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Wie "funktioniert" Sphagnum?


Chris H.

Empfohlene Beiträge

Bald ist es so weit und ich bekomme mein neues Hochterrarium. In diesem Zusammenhang habe ich mich mal kundig gemacht und mir überlegt eine angemessene Menge lebendes Sphagnum bei Tomas Carow zu bestellen. Jetzt bin ich mir aber nicht ganz im Klaren darüber, wie genau ich damit verfahren soll. Wird das Sphagnum einfach auf das Substrat gelegt und wächst dann an? Muss man da irgendwas beachten? Außerdem wüsste ich gerne wie viel Liter lebendes Sphagnum ich zum bedecken der Erde bräuchte bei einer Größe von 60cm x 80cm.

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Ich schneide es sehr klein und belege damit das Substrat. Das Sphagnum braucht dann ein bischen bis es anfängt zu wachsen. Wenn es wächst, dann sehr gleichmäßig und irgendwann wuchert es nurnoch und du musst es zurückschneiden! Es sollte besonders am Anfang regelmäßig besprüht und feuchtgehalten werden. Hohe LF und genug Licht sind vorteilhaft. Das sind meine Erfahrungen.

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Wie hoch wird es denn wenn man es nicht schneidet? In meinem Terrarium wird es nur Nepenthes geben, die wird es wohl eher nicht überwuchern nehme ich mal an.

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Markus alias Drosophyllumfan

Du kannst Sphagnum gut dem Substrat untermischen, da wird dann zwar der Großteil von sterben, aber erstens bringt es die gewünschte Substrataufmischung und das, das nahe genug an der Oberfläche ist, hat eher den besten Wasseranschluss, der für ein gutes Wachstum notwendig ist.

Um Sphagnum anzuziehen, ist dagegen eine Anzuchtbox, ganz ohne anderes Substrat besser geeignet, bei der das Sphagnum im Wasser steht, genug Licht bekommt und ausreichend Fläche zum Wachsen hat (kann man aus Plastikbehältern basteln)...

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Wird das Sphagnum einfach auf das Substrat gelegt und wächst dann an? Muss man da irgendwas beachten?

Sphagnum hat keine Wurzeln und kann Wasser nur über den Sproß aufnehmen, deshalb mußt Du auf guten Kontakt zum ständig feuchten Substrat achten, damit das Sphagnum gut anwächst.

Bei mir draußen im Moorbeet, wo ich Sphagnum ausgebracht habe, habe ich das Substrat zwischen den Pflanzen (in dem Fall Sarracenien) einige Zentimeter tief gut aufgelockert, dann das Sphagnum etwas auseinandergerupft locker auf dem Substrat zwischen den Pflanzen verteilt und alles mit der flachen Hand zu einer gut auf dem Substrat aufliegenden Schicht angedrückt. Und dann immer mit der Brausegießkanne naß gehalten, wenn es mal einige Tage nicht geregnet hat, bis es angewachsen ist.

Außerdem wüsste ich gerne wie viel Liter lebendes Sphagnum ich zum bedecken der Erde bräuchte bei einer Größe von 60cm x 80cm.

Kommt ganz drauf an.

Ich habe für einen Mörtelkübel von ca. 70x35cm nominell nur einen Liter als Startmenge ausgebracht und das ist innerhalb eines Sommers komplett dichtgewachsen. Aber das Sphagnum von meinem Lieferanten ist offenbar in seinem Zwischenlager durch merfaches Umlagern nicht mehr in einem optimalen Zustand gewesen und er hat mir dann als "1 Liter" um so mehr mit eingepackt, weit mehr als nur "1 Liter". Sphagnum hat jedenfalls eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit und alles, was nicht bereits zu "brauner Matsche" vergammelt ist, also noch weiße lebende Sprosse zeigt, kann sich wieder in einen lebenden grünen Sphagnum-Teppich verwandeln, wenn die Bedingungen passen. Bei den typischen eBay Sphagnum-Schalen von 18x13x6 cm würde ich rein nach Augenschein nach Foto davon ausgehen, daß man damit bequem die gut fünffache Fläche beimpfen kann, also einen Streifen von vielleicht 20x65 cm, wenn die Fläche "nach einigen Monaten" wie eine gewachsene Sphagnumfläche aussehen soll.

[Edit] Ich selbst verwende Sphagnum nur draußen im Moorbeet. Da bekommt es in sonnigen Lagen die richtigen Temperaturen und Lichtmengen für handelsübliche Sphagnumarten. In Terrarien, insbesondere Tiefland-Tropenterrarien, wird es für Sphagnum oft viel zu warm und es wächst nicht gut, bekommt braune Spitzen oder geht sogar ein. In Hochland-Tropenterrarien mit starker Temperatur-Nachtabsenkung und sehr hohen Lichtmengen soll es mit Sphagnum wesentlich besser funktionieren als wenn die Temperaturen ständig hoch sind.

