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Pilz am Wachstumspunkt... was tun?


Pyro

Empfohlene Beiträge

An einem Wachstumspunkt meiner S. oreophila beobachte ich seit Tagen einen Pilzbefall - dieses graue Zeug wird mehr trotz viel Licht, Luft usw.

Handeln ist angesagt, nur was machen??

Pilz abkratzen bis zur Wurzel, Wachstumspunkt + Wurzel wegschneiden, mit irgendwas behandeln???

pilz2uwrog.jpg

pilzaejm3.jpg

Bearbeitet von Pyro
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Hi Pyro!

Ich würde das Betroffene Rizomstück großzügig ausschneiden, damit der Rest der Pflanze sich nicht auch noch ansteckt,dann kannst du die schnittstellen eventuell noch mit Holzkohlepulver ect.Desinfizieren. Wenn das betroffene Teilstück noch einigermaßen gesund aussieht, kannst du noch versuchen es zu säubern und seperat einpflanzen. Mit viel Glück treibt das betroffene Stück wieder neu aus.

;)

PS: in der Suchfunktion findet sich bestimmt noch so einiges zu diesemThema!

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Au, ist das vielleicht Botrytis? Könnte fast sein, wenn ich den Pilz mit Botrytisbildern im Web vergleiche. Die entscheidende Frage ist, ist das innere Gewebe des Rhizoms bereits betroffen? Wenn dir die Option "Wegschneiden" nicht gefällt, könntest du es erst noch mit einem Fungizid versuchen. Euparen ist ein hervorragender Botrytis-Killer, aber offenbar leider nicht mehr erhältlich (bzw. nicht mehr zugelassen). Ortiva oder Celaflor Rosenpilzfrei helfen auch, aber bei Botrytis reicht bei diesen Mitteln eine einmalige Behandlung oft nicht. Wenn du das befallene Rhizomstück abschneidest, würde ich die Schnittstelle auch bei dem Rhizomteil, das an der Pflanze bleibt, mit Holzkohlepulver desinfizieren.

Dithane NeoTec ist auch ein sehr wirksames Fungizid, Botrytis gehört aber laut Datenblatt nicht zu den (von der Zulassungsbehörde zugelassenen) Anwendungsgebieten.

Viel Erfolg

Andreas

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Hallo Pyro,

ähnlich sah es bei 2 meiner Sarracenien aus.

Ich selbst musste nun erfahren, dass ich viel zu spät gehandelt habe.

Obwohl ich nun alles faulige weggeschnitten habe, scheinen die Rhizomstücke die gut aussahen, trotzdem zu verfaulen.

Schau mal in meinem Thread von Anfang dieser Woche. Vielleicht hilft er dir.

Ich würde sofort alle betroffenen Stellen wegschneiden und mit einem Mittel behandeln. Ich habe es mit Bayer Teldor behandelt.

Allerdings scheint es so, als wenn die Rhizome trotzdem verfaulen. In einem frühen Stadium mag es aber vielleicht funktionieren.

Da fehlt mir aber die Erfahrung. Zum Glück habe ich das Problem zum ersten Mal. Nächstes Mal würde ich aber sofort handeln.

Schöne Grüße

Andy

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Hallo Andy,

Teldor habe ich bestimmt vor über 10 Jahren mal gekauft, weil ich da noch keine Ahnung von diesen ganzen Mittelchen hatte. Das Zeugs - obwohl ausdrücklich gegen Grauschimmel empfohlen - hat mich bei den Karnivoren überhaupt nicht überzeugt. Es hat praktisch nicht geholfen! Botrytis an Sarracenien habe ich zum Glück nie erlebt. Aber den Cephalotus musste ich schon ein paar Mal behandeln. Der Grauschimmel tauchte nach nur drei Tagen wieder auf! Dann habe ich mir Euparen besorgt - damals noch mit dem Wirkstoff Dichlofluanid. Es reichte eine einmalige Anwendung für ungefähr sechs Wochen, bis das Problem wieder auftrat. Ich glaube, ich hatte damals noch zu schwache Pflanzenleuchten.

