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Hilfe zum Thema Ausaat gesucht


Senkou

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Hallo miteinander,

bin recht neu hier und hätte direkt einige Fragen an euch.

In den nächsten Tagen komme ich an eine größere Anzahl von Samen von Drosera Capensis und nun möchte ich als Neuling auf dem Thema Aussaat alles richtig machen, um einmal robuste Pflanzen aus den Samen zu bekommen. Ich hab mich auch im FAQ mal schlau gelesen doch steht da zum Thema "Wie bringe ich die Samen zum Keimen" alles recht allgemein gehalten.

Die Samen werden auf einem Hochmoor/Weißtorf mit kalkfreien Quarzsand und Aquarienkies (Mischung etwa 3:1) und einer Seramis-Drainageschicht wachsen. Gegossen wird mit Regen- oder destilliertem Wasser (wenns nicht bald regnet muss ich auf destilliertes Wasser umstellen :) ) und zwar im Anstauverfahren. Das Carnivoren speziell Drosera Capensis ein Lichtkeimer ist, weiss ich bereits. Die Samen werden also nicht mit Substrat bedeckt. Der Kübel wird im Garten stehen, wo er viel Sonne abbekommt. Da es recht spät für eine Aussaat ist werde ich die Jungpflanzen mit Kunstlicht und ohne Winterruhe über den Winter bringen.

1. Soll ich den Kübel mit Frischhaltefolie oder mit einer Plexi-Glas Scheibe überziehen oder eher nicht? Habe Bedenken das es darunter zu warm wird. Im FAQ steht das einige Samen erhöhte Luftfeuchtigkeit und Wärme benötigen. Gehören Drosera Capensis Samen dazu?

2. Wieviel Sonne sollen die Samen abkriegen? Soviel wie möglich? Auch die knallende Mittagssonne?

3. Wieviel Licht vertragen die Jungpflanzen, die aus den Samen keimen? Muss ich sie ähnlich wie bei älteren Pflanzen erst langsam an die Sonne gewöhnen oder kann ich sie direkt in die Mittagssonne stellen ohne dass sie Verbrennungen erleiden?

Edited by Senkou
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Der Kübel wird im Garten stehen, wo er viel Sonne abbekommt.

Wenn Du Dir einen Gefallen tun möchtest, dan säst Du afrikanische Arten im Haus in Töpfen aus und stellst die Keimtöpfe auf das Fensterbrett. Mit Tiefsttemperaturen von ca. 20°C im Haus keimen und wachsen die Sämlinge extrem viel schneller und mit sehr viel höherer Keimrate als mit Tiefsttemperaturen von nachts 10°C im Garten.

Je nachdem wie die Samen keimen und wachsen kannst Du die gekeimten Sämlinge dann später pikieren und in größere Gefäße umpflanzen (und D. capensis im Sommer im Garten halten).

Soll ich den Kübel mit Frischhaltefolie oder mit einer Plexi-Glas Scheibe überziehen oder eher nicht? Habe Bedenken das es darunter zu warm wird. Im FAQ steht das einige Samen erhöhte Luftfeuchtigkeit und Wärme benötigen. Gehören Drosera Capensis Samen dazu?

Eine leicht erhöhte Luftfeuchte ist vorteilhaft, Überhitzung der Samen muß unbedingt verhindert werden. Aussaaten werden generell nicht in die voll pralle Sommer-Mittagssonne gestellt, sondern Samen werden zum Keimen zwar sehr hell, aber nicht vollsonnig gestellt. Am Fensterbrett 2-3 Stunden Morgen- oder Abendsonne, die Samen vor der prallen Mittagssonne geschützt, z.B. Fenster zur Westseite oder Ostseite oder zur direkten Südseite mit einer leichten Schattierung an Sonnentagen. Bei Verwendung von Kunststoffolien und Plexiglasabdeckungen unbedingt auf ausreichende Frischluftzufuhr zur Kühlung achten! Du könntest z.B. einen Aussaattopf in einen Gefrierbeutel stellen, der oben offen ist und ca. 10 cm oberhalb des Topfrandes abgeschnitten wird, falls er höher ist. Die Samen brauchen zur Keimung Licht (sehr hell, Morgen-/Abendsonne, nicht extrem vollsonnig), Wärme (ca. 20-30°C) und Luft (mit erhöhter Luftfeuchte).

