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Utricularia fürs Wohnzimmer


Brathirn

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Hallo,

über die Suchfunktion weiß ich, dass es viele, für Anfänger geeignete Arten gibt.

Jetzt frage ich mich aber, ob die Utricularien überhaupt Beute im Wohnzimmer finden würden. Theoretisch wäre doch eine Art, die riesige Fallen bildet, undgeeignet, da sie kaum Beute findet. Also müsste jetzt fürs Wohnzimmer eine Pflanze her, die sich von fast schon unsichtbaren Kleintieren ernährt.

Welche Arten kommen nun für ein Nord-West-Fenster in Frage?

LG,

Brathirn

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Hi,

Beutefang ist für Utris in Kultur wohl weniger nötig, die Anfängerarten wachsen auch so wunderbar. Als terrestrische Anfängerpflanzen gelten: U. sandersonii, U. livida, U. calycifida und U. subulata. Erfahrung habe ich bisher nur mit U. sandersonii, die wie Unkraut a) in einer Kugelvase am leicht beschatteten Westfenster (nur 2-3h volle Sonne) B) als Bodendecker bei meiner Nepenthes und c) an einem künstlichen Ufer im Aquarium munter wächst.

Persönlich würde ich noch U. graminifolia als Anfängerpflanze bezeichnen. Sie wächst im Aquarium sowohl unter Wasser, als auch am Ufer (und das bei 5°GdH) und entwickelt sich auch grade in einem Topf bei komplettem Anstau sehr gut ABER sie Blüht noch nicht und soll angeblich manchmal aus unbekannten gründen komplett eingehen.

Wenn Du im Utricularia Forum rum stöberst wirst du garantiert noch andere Anfängerpflanzen finden und hast nur die Qual der Wahl.

Gruß Stephan

PS. Wenn Du willst kann ich, sobald die Temperaturen für Transporte angenehmer sind, Dir U. sandersonii geben. Bei Intresse PM

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Mein Tipp für den Anfang ist immer wieder U. sandersonii: leicht zu halten, sehr blühfreudig und einfach nur schön. U. blanchetii gehört auch in diese Kategorie, doch die Blüten mit den Hasenohren gefallen mit besser.

Viele Grüße

Dieter

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Hi, ich wollte noch unbedingt U.longifolia als gut innenraumgeeignete Art anführen. Sie zählt zwar zu den "großen epiphythischen" Utricularien und gilt trotz wunderbarer Blüte als sehr blühfaul (ich hatte auch in einem Jahr noch nicht das Vergnügen...) aber sie produziert m.E. auch recht attraktive lange Blätter. Es hängt halt vom Gefäß ab, ob die Art reinpasst. Anspruchslos ist sie auf jeden Fall!

Grüsse

Feldi

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Hat jemand schonmal Erfahrung mit U. bisquamata gemacht?

Die normale Form von U. bisquamata hat extrem winzige Blüten von nur wenigen Millimeter Größe und darüber hinaus verbreitet sich die Art über ihre Samen wie Unkraut in die Nachbartöpfe. Also Vorsicht, ob Du eine so invasive Art mit so winzigen Blüten haben möchtest.

Es gibt aber auch Formen mit größeren Blüten, z.B. U. bisquamata "Bettys bay", auch vom Aussehen her ist die Art sehr variabel.

Meine Empfehlungen zum Start mit Fensterbretthaltung wären

- U. sandersonii (blüht fast immer und unter den unterschiedlichsten Haltungsbedingungen)

- U. livida Typ South Africa

- U. blanchetii

Die sind einfach zu halten und sehr blühfreudig (als Ausgleich für das nur wenig spektakuläre Winzig-Blattwerk).

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Hat jemand schonmal Erfahrung mit U. bisquamata gemacht?

Ja, reichlich. Diese Art fühlt sich aber deutlich wohler, wenn sie einen kühlen bis kalten Winter bekommt. Dann blüht sie danach noch viel kräftiger.

Den Rest hat jusch ja schon beschrieben...

Viele Grüße

Dieter

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Danke für eure Antworten. U. sandersonii wird wirklich überall erwähnt, habe ich den Eindruck. Ich finde halt nur das "Winzig-Blattwerk" net schön und auf bildern sind auch die Blüten immer schief und so. Welche dieser Arten hat denn noch so große Fangblasen, dass ich sie durch ein gläsernes Gefäß erkennen könnte?

