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Schulversuch mit Karnivoren


Christian Mnich

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Hallo liebe Leute,

ich bin am Schulbiologiezentrum Hannover und unter anderem unterstützt das Zentrum die Schulen in Hannover und Umgebung mit Pflanzenlieferungen, die von der Gärtnerei hier gezogen werden.

Karnivoren sind auch dabei, allerdings fristen die unter den Pflanzenlieferungen bisher ein Schattendasein.

Deshalb möchte ich einen Versuch starten, ob und welche Karnivoren man in der Schule auf der Fensterbank kultivieren kann.

Anforderungen an die Karnivoren sind:

- auch mit weniger Licht zufrieden

- sollten robust auch hinsichtlich mal falschen Gießens sein, wobei natürlich schon auch mit Regenwasser gegossen werden muss

- das ganze Jahr durchzukultivieren sein, wobei allerdings gerade in den Ferien und am WE oft Temperaturschwankungen auftreten, durch Nachtabsenkung der Heizung.

- für Versuche geeignet, z.B. Wurst auf einen Drosera legen, der sollte dann nicht eingehen, muss aber auch genügend große Blätter haben, um das mit bloßem Auge zu sehen können. Bei nem Zwergdrosera wird das schwer.

Ich denke jetzt an Drosera capensis, D. aliciae, U. sandersonnii als hübsche Blütenpflanze in einem Terrarium mit Sphagnum und Löcher im Deckel auf der Fensterbank.

Was meint Ihr dazu?

Danke und Grüße

Christian

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hey,

Hab früher immer Klassen aus meiner Schule mit Pflanzen versorgt und balt war in jedem Zimmer was von mir.

Ich hab es meist immer als ein Projekt angeboten das sich die Schüler (meist 8-9te Klasse) damit auseinandersetzen ein Klima zu schaffen das den Karnis wohl bekommt. Es lief immer darauf hinaus das ein Terrarium angelegt worden ist wo feuchtigkeitsschwankungen recht gut kompensiert werden durch das hohe Volumen des Substrats.

Die Sommerferien über MÜSSEN diese aber von jemanden nach Hause gebracht werden da in der Sonne schnell Schluß mit lustig ist.

Als plfanzen musste einfach eine Dionea sein. Drosera wurde meist von aliciae und capensis vertreten.

Bei Pings die normalen Hybriden aus den Baumarkt (*Tina;*Sethos...)

Nepenthes gab es leider Nie, die brachte ich aber immer 3-4 mal in die Schulen für ein Tag+Dazugehörigen Vortrag.

Hoffe auf weitere Fragen von dir;)

Gruß

Darian

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Hallo Darian,

das klingt sehr interessant und aufschlussreich. :thumbsu:

Und hier kommen die Fragen: ;-)

Nur das mit der Sonne versteh ich nicht, weil die Karnis die ja sehr gut vertragen.

Ich denke es mir auch so, dass da auf alle Fälle viel Torfmoos rein muss, damit ein feuchtes Klima entsteht.

Wie lange haben sich die bei Dir immer gehalten? Und wie hast Du das mit dem Wasser gemacht?

Das war dann einfach ein Terrarium mit oder ohne Deckel?

Ich würde das jetzt so machen, dass ich als erste Schicht 10cm Blähton rein tu, dann ein Vlies dazwischen (damit der Torf nicht durchfällt) und dann 2-4 cm Torf drauf. Mehr muss eigentlich nicht sein.

Damit hab ich mit meinem Kugelglas sehr gute Erfahrungen gemacht, das hält sich auch 2 Wochen ohne gießen.

Denkst Du das funktioniert?

Viele Grüße und Dank

Christian

Bearbeitet von zero5
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Hey Christian,

Dann geh ich wie versprochen auf deine Frage ein:)

Ja sie lieben Sonne was natürlich Vor- und Nachteil ist.

Fall 1:

Du kannst sie auf ein Vollsonniges Fenster stellen wo du massig Licht hast und super ausgefärbte Pflanzen aber du dafür jeden Tag wenn Gießen musst.

