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Moorkübel oder Terrarium für Balkon?


Torian

Empfohlene Beiträge

Hi,

was meint ihr ist besser für den Balkon bzw im Winter dann im Zimmer: Ein oben offenes Terrarium oder so ein Moorkübel?

Ich habe vor, darin Sonnentau und evtl ne venusfliegenfalle einzupflanzen. Also Durchmesser so zw. 20 und 30 cm.

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danke für deine Antwort.

Ich dachte in erster Linie an Drosera Capensis und vlt 1-2 andere Arten, die ähnliche Bedingungen mögen. Die sind ja nicht sehr Anspruchsvoll.

Ich frage mich halt, ob bei so einem Moorkübel die Luftfeuchtigkeit ausreicht für die Droserae, wenn der in der prallen mittagssonne steht.

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Hi, für den Balkon würde ich dir auf jeden Fall einen Kübel empfehlen. Ein Terrarium wird bei direkter Besonnung im Handumdrehen zum Mikrowellenherd, wenn du da nicht alle Seiten öffnen kannst. Für den Kübel hat jusch ja erst einen schönen Thread erstellt, nur die Wasserspeicher auf dem Balkon wesentlich großzügiger dimensionieren. Sollte es im Hochsommer zu heiß werden hilft eine Schattierung mit Gewebe, gibt's z.B. bei Dehner, oder mit einer Schilfmatte. Die Tautröpfchen erholen sich gegen Abend wieder wenn sie mal wegtrocknen. Das kann selbst im Beet passieren.

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Ich dachte in erster Linie an Drosera Capensis und vlt 1-2 andere Arten, die ähnliche Bedingungen mögen. Die sind ja nicht sehr Anspruchsvoll.

D. capensis kannst Du in unseren Breitengraden mindestens von Anfang Juni bis Anfang Oktober optimal draußen halten und wenn Du Abstriche am Aussehen machst noch länger. Im Sommer draußen gehaltene Exemplare bekommen besonders tiefrot ausgefärbte Tentakel und Drüsen auf den Blättern und sogar etliche Blätter der Normalform zeigen einen Hauch von rot. Das macht der UV-Anteil im Sonnenlicht.

Wenn Du sie nach dem Winter Ende Mai / Anfang Juni rausstellst, dann mußt Du die Pflanze nur erst langsam an die intensive Sonne draußen gewöhnen, d.h. die Pflanze nicht gleich am ersten Tag für 12 Stunden in die pralle Sonne stellen. Diese plötzliche Umstellung kann sie nicht ab, dann würden die bei Zimmerhaltung verweichlichten Blätter verdorren. Sondern die Pflanze so rausstellen, daß sie am ersten Tag eine halbe Stunde, am zweiten Tag eine Stunde, am dritten Tag eineinhalb Stunden Sonne bekommt und so weiter, bis sich die Pflanze an ganztätig pralle Sonne gewöhnt und akklimatisiert hat.

Ich frage mich halt, ob bei so einem Moorkübel die Luftfeuchtigkeit ausreicht für die Droserae, wenn der in der prallen mittagssonne steht.

Wenn ich mich nicht täusche, stehen afrikanische Sonnentaue üblicherweise sogar in Afrika in der prallen Sonne, und da prallt die Sonne mittags noch mehr als in unseren Breitengraden.

;-)

Pralle Sonne im Sommer draußen ist für Sonnentaue üblicherweise kein Problem. Zwar sinkt bei praller Sonne die Luftfeuchte tagsüber stark und die Tautropfen trocknen etwas zusammen, aber die Pflanze tankt durch das Licht enorme Mengen an Energie. An klaren Tagen sinkt die Temperatur nach Sonnenuntergang ruckzuck um mehr als 10 Grad und dadurch erhöht sich die Luftfeuchte nachts sehr stark bis hin zur Taubildung in den Morgenstunden. Die Pflanze nutzt die tagsüber getankte Sonnenenergie um nachts bei hoher Luftfeuchte die Tautropfen wieder zu voller Pracht auszubilden und bei Sonnenaufgang glitzert die Pflanze immer wieder wie mit tausenden Diamanten besetzt.

Also im Sommer draußen ist für D. capensis kein Problem, man muß sie eben ständig feucht halten, am besten in Anstaubewässerung. Die Pflanzen werden durch die Haltung draußen sehr kräftig, aber sie fangen auch sich leicht Blattläuse, die nicht oben auf den Blättern als Beute dienen, sondern unten an den Blättern saugen: Ggf. bei Haltung im Außenbereich immer ein Spray gegen Blattläuse bereitstehen haben.

