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Kalkhaltiges Substrat


Kevin Tonnerre

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Kevin Tonnerre

Ich suche Kalkhaltiges Substrat und weiss auch, dass es ein dementsprechendes "Sticky" gibt für Bezugsquellen, aber ich wohne in der Schweiz und will mir nicht unbedingt schwere Steine aus dem Ausland kommen lassen, so viel Geld zum verschwenden habe ich dann doch wieder nicht.

Grund: mineralische (vor allem vom Torf weg) Substrate für viele Pinguicula.

Andere mineralische Komponenten (Perlit, Vermiculit, Bims, Ton, Quarzsand etc.) konnte ich glücklicherweise finden.

Ich frage daher:

1. Woher bezieht ihr eure Kalksubstrate (z.B Dolimitkalk)? Sowas gibt es nicht mal als Düngerkalk hier in der Nähe, oder ich hatte nur Pech. Aber das ist meiner Meinung nach sowieso Suboptimal. Richtiges Kalk in Kies/Splitt-Form wäre gut.

2. Kennt ihr Alternativen? Die berühmten Katzenklos sind zwar gute Empfehlungen, aber dann bräuchte ich Markennamen. Denn auch was hier rumliegt in den Regalen ist entweder zu Hichtech (Chemie) oder entspricht nicht dem was ich suche (ist z.B. klumpenbildend, oder aus Ton etc.)

Sepiaschale oder sowas halte ich für bedenklich, wegen der Salze. Eierschalen geben wohl die Nährstoffe zu langsam an das Substrat ab.

Online shops in der Schweiz finde ich da keine.

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Hallo Kevin,

ich verwende einen Sack mit der Aufschrift "Gartenkalk" von einer hiesigen Gartenmarktkette. Kürzlich wurde hier auch Splitt aus dem Baumarkt diskutiert.

Viele Grüße

Dieter

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Kevin Tonnerre

Hm, benutzt du das schon länger? Und was hast du damit für Ergebnisse erzielt?

Kannst du deren Zusammensetzung mal aufschreiben? Damit ich vielleicht eine Richtlinie habe.

Habe ein Produkt gefunden, das in Basel abgebaut wird, mit folgender Zusammensetzung: 95% CaCO3, 54% CaO, 0.3% Mg, aber ich muss mal schauen ob man das überhaupt in Säckchen bekommen kann.

Habe aber auch Meeresalgenkalk gefunden, Zusammensetzung weiss ich leider nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass es eher ungeeignet ist.

Optimal wäre doch einer hoher Anteil an CaCO3, wie es im Kalkstein vorhanden ist. Die Magnesium-Anteile all zu hoch, oder?

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Habe ein Produkt gefunden, das in Basel abgebaut wird, mit folgender Zusammensetzung: 95% CaCO3, 54% CaO, 0.3% Mg

Macht zusammen 149,3%?

Holzauge sei wachsam!

aber ich muss mal schauen ob man das überhaupt in Säckchen bekommen kann.

Finger weg von allem, was gebrannten Kalk (CaO) enthält!

Das ist Ätzkalk, der mit Wasser heftig reagiert und Pflanzenwurzeln sofort "verbrennt"!

Produkte mit Branntkalk sind als Düngemittel nur auf unbebauten Flächen einsetzbar, bepflanzt werden darf sowas erst nach einigen Wochen, nachdem der Branntkalk mit Wasser zu Löschkalk reagiert hat CaO + H2O ==> Ca(OH)2

Habe aber auch Meeresalgenkalk gefunden, Zusammensetzung weiss ich leider nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass es eher ungeeignet ist.

Optimal wäre doch einer hoher Anteil an CaCO3, wie es im Kalkstein vorhanden ist. Die Magnesium-Anteile all zu hoch, oder?

Algenkalk kannst Du als kohlensauren Kalk jedenfalls eher verwenden als Branntkalk (CaO).

Der vielfach empfohlene Dolomit ist ein Mischkalk aus Calciumkarbonat und Magnesiumkarbonat im Verhältnis 2:1, enthält also erhebliche Mengen Magnesium.

Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz ist, aber in Deutschland darf per Gesetz ("Düngemittelverordnung") Kalkgestein nur noch zu feinem Staub zermahlen (bzw. der Staub anschließend "granuliert") als Düngemittel verkauft werden. Sowas ist als Substratzusatz ungeeignet. Oder allenfalls darf es in sehr viel geringerer Konzentration beigemischt werden, weil das Verhältnis "Oberfläche zu Volumen" bei diesem feingemahlenen Staub sehr viel größer ist als beispielsweise bei grobem Splitt. Das Kalkmehl löst sich sehr viel schneller auf.

