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Ameisen


Gast Philip Rieger

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Gast Philip Rieger

Hi,

Ich habe seit diesem Wochenende ein kleibes Moorbeet im Garten. Bis jetzt habe ich nur Erfahrung mit der Terrarienkultur. Mein Problem ist folgendes, es tummeln sich dutzende Ameisen auf meinen Pflanzen. Mir ist klar, dass die Carnivoren Insekten anlocken, doch befürchte ich, dass die Ameisen meine Pflanze schädigen.

Habt ihr da mit Erfahrung ? Was mache ich am besten ?

Grüße Philip

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Andreas Melzer

Hi Philip,

ich glaube Du kannst da getrost "wegsehen" - bisher hatte ich im Moorbeet trotz regelmäßiger Besuche von Ameisen keine Verluste an Pflanzen. Viel mehr Ärger machen da Vögel in der Zeit des Nestbaus ... :-)

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Mir ist klar, dass die Carnivoren Insekten anlocken, doch befürchte ich, dass die Ameisen meine Pflanze schädigen.

Habt ihr da mit Erfahrung ? Was mache ich am besten ?

Nein, die Ameisen schädigen Deine Pflanzen nicht.

In Europa leben keine Blattschneiderameisen.

Und Moorbeete sind ihnen üblicherweise zu feucht, um drin zu nisten, wodurch die Pflanzenwurzeln geschädigt werden können.

Die Ameisen gucken sich nur einen guten Platz für ihre nächste Blattlausfarm aus. :twisted:

Ameisen sind nämlich ganz geniale Blattlauszüchter, die die fettesten Blattläuse zu den saftigsten Pflanzen tragen, damit sie sich vermehren und gedeihen. Die Blattläuse natürlich, nicht die Pflanzen.

Denn die Ameisen "melken" ihre Blattläuse, betreiben regelrecht Blattlausfarmen, sammeln die klebrigen weil zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse ein und ernähren damit die Ameisenbrut. Die Ameisen verteidigen sogar ihre Blattlausfarm, falls z.B. ein Marienkäfer (frißt gerne Blattläuse) oder eine Marienkäferlarve (frißt Blattläuse noch lieber) daherkommt, wird der Blattlausfeind angegriffen und vertrieben bzw. erlegt und verspeist.

Gegen Ameisen hilft "Ameisenpulver" ("Streu- und Gießmittel gegen Ameisen") auf Basis von Chlorpyrifos:

http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorpyrifos

Das normale Pulver hat immer eine Wirkstoffkonzentration von 2% und wirkt sowohl beim Streuen, als auch in Wasser aufgelöst beim Gießen. Wenn Du nachverfolgen kannst, wo die Ameisen herkommen (oft unter Gehwegplatten, Randsteinen etc.), wirkt das in Wasser aufgelöste Pulver am besten, wenn Du das aufgelöste Pulver direkt in die Gänge gießt, soviel nur geht, um möglichst die ganze Ameisenkolonie zu dezimieren.

Wenn Du nur einen einzelnen Moorkübel schützen möchtest, hilft es ggf. rundherum eine dünne Spur Pulver auszustreuen.

Das billige Pulver vom Sonderposten im Aldi (nur einmal im Jahr für 3 Tage im Sortiment) wirkt genauso gut wie das teure aus dem Gartencenter, denn es enthält auch 2% Chlorpyrifos (20 g pro kg). Aufpassen: Manche Anbieter verkaufen ein "Öko Streu- und Gießmittel gegen Ameisen" direkt neben dem normalen. Der einzige Unterschied: Das Öko-Streumittel hat dann nur 1% Wirkstoff Chlorpyrifos statt 2%, aber dafür kostet eine Packung mit identischer Inhaltsmenge mehr. "Öko" kostet eben immer mehr, das muß also so sein, auch wenn der Kunde nur die Hälfte bekommt und dadurch den dreifachen Preis pro Wirkstoffmenge für denselben Wirkstoff bezahlt. :twisted:

Edit: Die große "Rote Waldameise" (Weibchen bis 9mm, Männchen bis 11 mm groß) steht in Deutschland unter Naturschutz und darf daher nicht bekämpft werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Waldameise

Die lebt allerdings nur im Wald und ich gehe deshalb mal davon aus, daß es nicht diese Art ist, die Du bei Dir am Haus hast.

