne Kultursubstrat eingeschweißt in einem Plastikbeutel enthalten, allerdings belegt der kleine, im Karton mit Klebeband befestigte Plastikbeutel in dem großen Karton nur extrem wenig Platz, derselbe Versandkarton dürfte auch zum Versand von 20 Pflanzenbeuteln ausreichen.

Anbei: Foto des gelieferten Pflanzenbeutels mit den enthaltenen Pflanzen.

Eine Kulturanleitung wird nicht mitgeliefert.

Nicht mal eine Rechnung oder ein Lieferschein liegt der Sendung bei.

Offensichtlich wird nicht ein in-vitro Behälter geliefert, sondern die Pflanzen wurden (vermutlich aus einem größeren) in-vitro Gebinde in einen Beutel umgepackt und dieser Beutel per Folienschweißung luftdicht verschlossen. Vom in-vitro Nährmedium sind Reste mit im verschweißten Plastikbeutel enthalten.

Ein weiteres Foto zeigt die gelieferten Pflänzchen, so wie ich sie erhalten habe: Wie man leicht nachzählen kann sind es acht Stück statt der angekündigten sieben, hoffentlich bekommt der nächste Kunde nicht zum Ausgleich eins weniger geliefert! Die Wurzeln scheinen mir sehr schwach bzw. gar nicht entwickelt zu sein, wenn das mal gut geht und die Pflanzen überhaupt anwachsen!

Nachdem ich mir im WWW angelesen habe, daß die Luftfeuchte bei der Umstellung von in-vitro Pflanzen auf Normalkultur ein extrem kritischer Faktor ist, habe ich die Pflanzen für das Foto nur ganz kurz ausgepackt und sie dann sofort bis zum Einpflanzen in ein Glas mit Regenwasser gegeben. In-vitro Pflanzen, die ja ständig 100% Luftfeuchte gewohnt sind, sollen mit etwas Pech in normaler Raumluft angeblich innerhalb weniger Minuten anfangen zu welken.

Dann habe ich die Pflänzchen eingetopft, in eine Substratmischung aus Torf und Quarzsand (ca. 3:1) und sofort einen Gefrierbeutel über den Topf gezogen, um den Pflanzen zunächst einmal weiterhin die gewohnte hohe Luftfeuchte zu bieten. Der Topf steht an einem stundenweise verschatteten Südwest-Fensterbrett, zunächst einmal aber so abgeschattet, daß keine direkte Sonne auf die Pflänzchen fällt.

Falls Interesse besteht, berichte ich gerne weiter darüber, wie sich diese Pflanzen machen, ob sie die Umstellung auf Normalkultur verkraften und sich zu kräftigen Moorbeetpflanzen entwickeln, oder ob sie verwelken, sich in Kompost umwandeln und das ganze ein Fehlkauf war.

In-vitro Pflänzchen hatte ich bisher noch nie.

Ich bin jedenfalls mal gespannt.

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Eike Matthias Wacker

Hey,

dies erinnert mich ein wenig an meine Orchideen-IVs:

Ich habe mir auf Madeira mal eine Orchideen-IVzucht aus Neugier mal angeguckt, und da gabs dann halt Gläser mit mehreren Orchideenjungpflanzen.

Diese Standen dann etwa 3 Monate einfach auf der Fensterbank, bis sie zu groß für das Glas wurden, also habe ich sie in Orchi-Erde umgetopft, diese habe ich aber aus dem guten Grund der Sterilheit im Glas auch erstmal in die Mirkowelle getan.

Um sie erstmal umzugewöhnen hatte ich ein kleines Terrarium mit einer extremen RLF für sie "eingerichtet". Nachdem eine Pflanze von 8 einging, waren die Pflanzen so weit, dass ich sie ohne Probleme in Hochlandbedingungen "auswildern" konnte. Und so stehen sie bis heute.

So, und nun zu dir, Jusch. ;-)

Meiner Erfahrung nach, hätten die Sarras noch gut ein wenig Zeit gebraucht, Wurzeln zu bilden. In dieser Umgewöhnungszeit sind die Pflanzen so labil, dass sie dir jederzeit tot umfallen können.

Hättest du eher geschrieben, hätte ich dir auch geraten, das Substrat vor dem Einpflanzen noch zu sterilisieren, denn in der Nährsubstanz, in der die Sarras standen wachsen nicht nur IV-Pflanzen gut... ;-)

Was ich einzig und allein schlimm an der ganzen Sache finde, ist, dass man so als Anfänger ganz bestimmt nicht gute Erfolge mit Carnivoren machen kann. Es ist mehr eine Spielerei IV-Pflanzen umzugewöhnen, denn die Pflanzen sind relativ teuer und machen um einiges schneller Sorgen, als würde man die Sarras so auszusähen.