Nur wenn draußen wochenlang kaltes Regenwetter herrscht, müssen Sonnentaue in unseren Breiten im Sommer leiden: Dann werden die Tautropfen vom Regen weggewaschen und die Blätter runtergeklatscht. Dauert dann bei besserem Wetter ggf. mal zwei Tage, bis die Pflanze wieder gut aussieht. Also D. capensis im Sommer draußen ==> Bestens.

Aber im Terrarium kann es für D. capensis in sehr heißen Sommern kritisch werden: Tag und Nacht bei +35 bis +40 Grad können die Pflanzen nämlich nicht ab, auch nicht bei hoher Luftfeuchte, sondern dann werden sie dahingerafft. Und wenn im Zimmer z.B. unter Dachschrägen im Sommer +30 Grad herrschen, kann sich ein Terrarium durch die Beleuchtung leicht auf 40 Grad erwärmen.

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Eike Matthias Wacker
also meint ihr, ein kleines Terrarium, auch wenn es oben offen ist, ist weniger geeignet als so ein kübel?

Gut gelesen.

Du kannst auch mal antesten, ob D.capensis auch im Kübel einen Winter überlebt. In meinem Moorbeet hat mein Testexemplar die Winterruhe mit Minusgraden ganz gut verkraftet, auch wenn sie nur aus den Wurzeln wiederkam.

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In meinem Moorbeet hat mein Testexemplar die Winterruhe mit Minusgraden ganz gut verkraftet, auch wenn sie nur aus den Wurzeln wiederkam.
;-) Ist aber ein bischen russich Roulette, habe zwar auch letzten Herbst eine im tiefen Sphagnum draußen gelassen, aber nach dem Frost???;-) Besonders gespannt bin ich auf U. dichtotoma, subulata und bisquamata. Die beiden ersten hatte ich '08 neu eingesetzt, bisquamata hat schon 2 Winter im Frost gut überstanden und war leicht auf dem Vormarsch, mal sehen.
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also meint ihr, ein kleines Terrarium, auch wenn es oben offen ist, ist weniger geeignet als so ein kübel?

Also ich meine, daß Pflanzen jeweils ihren Anforderungen entsprechend gehalten werden wollen.

Wenn ich mich auf eine ganzjährige Haltung an einem Platz festlegen sollte, lautet meine Empfehlung für die Dich interessierenden Arten:

D. capensis = Am sonnigen Südfenster wie eine Zimmerpflanze halten

Venusfliegenfalle = Wie eine winterharte Gartenpflanze in sonniger Lage draußen halten

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  • 3 Wochen später...
man noch ne Frage, wieso sollten diese Kübel schwarz sein? hat das einen bestimmten Grund?
:roll:;-)

Wo hast'n das her?? Wenn du lieber auf Pink oder Quitschgelb willst, warum nicht. Den Pflanzen ist egal. ;-)

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Gast Philip Rieger

Hi,

ich hab auch mal wieder eine Frage. Wenn ich mir nun so einen Kübel hole und ihn ins Freie stelle, auf welche Weise kann ich dann ein Überlaufen bei starkem Regen verhindern?

Ich hab mir das wie folgt vorgestellt, ich wollte die untere Schicht mit Seramis und Tonscherben füllen und dann die oberen 2/3 mit Torf und genau zwischen diese beiden Schichten einige Löcher bohren, sodass überflüssige waser ablaufen kann. Ist das nötig oder sogar ungeignet??

Danke für eure Antworten Gruß Philip

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Gast Philip Rieger

ok danke , also die Sache mit den Löchern beibehalten...

macht es einen großen Unterschied ob ich den Kübel in die Erde einlasse oder oben stehen lasse, von der Verdunstung und Erwärmung meine ich?

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ich hab mal noch ne frage zu dem Torf. Also in meinem Baumarkt haben die nur spezielle Carnivorenerde (3l für 5 euro) und Naturtorf (30l für 5 euro). Ich hab gehört, man solle Weißtorf verwenden, was sie aber nicht haben. Kann ich da auch den normalen Naturtorf auch verwenden oder ist das weniger geeignet?

Bei dem tollen Wetter draußen will ich jetzt langsam mal mit meinem kübel anfangen :)

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Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei dem Naturtorf um Weisstorf handelt. Lies mal auf der Rückseite des Ballens die Deklaration. Beispiel Dehner Universal Gartentorf: Hochmoortorf H2-H6 / 1% Stickstoff (N); wichtig UNGEDÜNGT!

Vom Baumarktpersonal kann man nicht erwarten, dass sie wissen was Weißtorf ist
Stimmt :lol: Bearbeitet von Gast
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