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Pinguicula vallisneriifolia - Kulturbedingungen und Substrat


jusch

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Hallo!

Wer von Euch hat Pinguicula vallisneriifolia mit gutem Erfolg in Kultur?

Auf welchem Substrat?

Mit welchen Kulturbedingungen?

Benötigt man als Kultursubstrat tatsächlich Mergelkalk wie am Naturstandort, den man dann mangels natürlichen Sickerwassers mit irgendwelchen technischen Maßnahmen sickerfeucht halten muß?

Oder reicht eine Torf-/Dolomitsplitt Substratmischung schon aus?

An reinen Torf läßt sich die Art dauerhaft jedenfalls beim besten Willen nicht gewöhnen...

Bearbeitet von jusch
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Kevin Tonnerre

Meine P. vallisneriifolia sind leider verfault, ich kann also nicht aus eigener Erfahrung sprechen.

Aber auch wenn sie in der Natur praktisch immer auf kalkhaltigem Gestein wachsen (gilt auch für sehr viele mexikanischen Arten) kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Art so viel kalkabhängiger ist, als die anderen temperierten felsbewohnenden Fettkräuter.

P. reichenbachiana, P. dertosensis, P. hirtiflora und Konsorten können ja grösstenteils in Torf/Sand Gemischen gedeihen, obwohl sie lithophytisch wachsen.

Aber der Kalk mischt sich nicht gut in einem sauren Torf-Milieu, du könntest statt Torf "normale" ungedüngte Blumenerde verwenden, falls du beim organischen bleiben willst.

Oder versuche ein rein mineralisches Gemisch am besten mit einem Anteil an kalkhaltigem Gestein, falls du nicht so Probleme hast wie ich, an solches ranzukommen. Im Anstau langt das sicher von der Feuchtigkeit.

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Ich halte P. vallisneriifolia schon seit einigen Jahren ohne Probleme. Kürzlich sind mir zwar auch drei oder vier meiner größeren Hibernakel eingegangen, aber da die Pflanzen reichlich Tochterknospen bilden, sterben sie nicht so leicht aus.

Mittlerweile halte ich diese Pflanze für einfacher, als ich es noch in der Datenbank beschrieben habe. Als Substrat verwende ich eine Mischung aus Sand, Solnhofener Plattenkalk (einfach kleinere Platten zerkleinert) und Torf als Wasserspeicher.

Viele Grüße

Bernd

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Hallo,

Also ich kultiviere mehr oder weniger erfolgreich P. vallisnerfolia in meinem Moorbeet in ganz normalem Torf.

Ich bekam die Pflanzen in Winterknospenform von Palantantrarararararrrrrr

(Name aus rechtlichen Gründen geändert)

( Die einzige Pflanzenform, die ich von da empfehlen kann :laugh: )

Alle 9 gingen auf und kamen raus ins Moorbeet. Im Sommer gedeiten alle prächtig. Starker Regen hat den Pflänzchen zugesetzt. Ende Herbscht bildeten alle Brav Winterknospen.

Dann sind 2 Wahrscheinlich vom Torfmoos, welches im Frühling sofort loswucherte wohl untergegangen :sad: Zwei sind mit leichter Verspätung gegenüber den anderen Fettkreutern neu ausgetrieben. Ein Drittes setzte noch mal ein Monat später nach.

und der Rest ist entweder im Winter eingegeangen (was ich weniger glaube) Warscheinlich sind die Winterknospen von starkem Regen so weit unter den Torf gedrückt worden, dass sie keine Chancse mehr hatten :sad: :sad:

Ich werd mal noch ein paar Fotos anhängen, wenn ich sie finde :-)

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Mittlerweile halte ich diese Pflanze für einfacher, als ich es noch in der Datenbank beschrieben habe. Als Substrat verwende ich eine Mischung aus Sand, Solnhofener Plattenkalk (einfach kleinere Platten zerkleinert) und Torf als Wasserspeicher.

Hört sich ja einfach an. Ich habe mir mal angesehen, was Solnhofener Plattenkalk ist (diese Kalkart ist hier in der Gegend nicht besonders handelsüblich), scheint aber Jurakalk zu sein, den man unter der Bezeichnung "Jurasplitt" oder einfach nur "Kalksplitt" auch fertig zerkleinert beziehen könnte. Das wäre wohl nicht besonders schwierig.