Ob die Pflanzen dann schon gleich den ersten Winter in freier Natur überstehen werden, waage ich einfach mal zu bezweifeln.

Gruß

Eike

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Meine eigenen Erfahrungen mit dem Versuch, Pflanzen direkt aus der in vitro Kultur zu etablieren, waren auch nicht gerade von Erfolg gekrönt. Bei den mir damals zur Verfügung stehenden Bedingungen ist das aber vielleicht auch nicht so überraschend.

Was bei mir relativ problemlos geklappt hat, ist die Etablierung von Knollensonnentauen, die ich entweder als Knolle oder während der Bildung der Knolle aus in vitro Kultur erhalten hatte.

Viel Erfolg!

Dieter

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Hallo!

Ich glaube ich habe dasselbe Angebot bei Ebay gefunden !

Einfach "Fleischfressende Pflanzen eingeben".

@jusch:Mich würde ein Bericht darüber sehr interresieren!

Und viel Glück damit! ;-)

Edit:Der Link klappt nicht.

MfG

Sascha

Bearbeitet von Gast
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So, und nun zu dir, Jusch. ;-)

Meiner Erfahrung nach, hätten die Sarras noch gut ein wenig Zeit gebraucht, Wurzeln zu bilden. In dieser Umgewöhnungszeit sind die Pflanzen so labil, dass sie dir jederzeit tot umfallen können.

Meine eigenen Erfahrungen mit dem Versuch, Pflanzen direkt aus der in vitro Kultur zu etablieren, waren auch nicht gerade von Erfolg gekrönt.

Vielen Dank für die aufmunternden Worte, ihr könnt einem ja echt Mut für meinen Test machen!

:roll:

Was ich einzig und allein schlimm an der ganzen Sache finde, ist, dass man so als Anfänger ganz bestimmt nicht gute Erfolge mit Carnivoren machen kann. Es ist mehr eine Spielerei IV-Pflanzen umzugewöhnen, denn die Pflanzen sind relativ teuer und machen um einiges schneller Sorgen, als würde man die Sarras so auszusähen.

Preislich ist das natürlich immer eine Frage von Qualität, Angebot und Nachfrage, ob so ein Angebot interessant ist oder nicht. Wer ein Gartencenter in der Nähe hat, der kann im Frühjahr wieder einige Sarracenien ordentlicher Größe für 5 EUR pro 7cm-Topf kaufen. Für einen vergleichbaren Preis (15 EUR) bekommt jemand drei ordentlich eingewurzelte Pflanzen zum Aussuchen vor Ort, die im Moorbeet schon was hermachen, da ist es natürlich schon fraglich, wieviel Wert ein Angebot für 13 EUR mit 7 Mini-Pflänzchen nahezu ohne Wurzeln hat, bei denen fraglich ist, ob überhaupt eine einzige davon im Frühjahr noch lebt.

Aber einige Carnivorenliebhaber haben ja partout kein Gartencenter in der Nähe, müssen sich irgendwas im Versand bestellen, und die Anzucht aus Samen ist auch nicht unbedingt das prickelnste Erlebnis: Ein halbes Jahr nach der Aussaat ist an einer aus Samen gezogenen Sarracenie weniger Blattmasse dran als an den erhaltenen in-vitro Pflänzchen (sagen mir jedenfalls meine Erfahrungen mit Sarracenien aus Samen).

Ich zeige das mal auf dem drangehängten Foto, wo ich zwei Sarracenien-Sämlinge, Aussaattermin 13.04.08, zum Vergleich zeige: Die Sämlinge sind die beiden spitteligen Pflanzen mit den längeren Schläuchen in der Mitte des Topfes. Die in-vitro Pflanzen sind die mit den grünen kurzen Schläuchen drumherum.

Das an diesem Posting drangehängte Bild von heute mit den eingetopften Pflanzen sieht etwas trübe aus, weil ich durch einen nicht völlig transparenten Gefrierbeutel hindurchfotografiert habe, der zwecks Erhöhung der Luftfeuchte über den Topf gezogen ist (und momentan möchte ich diesen wegen der empfindlichen Pflanzen auch nicht abnehmen).