Dolomitsplitt ist in Deutschland noch am ehesten als Dekorationsmaterial für Haus und Garten erhältlich und wird bei den Steinen angeboten. Also entweder im Baumarkt bei den Gartenbaumaterialien (in der Nähe der Gehwegplatten bei den Beuteln mit Zierkies) oder im Gartencenter bei den Teichschalen und Dekorationsmaterialien für den Außenbereich. Da liegen dann oft verschiedene Säcke mit verschiedenen Splittarten wie Granitsplitt, Marmorsplitt, Basaltsplitt und wenn da auch Kalksplitt oder Dolomitsplitt liegt, dann ist es das, was man dem Pinguicula-Substrat beimischen kann.

BTW: Marmor ist im Endeffekt auch ein Karbonatgestein, vielleicht gibt es (Dekadenz laß nach) in Deiner Region für die Gartengestaltung eher Marmorsplitt als Kalksteinsplitt zu kaufen? In den meisten (besonders den ganz weißen) Marmorsorten würde dann zwar das Magnesium aus dem Dolomit fehlen, aber wenn Du eine leicht gelbliche Marmorsorte findest und als Splitt ins Substrat mischst, dürfte das gegenüber Dolomitsplitt in der Wirkung kaum einen Unterschied ausmachen. Einfach eine Marmorfliese aus dem Baumarkt aus der Abteilung Wand- und Bodenfliesen holen (kann ja ruhig eine Bruchfliese sein), mit dem Hammer zerbröseln und ins Substrat untermischen... das mit dem Marmor habe ich aber selbst noch nicht praktisch ausprobiert.

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Kevin Tonnerre

Danke für den Beitrag, damit kann ich arbeiten!

Es ist halt so, dass ich tatsächlich in Gärtnereien und Hobbybaumärkten war und nichts ähnliches gefunden habe. Ich habe auch schon (kalkhaltiges) Catsan-Katzenklo probiert, aber das ist wie ich leider feststellen musste etwas "Hightech" und die Pflanzen sind mir an den Chemikalien eingegangen. Welche Marken benutzt ihr? Oder haben wohl nur die Franzosen damit rumexperimentiert...? ;-)

Ich suche im Grunde genommen natürlich abgebauten Kalkstein (sollte es EIGENTLICH genügend geben in den Alpen) um es als Bestandteil der kalkliebenden Pinguicula beizumischen. Ich werde mich heute nochmals etwas umschauen, aber ich habe wirklich Mühe etwas passendes zu finden.

Achja, hast du vielleicht auch noch Tips zu Gips? Gibt ja doch einige Arten die darin gedeihen.

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95% CaCO3, 54% CaO, 0.3% Mg,

Macht zusammen 149,3%?

Nicht so ganz. Bei diesen Zahlen handelt es sich vermutlich um Analyseergebnisse und nicht um eine Angabe, was in eine Mischung hineingetan wurde. Soll heißen, ich gehe ich meiner chemischen Naivität davon aus, dass die 95% CaCO3 54% CaO (und demzufolge 41% CO2) entsprechen. Ein schneller Blick ins Periodensystem zeigt, dass das Molekulargewicht von CO2 ist 44 g/mol, von CaCO3 100 g/mol und CaO 56 g/mol ist. Wenn also der Anteil CaCO3 95% beträgt, passt es auch halbwegs mit 95%*(56 g/mol /100 g/mol)= 53.2 %

Ich komme deshalb nicht auf 149,3%, sondern auf 95.3%.

Den Ausführungen zum gebrannten Kalk stimme ich generell zu, auch wenn ich davon ausgehe, dass hier kein gebrannter Kalk enthalten ist.

Viele Grüße

Dieter

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Nicht so ganz. Bei diesen Zahlen handelt es sich vermutlich um Analyseergebnisse und nicht um eine Angabe, was in eine Mischung hineingetan wurde. Soll heißen, ich gehe ich meiner chemischen Naivität davon aus, dass die 95% CaCO3 54% CaO (und demzufolge 41% CO2) entsprechen. Ein schneller Blick ins Periodensystem zeigt, dass das Molekulargewicht von CO2 ist 44 g/mol, von CaCO3 100 g/mol und CaO 56 g/mol ist. Wenn also der Anteil CaCO3 95% beträgt, passt es auch halbwegs mit 95%*(56 g/mol /100 g/mol)= 53.2 %

Ich komme deshalb nicht auf 149,3%, sondern auf 95.3%.

I like Dieter :thumbsu: Das nenne ich fachgerechte Beiträge. Vielen dank, du hast mein Tag versuesst :hug:

Jens

Bearbeitet von Nepaholic
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Achja, hast du vielleicht auch noch Tips zu Gips? Gibt ja doch einige Arten die darin gedeihen.

Gips ist Kalziumsulfat mit etwas Kristallwasser, also schlicht ein neutrales Medium mit vermutlich leicht höherer Wasserlöslichkeit im Vergleich zu Quarz. Soll heißen, Kleinstmengen Ca2+ können sich lösen, der pH wird aber davon nicht beeinflusst.