Bearbeitet von Gast
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Hey jusch so kenne ich dich ja gar nicht :roll:, bei Blattlaus, Ameise und Co. gibt's kein Erbarmen;-). Aber stimmt! Hier noch ein Tipp aus der Bio-Ecke (neben meinen ganz persönlichen Freunden, den Ohrenkneifern und Florfliegen). Letzten Sommer hat meine Frau einen Balkon-Ameisenkrieg gewonnen nach einer Idee vom "Hausfrauenblatt". Ganz einfach Zitronenscheiben gezielt auf die Ameisenstraßen gelegt. Nach etwa 4 Tagen war keine mehr auf der Spur, Vertreibung ohne Leichen, bei Freilandkübeln würde ich jedoch vorsichtshalber die Scheiben etwas breiter streuen, um Auswege zu kappen. Im Kübel hilft S. psittacina.

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Hallo,

also, obwohl ich Ameisen eigentlich ganz interessant finde, haben sie schon mehr als eine Kriegserklärung meinerseits provoziert. Dies passierte alle paar Jahre nach ihrem Anlegen mehrspuriger Ameisenstraßen durch Wohnzimmer und Küche.

Im letzten Jahr konnte ich auch zahlreiche Ameisen in einem Frühbeet beobachten, welche der Unterbringung zweijähriger Sarracenien dienten. Hier standen sie im Verdacht, die Schläuche der Sarracenien aufzubeissen, um an die gefangenen Insekten heranzukommen.

Sofern die Ameisen in letzterem Fall wirklich die Schuldigen waren, so waren die angerichtete Schäden doch

recht gering und der Handlungsbedarf gering.

Ameisen im Haus dagegen fand ich überhaupt nicht lustig, und hier kam der weiter oben im Thread beschriebene Wirkstoff Chlorpyrifos ins Spiel. Dieser wirkt in der Tat auf Ameisen ausgesprochen umwerfend, die Tiere beginnen nach kurzen Kontakt mit dem Gift zu taumeln und sterben dann.

Trotzdem möchte ich eindringlich vor diesem Zeugs warnen, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Sofern nicht die Königin erwischt wird, kommen die Ameisen wieder.

2. Der Wirkstoff ist eben nicht nur für Ameisen giftig, sondern auch für Menschen. Insbesondere Kinder sind hier gefährdet. Trotz Einhaltung der Applikationsempfehlungen kam es in einem Fall zu Vergiftungssymptomen, die ich auf Chlorpyrifos zurückführe.

Soweit ich informiert bin, ist der Wirkstoff in einigen Ländern, darunter den USA, verboten und wird chemisch in die Nähe von Kampfstoffen gerückt.

Aus diesem Grund meine Empfehlung: Finger weg von dem Mittel, sofern nur das Moorbeet von Ameisen betroffen ist.

Erst dann, wenn Ameisen wirklich zum Problem werden,

Chlorpyrifos in geringen Mengen und strategisch günstigen

Orten (auf keinen Fall mit der Gießkanne) applizieren.

Seit etwa drei Jahren habe ich Ruhe vor den Ameisen, nachdem ich kleinste Ritzen im Mauerwerk abgedichtet habe.

In unmittelbarer Nähe unseres Hauses entstehen immer noch regelmäßig Ameisenstrassen, und nun freue ich mich über das emsige Treiben schwer schuftender Sechbeiner, in dem Bewusstsein, dass sie nicht nur für sich selber sorgen, sondern auch ihrer Rolle in der Natur gerecht werden.

Viele Grüße

Helmut

Bearbeitet von Gast
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Hey jusch so kenne ich dich ja gar nicht :roll:, bei Blattlaus, Ameise und Co. gibt's kein Erbarmen;-).

Ja, so bin ich. :twisted: Den Ameisen geht es im Garten bei mir aber nur an den Kragen, wenn sie

a) den Sicherheitsabstand zum Haus nicht einhalten oder

B) zum Problem werden

Bei mir im Garten wohnen sicher (besonders im Sommer) zigtausende von Ameisen. Solange sie sich von meiner Terrasse und vom Haus fernhalten, keine Pflanzen so unterwühlen, daß die Wurzeln mehr in der Luft als im Erdboden hängen, sie keine Blattlausfarmen an Zierpflanzen einrichten und den Kindern nicht das Barfußlaufen durch zu massiertes Auftreten verleiden, komme ich in manchen Jahren vollkommen ohne den Einsatz chlorpyrifos-haltiger Mittel aus. In der überwiegenden Anzahl der Jahre muß allerdings eine Teilpopulation in meinem Garten dran glauben.

