eingerollte Blätter (capensis und aliciae)

[Mightymaster]

Hi

Hab ein kleines Problem mit meinen droseras (capensis und aliciae).

Die Blätter beider Arten rollen sich merkwürdig ein (sieht fast aus wie eine Fangreaktion).

Sowas ist mir in meiner fleischi-Zeit (ähm...10jahre würd ich sagen) noch nicht untergekommen.

Substrat ist Hochmoortorf mit etwas seramis,

Pflanzen stehen fast immer im Anstau und

Schädlinge sind auch keine zu sehen.

Hab höchstens eine Vermutung. Ich hab sie vor ca. 1,5 Monaten in mein neues Gewächshaus gestellt, wo es doch ab und zu recht warm wird(jedoch wird es unten, wo sie standen, nie über 30°C)...allerdings kommt dafür die reaktion recht spät.

Hat jemand eine Ahnung?

schonmal Danke im Voraus

Edited June 22, 2010 by Mightymaster

[jusch]

Hab höchstens eine Vermutung. Ich hab sie vor ca. 1,5 Monaten in mein neues Gewächshaus gestellt, wo es doch ab und zu recht warm wird(jedoch wird es unten, wo sie standen, nie über 30°C)...allerdings kommt dafür die reaktion recht spät.

Hat jemand eine Ahnung?

Das kommt nicht in Betracht. Die Spaltöffnungen sitzen an den UNTERseiten der Blätter, und wenn Pflanzen sich gegen übermäßige Verdunstung schützen wollen, dann rollen sich die Blätter so ein, daß die Blattoberseiten nach außen gekrümmt sind und die Spaltöffnungen alle nach innen zeigen und sich gegenüberstehen.

Aber vielleicht hast Du in letzter Zeit irgendwas versprüht, wovon der Sprühnebel auf die Blätter geraten ist?

Die Einrollreaktion mit den Tentakeln nach innen zeigen die Blätter der Sonnentaue ja nicht nur auf organische Beute, sondern auch auf viele stickstoffhaltige anorganische Verbindungen. Da reicht es aus, wenn Du (nur mal als Beispiel) die Fensterscheiben in Deinem Gewächshaus mit einem ammoniakhaltigen Glas-Sprühreiniger putzt und etwas Sprühnebel auf den Blättern landet...

[Edit/Nachtrag] Oder in der Nähe blüht irgendwas ganz heftig, das Pollen in größerer Zahl auf die Sonnentaublätter abwirft...

Edited June 22, 2010 by jusch

[Rolf Zanchettin]

Hallo Mightymaster,

ich muss dich bitten die Bildgröße auf annehmbare Dimensionen zu verkleinern, andernfalls muss ich das Bild löschen.

Viele Grüße

Rolf

[Mightymaster]

Aber vielleicht hast Du in letzter Zeit irgendwas versprüht, wovon der Sprühnebel auf die Blätter geraten ist?

Die Einrollreaktion mit den Tentakeln nach innen zeigen die Blätter der Sonnentaue ja nicht nur auf organische Beute, sondern auch auf viele stickstoffhaltige anorganische Verbindungen. Da reicht es aus, wenn Du (nur mal als Beispiel) die Fensterscheiben in Deinem Gewächshaus mit einem ammoniakhaltigen Glas-Sprühreiniger putzt und etwas Sprühnebel auf den Blättern landet...

[Edit/Nachtrag] Oder in der Nähe blüht irgendwas ganz heftig, das Pollen in größerer Zahl auf die Sonnentaublätter abwirft...

hm...gesprüht hab ich nur gegen Blattläuse (auf ne andere capensis, die auch erst seit kurzem dort steht). Und wegen Pollen kommen höchstens papelln in betracht (sieht man vielleicht auch auf dem Bild) aber da wo sie direkt landen sind nicht so heftige reaktionen zu sehen. Die Tautropfen der eingerollten Blätter sind auch ungewöhnlich trocken

und sorry wegen des Bildes..habs jetzt verkleinert

[jusch]

hm...gesprüht hab ich nur gegen Blattläuse (auf ne andere capensis, die auch erst seit kurzem dort steht)...

Die Tautropfen der eingerollten Blätter sind auch ungewöhnlich trocken

Und was ist mit den Blättern der gegen Blattläuse gesprühten D. capensis?

Haben die vielleicht durch den Sprüheinsatz stark gelitten und alle Tautropfen komplett verloren?

Und das Einrollen der danebenstehenden Pflanzen ist unmittelbar (<12 Stunden) nach dem Sprüheinsatz erfolgt?

Oder besteht zwischen Sprüheinsatz und dem Blatteinrollen kein zeitlicher Zusammenhang?