An sonnigen Tagen wie heute werden die Pflanzen gegen die pralle Sonne mit einem Bogen Butterbrotpapier (Pergamentpapier) als Schattenspender vor der Plastiktüte geschützt, damit es im Plastikbeutel nicht zu warm wird und die Pflanzen nicht wegen Überhitzung umfallen. Raumtemperatur ca. 18-20 Grad.

@jusch:Mich würde ein Bericht darüber sehr interresieren!

Ich berichte weiter, mal schauen, wie es ausgeht.

;-)

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Eike Matthias Wacker

Hey,

hab grad mal ein Bild meiner Sarra-Sämlinge gemacht, sie keimten im Mai und stehen bis Dato im Gewächshaus.

Gruß

Eike

EDIT: Hier noch ein Bild meiner IV-Orchideen.

Bearbeitet von Gast
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Meine eigenen Erfahrungen mit dem Versuch, Pflanzen direkt aus der in vitro Kultur zu etablieren, waren auch nicht gerade von Erfolg gekrönt.

Vielen Dank für die aufmunternden Worte, ihr könnt einem ja echt Mut für meinen Test machen!

:roll:

Immer wieder gerne ;-)

Ich muss zugeben, dass ich einen Teil des Textes, den ich zuerst geschrieben hatte, doch noch gelöscht habe.

Um es kurz zu machen, entweder vor der Gründung oder in der Anfangsphase einer heute vor allem per Webshop aktiven Karnivorengärnterei gab es damals ungeschlagen günstige Angebote an damals schwierig zu erhaltenden Pflanzen (ich kann mich noch an Roridula gorgonias erinnern). Was ich dann bekam, sah nicht wesentlich anders aus als Deine S. purpurea. Vermutlich hatte ich noch eine Heliamphora (allzu viele gab es damals ohnehin noch nicht) und ähnliches dabei, was für jemanden mit meinen damaligen Möglichkeiten ohnehin schon schwer zu kultivieren gewesen wäre. Da die Pflanzen aber für mich etwas überraschend aus der in vitro Kultur kamen und die Informationen über die nun notwendigen Schritte auch nicht per Google (gab ja noch nicht einmal das Internet für Normalverbraucher) zu suchen waren, passierte das, was zu erwarten war. :-(

Ein Tipp zur Aussaat der Sarracenien: baldiges Umpflanzen in relativ große Töpfe wirkt Wunder! Es lohnt sich auch ein Vergleich verschiedener Topfgrößen nebeneinander. Den Effekt fand ich sehr beeindruckend.

Viel Erfolg

Dieter

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Kleines Update nach 9 Tagen.

Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen: Vor dem Einpflanzen hatte ich das Substrat nicht mit reinem Regenwasser gegossen, sondern da waren noch drei Tropfen auf 1 Liter "Neudorff Stechmückenfrei" als vorbeugende Maßnahme gegen Trauermücken im Gießwasser drin.

Die zwei spitteligen Pflanzen in der Mitte sind immer noch zwei selbst aus Samen gezogene Sarracenia-Hybriden als Vergleichspflanzen, die in-vitro Sarracenien sind die grünen Pflanzen drumherum.

Über die Pflanzen ist weiterhin der Gefrierbeutel gezogen (daher der schwache Kontrast auf dem Foto).

Bisher sind noch keine großen Veränderungen zu erkennen.

Ob das wohl ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist?

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  • 4 Wochen später...

Kleines Update nach einem weiteren Monat Kulturumstellung.

Die kleinen Pflänzchen haben sich auseinanderentwickelt.

Bei einem Teil der Pflänzchen sind immer wieder Schläuche braun und matschig geworden und es hat sich Schimmel daran gebildet, sprich: Die Schläuche sind abgestorben und wurden von mir entfernt.

Ich schätze mal, daß die Pflanzen bei den kürzer werdenden Tagen und sehr oft trüben Tagen einfach zu wenig Licht bekommen haben. Ich habe deshalb eine kleine LED-Beleuchtung gebastelt, die zwar nicht besonders lichtstark ist, aber immerhin mehr Licht liefert als am bisherigen Standort auf dem Fensterbrett an trüben Tagen maximal vorhanden war, und das 12 Stunden am Tag.

Das Absterben von Schläuchen konnte mit dieser LED-Beleuchtung verlangsamt/gebremst werden, trotzdem haben manche Pflänzlein nur noch einen Schlauch, andere sind noch weitgehend in augenscheinlich gutem Zustand. Aktuelles Bild von heute anbei.

