Andy Böhnke Posted April 21, 2012 Share Posted April 21, 2012 Hallo, mich würde mal die Bedeutung von "Anstau" genauer interessieren. Grundsätzlich weiß ich natürlich schon, dass damit gemeint ist, das ein Topf im Wasser steht. Zu unterscheiden ist meiner Meinung nach aber Anstau nach der Definition eines "normalen" Gärtner, welche seine Pflanzen kurz (15 Minuten) im Antau stellt, um sie zu befeuchten und die Karnivoren-Liebhaber, die ihr Karnivoren mehrere Tage oder Wochen im Wasser stehen lassen. Einige Karnivoren wie z.B. Cephalotus, Darlingtonia, Heliamphora, Nepenthes sowie einige Arten aus anderen Gattungen vertragen dies auf Dauer nicht. Viele meiner nicht karnivoren und einiger meiner karnivoren Pflanzen kultiviere ich in sogenannten Selbstbewässerungstöpfen. Dabei ragt entweder ein Docht ins Wasser, wodurch das Substrat immer befeuchtet wird oder eine Drainage-Schicht reicht an einigen Stellen ins Wasser. Meiner Meinung nach, handelt es sich hierbei aber um keine Anstau-Bewässerung, da keine organischen Stoffe im Wasser stehen. Der Vorteil darin liegt, dass diese Systeme einen großen Wasserspeicher haben und das Substrat immer gleichmäßig feucht gehalten wird. Die oben aufgezählten Pflanzen sollten damit also bestens zu Recht kommen. Wie sieht es aber aus, wenn ich einen Topf mit seiner gesamten Fläche in Wasser stelle, aber im unteren Bereich, der im Wasser steht, eine Drainage-Schicht (z.B. aus Perlite) habe. Die Perlite stehts als anorganische Material dauerhaft im Wasser und über die Kapillarwirkung wird das Substrat stets feucht gehalten. Ist es dann noch Anstau? Ich hoffe, dass ich mein Anliegen verständlich ausdrücken konnte. Schöne Grüße Andy Link to comment Share on other sites More sharing options...
Feldenberg Posted April 21, 2012 Share Posted April 21, 2012 (edited) Hi Andi, ich würde die Sache ganz pragmatisch sehen: Wozu brauchen wir die Kulturangabe "Anstaubewässerung" denn konkret? Es geht genau wie Du geschrieben hast um Pflanzen, denen es nix ausmacht oder die es sogar fordern, bei entsprechenden Lichtverhältnissen in stocknassem Substrat zu stehen. Das wird wiederum realisiert, in dem die Kulturgefäße 2-4cm (oder noch mehr, je nach Topfhöhe) in einer wassergefüllten Schale stehen. Ob die Pflanztöpfe unten noch Drainageschicht haben ist m.E. zweitrangig. Ich rede bei meinen Glaskugeln z.B. auch von "Anstau", wenn ich im Sommer das Wasser darin etwa 1/3 hochsteigen lasse - im Winter halte ich sie trockener, d.h. ich schau zu, dass sich beim Giessen eben kein Wasser unten staut. Bei Darlingtonia, Nepenthes, Cephi usw. ist es klar, dass kein Anstau gemocht wird, und daher eben überschüssiges Giesswasser idealerweise aus dem Pflanztopf; rausfliessen sollte. Ausserdem unterscheidet man ja noch zwischen permanentem und zeitweisem Anstau usw. - aber wie gesagt, ich würde mir es nicht so schwer machen und einfach von der Wassersättigung des Substrates her denken - egal wie die zustande kommt. Wenn Du Bewässerungsautomaten nutzt (mache ich in den Ferien auch,: ich meine diese hohlen Tonkreisel mit Gummischlauch dran, der in den Wasserkanister kommt), dann erzielst Du damit eher keinen Anstau, es sei denn, die Dinger sind auf stark eingestellt. Meine Drosophyllum / Roridula hab ich "Slack-potted", also mit Übertragung der Feuchtigkeit vom Sphagnum zwischen Übertopf und Tontopf aufs Substrat - das ist dann defintiv kein Anstau, auch wenn im Übertopf mal das Wasser höher steht. Jedenfalls glaube ich, dass "Anstaubewäserung" schon aus der Gärtnerei kommt, wo halt ganze Pflanztische regulär unter Wasser gesetzt werden und halt alle darin stehenden Töpfe bis zum Sättigungsgrad ihr Wasser ziehen können. Ich denke aber dass hier keine Begriffsverwirrung existier, oder? Viele Grüße Feldi Edited April 21, 2012 by Feldenberg Link to comment Share on other sites More sharing options...