Azoxystrobin (Ortiva, Neudorff Fungisan [nicht Celaflor Rosenpilzfrei - eine Verwechselung *blush*], Amistar...) hilft deutlich besser als Teldor mit seinem ollen Fenhexamid. Obwohl ich Azoxystrobin bei Botrytis im Abstand von 7 Tagen ein zweites Mal anwenden würde - auch ohne sichtbare Zeichen eines neuerlichen Auftretens von Botrytis. Nach einer Azoxystrobin-Behandlung tauchte Botrytis nach 14 Tagen erneut auf.

Dithane habe ich bisher nicht selbst eingesetzt. Es war eine Empfehlung von Christian Klein. Ich weiß jedoch nicht mehr, ob ich mit Chris über Mehltau - der bei mir häufiger vorkommt - oder Grauschimmel gesprochen habe. Vielleicht kann sich noch jemand äußern, der Dithane schon mal gegen Grauschimmel eingesetzt hat.

Okay, wenn du sagst, abschneiden, wird es wohl dann doch der beste Weg sein!

Viele Grüße

Andreas

Edited: Korrektur in grün!

Bearbeitet von Latrodectus
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So, Eure Antworten und auch diverse andere Threads haben mich nun stark verunsichert, da dies meine schönste Pflanze ist (derzeit 9 Blüten und mehr als 20 Wachstumspunkte) musste ich handeln.

Ich entschied mich für eine "Operation".

Vorbereitung waren Tontöpfe, feuchter Torf, ein Cuttermesser, Spiritus, Feuerzeug, Schleifpapier, Holzkohle.

Mit Spiritus + Feuerzeug wurde erst mal die Klinge des Cuttermessers desinfiziert, dann erfolgte der Schnitt - lieber etwas großzügiger als zu wenig:

rhizompflanzeuaj17.jpg

Hier sieht man beide Schnittstellen, links das abgeschnittene Rhizom mit dem Schimmel - rechts die grosse Pflanze.

rhizomabgetrenntm2ks9.jpg

Alles hell, alles gut ????

rhizomabschnittvcj0r.jpg

Nun Holzkohle mit Schmirgelpapier bearbeiten um Holzkohlestaub zu bekommen und auftragen, anschließend etwas Torf hin aber ich hab die Schnittstelle nicht komplett mit Torf abgedeckt... richtig oder falsch???

rhizomkohlestaubjljrz.jpg

rhizomfertigf8jo9.jpg

rhizomkohletmkot.jpg

Ehe ich das abgeschnittene Stück in einen Topf mit Torf wieder einbaute habe ich von den braunen Stellen mit dem Grauschimmel soviel wie möglich mit dem Cuttermesser entfernt:

schimmelentferntcojf1.jpg

Habe ich das alles soweit gut gemacht? Gibt es etwas zu bemängeln? Lässt sich anhand der Fotos schon was sagen?

Soll ich nun noch was machen ausser Beobachten und vielleicht beten???

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Hallo Pyro,

"alles hell, alles gut" - normalerweise ja. Da müsste sich Andy Böhnke noch mal zu Wort melden, falls ihm irgendwas unkoscher vorkommen sollte. Ich habe Sarracenien bisher nur durch Colletotrichum-Befall verloren. Das Rhizom hatte innen braune Ringe - das waren die zerstörten Leitbündel... :sad:

Das Rhizom der Sarracenien soll mindestens 1/3 aus dem Substrat heraus gucken, wenn ich mich richtig entsinne. Die Pflanzen graben sich dann aber oft selbst mit ihrem Rhizom tiefer ins Substrat - vor allem S. minor und S. oreophila, soweit ich das beobachten konnte.

Vom Botrytis sind sicher noch einige Sporen auf dem Rhizom geblieben, so dass ein erneuter Befall nicht unmöglich ist. ;) Darum ist die Anwendung eines Fungizids in solchen Fällen oftmals am Sinnvollsten.