[Mightymaster]

Und was ist mit den Blättern der gegen Blattläuse gesprühten D. capensis?

Haben die vielleicht durch den Sprüheinsatz stark gelitten und alle Tautropfen komplett verloren?

Und das Einrollen der danebenstehenden Pflanzen ist unmittelbar (<12 Stunden) nach dem Sprüheinsatz erfolgt?

Oder besteht zwischen Sprüheinsatz und dem Blatteinrollen kein zeitlicher Zusammenhang?

hm...jetzt wo du es erwähnst..ich glaub ich hab aus Sicherheitsgründen auch etwas Blattlausmittel auf diese droseras gesprüht um einer "Epedemie" vorzubeugen

die andere (befallene) Capensis hatte keine wirklichen Blätter. Die ist noch vom letzen Winter aus der Wurzel ausgetrieben, wurde gleich von blattläusen eingenommen und hatte somit kaum gelegenheit gesunde Blätter zu bilden. Desshalb auch wohl keine "Einroll"-reaktion auf das Mittel. Also die vorhergegangenen Jahre haben meine Droseras nicht so auf Blattlausmittel reagiert (verwende das gleiche wie immer).

Habt ihr schonmal solche erfahrungen gemacht?

[jusch]

Also die vorhergegangenen Jahre haben meine Droseras nicht so auf Blattlausmittel reagiert (verwende das gleiche wie immer).

Ich weiß nicht, ob es allgemein bekannt ist: Wenn Du in diesem Jahr eine Flasche von "Blattlausmittel A" kaufst, dann ist nicht gesagt, daß in der Flasche dasselbe Giftzeugs drin ist wie in den Flaschen von "Blattlausmittel A", die Du im letzten oder vorletzten Jahr kaufen konntest.

Für Giftspritzmittelanbieter ist es absolut legal und völlig gängige Praxis, daß sich der teuer am Markt etablierte Name des Produkts (die "Marke") kein bischen zu ändern braucht, wenn ein komplett anderer Giftwirkstoff abgefüllt wird. Es reicht, wenn der tatsächliche Wirkstoff in kleinerer Schrift auf der Packung steht.

Hast Du mal überprüft, ob auf Deinem Blattlausmittel der Marke "das gleiche wie immer" nicht nur der Hersteller-, Marken- und Produktname derselbe wie immer ist, sondern daß auch der tatsächlich enthaltene Wirkstoff derselbe ist?

Wenn sich der Wirkstoff geändert hat, wäre es nämlich keineswegs ungewöhnlich, wenn sich auch an der Reaktion eines Sonnentaus etwas ändert, der etwas von dem Wirkstoff auf die Blätter bekommt.

[Mightymaster]

hab gerad mal auf die Verpackung geschaut. Das neue, sowie das alte Blattlausmittel (die sprühflasche leigt hier noch immer rum ) haben laut Aufdruck als Wirkstoffe Kaliumsalze und natürliche Fettsäuren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Pflanzen auf die Kohlenwasserstoffketten reagieren...

[jusch]

haben laut Aufdruck als Wirkstoffe Kaliumsalze und natürliche Fettsäuren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Pflanzen auf die Kohlenwasserstoffketten reagieren...

Auf Mittel a la Neudosan Blattlausfrei reagieren Drosera total heftig. Das dürfte tatsächlich an den wasserlöslichen Kohlenwasserstoffketten aus der Schmierseife liegen. Solche Mittel auf Basis von Schmierseife sind für Drosera zur Blattlausbekämpfung deshalb auch überhaupt nicht zu empfehlen.

Daß die Blätter so wenig reagieren wie auf Deinem Bild, kann nur daran liegen, daß sie wirklich nur einen Hauch des Mittels an den Blattspitzen abbekommen haben, also eine Dosis, die weit unter dem liegt, was man zur Bekämpfung von Blattläusen üblicherweise drübersprühen würde.

Bei vorschriftsmäßiger Anwendung bis die Blätter tropfnass sind, rollen sich die Blätter dann zwar nicht mehr, aber sie kräuseln total die Tentakel um das Blatt herum auf die Drüsenfläche, verlieren sämtliche Tautropfen auf Wochen hinaus, sehen aus wie gerupft und das gute Aussehen der Pflanzen ist für den Rest der Saison dahin. Extrem heftige Reaktion!

Solche Mittel, die die Tautropfen angreifen, nimmt man doch nur für glattblättrige Pflanzen wie Dionaea oder Sarracenien, aber nicht für Drosera!

[Mightymaster]

oha :blink:

ok zukünftig kommt das Mittel nicht mehr zur Bekämpfung gegen Blattläuse bei drosera in betracht.

wieder was gelernt ;-)

vielen Dank für deine Hilfe Jusch :thumbsup:

mfg

Mighty