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Aussaatanleitung Knollensonnentaue


Dieter

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Hallo zusammen,

da mich im Zusammenhang mit meinem Samenangebot die eine oder andere Frage zur Aussaat erreicht hat, möchte ich hier ein paar generelle Informationen loswerden.

Starten möchte ich mit der Bemerkung, dass diese Beschreibung lediglich meine eigenen Erfahrungen darstellt und ich keine umfassende Untersuchung aller mögliche Varianten der Methoden durchgeführt habe. Mir geht es darum, eine oder zwei für mich gut brauchbare Methoden zu haben, um die Samen zum Keimen zu bringen. Diese werde ich hier beschreiben. Mit GA3 habe ich zum Beispiel noch gar nicht mein Glück versucht.

Also, los geht's:

Ich verwende kleine (5er) Rundtöpfe für die eigentliche Aussaat. Die Sämlinge werden dann umgehend in größere Töpfe (7cm Quadrattöpfe) umgepflanzt. Das Substrat ist ein Gemisch aus 3 Teilen weißem Quarzsand (ca 1 mm) und 1 Teil Torf. Das Pikieren der Sämlinge ist bei den meisten Arten sehr einfach, da sie kaum oder keine Wurzel ausgebildet haben. Lediglich die D. menziesii ssp. und D. bicolor können sehr lästig sein, weil sie bis zu 1 cm Wurzel vor dem ersten Keimblatt ausbilden können. Bei diesen Arten ist es deshalb sehr hilfreich, wenn der Sandanteil im oberen cm des Aussaattopfes noch höher liegt, so dass weniger Torffasern beim Pikieren stören.

Arten, die keine Stratifikation benötigen (D. peltata ssp., D. auriculata, D. macrantha ssp.): Aussaat im September, feucht und hell stellen. Die Keimung erfolgt, wenn die Tageslänge kurz genug ist (Oktober bis teilweise noch Dezember). Meine Aussaattöpfe stehen im Wintergarten, so dass sie nicht nur der kürzeren Tageslänge, sondern auch gleichzeitig sinkenden Temperaturen ausgestzt sind. Bei Frostgefahr hole ich sie aber dann doch nach drinnen.

Arten, die eine Stratifikation benötigen:

Variante 1: Aussaat im August, dann heiß stellen. Das ist bei mir ein Plätzchen ganz oben im Regal im Wintergarten. 40 °C werden da an heißen Sonnentagen schon gerne mal überschritten. In dieser Zeit gieße ich die Töpfe nicht, d.h. sie stehen komplett trocken.

Ab Mitte bis Ende September behandle ich sie dann wie die Arten ohne Stratifikation

Variante 2: Kommt bei mir vor allen bei den Samen zum Zuge, die für Variante 1 zu spät kamen, oder für die Reste aus meinem Samenangebot. Zeitpunkt wäre hier Mitte bis Ende September, sprich zur gleichen Zeit wie die Aussaat der Arten ohne Stratifikation. Die Methode hatte ich ursprünglich für R. dentata getestet und ein paar andere Arten (z. B. D. rupicola) mitlaufen lassen:

Samen in kleinen Packungen ("Teebeutel", z. B. aus Filterpapier für Mamas Kaffeemaschine) einpacken, Beschriftung nicht vergessen. Möglichst noch ein Band befestigen, oder aber in der Küche nach einer geeigneten Schöpfkelle suchen. In einem alten Durchschlag Pflanzenreste verbrennen (z.B. abgestorbene Roridula-Blätter, sind wirklich ein guter Anzünder), mit heißem Wasser ablöschen und grobe Verunreinigungen abfiltrieren. Brühe 60 °C abkühlen lassen, Samen für 30-60 Sekunden in das Bad tauchen, herausnehmen und trocknen lassen. Dann ganz normal aussäen und wie die Arten ohne Stratifikation behandeln.

Ob der Teil mit dem Feuer nötig oder auch die Hitze alleine ausreichend ist, habe ich noch nicht getestet. Wenn ich Zeit und Lust habe, kommt das diesen Herbst dran.

Es gibt einige Arten, bei denen ich bisher wenig Erfolg bei der Aussaat hatte. Bei vielen habe ich noch nicht oft (sprich: nur einmal) Samen bekommen können, so dass ich nicht unterscheiden kann, ob es an den Samen oder den Bedingungen lag. Eine Art ist aber notorisch schwierig: D. ramellosa. Die Aussaat nach Variante 1 war da eher wenig erfolgreich. Methode 2 habe ich bisher noch nicht getestet, GA3 ebenfalls nicht. Eine andere Art, an der ich mich aber bisher nur einmal an alten Samen versucht hatte, ist D. lowriei. Da werde ich diesen Herbst aber mit eigenen Samen arbeiten können und dann hoffentlich mehr wissen. Ansonsten kann ich mich über die Keimerfolge bei den Knollensonnentauen bisher nicht beklagen.

Viel Erfolg!

Dieter

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