Ich hatte mir das mit einer erfolgreichen Substratmischung schwieriger vorgestellt, weil in der Literatur von Kalkmergel (oder Mergelkalk?) die Rede ist, und das ist nun etwas, für das ich hier oben in Norddeutschland überhaupt keine Bezugsquelle kenne (und natürliche Vorkommen gibt es in meiner Gegend auch nicht).

Aber eine Mischung aus Jurasplitt, Quarzsand und Torf bekomme ich hin, Danke für den Tipp!

@Sonnentau: Ja, daß die Bestände von P. vallisneriifolia bei Kultur auf reinem Torf stetig abnehmen, so wie bei Dir (angefangen mit 9 Winterknospen, nach einem Jahr sind es nur noch drei Pflanzen), das kenne ich in der Form auch. Ich suche allerdings eine Methode der Kultur, bei der es nach dem Winter durch die Brutschuppen deutlich mehr Pflanzen als vorher werden, also daß sie sich ausbreiten und vermehren statt weniger zu werden.

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Hallo Jusch

Ich suche allerdings eine Methode der Kultur, bei der es nach dem Winter durch die Brutschuppen deutlich mehr Pflanzen als vorher werden, also daß sie sich ausbreiten und vermehren statt weniger zu werden.

Nun ich hab auch nicht die Absicht sie weniger werden zu lassen. Ich denke, dass val. schon auf reinem Torf wachsen kann. Und hätte ich das mit dem Torfmoos schneller bemerkt, dann hätte ich sicher noch einen sicheren Bestand dieser Sorte.

Nun daraus habe ich gelernt sofort sich ansiedelndes Torfmoos, welches Fettkräutern gefährlich werden könnte, schnell zu beseitigen. Und gegen den Regen habe ich die drei Überlebenden eng zusammen getan damit sie sich gegenseitig schützen, und vorallem das Schild mit dem Namen als Schutz direckt hinter sie gesteckt.

Hier noch die Bilder, Stand heute.

post-2282-1276013910,1391_thumb.jpg

post-2282-1276013929,8442_thumb.jpg

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Hört sich ja einfach an. Ich habe mir mal angesehen, was Solnhofener Plattenkalk ist (diese Kalkart ist hier in der Gegend nicht besonders handelsüblich), scheint aber Jurakalk zu sein, den man unter der Bezeichnung "Jurasplitt" oder einfach nur "Kalksplitt" auch fertig zerkleinert beziehen könnte. Das wäre wohl nicht besonders schwierig.

Tja, ich habs da einfacher. Meine Eltern wohnen im Altmühltal und wenn ich die besuche, dann brauche ich das Zeug nur an der richtigen Stelle aufheben und mitnehmen. Muss nur aufpassen, dass ich nicht versehentlich einen Archaeopterix zertrümmere...

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  • 1 Monat später...

Schau mal, falls das noch für dich relevant ist.

Das habe ich gerade zufällig gefunden und mich erinnert, dass da doch mal so ein Thema war.

Eine andere Methode Platz zu sparen und es scheint zu klappen. auch mit P. vallisnerfolia:

http://www.pinguicula.org/pages/pages_principales/Dripping_walls.htm

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Schau mal, falls das noch für dich relevant ist.

Das habe ich gerade zufällig gefunden und mich erinnert, dass da doch mal so ein Thema war.

Eine andere Methode Platz zu sparen und es scheint zu klappen. auch mit P. vallisnerfolia:

http://www.pinguicula.org/pages/pages_principales/Dripping_walls.htm

Ja, die zukünftige Haltung von P. vallisneriifolia ist bei mir noch relevant, auch die Seite mit den "Drippings walls" ist mir als fleißigem Google-Benutzer natürlich bekannt. So viel baulichen Aufwand wollte ich aber hier gar nicht betreiben, ich suchte eigentlich erstmal nur eine Substratempfehlung und zum Substrat und erst Recht zum Substrat für P. vallisneriifolia steht auf der Seite nichts.

