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[Torf] Wann gibt es Verkaufseinschränkungen?


jusch

Ab wann sind in Deutschland Verkaufseinschränkungen für reinen Hochmoortorf zu erwart  

30 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Ab wann sind in Deutschland Verkaufseinschränkungen für reinen Hochmoortorf zu erwart

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Hallo,

Torf ist ein Naturprodukt, das nicht durch nachhaltige Bewirtschaftung gewonnen wird, sondern durch Zerstörung von natürlichen Hochmoorgebieten, die innerhalb von Jahrtausenden entstanden sind.

In Deutschland sind 90% der ehemals vorhandenen Hochmoore durch Trockenlegung und Torfabbau zerstört worden, die Reste stehen weitestgehend unter Naturschutz. Noch bestehende Torfabbaugenehmigungen in Deutschland laufen in den nächsten Jahren aus, danach ist Deutschland zu 100% auf Torfimporte aus anderen Ländern abhängig.

Bereits jetzt deckt Deutschland wie fast ganz Mitteleuropa seinen Torfbedarf hauptsächlich durch Importe aus Osteuropa, insbesondere dem Baltikum. Die dort noch vorhandenen intakten Hochmoore werden in rasantem Tempo niedergemacht und es ist daher absehbar, daß sich diese Flächen auch dort irgendwann dem Ende zuneigen und dann die Reste unter Naturschutz gestellt werden.

Frage: Wie lange rechnet ihr noch damit, daß es mit der Torfversorgung in Deutschland so paradiesische Zustände wie jetzt gibt, daß jedes Gartencenter und Baumarkt-Gartencenter (Obi, Hagebau, Praktiker etc.) Torf zu Billigpreisen an Endkunden verkauft?

Wann wird es wohl zu Verkaufseinschränkungen und steigenden Preisen kommen? Oder um die Frage konkreter zu stellen: Wann rechnet ihr damit, daß es beispielsweise in den üblichen Gartencentern (Dehner, Bellandris etc.) und Baumarkt-Gartencentern (Obi, Hagebau, Praktiker etc.) keinen Torf in Säcken mit mehr als 50 Liter Inhalt mehr für private Endkunden zu kaufen geben wird?

Ob das Ende des Torfverkaufs in Deutschland wohl schleichend kommt, oder auf einen Schlag?

Zur Diskussion stelle ich:

Alternative Ersatzsubstrate für die Carnivoren-Haltung?

Was gibt es - was taugt es - irgendwelche Fortschritte in den letzten Jahren?

Oder braucht man sich vielleicht gar keine Gedanken machen, daß Torf eines Tages in den Läden mal knapp werden könnte und man kann zu unseren Lebzeiten voraussichtlich so weitermachen wie bisher: Einfach noch einen billigen Sack Torf kaufen, wenn man ihn benötigt?

Bearbeitet von Gast
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Hallo jusch,

da ich mich seit 25 Jahren beruflich mit Gartenbau ( sowohl Produktion als auch Gala-Bau ) beschäftige, möchte ich mich mal zu Deinem Thread äußern.

Wenn ich aktuell in einem Bau- od. Gartenfachmarkt nach Weißtorf frage, werde ich meist schräg angeschaut und erhalte die Antwort, dass Torf aus Umweltschutzgründen nicht mehr im Sortiment sei. 10 Schritte weiter stehe ich allerdings vor Paletten mit div. Blumen- und Gartenerden, die häufig zu 80% und mehr aus Torf bestehen. Kompostprodukte sind da eher die Ausnahme.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal einige Textstellen und Zahlen aus Fachbüchern für die Ausbildung im Gartenbau ( Ulmer Verlag, Der Gärtner – Grundwissen für Gärtner; Der Gärtner Band 4 – Garten- und Landschaftsbau ) zitieren:

"Der Erwerbsgartenbau verbraucht etwa 60% der gesamten Torfproduktion ( ca. 8-9 Millionen m3 / Jahr ). 20% werden zur Bodenverbesserung und 20 % als Rohstoff von Torfaktivkohle ( Schwarztorf für Trinkwasseraufbereitung ) verwendet."

"Torf ist der wichtigste Substratbestandteil in Deutschland."