Andy Böhnke Posted April 21, 2012 Author Share Posted April 21, 2012 [...] Bei Darlingtonia, Nepenthes, Cephi usw. ist es klar, dass kein Anstau gemocht wird, und daher eben überschüssiges Giesswasser idealerweise aus dem Pflanztopf; rausfliessen sollte. Ausserdem unterscheidet man ja noch zwischen permanentem und zeitweisem Anstau usw. - aber wie gesagt, ich würde mir es nicht so schwer machen und einfach von der Wassersättigung des Substrates her denken - egal wie die zustande kommt. [...] Viele Grüße Feldi Hallo Feldi, das ist ja genau mein Problem. Ich bin sehr oft unterwegs. Daher mache ich die Schalen ordentlich mit Wasser voll. Das reicht dann für eine Woche GWH. Das Substrat trocknet nicht aus. Meinen VFFen, Droseras und Sarracenien macht es nichts aus, wenn sie mal ein paar Wochen im Sommer im Anstau stehen. Aber gerade um Cephalotus und Nepenthes und Heliamphora mache ich mir eben Sorgen. Daher suche ich nach der geeigneten Methode um das Substrat stets feucht zu halten, aber die Probleme durch Anstau zu vermeiden. Ich habe es so verstanden, dass wenn Wurzeln im organischen Substrat längere Zeit im Wasser sind, bei einigen Arten Wurzelfäule entsteht. Mich interessiert daher, ob es ich es richtig verstanden habe bzw. was genau der Anstau bei anstauempfindlichen Pflanzen bewirkt um mir geeignete Methoden einfallen zu lassen, damit die Pflanzen stets feucht sind, es aber vertragen. Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist nämlich, dass es an sonnenstarken Sommertagen sehr schnell geht, dass ein Topf austrocknet, was den Tot der Pflanzen bedeutet. Schöne Grüße Andy Link to comment Share on other sites More sharing options...
Feldenberg Posted April 21, 2012 Share Posted April 21, 2012 Hi Andy, ach DAS ist das Thema bzw. die Frage? Ok, soweit ich es verstehe ist besonders torfiges, dichtes Substrat wenn es wassergesättigt ist, eher "luftfrei". Und das genau begünstigt wegen der "stockigen" Situation auch Fäulnispilze, die wiederum den von Dir genannten Pflanzen schaden. Ich persönlich habe das Gefühl, dass in sehr körnigem Substrat (Seramis, Kies usw.) sich eher Luftblasen halten, die es Pflanzen wie Cephalotus ermöglichen, bei mir in der Kugelvase auch "totalen Anstau" zu ertragen - ohne irgendwelche Ausfälle seit 2009! Also ich gieße z.B. meine 30er Kugelvase vor einem Dreiwochenurlaub bis 2cm. unter die Substratoberfläche mit Wasser voll und installiere dann einen kleinen "Bewässerungskegel" (Blumat) - und dann passt das. Der Witz ist einfach, daß ich ein sehr lockeres und wirklich luftiges Substrat (tiefe Drainageschicht) unter dem Pflanzsubstrat habe. Bei Helis und Darlingtonia kann ich nix sagen, da setzte ich auf durchlässiges Substrat ohne jeden Anstau. Ich weiss nicht ob Dir das hilft.. Viele Grüße Feldi Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest OlliK1983 Posted April 22, 2012 Share Posted April 22, 2012 Also ich lasse meine Dionaea permanent im Wasser stehen, egal ob viel oder wenig Licht. Konnte bis jetzt keine negativen Auswirkungen feststellen... Link to comment Share on other sites More sharing options...
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