Joachim, ich sehe gerade, dass du auch hier liest. Sag du doch mal was dazu! ;)

Grüße

Andreas

Hach, zu spät, Joachim ist schon wieder abgetaucht....

Bearbeitet von Latrodectus
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Hallo Pyro,

"alles hell, alles gut" - normalerweise ja. Da müsste sich Andy Böhnke noch mal zu Wort melden, falls ihm irgendwas unkoscher vorkommen sollte. Ich habe Sarracenien bisher nur durch Colletotrichum-Befall verloren. Das Rhizom hatte innen braune Ringe - das waren die zerstörten Leitbündel... :sad:

Hallo zusammen,

ich hatte sehr große Rhizome, die aber schon stark befallen waren. Die Rhizomstücke die nach der Beschneidung übrig geblieben waren, sahen alle hell und somit gesund aus. Allerdings ist trotzdem wieder Grauschimmel zu sehen. So richtig helfen scheint das Mittel nicht. Ich werde mir jetzt noch ein anderes besorgen. Auch bin ich beim überlegen, ob ich die betroffenen Pflanzen an die frische Luft stelle. Momentan stehen sie ja im GWH.

Ich denke Pyro kann jetzt nur noch abwarten. Ein Fungizid sollte er sich sicherheitshalber aber bestellen.

Wäre schön, wenn wir uns in diesem Thread auf dem laufenden halten würden.

Schöne Grüße

Andy

Edit: Weiß eigentlich jemand wie lange die fertig angerührten Mischungen haltbar sind? Da steht nirgendswo.

Bearbeitet von Andy Böhnke
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Auf youtube gibt es einen recht bekannten Video über sichere Fungizide für Karnivoren, auf englisch halt.

Gegen Botrytis werden Fungizide mit dem Wirkstoff Tebuconazole empfohlen.

Interessant fand ich, das schwefelhaltige Mittel bedenkenlos und grosszügig eingesetzt werden können, speziell zur Vorbeugung und Vorbereitung auf die Winterruhe. Auf keinen Fall sollten kupferhaltige Fungizide bei Fleischis eingesetzt werden.

Also Pyro, ich würde ein schwefelhaltiges Fungizid ausprobieren, obwohl diese wahrscheinlich nicht systemisch wirken dürften.

a Gruess

Jürg

Bearbeitet von Jürg B.
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Hatte das auch bei einer Pflanze dieses Jahr. Habe mehrmals ein Fungizidmittel gespritzt. Der Schimmel war dann nich mehr zu sehen.

Ich dachte das war es nun mit dem Schimmel.

Vor ein paar Tagen habe ich mir die Pflanze nochmal genauer angeschaut(eigentlich wollte ich nur abgestorbene Schläuche entfernen) dabei habe ich gesehen das kaum noch lebende Blätter vorhanden sind.

Als ich die abgestorbenen Blätter entfernt habe sah man erst das darunter alles matschig faul war. Allso habe ich die Pflanze ausgetopft: Dabei sah ich das auch die Wurzeln hinüber sind. Beim entfernen des verfaulten kamen dann noch viele Trauermückenlarven :yucky: zum vorschein

Zum Glück waren 2 kleine Stellen noch am leben, die habe ich jetzt neu eingesetzt. Bis jetzt schauen sie gut aus, hoffe das bleibt so.

Also nächstes mal wenn ich Schimmel sehe, vertraue ich nicht mehr nur dem Fungizid sondern schaue ob etwas faulig ist.

Bearbeitet von Seitinger
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Hallo,

ääääh, ich bin ein bisschen in Verlegenheit, mit gutem Gewissen ein Fungizid gegen Botrytis zu empfehlen, weil es anscheinend keins mehr gibt, das ich bevorzugt und mit Erfolg verwendet habe. :sad:

Tebuconazol ist in Bayer Folicur enthalten. Kann man bspw. bei Amazon bestellen. Ich kann dazu nix sagen. Ich habe gerade eben Christian Klein um Rat gefragt, weil der sich wirklich hervorragend mit ganzen Arsenalen gegen Pflanzenschädlinge speziell auch bei Karnivoren auskennt. Hoffe mal, dass er gleich hier antwortet, habe ihm den Link zu diesem Thema geschickt.

