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Drosera amazonica aus Brasilien


Andreas Fleischmann

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Andreas Fleischmann

Hallo Drosera-Freunde,

Soeben wurde eine neue Drosera-Art aus Brasilien beschrieben, die im Tiefland des Amazonas an offenen Sandflächen entlang des Rio Negro von Fernando Rivadavia entdeckt wurde. Einen kurzen Bericht zur Entdeckungsgeschichte der Pflanze von Fernando gibt es zu lesen unter:

http://www.cpukforum.com/forum/index.php?showtopic=18300&hl=amazon&st=0. Es dürfte die erste mir bekannte neue Pflanzenart sein, die (bzw deren geeignetes Habitat) mit Hilfe von Google Earth entdeckt wurde! ;)

Die Art wurde nach ihrem Fundort Drosera amazonica genannt ("Amazonas-Sonnentau"), der Artikel ist in ECOTROPICA, der Zeitschrift der Gesellschaft für Tropenökologie erschienen:

“Rivadavia, F., Vicentini, A. & Fleischmann, A., 2009. A new species of sundew (Drosera, Droseraceae), with water-dispersed seed, from the floodplains of the northern Amazon basin, Brazil. Ecotropica 15: 13-21.”

Der Artikel beinhaltet eine Verbreitungskarte der Art, eine botanische Illustration und zahlreiche (Farb)Fotos der Pflanze am Naturstandort, sowie Raster-Aufnahmen der einzigartigen Schwimmsamen von D. amazonica, Angaben zur Verbreitung und Ökologie der Art.

Irgendwie ist diese Pflanze auch schon in Kultur gelangt (;)), und glücklicherweise scheint sie gar nicht schwer zu kultivieren zu sein. Wer gute Erfolge mit D. roraimae oder D. felix hat, wird sicher auch diese Art (warm, da Tiefland!) kultivieren können.

Leider habe ich selbst momentan keine Samen oder Pflanzen von D. amazonica abzugeben, aber ich habe bereits dafür gesorgt, dass diese Art in nicht zu ferner Zukunft hoffentlich auch in anderen Sammlungen zu finden sein wird.

Damazonica_01.jpg

Damazonica_02.jpg

Alles Gute,

Andreas

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Hallo Andreas,

das ist ja interessant... die Blüte hat einen sehr kurzen Stiel, ich dachte immer dass Sonnentaue immer möglichst lange Stiele produzieren um die Bestäuber nicht zur Beute zu machen. Hat die Art einen speziellen Bestäuber, der immun gegen die Klebestoffe ist?

Grüße,

Julia

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Andreas Fleischmann

Hallo,

Ich habe den Artikel soeben als pdf-Datei zur freien Verfügung gestellt:

http://www.botanik.biologie.uni-muenchen.de/botsyst/heubl/Rivadavia_et_al_2009_modified.pdf

Alles Gute,

Andreas

PS: Julia, in dem Artikel wirst du (wie auch schon im Artikel zu D. solaris) unsere Vermutungen zu den kurzen Blütenstielen einiger südamerikanischer Droseras lesen können. Die haben nämlich (bis auf D. meristocaulis) alle duftende Blüten, wir vermuten daher olfaktorisch orientierte Bestäuber (allerdings tagaktiv!), die wohl zu groß für die Klebetropfen sein dürften, bzw die gar nicht auf diese visuellen Reize reagieren. Die kurzen Blütenstiele dürften eine Anpassung an die windarmen, regenreichen Gebiete im Tiefland des nördlichen Südamerikas darstellen, die eine modifizierte Art der Samenausbreitung erfordern.

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  • 4 Wochen später...
Christian Dietz

Hallo Andreas,

das sehe ich ja jetzt erst (ist mal eine schöne Abwechselung zu all den südafrikanern, die ich mir in den letzten Tagen angeschaut habe;) ) Danke für die Info!

Sehe ich richtig und Du hast die Pflanze in Sphagnum stehen?

Christian

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  • 2 Wochen später...
  • 6 Jahre später...

Hallo,

 

da von dieser wirklich hübschen Art lange nichts mehr zu sehen/hören war, krame ich den Artikel mal wieder hervor und hänge ein aktuelles Foto an. Leider habe ich noch nie eine Blüte offen gesehen.

 

D_amazonica_0002p.JPG

 

Viele Grüße

 

Stefan

 

 

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Hallo Stefan,

 

herzlichen Glückwunsch zu dem Erfolg mit dieser Art! Kannst du etwas über die Kulturbedingungen sagen, für den Fall, dass ich sie auch mal in die Hände bekommen werde ;)

 

Gruß,

Christian

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vor 6 Minuten schrieb Christian Dietz:

Kannst du etwas über die Kulturbedingungen sagen, für den Fall, dass ich sie auch mal in die Hände bekommen werde ;)

 

Dem schließe ich mich an, Stefan. :biggrin:

 

Grüße

Wolfgang

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Hallo,

 

stehen im Minigewächshaus im Heizkeller unter T5 Röhren. Völlig unkompliziert. Substrat hatte ich Sphagnum und Torf versucht, in Sphagnum wachsen sie nicht so gut wie in reinem Torf. Bekommen hatte ich im Frühjahr ein paar abgeschnittene Blätter. Vermehren sich problemlos über Blattstecklinge.

 

Viele Grüße

 

Stefan

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Andreas Fleischmann

Hallo Stefan,

 

Ich glaube, Du bist ader Einzige, der diese Art außer mir noch in Kultur hat! ;) Und das, obwohl ich seit Jahren fleißig Blätter und Samen in alle Welt verbreite... irgendwie haben alle sonst einschlägig bekannten Drosera-Experten diese Art immer ganz schnell wieder verloren (sogar ein Spezialist in Brasilien, bei dem sonst eigentlich Alles wächst...). Bei mir wächst sie problemlos mit meinen petiolaris-Drosera zusammen - Wärme scheint das einzige Wichtige für diese Art zu sein (und viel Licht, wie für ca. 95% aller Drosera ;)). Ich habe sie nun seit ihrer Entdeckung kontinuierlich in Kultur, einzelne Exemplare werden zwar nicht so alt (nach 3-4 Jahren und unzähligen Blüten haben sie dann einen ca. 5 cm langen Stamm und sterben irgendwann an der Spitze ab).

In vitro hat sie es auch noch nicht geschafft (die ist aber aus Samen so schnellwüchsig, dass sich das meiner Meinung nach gar nicht lohnt), weil sich diese Schwimmsamen wohl nie richtig sterilisieren lassen, da sind immer irgendwo noch Luftblasen dran...

 

Also: ihr habt wohl nur einen langfristigen Erfolg mit dieser tropischen Art, wenn ihr auch petiolaris-Drosera gut kultivieren könnt, d.h. ganzjährig tropisch warm (30-35°C, längere Zeit unter 15°C mag D. amazonica gar nicht) und auch im Winter genügend Licht (sowohl Qualität wie auch Quantität).

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

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