BTW: Je nach Herkunft kann im Sphagnum Ungeziefer sitzen, vor dem Ausbringen in einem Terrarium würde ich geliefertes Sphagnum ggf. erstmal für 24 Stunden in einen Wassereimer schmeißen, um eventuelle Insektenlarven, Schnecken etc., die dann entweder auf den Boden des Eimers absinken oder an der Oberfläche schwimmen, vom Sphagnum trennen zu können.

Bearbeitet von jusch
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  • 4 Wochen später...

Guten Abend

Ich drücke mein Sphagnum im Terrarium (oder auch im Moorbeet) richtig an, gieße Wasser drüber, dass alles (auch das Substrat) richtig nass ist und drücke es nochmals fest an (bezugnehmend auf den Eingangspost). Dann wächst es ohne Probleme an. Das dauert dann je nach Zustand des Mooses 2-6 Wochen bis man die neuen frischen grünen Austriebe bewundern kann. Und, @ Chris H., mein Sphagnum "wächst an", denn wenn ich es nach Jahren mal aus irgendeinen Grund aus dem Terrarium, von Töpfen oder aus dem Moorbeet ziehe (entferne), hängt immer eine gewisse Substratschicht dran, die ganz sicher nicht vom andrücken bei der Bepflanzung stammt. Es ist sicher nicht viel Substrat und Wurzeln mag Sphagnum wohl auch kaum (bis gar nicht) haben und dennoch wächst es meiner Meinung nach irgendwie etwas am Substrat an bzw. fest. Aber vielleicht gibt es diesbezüglich ja auch besondere Sphagnumformen, die man einfach irgendwo hinlegen kann und die dann trotzdem wachsen ohne wirklich am Substrat angewachsen zu sein... :geek:

Viele Grüße

Stefan

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Und wie lange dauert das das Moos angewachsen ist???

Wie lange es dauert, bis eine frische beimpfte Sphagnum-Fläche dichtgewachsen ist und nahezu aussieht wie im Moor gewachsen, hängt ganz davon ab, wieviel frisches Sphagnum auf die Fläche ausgebracht wird und wie gut die Wachstumsbedingungen sind. So wie ich oben schrieb hat es bei mir mit einer ordentlichen im Moorkübel ausgebrachten Startmenge, fleißigem Überbrausen mit Regenwasser und sonnigen Outdoorbedingungen im Sommer im Freiland "einige Monate" gedauert, bis die Sphagnumfläche schön zugewachsen war.

Manche Züchter hier im Forum bekommen im Terrarium nie eine schöne Sphagnumfläche hin, weil sich bei denen an der Oberfläche immer reichlich häßliche braunschwarze Spitzen bilden. Sphagnum ist nämlich keine Tropenpflanze und das Wachstum von Sphagnum im Terrarium kann - abhängig von der Sphagnumart und den konkreten Kulturbedingungen - durchaus deutlich schlechter ausfallen als das Wachstum derselben Sphagnumart im Sommer im Moorbeet. Dazu gibt es einfach zu viele Unwägbarkeit als daß man mit gutem Gewissen wahrsagen könnte "Dein Sphagnum wird in 112 Tagen und 6 Stunden zu einer schönen Fläche zugewachsen sein".

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  • 3 Monate später...

Hallo,

sorry wenn ich den Thread hier wieder ausgrabe... Für manche Carnivoren ist ja Sphagnum sehr Vorteilhaft bzw. manche brauchen es sogar. Ist es auch Sinnvoll es zu einfacheren Arten hinzuzupflanzen? Außer dass es evtl ein bisschen schöner aussieht :P

Und wenn ich das richtig verstanden habe: Das Moos einfach schön andrücken, damit es guten kontakt zum Substrat hat (ohne einzugraben?) und dann auf die gewünschte Länge einfach zuschneiden? (Das Zeugs wird ja mehrere cm lang... wenn ich die zu der kleinen Dionaea pflanzen würde oder zur Dr. alicie müsst ichs ja schon extrem stutzen damit die Pflanzen nicht überwachsen werden :P)

Bei meiner S. Leucophylla könnt ichs mir gut vorstellen. Aber ich kenn mich mit Sphagnum so gut wie gar nicht aus und weiß dann nicht ob mir das auch was bringt. Tun sich da neue Triebe nicht schwerer mim wachsen, weil sie bis sie durch die Moosdecke durch sind, weniger licht bekommen? Das einzige was ich noch weiß ist, dass es dem Boden Nährstoffe entzieht und somit den Säuregehalt erhöht :laugh:

Mit freundlichem Gruß

Marco

Bearbeitet von Marco S.
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Ich hab auch noch mal nee Frage zum Thema Spaghnum. Wie schaft ihr es, das die Vögel nicht sofort alles wieder auseinanderrupfen. Drausen kann ich nicht mal einen Topf mit Schlauchpflanzen ungeschützt stehen lassen weil mir die Amseln den sofort auseinanderrupfen. Wenn meine Bonsais nee schönen Moostepich entwickeln ist es teilweise noch schlimmer. Meine Carnivoren muss ich alle mit Steinen abdecken, wenn ich sie nicht 1-2mal pro Woche im Umkreis ihres Topfes suchen möchte und neu eintopfen will...