Herr Ellenbürger hat mir mal gesagt (Garten- und Kleintiercenter Ellenbürger in PB-Schloß Neuhaus), dass die angesetzten Pflanzenschutzmittel innerhalb weniger Tage wieder zerfallen würden. Das wären heutzutage die Auflagen für solche Mittel. Bis zu drei Tage nach dem Ansetzen des Spritzmittels aus dem Flüssigkonzentrat oder Pulver könnte man das Präparat noch einsetzen, danach würde es rapide an Wirksamkeit verlieren.

Das ist ein Thema, mit dem sich evtl. Dr. Hermann Wistuba auskennen könnte, könnte ich mir vorstellen. Der ist ja Chemiker und hat sich ja einige Jahre auch um die Pflanzen von wistuba.com gekümmert, als die noch in Mannheim untergebracht waren. Vielleicht schaut er ja mal hier herein. :-)

Grüße

Andreas

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Leider kein weiterer Beitrag... ich komme morgen in einen Baumarkt und werde nach dem Mittel Bayer Folicur ausschau halten und damit vorsorglich behandeln.

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Tja, leider scheint Chris Klein im Moment sehr beschäftigt zu sein, habe auch keine Rückantwort bekommen. Ich habe mich die letzten Tage durch allerlei derzeit erhältliche Fungizide in den Online-Bestellhäusern (Schneckenprofi u.a.) gekämpft und ärgere mich darüber, dass bei Grauschimmel dieses Teldor angepriesen wird. Leider findet man fast kein Präparat, in dem explizit Grauschimmel als Anwendungsgebiet genannt wird. Mir scheint so, als wenn bei Grauschimmel derzeit Folicur das Mittel der Wahl wäre.

Viel Erfolg!

Andreas

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Servus Andreas,

nachdem ich einige Baumärkte abgeklappert habe, konnte ich endlich Bayer Folicur kaufen. Das ist scheinbar das einzigste Mittel mit dem Wirkstoff Tebuconazol - ich hatte mindestens 15 verschiedene Pilzmittel von zig verschiedenen Herstellern gestern und heute in der Hand.

Was mich noch gering verunsichert ist die Sache das es laut Packung eigendlich ein Rosen Pilzfrei Mittel gegen Sternrußtau, Mehltau usw. ist und vor allem mit systemischer Wirkung. Weiter oben in einem Post steht es sollte nicht systemisch sein...???

Ich habe Christian Klein auch wegen der bei Ihm gekauften Pflanzen die alle gut angwachsen sind eine Mail geschrieben und das kam bezüglich Pilz zurück:

Was deinen Pilzbefall angeht hast Du das sicherlich so gemacht wie ich

es auch gemacht hätte. Es hilft da meistens leider nur das ganz

großflächig (also alles matschige Gewebe) wegzuschneiden. Ich würde

anschließen aber in jedem Fall nochmal mit einem Fungizid gegen Botrytis

behandeln, da die Sporen bereits auch auf andere Pflanzenteile

übergangen sein könnten. Ansonsten bleibt Dir dann wohl nur abwarten und

hoffen. In der Regel stecken die Pflanzen sowas ganz gut weg.

Gruß,

Christian

Matschig war bei mir eigendlich nichts, das Rhinzom ist so hart das mir beinahe das Cuttermesser abgebrochen wäre. Morgen werde ich das Fungizid anwenden, dann hilft wohl nur noch abwarten.