Was U. bisquamata betrifft dürfte ein Überwintern wohl nicht das Problem sein, doch was heisst etwas kühler? Bei 8 - 10 °C wie meine Dionaeas und Sarracenien?

LG

Edited by Brathirn
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Christian Dietz

Hallo "Brathirn",

die Blätter von U. bisquamata sind deutlich unauffälliger als die von U. sandersonii. Die Fangblasen sind in beiden Arten ähnlich groß bzw. klein. Die Arten mit größeren Fangblasen sind meist auch schwerer zu kultivieren, so dass ich Dir davon erstmal abraten würde. Eine der leichteren Arten mit großen Blättern und großen Fangblasen ist U. longifolia. Die Pflanze dürfte eine Fensterbankkultur zwar mitmachen, ob sie aber dort auch blühen wird, kann ich nicht sagen.

8-10°C für die Blütenbildung von U. bisquamata dürfte fast auslangen, wenn auch sicher etwas kälter noch besser wäre. Die Pflanzen blühen bei mir übrigens meist nur im Frühjahr, dafür halten sich die Blüten aber etwas länger. U. sandersonii oder U. livida blühen dagegen ganzjährig solange sie warm stehen. Ich würde Dir für den Anfang auf jeden Fall zu einer dieser beiden Arten raten! Solltest Du Dich für U. sandersonii entscheiden, nimm die "normale" Form und nicht die "blue flower" (oder wie auch immer), da diese deutlich blühfauler ist.

Gruß,

Christian

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  • 4 weeks later...

Hallo zusammen,

ich hab gestern mal einen netten Schnappschuß der Fangblasen meiner U.longifolia durchs Glas des Kulturgefäßes machen können und wollte ihn nur weil es thematisch gut paßt an diesen Thread "anhängen". Die größte Fangblase in er Mitte ist so 1,5mm lang.

Mich würde die im Laufe des Threads angeschnittene Frage natürlich noch interessieren, welche Utricularia konkret nun eigentlich die größten Fallen ausbildet? Es wäre schön, wenn mir jemand einen Hinweis geben könnte. Ich meine,die anderthalb Millimeter bei U.longifolia sind ja schonmal mit einer Lupe ganz gut zu sehen, aber geht's nicht auch noch größer? :-)

Viele Grüsse

Feldi

(ab morgen in Urlaub ;-) !!!

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Hallo Feldi!

Laut Literatur hat U. humboltii die größten Fangblasen mit bis zu 5 mm Durchmesser. Aus diesem Grund hab ich mir vor kurzem auch eine zugelegt, aber die muß sich erst noch gut eingewöhnen, eh ich mal an ihr rumgrabe. Ach ja, diese Art soll auch die größten Blüten der Gattung ausbilden!

Frag doch mal die "Utri-Spezialistin" Nicole Rebbert, sie fotografiert auch regelmäßig Fangblasen, daher sollte sie Erfahrung haben, welche (bei ihr) die größten Blasen ausbildet. Ihre Hoempage ist

Utricularien

VG

Thorsten

Edited by ThorstenW
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  • 3 weeks later...

Interesante Website. Allerdings bin ich da auf den ausdruck "rheophytisch" gestoßen. Damit kann ich nichts anfangen und google konnte mir auch nicht helfen. Das einzigste was ich gefunden hab ist, das "reho" so viel wie Fluss heißt. Vll kann jemand von euch mir den Ausdruck erklären!

Lg, Eva

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Interesante Website. Allerdings bin ich da auf den ausdruck "rheophytisch" gestoßen. Damit kann ich nichts anfangen und google konnte mir auch nicht helfen. Das einzigste was ich gefunden hab ist, das "reho" so viel wie Fluss heißt. Vll kann jemand von euch mir den Ausdruck erklären!

Mein Google sagt:

Rheophyt = Pflanze der Fließgewässer

Dementsprechend wäre "rheophytisch" also soviel wie "Pflanze, die in fließenden Gewässern vorkommt".

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Hallo !

Ich hab mal in einem Karnivorenbuch gelesen (ich glaube Barthlott et al), das rheophytische Utris auf Steinen in schnellfließenden Gewässern wachsen und daher praktisch nicht kultivierbar sind.

rheophytisch also: bevorzugt schnellfließende Gewässer

VG

Thorsten

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