Jan Posted April 10, 2012 Posted April 10, 2012 Ein paar von euch haben vieleicht schon meine ähnliche Frage im Pinguicula Unterforum gelesen In Deutschland gibt es ja bekannter Weise Utricularia australis, U. bremii, U. intermedia, U. minor, U. ochroleuca, U. stygia sowie U. vulgaris. Die Frage ist nun ob zwischen diesen 7 Arten Hybride existieren und falls ja, ob einige davon in Deutschland heimisch sind. Da U. australis ja bis auf einige Ausnahmen in Japan steril ist, U. bremii keine Pollen ansetzt (ok, ich bin mir nicht sicher ob sie deshalb steril ist, denn nur weil sie keine fertilen Pollen produziert heißt das ja nicht, dass sie nicht mit den Pollen anderer Utricularien Samen produzieren kann) und ich auch bei U. ochroleuca gelesen habe, dass man hier davon ausgeht, dass diese Pflanze steril ist, bleiben immernoch 4 "stark verdächtige" Arten. Ich würde mich freuen wenn sich hier einer der Experten auf dem Gebiet mal melden könnte, ich denke die meisten sind überhaupt schon froh wenn sie die normalen 7 Arten unterscheiden können (ich wäre es jedenfalls ). Vielen Dank und viele Grüße, Jan
Kevin Tonnerre Posted April 11, 2012 Posted April 11, 2012 (edited) Viele der europäischen Arten sind wahrscheinlich bereits Hybriden. Bei U. ochroleuca und U. stygia ist jedenfalls der Verdacht gross, dass sie hybridogenen Urpsrungs sind. Sie könnten beide aus U. intermedia und U. minor hervorgegangen sein, jedoch vielleicht mit einem unterschiedlichen Urprungsgebiet, Ablauf und anderem Verbreitungshintergrund. Diese besitzen wie U. bremii oftmals gestörte Pollen oder die Bildung bleibt gänzlich aus, die Chromosomenzahlen variieren und deshalb gehen manche Experten davon aus, dass es sich nicht um eine sondern um mehrere verschiedene Apomikten handelt. Bei mir in Kultur hatte U. stygia jedenfalls gar keinen Pollen. U. australis soll aus U. tenuicaulis (oder U. australis f. tenuicaulis) und U. macrorhiza entstanden sein und ist steril, die Verbreitung erfolg rein asexuell. Mir ist kein Hybride zwischen U. vulgaris und einer anderen europäischen Art bekannt, man müsste jedoch die genaue Verwandtschaft zwischen U. vulgaris und U. macrorhiza untersuchen. Übrigens habe ich alle europäischen Arten ausser U. ochroleuca schonmal blühend in situ gesehen. So blühfaul sind sie gar nicht, es kommt nur auf die äusseren Einwirkungen drauf an. Letztes Jahr war es im Frühjahr sehr warm und trocken, weshalb ich dann relativ früh in der Saison auf die Utricularia-Suche gegangen bin und tatsächlich hat es reichlich geblüht in den fast ausgetrockneten Teich- und Seerandzonen. U. bremii und U. stygia sind wahrscheinlich weitaus weiter verbreitet als angenommen, so fand ich U. bremii sehr oft auch mit U. minor vergesellschaftet. Im grossen und ganzen bedarf es hier aber noch sehr viel Forschung. Thor und Adamec scheinen sich auf diesem Gebiet jedenfalls spezialisiert zu haben. Vielleicht folgt von denen noch was. Edited April 12, 2012 by Kevin Tonnerre
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