Andere Möglichkeit, Fall 2:

Du stellst sie an ein Fenster mit kaum Licht (Nordost/west) hast kaum ausgefärbte Pflanzen aber kannst sie da auch mal 1-2 Wochen notfalls stehen lassen ohne Gießen zu müssen (Schimmelgefahr).

Natürlich ist die erste Möglichkeit die beste da die 2te eigendlich eher Suboptimal ist, auser bei Pinguiculas vieleicht.

Und das mit den Moos hast du gut erkannt:] Es erhöht die Luftfeuchte merklich und speichert dir auf bischen dein Wasser.

Das Gießen haben immer 2-4 Schüler übernommen, was jeden Monat durchwechselte. Bei schlechten Zeiten haben Sie auch wasser von der Regentonne bei ihnen Zuhause in Flaschen mitgebracht.

Gehalten haben die Pflanzen eigendlich Ewig, wobei natürlich wie üblich ab und zu mal eine Pflanze das Zeitliche segnet nach Umtopfaktionen oder durch kurze Überhitzung des Gefässes. Meist hab ich die Pflanzen sobalt sie schlecht aussahen (Wie wenn sie wie im Fall 2 Lichtmangel haben (Dionea und Droseras). Also über die Dauer wie lang sie halten kann man echt nichts sagen, ist wie bei dir Daheim, solang du deine Pflanzen super bedingungen gibst bekommst du sie nicht so leicht los.

Wenn du meinst wie lang sie halten wenn du jetzt eine Schaubepflanzung mit kräftigen Pflanzen in eine dunkle Ecke stellst bis sie "hässlich" aussieht, das sind meiner Meinung max. 2 Wochen wo es noch recht Interessant und Gesund aussieht. Wobei ich von ausgehe das du eine Gattungsreich gestaltete Bepflanzung hast, weil wenn du nur Fettkräuter reinpflanzt kann es auch 4 Monate super aussehen (Ich gehe bei allen Aussagen von den Arten aus die Anfängern empfohlen werden und üblich sind).

Und die Terras waren oben offen, sonst hast dus schnell Überhitzt, und Ja die Kugeln sind echt super aber halt meist klein.

Gute Nacht:]

Darian

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Hallo Darian,

vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort.

Also ich hab mich in der Zwischenzeit mit dem Gärtnermeister unterhalten, der die Karnivoren vermehrt und auch für ne Woche oder so an Schulen ausleiht.

Er meinte, dass das Problem einfach die Winterruhe wäre, weil auch ein Capensis eine benötigt. Der hält das zwar auch ohne durch, schwächelt aber dann. Und er soll ja robust sein für Versuche, (mal) falsche Pflege :laugh: etc.

Für mich war jetzt schon die Frage, ob man es einfach mit tropischen Drosera macht, wegen der Winterruhe, aber er meinte, die wären zu kompliziert in der Kultur, um für ne Schule geeignet zu sein.

Kann mir da irgendwer von Euch was dazu sagen? Gibt es Arten, die dafür geeignet wären?

Ich denke allerdings, dass es am sinnigsten ist, ein Terrarium in den Mindestmaßen 40 auf 40 mit Dionaea, Pinguicula, Drosera und Utricularia zu bepflanzen. Die Dionaea muss meiner Meinung nach einfach sein und die braucht ne Winterruhe.

Ich denke, am besten könnte man die die Pflanzen betreuenden Lehrer damit locken, dass man lebendes Torfmoos rein tut, dann sieht das ganze viel dekorativer aus, als eine Topfsammlung. Bei der Topfsammlung hätte man die Möglichkeit, einzelne Pflanzen aus dem Terrarium raus zu nehmen und einzeln zu überwintern, wobei das natürlich wieder den Aufwand erheblich erhöht.

Ich denke deshalb, am besten ist eine "All-in-One"-Lösung in einem Terrarium.

Danke und Grüße

Christian

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