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Moin Christian,

du meinst den Beitrag von Jürg? Das hast du wohl missverstanden. Jürg meinte, dass schwefelhaltige Fungizide lediglich als Kontaktmittel wirken würden, wenn also der Pilz direkt von dem Mittel benetzt wird. Dass schwefelhaltige Fungizide nicht systemisch wirken dürften, soll heißen, dass sie - wahrscheinlich - nicht über den Pflanzensaft den Pilz bekämpfen können. Also von innen heraus sozusagen. Systemische Pestizide werden einige Zeit (bis zu ein paar Wochen) im Innern der Pflanze gespeichert und können auf diese Weise gegen einen erneuten Ausbruch der Pilzinfektion vorbeugen bzw. bei erneutem Befall von tierischen Schädlingen diese durch Saugen des Pflanzensaftes eliminieren, da sie das Gift mit dem Pflanzensaft einnehmen. Insofern ist ein systemisches Mittel gerade gut! :thumbsup: Sollten von den sicher noch vorhandenen Sporen der Botrytis cinerea auf der Pflanze erneut welche keimen und in die Pflanze eindringen, würden sie also im Pflanzengewebe mit dem Wirkstoff gegen den Pilz in Berührung kommen und entweder im Wachstum unterbrochen oder abgetötet werden. Ich weiß, ein Fachmann würde sich noch eleganter ausdrücken, aber so in etwa funktioniert das mit dem SYSTEMISCH, meine ich. ;)

Ab Ende April soll es von Bayer noch ein weiteres "Rosen-Pilzfrei" geben - Baymat Plus AF -, das neben Tebuconazol noch den Wirkstoff Trifloxytsrobin enthält. Das ist dann ein anwendungsfertiges Spray auf Wasserbasis, kein Konzentrat zum selber Ansetzen einer Spritzbrühe. Eine genaue Beschreibung findet man z. B. hier!

Ich denke, dass du den Grauschimmel glücklicherweise frühzeitig entdeckt hast, so dass er offensichtlich noch nicht oder kaum ins Rhizom eingedrungen ist. Möglicherweise war das Herausschneiden des Rhizomstücks zum gegenwärtigen Zeitpunkt überflüssig. Da ich aber keine eigenen Erfahrungen mit Botrytis an Sarracenien habe, wollte ich dem Ratschlag von Andy Böhnke nicht widersprechen. Vielleicht war es aber präventiv betrachtet doch gut, das befallene Rhizomstück heraus zu schneiden, wer weiß...

Na ja, aber die betroffene Oreophila solltest du weiterhin hartnäckig beobachten. Sobald da wieder etwas nach Botrytis aussieht: chemical warfare!! ;)

Andreas

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Andreas Wistuba

Hallo zusammen,

es gibt eine Liste der verfügbaren zugelassenen Pflanzenschutzmittel vom BUNDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ UND LEBENSMITTELSICHERHEIT BVL. Übersichtsseite hier.

Gut gemachte Übersichten sind auch bei Raiffeisen und ProfiFlor zu finden.

Grundsätzlich sollte bei einer bereits stark befallenen Pflanze auch bei gründlichem Ausschneiden der befallenen Bereiche ein systemisches Mittel gewählt werden. Systemische Mittel dringen in das Gewebe ein und verteilen sich normalerweise mit mit dem Saftstrom. Sie wirken quasi "von innen".

Der Einwand, den man oft hört, dass viele gute Mittel nur für "Profis" erhältlich sind, stimmt so nicht. Tatsache ist, dass ausgebildete Gärtner solche Mittel grundsätzlich erwerben können, da ihnen auf Grund der Ausbildung "Sachkunde" attestiert wird. Alle anderen haben die Möglichkeit einen Kurs beim Landwirtschaftsamt zu machen, an dessen Ende die Sachkunde-Prüfung steht. Die Prüfung ist kein Hexenwerk und ein gewisser Kenntnis-Stand beim Einsatz von Mitteln mit denen man sich und der Umwelt schwere Schäden zufügen kann, ist sicher sinnvoll.

Viele Grüße

Andreas

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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Guten Morgen zusammen

Ich habe mir Folicur vor einigen Tagen gekauft, bei uns in der Schweiz wird es unter der Marke Gesal gehandelt.