...und hier kam der weiter oben im Thread beschriebene Wirkstoff Chlorpyrifos ins Spiel. Dieser wirkt in der Tat auf Ameisen ausgesprochen umwerfend, die Tiere beginnen nach kurzen Kontakt mit dem Gift zu taumeln und sterben dann.

Trotzdem möchte ich eindringlich vor diesem Zeugs warnen, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Sofern nicht die Königin erwischt wird, kommen die Ameisen wieder.

2. Der Wirkstoff ist eben nicht nur für Ameisen giftig, sondern auch für Menschen. Insbesondere Kinder sind hier gefährdet. Trotz Einhaltung der Applikationsempfehlungen kam es in einem Fall zu Vergiftungssymptomen, die ich auf Chlorpyrifos zurückführe.

Soweit ich informiert bin, ist der Wirkstoff in einigen Ländern, darunter den USA, verboten und wird chemisch in die Nähe von Kampfstoffen gerückt.

Ich habe gerade mal in der Pflanzenschutzmitteldatenbank des Bundes nachgesehen: Offenbar ist die Zulassung des Wirkstoffs tatsächlich im Auslaufen begriffen und auch in Deutschland ist damit bald Schluß: Zur Zeit scheinen nur noch zwei Mittel mit dem sehr gut gegen Ameisen wirkenden Chlorpyrifos eine Zulassung zu haben (Garten-Loxiran, Insekten-Streumittel NEXION NEU), dies auch nur "mit halber Konzentration" (1% statt 2% wie bisher immer üblich), und die Zulassung der Mittel endet zum 31.12.2015, wobei die Stoffdatenbank der EU wohl vorsieht, daß dieser Wirkstoff danach auch keine Neuzulassung mehr erhält.

Mittel mit neuen Wirkstoffen müßten also bereits auf dem Markt sein, wenn die alten 2%-Chlorpyrifos Mittel schon gar nicht mehr gehandelt werden. Da bin ich ja mal gespannt, ob die neuen Wirkstoffe eine genau so durchschlagende Wirkung gegen Ameisen haben. Darüber liegen mir noch keine Erfahrungswerte vor, weil ich bisher noch nie etwas anderes als Mittel mit diesem seit Jahrzehnten angebotenen Wirkstoff gegen Ameisen eingesetzt habe.

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Andreas Langwald
[...]Im Kübel hilft S. psittacina.

Hilft nur bedingt, wenn überhaupt. Irgendwann sind die Schläuche auch voll.

Gruß Andi

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Gast Philip Rieger

HI,

erstmal wollt ich mich bedanken für die Antworten, immer wieder erstaunlich wie schell as hier geht.

Und zweitens hab ich wieder mal eine Frage:

das Problem mit Verbrennungen hatte ich in meinen Terrarien bisher nie gehabt. Nun sind mir heute an meinen S. pupurea leichte bräunliche Flecken aufgefallen. Das Gewebe ist jedoch nicht verdorrt sondern genauso fest wie der restliche Schlauch auch. Ist das nun ein zeichen von Verbrenung oder nur eine Ausfärbungsform?

Die Pflanzen stehen von morgens 10:30 bis abends 17:30 in voller Sonne, hab ich o geleen wollen/vertragen volle Sonne oder soll ich sie schattiger stellen?

Gruß Philip

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Hallo,

wenn du deine Pflanzen aus der Wohnung direkt in die schöne starke Sonne geräumt hast, dann kann es sein das die Pflanze sich nen Sonnenbrand eingehandelt hat. Das ist normal nicht schlimm und die neuen Fallen sehen aus wie aus dem Ei gepellt. Verbrennungen können natürlich auch braun aussehen und ohne Foto ist hier kaum was zu sagen, denn: Ferndiagnose ohne Bild bedeutet stets: Operation gelungen Patient tot!

Und falls noch jemand Probleme mit Ameisen hat:

http://www.new-dream.de/image/wallpaper/militaer/panzer/panzer_21.jpg

Man kann auch mit Kanonen auf Spatzen schießen.

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Gast Philip Rieger

Hi,

nun ich habe sie jetzt am Samstag vorsichtshalber doch etwas schattigergestellt, und werde jetzt beobachten, wie dieser Standort für ihre Entwicklung ist.

Kann mir jemand mal erklären wie ich Photos hochlade, ich habs versucht bin aber gescheitert^^

Grüße Philip

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Wenn die Bilder klein genug sind, kannst du einfach im Antwort-Fenster auf "Dateianhänge Verwalten" klicken und wie einen Email Anhang hochladen.

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