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Haltbarkeit von Pollen bzw. Pollen aufbewahren


Peter_R

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Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit der Aufbewahrung bzw. der Haltbarkeit von Drosera-Pollen? Speziell würde mich aktuell der Pollen von Knollendroseras interessieren. Hatte z. B. heute eine einzelne D. andersoniana-Blüte, zwecks späterer Partnerfindung habe ich sie einfach mal komplett abgeschnitten und in den Kühlschrank. Aber macht das überhaupt Sinn?

Es gab schon Beiträge zu diesem Thema hier im Forum. Die Schlussfolgerung war, dass die Haltbarkeit auf einen Tag begrenzt ist.

http://forum.carnivo...ghlight=Pollen

Nun habe ich aber im CPUK-Forum einen Beitrag (von Dieter) entdeckt, der eine Tauschbörse für Kno-Dro-Pollen vorschlägt.

Gibt es also neue Erkenntnisse diesbezüglich?

Hier noch ein Bild vom zukünftigen Pollenspender:

post-75-0-51397700-1329082036_thumb.jpg

Danke & Grüße,

Peter

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Hallo Peter,

ja, es gibt Erfahrungen :thumbsu:

Die Resonanz auf meinen Vorschlag hielt sich hier im Forum ja eher in Grenzen, aber 3-4 Kontakte habe ich im Rest von Europa doch gefunden. Zumindest einer davon hat auch schon im letzten Jahr mit der Aufbewahrung von Pollen experimentiert. Seiner Erfahrung nach sind die Pollen auch noch nach einigen Wochen verwendbar.

Wenn man mit google zum Thema Pollen sucht, findet man auch jede Menge grundsätzliche Information: trocken (und kühl) lagern, deshalb nicht die ganze Blüte abschneiden. Ich zupfe mit einer spitzen Pinzette die Staubgefäße ab. Bei manchen Arten, wie D. graniticola oder D. huegelii reifen die Pollen erst einige Zeit, nach dem die Blüte sich geöffnet hat. Bei D. andersoniana dürfte das aber nicht der Fall sein, da bei dieser Art die Blüte nur für ein paar Stunden offen ist.

Meine eigenen Erfahrungen gehen bisher nicht über ein paar Tage Lagerung hinaus. Zumindest das ist bei D. aberrans kein Problem. Bei den anderen Arten habe ich den Überblick verloren, was ich wann und womit (soll heißen, frischer oder gelagerter Pollen) bestäubt habe.

Viele Grüße

Dieter

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Hallo Dieter,

vielen Dank für diese Infos, das hört sich schon mal gut an.

Der erste Schritt für mich wäre eine recht kurzfristige Lagerung zu eigenen Zwecken. Also wie beschrieben, nur eine Blüte ist offen und es ist absehbar, dass sich in den nächsten 1-2 Tagen eine Blüte einer anderen Pflanze öffnen wird.

Ich habe jetzt ein wenig gegoogelt, der Punkt "trockene Lagerung" scheint sehr bedeutend zu sein. Hier kommt offensichtlich auch häufig Silicagel o.ä. zum Einsatz. Ist das Deiner Erfahrung nach notwendig?

Viele Grüße,

Peter

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Hallo Peter,

viele Drosera-Arten sind selbstbestäubend. ;)

Purpurea

Hmpf. Netter Einwurf, hilft aber leider nicht weiter, weil es hier um die anderen geht, für die es nicht gilt. Die bilden unter den Knollendrosera nun mal leider die Mehrheit.

Ich habe jetzt ein wenig gegoogelt, der Punkt "trockene Lagerung" scheint sehr bedeutend zu sein. Hier kommt offensichtlich auch häufig Silicagel o.ä. zum Einsatz. Ist das Deiner Erfahrung nach notwendig?

Für die kurzfristige Lagerung sicher nicht. Ich habe da einfach das Eierfach im Kühlschrank bemüht. Bei der trockenen Luft der letzten Wochen hat das in jedem Fall ausgereicht. Für längerfristiges Lagern kann ich die Frage leider nicht beantworten. Die eine oder andere Portion Pollen werde ich den Sommer über lagern und dann im nächsten Winter wieder verwenden. Mal sehen, ob das erfolgreich ist.

Viele Grüße

Dieter

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Ich habe da einfach das Eierfach im Kühlschrank bemüht. Bei der trockenen Luft der letzten Wochen hat das in jedem Fall ausgereicht. Für längerfristiges Lagern kann ich die Frage leider nicht beantworten.