LG, Eva

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Mike Schumacher

Ich hab auch noch mal nee Frage zum Thema Spaghnum. Wie schaft ihr es, das die Vögel nicht sofort alles wieder auseinanderrupfen. Drausen kann ich nicht mal einen Topf mit Schlauchpflanzen ungeschützt stehen lassen weil mir die Amseln den sofort auseinanderrupfen. Wenn meine Bonsais nee schönen Moostepich entwickeln ist es teilweise noch schlimmer. Meine Carnivoren muss ich alle mit Steinen abdecken, wenn ich sie nicht 1-2mal pro Woche im Umkreis ihres Topfes suchen möchte und neu eintopfen will...

LG, Eva

Da kannst du nicht viel machen ausser ein hässliches Vogelnetz. Ich lass der Natur diesen Sommer freien lauf.

Ich muss nur gelegentlich ein wenig Sphagnum zusammen sammeln das vom Rand abgepflückt wurde.

Bis jetzt aber zum Glück keine grossen Schäden am Moorbeet selbst.

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Ich hab auch noch mal nee Frage zum Thema Spaghnum. Wie schaft ihr es, das die Vögel nicht sofort alles wieder auseinanderrupfen. Drausen kann ich nicht mal einen Topf mit Schlauchpflanzen ungeschützt stehen lassen weil mir die Amseln den sofort auseinanderrupfen. Wenn meine Bonsais nee schönen Moostepich entwickeln ist es teilweise noch schlimmer. Meine Carnivoren muss ich alle mit Steinen abdecken, wenn ich sie nicht 1-2mal pro Woche im Umkreis ihres Topfes suchen möchte und neu eintopfen will...

LG, Eva

Siehe diesen Beitrag oder viele andere mit demselben Tenor...

sorry wenn ich den Thread hier wieder ausgrabe... Für manche Carnivoren ist ja Sphagnum sehr Vorteilhaft bzw. manche brauchen es sogar. Ist es auch Sinnvoll es zu einfacheren Arten hinzuzupflanzen? Außer dass es evtl ein bisschen schöner aussieht :P

Bei allen Pflanzen, die etwas größer werden und es gerne feucht haben, ist es sinnvoll, da es die Luftfeuchtigkeit erhöht. Bei sehr kleinen Pflanzen oder solchen, die es auch mal gerne etwas trockener haben, eher nicht.

Edit: "Ausgraben" beginnt frühestens bei 1 Jahr alten Beiträgen, für die paar Wochen musstest du ja nicht mal buddeln :cool:

Bearbeitet von Abaddon
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Bei allen Pflanzen, die etwas größer werden und es gerne feucht haben, ist es sinnvoll, da es die Luftfeuchtigkeit erhöht. Bei sehr kleinen Pflanzen oder solchen, die es auch mal gerne etwas trockener haben, eher nicht.

Edit: "Ausgraben" beginnt frühestens bei 1 Jahr alten Beiträgen, für die paar Wochen musstest du ja nicht mal buddeln :cool:

Dann hab ich ihn halt nur etwas entstaubt. :P

Gut, also kann es eigenlich nie schaden etwas dazuzupflanzen. Aber wie gesagt... nimmt es den neuen Trieben nicht das Licht, bis sie sich durch die Moosschicht gearbeitet haben?

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Hallo Marco,

du kannst ja bei Deinen solitär gepflanzten Gewächsen (Altpflanzen) für etwas Kontrolle sorgen, alles Andere überlasse ich der Natur.

Da ich mir mit meinem Sphagnum mehrere keimende rotundifolia 'eingefangen' habe ist das ganz interessant zu beobachten wie sich die kleinen Fangarme da rauswurschteln.

Beim letzten Gras jäten hat sich ein kleiner Keimling verfangen, und ich habe ihn (mit brutaler Gewalt) an einer freien Stelle wieder 'eingepflanzt'. Er hat zwar seine Blätter wieder an die Oberfläche geschafft - aber den selbstgesähten Pflanzen geht es weitaus besser - trotz Konkurrenz mit dem Sphagnum.

-volker-

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