Gerade vor wenigen Tagen habe ich mir vorsorglich erstmal einen Beutel Kalk-Splitt geholt, OBI-Sonderaktion, da kostet der Kalksplitt nur 4,99 pro 15-Kilo-Beutel (Herstellerfirma "Red Sun", Produktname "Yellow Sun Split 8-16mm). Ist zwar etwas grobe Körnung, aber na ja. Daraus mixe ich mir was zusammen, wohl mit 50% Kalksplitt, 25% Quarzsand, 25% Torf, und im Winter hole ich mir dann Winterknospen bzw. Brutschuppen und starte einen neuen Versuch mit P. vallisneriifolia.

Bearbeitet von jusch
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  • 8 Monate später...

Nun ich hab auch nicht die Absicht sie weniger werden zu lassen.

Ich denke, dass val. schon auf reinem Torf wachsen kann.

Dann hat die Wissenschaft zwischen Deiner letztjährigen Stellungnahme vom 08.06.2010 zu P. vallisneriifolia in reinem Torf und Deiner Stellungnahme vom 31.03.2011 im Thread wahrscheinlich Fortschritte gemacht. Oder Du Deine Meinung dann schliesslich doch geändert.

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Hallo zusammen,

nur der Vollständigkeit halber: Ich bin heuer mit der Art vom o.g. Brutknospendealer her eingestiegen und sie treibt verglichen mit anderen temperierten Pings sehr gut in 50% Aquarienkies zu 50% Schwarztorf mit Leitungswasser gegossen aus. Bin bislang sehr zufrieden.

viele Grüße

Feldi

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Hi Feldi,

ja, die Brutknospen der P.vallisneriifolia treiben wirklich sehr gut aus. Meine liegen nur auf einem großem Wattepad mit etwas Kalksplitt an den Seiten in einem Zimmergewächshaus. Werde sie bald vereinzeln und in Substrat setzen.

A propos:

Die Forscher bewurzelten die Brutzellen erfolgreich in Sand und Baumwolle (original -> cotton). Ich könnte mir da recht gut einen Werstattlappen vorstellen, welchem man zerkleinert und in den Sand mischt.

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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A propos:

Die Forscher bewurzelten die Brutzellen erfolgreich in Sand und Baumwolle (original -> cotton). Ich könnte mir da recht gut einen Werstattlappen vorstellen, welchem man zerkleinert und in den Sand mischt.

-volker-

Hi Volker,

naja, mit "cotton" meinen sie sicherlich nicht zu Werkstattlappen verarbeitete (möglicherweise imprägnierte usw.) Baumwollgewebe, sondern solche unbehandelte und unverarbeitete Rohbaumwolle, die wie gelbe Wattebäusche ausschaut (oder auch wie Steinwolle o.ä.). Die kann ich mir als sehr neutrales organisches Pflanzmedium sowieso gut vorstellen. Vor Experimenten mit meist chemisch behandelten Fertigstoffwaren würde ich eher absehen oder eben genau hinschauen was man nimmt.

Grüsse

Feldi

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  • 1 Monat später...

Ich könnte mir da recht gut einen Werstattlappen vorstellen, welchem man zerkleinert und in den Sand mischt.

So sind die Vorstellungsvermögen verschieden, ich kann mir das mit dem Werkstattlappen als Pinguicula-Substrat nicht wirklich vorstellen.

Ich konnte mir allerdings vorstellen, dass bei einem sehr mineralischen Substrat ein Anteil Perlite eine gute Idee wäre, weil Perlite hier im Forum so oft als Substratzuschlagstoff genannt werden. Gedacht, gemacht, was für eine mistige Idee! Schon beim ersten Wässern des Substrats schwimmen die leichten Perlite nach oben und bedecken die Oberfläche! Und wenn die Perlite danach untergegraben werden, holt der Regen doch immer wieder massig Perlite an die Oberfläche. Was für ein Reinfall, ich wollte keine Perlite als oberste Substratschicht! Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

BTW: Die letzte von meinem ersten Vallisneriifolia-Brutknospenstart in 2009 übriggebliebene Pflanze blüht übrigens gerade. Gestern war die Blüte noch nicht ganz geöffnet, letzte Nacht gab es einige Regentropfen und etwas Wind, heute ist die Blüte geöffnet und schon ist sie am Rand eingerissen (siehe Foto). Die Blüten scheinen ja sehr empfindlich zu sein, wenn sie nicht mal ein paar Stunden Regen und Wind verkraften können.