"….gleich bleibende Qualität, gute Verarbeitbarkeit, leichte Verfügbarkeit und ein annehmbarer Preis sind weitere wichtige Eigenschaften…." (eines Gärtnerischen Substrates).

Ich denke, dass hier eher der Ansatz für ein Einwirken gegen fortlaufende Zerstörung der Moore (mittlerweile auch in Osteuropa) zu suchen ist.

Aus meiner Sicht sollte im Erwerbsgartenbau und beim Vertrieb von Kultursubstraten für den Privatanwender der Einsatz von alternativen Ersatzsubstraten erheblich intensiviert werden. Zur Zeit geht der Trend bei Verwertung von Grünabfällen aber genau in eine andere Richtung (Biogasproduktion anstatt hochwertiger Komposte).

Im Garten- und Landschaftsbau wurde der Verbrauch von Torf in den letzten 15 Jahren stark reduziert. Mittlerweile kommt dieser meist nur noch bei Spezialkulturen ( z.B. Heide- und Rhododendron- Pflanzungen ) zum Einsatz.

Für Bodenverbesserungsmaßnahmen werden dort hauptsächlich Ersatzprodukte ( Rindenerde, Rindenhumus, Kompost ) eingesetzt, da so eine Verbesserung der Wasserspeicherung und der Stabilität der Bodenstruktur ebenfalls problemlos erreicht werden kann. Dadurch lässt sich in diesem Bereich des Gartenbaus ein Verzicht auf Torf leichter erreichen als im Produktionsgartenbau.

Mit Sicherheit ist es sinnvoll, gerade auch als Karnivorenliebhaber, sich intensiv mit dem Thema Torfabbau und dem Schutz der Moore zu beschäftigen. Letztendlich bilden diese für viele unserer Pfleglinge die Lebensgrundlage. Aber selbst wenn wir es schaffen sollten bei unseren Hobby-Kulturen auf Torf zu verzichten, werden wir so die Moore nicht retten können.

Hier bedarf es intensiver Schutzmaßnahmen der gefährdeten Gebiete in den einzelnen Ländern und eine dauerhafte Umstellung in der gärtnerischen Pflanzenproduktion.

Ich bin diesbezüglich allerdings nicht sehr optimistisch, da hier massive wirtschaftliche Interessen entgegenstehen.

Gruß

Frank

Bearbeitet von Gast
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Hallo also ich muss mal sagen so ein Diskussions Thema ist schon ne tolle Sache.

Wie Frank Kalberlah schon gesagt hat kann der "normale" Gartenbau gänzlich bzw teilweise auf Torf verzichten da man ja Kompost auch schnell und evektiv herstellen kann. Auserdem hat er ebenfalls gute Funktionen wie der Torf )Wasserspeichernd, Bodenverbessernd...) .

Wenn der Gartenbau auf Torf verzichten würde könnten rund 80% des Torf verbrauches Weltweit eingesparrt werden.

Dabei ist ja auch nicht bekannt wieveil Torf jährlich prodoziert wird aber ich kann mir denken das rund 10% des jährlichen Verbrauchs auch wieder Nachwachsen also von daher denke ich mir wenn der Gartenbau darauf verzichtet und der Torf wirklich nur da angewendet wird wo er wirklich Notwendig ist (Karnivoren, Wasserreinigung....)wird dieser Rohstoff woll nie zur neige gehen.:-)

Eines würde mich interresieren und zwar wieviel m³ Torf wachsen im Jahr nach.

Mfg

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Hallo

Das ist schon klar das es ein geringer Wert sein muss der nachwächst aber trotzdem wär mal interresant wie viel m³ im Jahr nachwächst.

Mfg

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Zumal durch die Art des Abbaus ja Moorfläche selbst vernichtet wird, die dadurch wiederum eben nicht mehr als Produzent für neuen Torf zur Verfügung steht. Es wird ja eben leider nicht "nur" entnommen, sondern zerstört.

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Hallo,

letztes Jahr gabs hier mal einen Thread mit der Überschrift ´Sphagnum-Farming in Deutschland´ was sich für mich sehr interessant angehört hat und vieleicht in einigen Jahrzehnten die einzige Möglichkeit währe unseren Pflanzen mal neues Substrat zu gönnen. Gibt es da mittlerweile neue Erkentnisse? Ich finde auch das die Torfqualität in den Baumärkten immer schlechter wird da der Torf teilweise sehr undurchlässig ist und regelrecht verschlammt.