Viele Grüße

Dieter

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Kevin Tonnerre

Splitt habe leider wirklich keins gefunden.

Ich habe aber ein weiteres, diesmal granuliertes Produkt gefunden, ich denke es war dieses Produkt, aber ich könnte mich auch täuschen.

Und wenn ich das richtig verstanden habe, erhält man Branntkalk durch starkes Erhitzen. Ich bin ziemlich sicher, solch eine Prozedur wurde nicht durchgeführt. Also sollte das doch noch brauchbarer Kalk sein, in kleineren Mengen? Oder reagiert ein solcher Kalkdünger zu schnell mit dem Substrat, was dann also nicht mit einem Kalkstein in der Natur zu vergleichen ist.

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Hi, klingt jetzt vielleicht etwas doof, aber eigentlich hast du dir doch die natürlichste Lösung schon selbst vorgeschlagen: die Schweizer Alpen. Wie wäre es mit einem Pfingstausflug in den Jura, dort einfach auf einen Acker gehen und das weisse Gestein aufsammeln? Als sichersten Hinweis, dass du an der richtigen Stelle bist - mal am Wegrand ruhig stehen bleiben und nach Ammonitenfossilien suchen. Mehr gesunder und natürlicher Kalk geht kaum. Um sicher zugehen, dass keine Dünger eingeschleppt werden, die Steine zertrümmern und das Innere verwenden.

Bearbeitet von Piesl
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Kevin Tonnerre

Darum gehts mir nicht. Ich würde einfach gerne wissen wo ich sowas kaufen kann und bei Bedarf auch wieder kaufen kann, da ich ja doch lieber auf hortikulturelle Produkte zurückgreife als mich mit Schaufel/Spitzhacke auf dem Feld selber versorgen.

Ich werde aber Ausschau halten nach Kalkkies oder ähnliches aus der Bauabteilung, das scheint mir noch gut, da kann ich auch grössere Mengen beimischen.

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Ich habe aber ein weiteres, diesmal granuliertes Produkt gefunden, ich denke es war dieses Produkt, aber ich könnte mich auch täuschen.

Wenn ein Kalk "granuliert" ist, dann handelt es sich um fein gemahlenes Kalkmehl, das anschließend wieder mit etwas Bindemittel und Wasser zu Klumpen granuliert wird, damit es bei der großflächigen Anwendung im Freien nicht so staubt. Diese Klumpen fallen bei Feuchtigkeitseinwirkung aber sofort wieder zu Kalkmehl auseinander, das sich dann auflöst. Ist also quasi dasselbe wie das feine Kalkmehl und es handelt sich bei einem "granulierten" Kalkprodukt nicht um Stückchen von gewachsenem Kalkstein. Ist also ganz was anderes als Jura- bzw. Dolomitsplitt.

Es kann doch nicht angehen, daß man in der Schweiz problemlos im Baustoffhandel Kalksplitt tonnenweise kaufen kann, z.B. 1 Tonne Jurasplitt für 180 SFr. (Abholpreis ex. MWSt.), aber einen 5-Kilo-Beutel gibt es nicht!

Warst Du denn schon mal bei einem Baustoffhandel und hast da nachgefragt, ob sie Dir das Zeugs (Dolomitsplitt oder Jurasplitt) statt tonnenweise nicht auch in einem von Dir mitgebrachten Eimer als Kleinmenge verkaufen?

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Und wenn ich das richtig verstanden habe, erhält man Branntkalk durch starkes Erhitzen.

Richtig. Kalk wird geröstet, dabei CO2 (Kohlendioxid) abgespalten und CaO (Kalziumoxid, gebrannter Kalk) bleibt zurück. Mit Wasser reagiert das CaO zunächst unter Bildung von mäßig löslichem Ca(OH)2 (Kalziumhydroxid, in diesem Zusammenhang auch gelöschter Kalk genannt), das stark alkalisch reagiert und deshalb den pH des Substrates durcheinander bringen würde. Ca(OH)2 und CO2 wiederum verbinden sich zu CaCO3 und Wasser. Das Ganze wird zusammen mit einigen weiteren Komponenten schon eine ganze Weile unter dem Namen Kalkmörtel eingesetzt :laugh:

Viel Erfolg bei der Suche!

Dieter

Bearbeitet von Dieter
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  • 2 Wochen später...

Hi,

vielleicht hilft das bei der Splittsuche:

Streusplitt ist häufig reiner Dolomit, da der erstens ziemlich hart ist und zweitens nicht rundgeschliffen werden kann, weil die Kristalle immer kantig brechen. Ich verwende das in den Bildern gezeigte Produkt; es handelt sich dabei um praktisch reinen Dolomit (das steht aber leider nirgends, das muss man selbst herausfinden).

Grüße aus Wien,

Rudi

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