Von den Pflänzlein mit nur noch einem Schlauch habe ich eines mal kurz aus dem Substrat entfernt: Das Mini-Rhizom sieht eigentlich noch sehr gut aus, da könnten noch wieder neue Schläuche draus hervorwachsen. Prinzip Hoffnung.

;-)

Ich denke, als nächstes sollte ich eine Verstärkung der LED-Beleuchtung in Angriff nehmen, um den Pflänzlein noch mehr Licht zu bieten.

Die vielen kurzen und trüben Novembertage in Schleswig-Holstein haben den Pflänzchen bei der Umstellung von Invitro- auf Substratkultur jedenfalls überhaupt nicht gut getan, es ist am Fensterbrett offensichtlich zu dunkel und die Tageslänge zu kurz gewesen. Mal sehen, was ich für eine noch bessere Beleuchtung tun kann.

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  • 1 Monat später...

Kleines Update nach einem weiteren Monat Kulturumstellung.

Durch zu wenig Licht sind an den invitro Sarracenien während der Kulturumstellung die meisten Schläuche im Dezember abgestorben (matschig/umgefallen/schimmelig) und entfernt worden.

Abgesehen von den beiden Kontroll-Sämlingen in der Mitte sieht es mit den acht invitro-Sarracenien am 02.01.09 so aus:

- 3 Pflanzen haben noch mehrere Schläuche

- 3 Pflanzen haben nur noch einen einzigen kleinen Schlauch

- von 2 Pflanzen ist überirdisch derzeitig nichts mehr zu erkennen

Seit dem 13.12.08 werden die Sarracenien mit der hier als "Keller-Anzuchtbox" beschriebenen verstärkten LED-Beleuchtung 12 Stunden täglich künstlich beleuchtet:

http://forum.carnivoren.org/topic.php?id=15149&highlight=&page=10&

Aktuelles Bild vom 02.01.09 anbei.

Edit: Aktuelles Bild vom 01.02.09 hinzugefügt.

Die neue LED-Beleuchtung konnte das Sterben der Schläuche offenbar aufhalten und in Wachstum umkehren.

Abgesehen von den beiden Kontroll-Sämlingen in der Mitte sieht es mit den acht invitro-Sarracenien am 01.02.09 so aus:

- 6 Pflanzen haben mehrere Schläuche

- von 2 Pflanzen ist überirdisch derzeitig nichts mehr zu erkennen

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  • 2 Monate später...

Kleines Update vom 27.03.09

Insgesamt sechs der S. purpurea Pflanzen haben die Kulturumstellung dank der im Dezember erfolgten Umstellung auf künstliche LED-Beleuchtung offensichtlich überlebt und entwickeln sich gut.

Für die zwei nach Lichtmangel verschwundenen Exemplare gilt: They never come back.

Insgesamt läßt sich feststellen: Am Fensterbrett rein mit natürlichem Licht im Winter hätte keine der Pflanzen aus Invitro-Kultur den Winter überlebt, die Überwinterung mit Kunstlicht war die Rettung.

Eine der Jungpflanzen hat seit Neuestem begonnen, Schläuche in dem für erwachsene S. purpurea charakteristischen Aussehen (rötlich gefärbt, nach oben offen) zu entwickeln.

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Glückwunsch, da hat sich die Mühe ja gelohnt! Jetzt nur noch vor Schnecken und anderem Getier schützen und übern Sommer groß werden lassen ;-)

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Eike Matthias Wacker

Hm... wenn man den Aufwand betrachtet, fragt man sich doch, ob es nicht einfacher gewesen wäre, sie direkt im Moor auszusäen.

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  • 1 Monat später...

6 Pflänzchen haben überlebt und sind inzwischen bewurzelt.

Zeit zum Auspflanzen in den Moorkübel.

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Bearbeitet von Gast
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Mal ne Frage so allgemein in den Raum: gibt es die In-vitro Lösung auch solo irgendwo zu bestellen?

Wäre eigentlich ganz interessant, da ich mal das Experiment mit der Petrischalen Vermehrung probiert habe. Die Keimrate war super, nur das Herauslösen aus dem Papier bei Droserakeimlingen ist selbst unter der Lupe eine Doktorarbeit.

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Lukas Kreusch

Hi!

Die nährlösung kann man aus Agar Agar selbst herstellen! Das gibts in jedem reformhaus und ist ein farbloses geliermittel aus algen! Das zeug hab ich mir letzte woche besorgt weil ich das auch mal ausprobieren wollte ;-) Man muss aber unbedingt sauber bis steril arbeiten, da die nährböden nicht verunreinigt werden dürfen!