MFG

Kai

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Hallo

Achso wenn da wirklich so wenig entsteht. Aber ich denke mir das wir als Karnivorenbesitzer eigentlich nicht auf Torf verzichten können und das was jährlich nachwächst wird sicher durch den Torfverbrauch von uns Karnivorenbesitzer abgedeckt. Daher würd ich sagen das wenn wir selbst da auf Torf verzichtet wo er nicht unbedingt Notwendig ist wird trotzdem noch immer zuviel in der Natur abgebaut.

Entschuldigung wenn ich das so sage aber in Zukunft wird wohl die einzige Lösung sein unsere Torfbedarf zu decken ohne die Moore völlig zu zerstören das "Sphagnum Farming"sein. Dabei ist das Sphagnum Farming soweit ich weiß noch nicht ausgereift vieleicht wird es es auch nie sein.

:-(

Mfg

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Hallo,

Torf ist sicher ein Naturprodukt, dass in Zukunft knapper und vor allem teurer werden wird - bevor es Verkaufeinschränkungen geben wird.

Es wird deshalb wichtig sein, sich mit diesem Produkt zu beschäftigen, den nicht immer ist billig auch am besten.

Wie in den letzten Monaten, wird auch in Zukunft mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen sein.

habe hier auch schon mal was geschrieben

In Osteuropa sowie in Finnland, Irland und Schweden werden übrigens die Hauptmengen zum Heizen (Kraftwerke! und Privathaushalte) abgebaut. Andere Einsatzbereiche sind vor allem Torfeinstreu, Herstellung von Aktivkohle oder die Herstellung von Scottish Whiskey 8-)

In Deutschland sind viele Moore für medizinische Zwecke abgebaut worden, für Moorbäder (z.B. leider auch in der Rhön kleine intakte Moore).

Der weitaus größte Teil wurde in der Vergangenheit für Land- und Forstwirtschaft genutzt/zerstört/entwässert.

In der EU gibt es 282.000 km² Moorflächen, davon werden für den Torfabbau genutzt 1.200 km² = 0,4%

In der EU werden jährlich etwa 22 Mio. m³ Kultursubstrate produziert, die etwa zu 86% Torf enthalten.

Es wird intensiv versucht, torffreie Komposterden herzustellen. Es gibt bei der Strukturstabilität und vor allem bei der Schwermetallbelastung jedoch erhebliche Probleme.

Wenn man unbedingt spekulieren will, werden in den nächsten Jahrzehnten durch Preisanhebungen sicher viele Anwendungsbereiche wegfallen. Der Karnivorenfreund wird, vermutlich zu deutlich höheren Preisen, aber noch in vielen Jahrzehnten seinen Torf bekommen.

Was es übrigens mit der Abstimmung hier auf sich haben soll verstehe ich nicht ganz. Genauso könnten wir über den Ausgang der nächsten Bundestagswahl abstimmen oder über meinen nächsten Lottogewinn ;-)

Grüße

Thomas

Bearbeitet von Gast
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Über Deinen nächsten Lottogewinn? ;-)

Ansonsten stimme ich Dir voll und ganz zu. Es ist wie mit den Mineralölen ... vor Jahren wurde gesagt, es wäre bald kein Öl mehr förderbar. Und doch wird an den Tankstellen fleißig weiter gezapft - es ist nur eine Frage des Preises ...

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Hallo,

letztlich habe ich den Eindruck, dass es nicht nur eine Frage des Preises sein wird.

Der hochwertige Torf geht nämlich fast zu 100 % in den Erwerbsgartenbau, was prinzipiell auch richtig ist, denn der lebt von der Sicherheit seiner Substrate.