2. Wieviel Sonne sollen die Samen abkriegen? Soviel wie möglich? Auch die knallende Mittagssonne?

Siehe oben. In der Natur keimen Samen auch am Boden im Schatten ihrer Mutterpflanzen und müssen sich erst durch Wachstum in die pralle Sonne hocharbeiten. Nachdem die Pflanzen gekeimt sind, kannst Du sie danach allmählich an größere Sonnenintensitäten und längere Sonnenscheindauern gewöhnen.

3. Wieviel Licht vertragen die Jungpflanzen, die aus den Samen keimen?

Nachdem Du gekeimte Sämlinge allmählich an vollsonnige Bedingungen gewöhnt hast, vertragen sie mindestens soviel Sonne, wie ein maximal schöner Sommer in vollsonniger Südlage in Deutschland hergibt. Da Sämlinge noch sehr kurze Wurzeln haben, muß aber ein Austrocknen der obersten paar Millimeter Substratschicht insbesondere bei sehr jungen Pflanzen unbedingt vermieden werden, also bei Jungpflanzen die vollsonnige Haltung nicht übertreiben!

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Jusch. Hast mich vor einigen Fehlern bewahrt. Werde deine Ratschläge befolgen und hoffen das die Samen schnell und kräftig keimen werden.

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Jusch. Hast mich vor einigen Fehlern bewahrt. Werde deine Ratschläge befolgen und hoffen das die Samen schnell und kräftig keimen werden.

Zwei kleine Tipps noch:

1. Wenn Du noch nie mit Drosera-Samen hantiert hast: Die Samen sind staubfein, mit dem Samentütchen immer nur in einem zugluftfreien Raum über einem weißen Blatt Papier hantieren, sonst geht Dir ein Teil der Samenportion womöglich schon verloren, bevor Du sie im Topf hast.

2. Wenn wie Du schreibst "eine größere Anzahl von Samen" für die Aussaat verfügbar ist, dann bietet sich eine "geteilte Aussaat" der Samenportion an. Das heißt: Du teilst Deine größere Samenportion in beispielsweise 2 bis 4 gleichgroße kleinere Portionen auf, säst in eine entsprechende Anzahl Töpfe aus und veränderst die Aussaatbedingungen dabei jeweils etwas für jeden Topf.

Du kannst beispielsweise das Substrat variieren (reiner Torf, Torf-Quarzsand-Gemisch), die Temperaturen durch den Stellplatz des Topfes, die Substratfeuchte, oder wie hell/sonnig ein Topf während der Keimphase gestellt wird. Und anhand der Ergebnisse jedes Topfes für Keimrate und Wachstum kannst Du dann sehen, was bei dieser Aussaat die erfolgreichsten Aussaatbedingungen waren. Und bei der nächsten Aussaat einer vergleichbaren Art, bei der Dir vielleicht nur weniger Samen zur Verfügung stehen, kannst Du dann aus eigener Erfahrung die erfolgreichste Aussaat-Strategie wählen, die für Dich am besten funktioniert.

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Darauf bin ich noch garnicht gekommen. Ich glaube das werde ich so ausprobieren.

Kriege rund 30 Samen von Drosera Capensis "Red", die mich vom Aussehen und wegen der Farbe sehr ansprechen. Da ich leider nicht weiss wie die Keimrate aussieht, also wieviele Samen tatsächlich auch keimen werden wollte ich alle 30 Samen in einem Topf heranzüchten. Allerdings bekomme ich noch rund 100 Samen der "gewöhnlichen" D.Capensis sowie eine recht hochwachsende und eine Albino Variante, mit denen ich dann verschiedene Substratvarianten ausprobieren werde.

Danke auch für den Tipp mit dem weißen Blatt Papier.