Angewendet habe ich es vorbeugend an einer Dionaea, welche nicht richtig aus ihrer Winterruhe starten will. Und an Winterknospen von D. x hybrida mit Schimmelansatz. Die Winterknospen habe ich einfach eine knappe Stunde in der Brühe eingeweicht.

Das Mittel wird sehr gut vertragen, so dass man mit dessen Anwendung zumindest nichts falschen kann. Die systemische Wirkung soll übrigens drei Wochen lang anhalten.

Es ist etwas schwierig dosierbar, speziell wenn nur kleinere Mengen angemischt werden sollen, da es sehr dickflüssig ist. Etwas verunsichert hat mich der hohe Anteil an Sonnenblumenöl, na ja, meine Venus glänzt jetzt wie nach einer frischen Autopolitur. Könnte mir vorstellen, dass nicht alle Droseras ihre Freude an diesem Öl haben.

a Gruess

Jürg

Bearbeitet von Jürg B.
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Andreas Wistuba

Guten Morgen zusammen

Ich habe mir Folicur vor einigen Tagen gekauft, bei uns in der Schweiz wird es unter der Marke Gesal gehandelt.

Angewendet habe ich es vorbeugend an einer Dionaea, welche nicht richtig aus ihrer Winterruhe starten will. Und an Winterknospen von D. x hybrida mit Schimmelansatz. Die Winterknospen habe ich einfach eine knappe Stunde in der Brühe eingeweicht.

Das Mittel wird sehr gut vertragen, so dass man mit dessen Anwendung zumindest nichts falschen kann. Die systemische Wirkung soll übrigens drei Wochen lang anhalten.

Es ist etwas schwierig dosierbar, speziell wenn nur kleinere Mengen angemischt werden sollen, da es sehr dickflüssig ist. Etwas verunsichert hat mich der hohe Anteil an Sonnenblumenöl, na ja, meine Venus glänzt jetzt wie nach einer frischen Autopolitur. Könnte mir vorstellen, dass nicht alle Droseras ihre Freude an diesem Öl haben.

a Gruess

Jürg

...hmmmm, also ich möchte Dir ja nicht zu nahe treten aber Folicur EW gehört zu den Mitteln die es hierzulande nicht frei zu kaufen gibt.

Ich bin kein Toxikologe, aber ich denke, es gibt Gründe, wenn ein Mittel als kritisch eingestuft wird.

Damit irgendwie herumwerkeln, wenn man nicht mal über Werkzeuge zum richtigen Dosieren hat, oder einfach mal so eine Pflanze mit irgendetwas zu behandeln, die in der Winterruhe steckengeblieben ist...?!

Das erinnert mich an Zeiten, als Kleingärtner mit E605 gegen Mehltaus spritzten und wenn es nicht half, noch Methasystox hinterherballerten.

Vielleicht ist es doch gut, dass in der EU kritische Mittel nur abgegeben werden, wenn ein gewisser Kenntnis-Stand nachgewiesen wurde. Pflanzenschutzmittel sind kein Spielzeug.

Viele Grüße und sorry, wenn das etwas grob rüberkommt

Andreas

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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@Andreas,

ich bin für Kritik immer offen, besten Dank. Sicherlich enthält dein Beitrag wichtige akademische Informationen.

zur Info: beim Produkt handelt es sich um GESAL Folicur (registrierte Marke von Bayer), Langzeit-Pilzschutz. Gekauft im Baumarkt um die Ecke (Schweiz), offiziell auch verfügbar auf der Homepage von Gesal.

In der Verpackung liegt ein Massbecher bei, der von Personen jeglichen Intelligenzgrades mit etwas guten Willen komplikationsfrei zu bedienen sein dürfte.

a Gruess

Jürg

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Dosierung von Bayer Folicur für Zierpflanzen 2,5ml auf 1 Liter Wasser und das auf 12 qm vergießen....