Hier nochmal zusammengefasst meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Art bei der Outdoor-Kultivierung:

Diese letzte Pflanze war auf einer Startportion von ca. 10 Brutknospen übriggeblieben, nachdem ich die Pflanzen zunächst von März/09 bis Juni/10 in reinem Torf gehalten habe, sie dabei zwar etwas wuchsen aber ständig weniger wurden. Im vergangenen Jahr hatte ich die zuletzt verbliebenen 3 Pflänzchen in kalkhaltiges Substrat getopft (50% grober Kalksplitt, 50% Torf), den Winter hat gerade mal diese eine Pflanze (mit ein paar neu angesetzten Brutknospen) überstanden.

Wie ich die optimalen Outdoor-Wucherbedingungen für P. vallisneriifolia herstellen kann, weiss ich zwar nun immer noch nicht. Aber ich arbeite weiter daran.

Jedenfalls so viel habe ich bisher für mich herausbekommen:

- in reinem Torf werden die Pflanzen ständig weniger, im Sommer wie im Winter (nur junge Brutknospen treiben in reinem Torf zunächst gut aus)

- in 50% Kalksplitt mit 50% Torf hält sich die Pflanzenzahl im Sommer, und den Winter übersteht nur ein Bruchteil der Mutterpflanzen, wobei die Überlebenden einige neue Brutknospen bilden

- Perlitezusätze im Substrat sind bei Outdoorkultivation eine schlechte Idee, wenn man die Perlite nicht geballt an der Oberfläche haben möchte

post-1473-0-26790300-1305452754_thumb.jp

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...Danke für den Erfahrungsaustausch, denn meine augenblickliche Mischung beinhaltet ja auch einen gewissen Anteil Perlite. Werde die Mischung mit Perliten dann unterhalb der Einwirkung des Regenschlages verwenden.

-volker-

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  • 1 Jahr später...

Hat von Euch in diesem Jahr schon mal jemand nach seinen P. vallisneriifolia Winterknospen geschaut?

 

Ich habe Anfang der Woche als es etwas wärmer war und die obersten 2cm Substrat aufgetaut waren mal versucht herauszubekommen, wie die Winterknospen den Winter überstanden haben. Die Winterknospen der meisten Ping-Arten liegen wie immer direkt an der Oberfläche oder in vielleicht 1cm Tiefe.

 

Aber in meinem Moorkübel mit P. vallisneriifolia habe ich die ersten 2cm unter der Substratoberfläche abgesucht und praktisch nichts wiedergefunden! Tiefer buddeln konnte ich nicht, da tiefere Schichten des Kübels noch gefroren waren. Nur an einer Stelle konnte ich die Spitze einer Winterknospe entdecken, die aber noch tiefer sitzt. Gesetzt worden sind die P. vallisneriifolia als damals schon recht große Winterknospen im Oktober 2011, und zwar nahe der Oberfläche: Die Knospe zu 2/3 im Substrat und 1/3 schaut oben heraus.

 

Nun aber scheinen die Winterknospen auf über 2cm Tiefe abgetaucht zu sein.

 

Wie tief genau, muß ich erst noch herausfinden, wenn der Kübel wieder aufgetaut ist (hat in den letzten Tagen ja wieder gefroren), ich will ja hoffen, dass sie alle noch da und nicht "verschwunden" sind.

 

Gibt es mit Euren P. vallisneriifolia ähnliche Beobachtungen, dass die sich als Winterknospen von alleine so weit ins Substrat zurückziehen, obwohl sie eine Saison vorher viel höher gepflanzt wurden, also viel tiefer ins Substrat gehen als Winterknospen anderer Arten?

 

 

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Hi Jürgen,

 

habe es bisher nur oberflächlich kontrolliert. Aber außer Moos und etwas Begleitpflanzen sehe ich erst mal gar nichts. Das betrifft aber bei der oberflächlichen Sichtweise alle Pings in meinem Kalkbeet. Leider kann ich Dir aber nichts Genaues sagen, da ich bei diesem Wetter eigentlich nicht durch mein Beet robben möchte. Wenn es etwas wärmer wird mache ich mal ein paar Bilder - aber danach graben werde ich wohl nicht. Kommt das Frühjahr - kommt das Ergebnis von ganz alleine.