Mal kurz per Google recherchiert:

Die Langzeitlagerung von Pollen wird durch "Trockenes Einfrieren" gemacht, und zwar von Profis wie von Amateuren gleichermaßen.

Das ist zwar bei Züchtern fleischfressender Pflanzen nicht besonders verbreitet, aber Züchter von Orchideen, Rosen, diversen Zierpflanzen, Obst, Gemüse und was weiß ich machen das alle, und das Internet ist voll von Studien, Berichten und Anleitungen, zumindest das englischsprachige. Es würde mich wundern, wenn das ausgerechnet mit Drosera nicht funktionieren sollte.

Einfrieren in einer haushaltstypischen Tiefkühltruhe bei -18°C Lagertemperatur reicht offenbar vollkommen aus, man braucht also keine Trockeneiskühlung von -80°C oder gar noch tiefere Temperaturen. Die Fruchtbarkeit der Pollen nimmt aber durch die Lagerung ab, in einer Studie (ich glaube über Rosen-Pollen) habe ich gelesen von 80% (frische Pollen) auf 25% (12 Monate Einfrieren).

Ganz wichtig ist allerdings, nur trockene Pollen einzufrieren, denn bei Feuchtigkeit bilden sich Eiskristalle, die die Zellstruktur sprengen und dann bleibt am Ende nur Matsche übrig, so wie wenn man eine knackige Weintraube oder Tomate in der Tiefkühltruhe einfriert und dann wieder auftaut. Damit die Feuchtigkeit das Pollenkorn nicht zerstört, muß erst die Feuchtigkeit weitgehend raus, dann einfrieren bei -18°C. Und am Ende nur ein einziges mal auftauen und den Pollen verwenden.

Hier ist z.B. eine sehr anschauliche Anleitung, wie jemand es mit seinen Hosta-Pollen und Silica-Gel als Trocknungsmittel macht:

http://www.hostalibr...rg/misc/pollen/

Aber wie gesagt, das Internet ist voll von Studien, Berichten, Anleitungen zur Langzeitlagerung von Pollen, wobei es meistens um einen Zeitraum von ca. 12 Monaten geht. Fast niemand nimmt zum Einfrieren die kompletten abgeschnittenen Blütenstängel, einige zupfen oder schneiden die ganzen Staubfäden ab und frieren die ein, andere klopfen sogar nur die Pollen ab und frieren nur die Pollen ein. Hängt wohl auch mit der Pflanzenart ab und was die Leute sich so ausbaldowert haben. Manche ernten die Pollen nur trocken an einem sonnigen Tag und frieren gleich ein und es funktioniert, andere trocknen erst mit Silica-Gel und noch andere nehmen statt Silica-Gel nur eine handvoll Reiskörner als Trocknungsmittel.

Manche verschließen im Tiefkühler alles hermetisch mit Trocknungsmittel, andere lassen Luft dran und verwenden einen "Tiefkühlschrank ohne Abtauen" ("frostfree freezer").

Beim Wiederauftauen der Pollen legen einige diese nur in die zimmerwarme Luft, andere in kleine Plastikdosen mit Wasser unten drin in "gespannte Luft" mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit, damit die Pollen beim Auftauen auch wieder Feuchtigkeit aufnehmen können, bevor sie verwendet werden.

Im deutschsprachigen Web sind die Infos sehr rar, für Arten fleischfressender Pflanzen ist praktisch nichts zu finden, aber für diverse Pflanzenarten ist das englischsprachige Web voll. Einfach mal mit geeigneten Suchbegriffen suchen. Für Langzeitlagerung ist ein "Kühlschrank" (= regrigerator, fridge) der falsche Begriff, passend wäre "Tiefkühlschrank" oder "Gefrierschrank" (= freezer).

Also einfach mal eine Suche starten und lesen:

http://www.google.de...storage+freezer

Und dann ggf. mal die Suchbegriffe variieren und erweitern.

Es gibt tausende Seiten über die Langzeitlagerung von Pollen, solange man eben nicht gezielt Wert auf eine einzelne Pflanzengattung oder gar -art legt, und vieles davon auch von Hobbyisten, die die Lagerung zuhause im Gefrierschrank machen.

Viel Spaß beim Experimentieren, falls die Pollen länger als nur ein paar Tage gelagert werden sollen!

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