Ich habe nun 0,5 ml auf 200ml Wasser angesetzt und einen Bruchteil davon (vielleicht 10ml) mit einem Zerstäuber ausgebracht am abgeschnittenen Rhinzomstück (wo ich schon wieder ein paar graue Sporen hatte) sowie auf der grossen Hauptpflanze.

Jetzt hilft nur warten.

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  • 4 Wochen später...

Nachdem nun einige Tage vergangen sind wollte ich hier den aktuellen Zustand verkünden.

Wie hier in den vorhergehenen Beiträgen ersichtlich habe ich die von Schimmel befallene Stelle grosszügig ausgeschnitten, die Schnittstellen mit Holzkohlepulver bestäubt und sowohl die grosse Pflanze als auch die abgeschnittenen Teile mit Bayer Folicur behandelt.

Die grosse Pflanze befindet sich seit ca. einer Woche draussen im Moorbeet, sie bringt dutzende Schläuche bis 45cm Höhe und hat derzeit 7 Blüten. Von Schimmel oder einer Krankheit ist nichts zu sehen.

Das abgeschnittene Rhizom bestand aus einem intakten Wachstumspunkt etwas größer als eine Kirsche, einem befallenen Wachstumspunkt ebenfalls etwas größer als eine Kirsche und ein kleiner Wachstumspunkt der mir leider abgebrochen ist in der Größe einer Erbse.

Das intakte, kirschgrosse Stück kam damals sofort ins Moorbeet. Aktuell bestes Wachstum, der 1. Schlauch hat gute 15cm, der 2. Schlauch kommt gerade.

Das versehentlich abgebrochene kleine Erbsengrosse Stück kam in einen Moorkübel. Die Winterblätter welkten aber seit 3 Tagen kommt ein kleiner Schlauch der aktuell ca. 1cm hervorsteht.

Das befallene Rhizom kam in einen eigenen Topf mit Torf und stand getrennt von den restlichen Pflanzen in Quarantäne. Es rührte sich lang nichts, der Schimmel wuchs noch einmal und ich besprühte noch ein zweites Mal mit Bayer Folicur. Aktuell ist der Schimmel weg, es wird vom alten befallenen Wachstumspunkt ein Schlauch gebildet und am Rhizom hat sich an der Oberfläche ein neuer Wachstumspunkt gebildet.

Das Thema Schimmel - Botrytis scheint also in meinem Fall der Vergangenheit anzugehören und alles ist gut geworden. Statt einer grossen S. oreophila habe ich nun eine grosse, zwei kleine und eine sehr kleine Pflanze.

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Hallo Pyro,

na das hast Du wesentlich mehr Erfolg gehabt als ich. Ich hatte ja alles gammlige weggeschnitten. Da es bei mir sehr große Rhizome waren, hatte ich anschließend mehrere kleine und ein noch recht großes. Ich habe alles mit Bayer Obst-Pilzfrei Teldor eingesprüht und gegossen. Nach ca. einer Woche habe ich festgestellt, dass die jungen Triebe absterben. Ein Blick unter die Pflanze zeigt, dass das Rhizom von unten Grauschimmel hatte. Somit ist Bayer Obst-Pilzfrei Teldor für mich nicht systemisch. Auch das große Rhizom war wieder sehr faulig. Ich habe mir dann Spezial-Pilzfrei Aliette gekauft und dann das große Rhizom kräftig besprüht und gegossen. Das die Pflanze noch zu retten ist, hätte ich nicht gedackt, da der größte Teil des Rhizoms faulig war. Heute war ich gucken und habe festgestellt, dass die faule Stelle nun holzig ist und die neue Schläuche austreiben. Ob es nun am neuen Mittel lag oder einfach durch die frische Luft kommt, weiß ich aber nicht.

Achso, ich hatte ja übrigens zwei mit Grauschimmel betroffene Pflanzen. Von der ich jetzt berichtet habe, war mehrere Wochen mit Grauschimmel befallen. ich meine gute 2 Monate. Die andere nur wenige Tage. Der geht es übrigens gut. Man sollte daher schnell handeln.

Schöne Grüße

Andy

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