Ps.: Nicht wundern wegen der geringen verpackungsmenge ;-)

das zeug ist sehr ergibig. 1TL reicht für 500ml wasser!

gruß,

lukas

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Mal ne Frage so allgemein in den Raum: gibt es die In-vitro Lösung auch solo irgendwo zu bestellen?

Die Lösung selbst eher nicht, aber die Zutaten.

Ein Grundrezept, mit dem wohl auch viele Hobby-Carnivorenzüchter experimentieren, besteht aus dem Standardmedium "Murashige und Skoog" als Mineralienmischung, Zucker als Nährstoff und Agar als Verdickungsmittel. Das ganze wird dann mit destilliertem Wasser angesetzt, und zwar unter keimfreien Bedingungen (oder es geht schief).

Wobei man das Verdickungsmittel Agar bei der Zucht aquatischer Arten wie aquatische Utricularia und Aldrovanda tunlichst weglassen sollte.

Invitro Standardmedien wie "Murashige und Skoog" (und andere) und ggf. nützliche Zusätze wie Vitamine und Aminosäuren und alles andere gibt es in Spezialshops im Ausland, aber die meisten davon sind nur für die Lieferung von gewerblichen Mengen eingerichtet, falls Du gleich tausende oder zigtausende Invitro-Pflanzen züchten möchtest. Einige wenige Shops beliefern aber wohl auch Hobbyisten mit Kleinstmengen.

Da fleischfressende Pflanzen einen eher geringen Bedarf an Mineralien haben, braucht man vom "Murashige und Skoog" nur ca. 1/3 bis 1/4 der für normale Pflanzen üblichen Menge.

Mit einem so einfachen Nährboden-Rezept soll man bereits einfache Dinge als Invitro-Kultur ansetzen können, z.B. Dionaea-Samen. Selbst ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht. Neben keimfreien Reinluftbedingungen und Nährsalzen brauchst Du ja auch die entsprechenden Gerätschaften zum keimfreien versiegeln der Kulturen und entsprechende Möglichkeiten zur Einhaltung optimaler und gleichbleibender Temperatur- und Lichtbedingungen.

Im CPUK-Forum findest Du übrigens zur Tissue Culture deutlich mehr Informationen als hier im GfP-Forum.

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  • 1 Jahr später...

Noch eine kleine Fortsetzung meiner Serie zur Aufzucht der chinesischen Sarracenia purpurea aus Invitro-Anzucht:

Die sechs im Mai 2009 in einen Moorbeetkübel ausgepflanzten Sarracenien haben den letzten harten Winter weitgehend überstanden.

Anfang 2010 konnte ich noch vier lebende Pflanzen ganz unterschiedlicher Größe aus dem Moorkübel auspflanzen, ich habe sie zusammen in einen 18-cm-Topf gesetzt, da es im Moorkübel etwas eng mit meinen vorhandenen Drosera wurde. So zeigt das Bild den Zustand der Pflanzen heute.

Die teils sehr gute Ausfärbung, die die Jungpflanzen bis Mai 2009 nach vorheriger Überwinterung unter meinen LED-Leuchten erhalten hatten, haben sie seitdem unter Freilandbedingungen nie mehr gezeigt. Sie sind viel grüner. Eventuell sollte ich im kommenden Jahr versuchen, ein noch sonnigeres Plätzchen im Garten für die Pflanzen zu finden.

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Hallo,

die hat sich ja prächtig entwickelt. Die Färbung halte ich in unseren Breiten für weitestgehend normal, nahc meinen Erfahrungen. Die ab und zu gezeigte volle Rotfärbung wir wohl ohne Zusatzbeleuchtung kaum zu erreichen sein, evtl. ist sie sogar klonabhängig?

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evtl. ist sie sogar klonabhängig?

Ja, sogar ganz extrem. Ich habe da z.B. letztens diesen mit verschiedenen Klonen unterschiedlicher Rotfärbung bepflanzten Balkonkasten im Internet gefunden:

http://i17.photobucket.com/albums/b91/RL7836/Purptray-090310RS.jpg

Da die verschiedenen Purpurea-Klone im selben Gefäß eingepflanzt sind, werden sich die Beleuchtungsbedingungen wohl nicht so stark unterscheiden wie es bei der Rotfärbung der Fall ist.

So rote Purpureas, wie sie in dem Kasten auf dem Bild bei Photobucket dabei sind, hätte ich auch gerne mal.

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