Was im Baumarkt meist verkauft wird, ist der für gute Substrate nicht brauchbare 'Abfall'. (Auch in Ordnung, denn der geht ja fast ausschließlich zur 'Bodenverbesserung' an Gartenbesitzer)

Wenn ich mir die Substrate für Zierpflanzen ansehe, und vergleiche mal eine 'Blumenerde' aus dem Handel mit einem 'Profisubstrat' wie Einheitserde, ist der Unterschied enorm. In der Blumenerde ist reichlich minderwertiger und stark zersetzter Torf, in der Einheitserde meist eine gute, wenig zersetzte Qualität. Der Preis der Einheitserde ist dazu noch deutlich unter dem für die minderwertigere Blumenerde angesiedelt. (Wenn man eine 'gute' Blumenerde kauft)

Es wird also nicht nur eine Preisfrage werden, sondern ist für mich schon heute eine Frage der Bezugsquelle. Guten Torf bekommt man als Privatperson eben nicht mehr überall, und das wird in Zukunft sicher noch schwieriger werden.

Gruß

Holger

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Hallo Holger,

Der Preis der Einheitserde ist dazu noch deutlich unter dem für die minderwertigere Blumenerde angesiedelt.

Kann ich eigentlich nicht so erkennen. Hast Du mal Literpreise im Großhandel bei Palettenabnahme und gleicher Aufdüngung mit vergleichbaren Düngern?

Gruß

Thomas

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Hallo Thomas,

nun, zugegeben, der Vergleich hinkt etwas.

Ich bezog mich auf Endverbraucher-Preise. Bis ich palettenweise abnehme, muss ich das Hobby doch noch sehr ausweiten! ;)

Wenn ich im Baumarkt eine Blumenerde z. B. von C***o kaufe, kostet die bei 50 l schon über 10 €.

Für einen 70 l Sack Einheitserde (Flora) hab ich im Herbst im Blumengeschäft 12,50 € bezahlt.

Das ist billiger und die Qualität ist in meinen Augen auch besser.

Viele Grüße

Holger

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  • 11 Monate später...

Dabei ist ja auch nicht bekannt wieveil Torf jährlich prodoziert wird aber ich kann mir denken das rund 10% des jährlichen Verbrauchs auch wieder Nachwachsen also von daher denke ich mir wenn der Gartenbau darauf verzichtet und der Torf wirklich nur da angewendet wird wo er wirklich Notwendig ist (Karnivoren, Wasserreinigung....)wird dieser Rohstoff woll nie zur neige gehen.:-)

Das Dumme an den Torfmooren ist eben nur, daß der Torf nicht von oben, sondern von unten abgebaut werden muss und damit das Moor unwiderbringlich zerstört wird - damit erklärt es sich von selbst, daß man nicht auf das Nachwachsen des Torfes spekulieren kann!

Ganz abgesehen davon, wäre die nachwachsende Menge erheblich geringer als der Bedarf!

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Markus alias Drosophyllumfan

Unwiederbringlich ist das falsche Wort, im Grunde wäre es sogar recht einfach, wenn man nur den Wasserspiegel wieder steigen lässt und Sphagnum ansiedelt, nur wächst der Torf selbst zu langsam, als dass dieser ausreichend wieder da wäre, um genutzt zu werden...

Sphagnumfarming dagegen könnte schon eher eine Lösung sein:

http://www.uni-greifswald.de/~sphagnumfarming/Tm%20Forschung.htm

Denn eine Sphagnumfarm, um die sich keiner kümmert hat eher eine Chance sich zu renaturieren, als ein torfmoosloser Moorrest...

Und Sphagnum aus Neuseeland scheint ja auch zu funktionieren!

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Hallo zusammen,...

zugegeben, dass Thema ist stets interessant und aktuell, aber gab es einen konkreten Anlass,

es nun im Forum weiter zu diskutieren? Der Thread endete am 31.März 2009, vor etwa einem Jahr.

Meinetwegen kann und sollte er weiter geführt werden, insbesondere, wenn es neue Ideen

oder Aspekte dazu gibt.

Viele Grüße

Helmut

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Hallo,

hier findet ihr einen sehr interessanten Artikel, von Stephen aus dem CPUK Forum, der schon seit Jahren auf Torf verzichtet und einen Ersatz nimmt.

Hier klicken

Viele Grüße

Matze

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zugegeben, dass Thema ist stets interessant und aktuell, aber gab es einen konkreten Anlass,

es nun im Forum weiter zu diskutieren? Der Thread endete am 31.März 2009, vor etwa einem Jahr.