 

-volker-

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danach graben werde ich wohl nicht. Kommt das Frühjahr - kommt das Ergebnis von ganz alleine.

 

Möchtest Du zur Vermehrung gar nicht die kleinen Brutknospen abernten und sie einzeln auf der Oberfläche auslegen, damit sie einen guten Start haben statt  von der Mutterpflanze überwachsen zu werden?

 

Hast Du schon genug P. vallisneriifolia, dass es Dir auf die Brutknospen gar nicht mehr ankommt? Oder bilden P. vallisneriifolia auch ohne gärtnerische Eingriffe mit der Zeit dichte Pflanzenhorste aus und die kleinen Brutknospen kommen - ganz entgegen meiner Erwartungen - auch alleine ans Tageslicht und können dort seitlich von der Mutterpflanze problemlos wachsen, ohne von Hand vereinzelt zu werden?

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Hi Jürgen,

 

ich habe natürlich nicht 'genügend' Brutknospen, da meine P.vallisneriifolia gerade mal ihren ersten Winter durchlebt haben. Aber ich bin auch irgendwo der Typ, der in manchen Bereichen erst einmal alles wachsen lässt um die natürlichen Ergebnisse abzulesen. Meine P. vallisneriifolia white hatte eh einen sehr merkwürdigen Start 2012 an den Tag gelegt.

Eingesetzt im März 2012 als Hibernakel ohne Brutzellen haben sich bis Ende Mai noch Brutzellen ausgebildet - die Mutterpflanze blieb aber im Hibernakelstadium hängen.

 

m_ping_vallisneriifolia_white_hibernakel

 

m_ping_vallisneriifolia_white_hibernakel

 

PS: Im Prinzip habe ich auch noch ein paar Jahre Zeit, die P. vallisneriifolia auf ihren endgültigen Standort (feuchter Tuffsteinfelsen) zu verpflanzen. Der Bewuchs des Tuffsteinfelsen (hier nur als Spaghettistein zu bekommen -> http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/32980-felsen-fur-winterharte-pings/?hl=spaghettistein) mit verschiedenen Moosen dauert leider ewig. Ein paar kleine Moosinseln sind zwar schon zu erkennen - aber das ist noch gar nichts. Nur auf diesem Moosstein kann ich die P. vallisneriifolia wie an ihrem natürlichen Habitat pflanzen - nämlich hängend. Auch kann sie sich dort so gut wie gar nicht eingraben - evtl. ist das Eingraben auch nur eine Reaktion des Frostes auf den nassen Torf. Je öfter der unter 0°C erstarrt und wieder auftaut, desto tiefer können die Hibernakel rutschen (ist aber nur eine Vermutung von mir).

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Hallo Jusch,

 

da ich ja dank Deiner Großzügigkeit  wieder P. vallisneriifolia habe, ein paar Aussagen meinerseits:

 

Im Gegensatz zu vielen anderen P. wie P. vulgaris, corsica etc. "tauchen" P. vallisneriifolia bei mir nicht ins Substrat ab. Sie schauen bei mir immer zu ca. 1/3 aus der/über die Oberfläche heraus. Die beiden Knospen, die du mir geschickt hattest, sind so dermaßen groß geworden wie ich noch selten P. Winterknospen gesehen habe, ich habe sie allerdings nicht vermessen beim kürzlichen Brutknospenabsammeln. Geschätzt so dick wie meine kleine Fingerkuppe. Vermehrt haben sich die Pflanzen 2012 zum einen duch die bekannten Ausläufer, von denen jede Pflanze ca. 3-5 gemacht hat. Das gab recht nette Winterknospen bis zum Herbst. Außerdem durch die kleinen Brutknospen an der Mutterpflanze. Kultiviert habe ich sie in meinem "Ping-Mix+Kalk", da ist eine ganze Menge Kalksand bzw. Kalk- und Marmorbrocken drin.