Mir ist außerdem noch eine Frage eingefallen. Die Samen sind vorwiegend wenige Tage alt und sind meines Wissens nach kühl im Kühlschrank gelagert worden. Auf verschiedenen Seiten und Büchern über Carnivoren habe ich desöfteren über die sogenannte Kältestratifizierung gelesen. Wird eine solche Kältestratifizierung nötig sein oder kann ich sofort mit dem Einpflanzen loslegen?

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Danke auch Dir, Christian.

Ich glaube mein Wissenshunger rund um die D. Capensis ist hiermit erstmal gestillt. Sollten doch noch Fragen auftauchen melde ich mich nochmals. Und wenn es soweit ist werde ich selbstverständlich berichten, was aus den Samen geworden ist :)

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Kriege rund 30 Samen von Drosera Capensis "Red", die mich vom Aussehen und wegen der Farbe sehr ansprechen. Da ich leider nicht weiss wie die Keimrate aussieht, also wieviele Samen tatsächlich auch keimen werden wollte ich alle 30 Samen in einem Topf heranzüchten. Allerdings bekomme ich noch rund 100 Samen der "gewöhnlichen" D.Capensis sowie eine recht hochwachsende und eine Albino Variante, mit denen ich dann verschiedene Substratvarianten ausprobieren werde.

30 Samen ist keine größere Portion für D. capensis, aber bei der 100er Portion bietet sich ggf. schon an, die Portion geteilt und unter leicht abweichenden Bedingungen in mehrere Töpfe zu säen.

Mir ist außerdem noch eine Frage eingefallen. Die Samen sind vorwiegend wenige Tage alt und sind meines Wissens nach kühl im Kühlschrank gelagert worden. Auf verschiedenen Seiten und Büchern über Carnivoren habe ich desöfteren über die sogenannte Kältestratifizierung gelesen. Wird eine solche Kältestratifizierung nötig sein oder kann ich sofort mit dem Einpflanzen loslegen?

Eine vorherige Kältestratifikation ist nur bei Samen von winterharten Arten relevant. Südafrikanische Sonnentauarten betrifft das also nicht, die kannst Du direkt aussäen und frische Samen keimen auch mit einer extrem hohen Keimrate.

Die roten D. capensis wachsen aber meiner Erfahrung nach deutlich langsamer als die Normalform oder die weißblühende Alba-Form. Insgesamt sind das die am einfachsten aus Samen zu ziehenden Arten fleischfressender Pflanzen. Wird schon klappen!

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  • 3 months later...

Hallo zusammen,

mittlerweile ist einige Zeit vergangen und die Samen sind gut gekeimt. Habe die jungen Sämlinge pikiert und in größere Töpfe umgetopft. Die D. Capensis sind bereits nach wenigen Wochen gekeimt, D.Aliciae haben deutlich länger gebraucht um zu keimen und wachsen auch bedeutend langsamer. Was mich stutzig macht ist, dass man bei D.Aliciae bereits Andeutungen von Klebetropfen auf den Tentakeln sind. Bei den D. Capensis ist das nicht der Fall. Google hat mir leider keinen brauchbaren Bilder von D.Capensis Sämlingen ausgespuckt, weshalb ich keinen Vergleich ziehen kann.

http://img822.imageshack.us/i/dscn2574ec.jpg/

http://img838.imageshack.us/i/dscn2575l.jpg/

Hier zwei Bilder von den etwa zwei Monaten alten Sämlingen. Was mich irritiert sind wie gesagt die völlig anders aussehenden Tentakel sowie die enorme Größe. Meine adulten D. Capensis haben nich annähernd die Höhe der Sämlinge. Ist das eine der Wachstumsphasen und die eigentliche Form der Tentakel bildet sich erst später? Oder sind das garkeine D.Capensis Sämlinge und ich hab Kukuks-Eier im Torf gehabt?

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Wow super :D

Zum Glück hab ich die gesondert und in einen extra Blumenkasten verfrachtet. Ab sofort mehr Platz auf der Fensterbank *g*

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