Meinetwegen kann und sollte er weiter geführt werden, insbesondere, wenn es neue Ideen

oder Aspekte dazu gibt.

na wat fürn Glück, dass der Moderator nochmal gnädig ist ;) Mal Spaß beiseite: Die Alternativen zum Torf wurden hier eigentlich nur einmal erwähnt. Im Moment probiere ich viel mit Cocohum. Der ist ja zunächst verteufelt worden wegen des vermeintlichen Salzgehalts. Ich habe jetzt viele meiner Töpfe mit einem Cocohum befüllt bei dem auch Leitwert und PH-Wert angegeben werden und der sich ganz gut bewährt hat. Dabei handelt es sich um Ziegel, die mit Wasser aufgequollen werden. Der Leitwert wird mit < 0,4 ms/cm und pH mit 5,8 angegeben. Die Firma, die dieses Produkt vertreibt nennt sich Bio Nova. Sicher sind das nicht die Einzigen. Als drainage habe ich Lavagranulat und Holzkohle reingemischt. Mein nächster Versuch für anorganisches Material wird Zeolith sein, welches in der Aquaristik schon seit einiger Zeit als Filtermaterial eingesetzt wird, da es Nitrate und Giftstoffe sehr effektiv bindet und dazu auch noch regenerierbar ist. Bei der Holzkohle werde ich mich dann mal an Grillholzkohle wagen, da der letzte Test von Ökotest ergab, dass die meisten angebotenen Produkte frei von ungesunden Zusätzen waren. Wäre sicher eine erheblich preiswertere Alternative als die Holzkohle, die direkt für gärtnerische Zwecke angeboten wird. Holzkohle ist übrigens ein exzellentes Material als Substrat mit ähnlich hervorragenden Eigenschaften wie Zeolith.

Als weitere wasserhaltende Alternativen gibt es Materialien wie Flox, Plant-in oder pinpots. Da habe ich allerdings keine Erfahrungen mit.

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Markus alias Drosophyllumfan

Das klingt ja wirklich vielversprechend!

Darf man fragen, welche Pflanzen du in den verschiedentlichen Substraten verwendet hast?

Dass das bei Pflanzen, die natürlich nicht in Mooren wachsen, funktioniert, das dürfte klar sein, aber was ist mit den typischen Moorpflanzen wie bestimmten Drosera z.B.?

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Das klingt ja wirklich vielversprechend!

Darf man fragen, welche Pflanzen du in den verschiedentlichen Substraten verwendet hast?

Dass das bei Pflanzen, die natürlich nicht in Mooren wachsen, funktioniert, das dürfte klar sein, aber was ist mit den typischen Moorpflanzen wie bestimmten Drosera z.B.?

Mein Hauptgebiet sind Nepenthes aber in dem besagten cocohum-gemisch habe ich auch drosera indica, spatulata, Byblis liniflora und cephalotus.

Edit:

und diverse utris wie alpina, sandersonii und livida. Ich weiss nix besonderes aber die wachsen eh in den Nepenthes pötten.

Bearbeitet von Boris
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Hallo,

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem in Großbritannien verkauften "Thrive" (torffreies Karnivorensubstrat) gemacht? Die Engländer scheinen ja recht begeistert zu sein. Ist zwar sehr teuer, aber für private Sammler, die nicht so große Mengen brauchen, ist es vielleicht eine gute torffreie Alternative:

http://www.floralive.co.uk/productdetail.php?product_id=110&open_menu=16

Von (reinem) Cocohum habe ich zwar gehört, daß Drosera da nicht so gut drin wachsen sollen, dass es allerdings als Zutat in einem Substratgemisch wie bei Boris funktioniert, ist schon mal eine gute Nachricht...

Gruß,

David

Bearbeitet von David M.
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Von (reinem) Cocohum habe ich zwar gehört, daß Drosera da nicht so gut drin wachsen sollen, dass es allerdings als Zutat in einem Substratgemisch wie bei Boris funktioniert, ist schon mal eine gute Nachricht...

Wie bereits erwähnt bin ich mehr in Nepenthes interessiert und habe aus Tauschgeschäften Samen von Droseras und Byblis bekommen. Als drainage hatte ich hier übrigens statt Lava Blähton verwendet. Hier zwei Bilder. Ich glaube die sehen einigermaßen zufrieden aus

indica01.jpg

byblis.jpg

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  • 1 Monat später...
Martin Reiner

Ich topfe meine Nepenthes seit einigen jahren nur noch in totes Sphagnum aus Chile um, das angeblich(!) "gemäht" wird und nachwächst.