Den nehme ich mir bei Bedarf und wenn ich gerade daneben parke z.B. hier mit:


post-582-0-86896000-1361628564_thumb.jpg

 

Da ist Kalksand/-schotter in jeder Körnung vorrätig und es fällt auch nicht besonders ins Gewicht, wenn man mal 10 l mitnimmt. :yes:

Allerdings lasse ich die Knospen nach sehr schlechten Erfahrungen mit Kahlfrösten und nach Gesprächen mit Markus Welge nicht mehr im Freien durchfrieren. Mir sind die Knospen letzten Dezember etwas angefroren oben und diese Teile sind abgestorben. Ich lasse die Töpfe so lang wie möglich im Freien im Anstau und hole sie dann ins Gewächshaus. Da stehen sie so kalt und zugig wie möglich am Boden. Die alten Töpfe habe ich gelassen und nur ein wenig Substrat nachgelegt, die kleinen Hybernakel habe ich vor 1 Woche abgetrennt und separat gepflanzt. Sobald es frostfrei ist, kommen die Pflanzen wieder ins Freie.

Was ich nicht geschafft habe, war Samenansatz. Hat das von Euch jemand hinbekommen?

 

Viele Grüße

Stefan

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Meine P. vallisneriifolia white hatte eh einen sehr merkwürdigen Start 2012 an den Tag gelegt.

Eingesetzt im März 2012 als Hibernakel ohne Brutzellen haben sich bis Ende Mai noch Brutzellen ausgebildet - die Mutterpflanze blieb aber im Hibernakelstadium hängen.

 

Sieht ja merkwürdig aus: So als wollte die Mutterpflanze ihren Töchtern absichtlich einen Entwicklungsvorsprung geben und vor Überwucherung schützen, bevor sie selbst austreibt, damit die Kinder nicht gleich überwuchert werden.

 

Hast Du zum Bemoosen auch irgendwelche Starter-Kulturen auf den Stein aufgebracht? Unter Guerilla-Gärtnern gibt es zum Begrünen von tristem Stein mit grünen Gaffittis diverse Rezepte zum schnellen Bemoosen von Stein, wie z.B. auf:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/482351

Joghurt, ein wenig Zucker, eine gute Handvoll Moos, im Mixer zerkleinern und die Masse mit einem Pinsel auf den Stein auftragen. Hört sich nicht besonders kompliziert an und wirkt vielleicht schneller als jahrelang mit einem blanken Stein auf natürliche Besiedelung zu warten?

 

 

Im Gegensatz zu vielen anderen P. wie P. vulgaris, corsica etc. "tauchen" P. vallisneriifolia bei mir nicht ins Substrat ab. Sie schauen bei mir immer zu ca. 1/3 aus der/über die Oberfläche heraus. 

Dann sind meine wohl etwas aus der Art geschlagen. Das Verhalten des tiefen Abtauchens im Substrat konnte ich bisher auch nur in diesem Februar und nur in dem im Okt. 2011 neu angelegten Moorkübel mit den großen P. vallisneriifolia Knospen beobachten. In einem anderen Kübel, in dem ich schon früher kleine Brutknospen aufgezogen habe, konnte ich das noch nicht beobachten. Die Kübel haben im Detail unterschiedliches Substrat und stehen 5 m entfernt, vielleicht sind irgendwelche Unterschiede bei Substrat, Lichtverhältnissen oder im Mikroklima verantwortlich.

 

Jedenfalls haben bei mir einige P. vallisneriifolia in 2012 geblüht, aber Samen angesetzt hat von denen bei mir ebenfalls keine einzige.

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Hi Jürgen,

Sieht ja merkwürdig aus: So als wollte die Mutterpflanze ihren Töchtern absichtlich einen Entwicklungsvorsprung geben und vor Überwucherung schützen, bevor sie selbst austreibt, damit die Kinder nicht gleich überwuchert werden.

 

...ich schätze, dass sie irgendetwas gestört hat (vielleicht der Temperaturunterschied vom Züchtergewächshaus auf mein schattiges Outdoorbeet) und sie so dachte -> Mist schon wieder Winter.

 

Danke für den Tipp mit den Joughurt-Moos - Kulturen. Das werde ich in diesem Jahr mal ausprobieren.