Auch für viele andere Pflanzen habe ich es ausprobiert und prinztipiell funktioniert es für fast alles, allerdings mit drei Einschränkungen, zumindest bei mir:

1. Die Wasserspeicherfähigkeit ist deutlich geringer als bei Torf, d.h. bei allem, was nicht im feuchten Terrarium steht vertrocknen mir die Pflanzen regelmäßig, vor allem da zwischen "noch gut feucht" und "knochentrocken" nur ein paar Stunden Sonnenschein sind.

2. Das Sphagnum scheint nahezu nährstofffrei zu sein, man muss die Pflanzen düngen und das führt zu...

3. Das Zeug zersetzt sich in 2-3 Jahren, noch schneller, wenn man Dünger dazu gibt und es ständig warm und feucht ist. Interessanterweise wächst bei mir das lebende Sphagnum nicht sonderlich gut oben drauf, kann natürlich auch an Trockenheit oder Dünger liegen.

Gut scheint es mir für Nepenthes zu sein (aber da nehmen die wenigsten eh Torf) und auch bei Heliamphora funktioniert's gut, die dünge ich direkt in die Kelche (wobei der Inhalt überläuft und trotzdem im Boden landet). Dionaea und Sarracenia und halbwegs große Drosera gehen auch, wenn man die düngt oder sie ausreichend Insekten bekommen, ich hab's aber aufgegeben, weil mir die Töpfe in der Sonne regelmäßig vertrocknet sind.

Mit grobem Quarzsand lässt sich Torf auch gut strecken, insbesondere bei Drosera, die Töpfe werden halt ziemlich schwer. Außerdem zieht es an der Topfoberfläche Algen und Moose an.

Für mich wäre eine spannende Frage, ob sich Torfsubstrate recyceln lassen und man beispielsweise beim Umtopfen 50% altes Substrat untermischt. Ich fürchte, dies ist nicht so optimal, hab's aber nie ausprobiert (außer bei ein paar großen Sarracenia Töpfen unten rein)

Unterm Strich ist meine Meinung, dass man das Verbrennen von Torf unterbinden sollte, als nächstes dann den Einsatz als "Bodenverbesserung", denn in beiden Fällen gibt es heute bessere Alternativen.

Bei Pflanzerden ist es wohl schwierig, aber auch da lassen sich wohl Alternativen finden, zumindest wenn der Preis entsprechend wäre. Wahrscheinlich muss Torf einiges teurer werden, dann wird er sich auf Nischenanwedungen begrenzen.

Ob das Substrat für die 10 Euro teure Drosera nun 10ct oder 50ct kostet dürfte für Carnivorenzüchter relativ egal sein, der professionelle Gartenbau würde dann aber teilweise auf andere Produkte zurück greifen müssen. Aber auch da bräuchte es natürlich globale Regelungen, ansonsten sind halt die heimischen Gärtnereien tot und das Zeug kommt aus Kenia. Das kann's auch nicht sein.

Ich werd Torf im Carnivorenbereich weiter mit --relativ-- gutem Gewissen verwenden, unnötig vergeuden muss man's meiner Meinung nach nicht, auch wenn es fast nichts kostet. Für die stinknormalen Sträucher oder der Rasen sollte man bitteschön auf andere Substrate zurückgreifen (müssen).

Ich kaufe z.B. Blumenerde nur aus Kompostsubstraten (ist halt teurer) und dann hab ich seit mehr als einem Jahr noch eine Wurmkiste daheim, die die Küchenabfälle umwandelt. Meine Tomaten, Zimmerpflanzen & Co wachsen also alle Torffrei und wenn ich da nur einen anderen Blumenerdennutzer noch mit überzeugen kann, dann hat das mehr genutzt als wenn ich meinen Torfverbrauch für die Carnivoren weiter minimiere.

Ich werde die Tage einen kleinen Trog mit Carnivoren für ein Jugendhaus bepflanzen und auch da kommt ein Sack Torf rein (und Blumentöpfe als "Wasserspeicher und Torfsparer), weil ich keine wirklich sinnvolle Alternative weiß.

Martin

Bearbeitet von Martin Reiner
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