 

@Stefan,

ich habe ja nur 2 Pflanzen (jedenfalls hatte ich Die vorigen Herbst noch) und davon wollte eine Pflanze nicht aus dem Hibernakelstadium heraus (die andere P. vallisneriifolia hat natürlich geblüht). Ich mache aber in Sachen Samenvermehrung auch überhaupt nichts - bei mir muss das alles von selber geschehen. Selbst bei meinen P. alpinas (sehe ich zur Zeit auch nicht mehr) übernehme ich nicht die Bestäubung (bilden ja keine Brutzellen aus).

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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So, heute habe ich meinen Vallisneriifolia-Moorkübel mal näher inspiziert,  und kann feststellen:

 

Es sind NICHT die P. vallisneriifolia, die in diesem Kübel so weit im Substrat abgetaucht sind, sondern es sind die Hybriden als Kreuzung aus P. grandiflora rosea x vallisneriifolia, Diese sind noch vollzählig vorhanden, unheimlich fett geworden, haben fleißig Brutknospen angesetzt und sich extrem tief im Substrat eingegraben. Mit dieser Grandiflora/Vallisneriifolia-Hybriden sieht es hier momentan sehr vielversprechend aus. Heute habe ich die Brutknospen entfernt und locker auf dem Substrat ausgestreut, die Winterknospen neu eingepflanzt (etwas höher, so dass sie gerade eben so von Substrat bedeckt sind).

 

Die reine Art P. vallisneriifolia aus diesem Moorkübel ist dagegen weitgehend verschwunden,  von denen habe ich lediglich zwei Winterknospen nicht allzu weit unter der Oberfläche ausgraben können, ohne Brutknospen dran. Es müßten aber tatsächlich 8 Stk. gewesen sein, die ich heute jedoch nicht mehr auffinden konnte. Mist, über den Winter 2011/12 habe ich die alle so schön rüberbekommen und nach dem Winter 2012/13 sind 75% nicht mehr vorhanden, und ich kann es mir nicht erklären, was mit denen geschehen ist. Tief abgetaucht im Substrat jedenfalls nicht, das sind andere (s.o.).

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Hi Jürgen,

 

na, dass sind ja keine rosige Aussichten - habe ja auch 2 P. vallisneriifolia. Wenn die auch noch weg sind, ist mein kleines Kalkbeet fast komplett leer :(

 

Könnte das Verschwinden bei Dir vielleicht auch nagerbedingt sein (ich weiß jetzt aber nicht ob P. vallisneriifolia sich tief in den Bodengrund eingraben oder im Normalfall, wie bei Deinen 2 letzten Knospen, eher oberflächennah überwintern - kann ja evtl sein, dass nur Deine 2 Knospen etwas tiefer im Substrat überwintert haben)?

Bei meinen P. alpina ist der Schaden durch Mäuse offensichtlich (da man bei P. alpina noch intakte Wurzelreste vorfinden konnte, welche eine normale Winterknospe per se nicht vorzuweisen hat - also man folglich auch keine Reste mehr vorfinden kann).

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Könnte das Verschwinden bei Dir vielleicht auch nagerbedingt sein (ich weiß jetzt aber nicht ob P. vallisneriifolia sich tief in den Bodengrund eingraben oder im Normalfall, wie bei Deinen 2 letzten Knospen, eher oberflächennah überwintern - kann ja evtl sein, dass nur Deine 2 Knospen etwas tiefer im Substrat überwintert haben)?

Ja, kann alles sein, da schließe ich nichts aus.

 

Das einzige, was ich ausschließen möchte, ist, dass die Fröste vielleicht zu stark gewesen sein könnten: Der diesjährige Winter hatte hier in der Gegend vergleichsweise milde Tiefsttemperaturen, da haben meine P. vallisneriifolia in den Jahren zuvor schon knackigere Fröste überstanden. Außerdem hätte ich dann die abgestorbenen Hibernakel finden müssen, die wären nach dem Auftauen des Moorkübels ja noch nicht zersetzt, sondern müßten noch als schwarzbraune tote Hibernakel herumliegen. Es waren aber nicht nur keine lebenden Winterknospen vorhanden, es waren auch keine abgestorbenen Winterknospen mehr auffindbar. Als wenn sie sich einfach in Luft aufgelöst hätten.

 

Jedenfalls: Die tief abgetauchten Vallisneriifolia/Grandiflora-Hybriden im selben kleinen Moorkübel haben es bestens überstanden und dicke Winterknospen mit Brutknospen gebildet.

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