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Drosera im Sphagnum verpflanzen - wie und wann?


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Hi,

da sich mittlerweile mein Frauenhaarmoos draußen in meinem Moorbeet leider gut vermehrt hat, möchte ich dem Einhalt gebieten. Leider ist das Frauenhaarmoos so stark im Torf verankert, dass ich bei größeren Horsten (so ab 10 cm Durchmesser) die komplette obere Schicht des Torfs mit heraus löse - und damit auch das dicke Sphagnumpolster, welches auch Drosera rotundifolia beheimatet.

Ich habe schon mal solche Pflanzen einfach umgepflanzt, indem ich eine Pflanze inklusive des umgebenden Sphagnums in ein anderes Sphagnumpolster gedrückt habe. Das Erfolgserlebnis war irgendwie nicht so berauschend. Irgendwie wird das Wurzelklima (da auch der Kontakt zum Torf dann beim Sphagnum fehlt) doch empfindlich gestört oder ich habe das voriges Jahr zur falschen Zeit gemacht..

Nun habe ich an manchen Stellen auch größere Gruppen von D. rotundifolia, die auch von dem Frauenhaarmoos gesäubert werden sollen.

Gibt es dafür einen günstigen Zeitpunkt? Was meint Ihr?

-volker-

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Ich persönlich würde das machen, wenn die Drosera im Hibernakelstadium bzw. kurz vor dem Austrieb sind.

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Gibt es dafür einen günstigen Zeitpunkt? Was meint Ihr?

Der günstigste Zeitpunkt zum Verpflanzen innerhalb der Wachstumssaison ist immer, bevor sich die Blüten anfangen zu entwickeln.

Das funktioniert bei mir mit allen blühenden Pflanzenarten im Garten, von der Studentenblume bis zum Apfelbaum.

Und das ist mit Pflanzen der Gattungen Pinguicula, Drosera und Sarracenia auch nicht anders.

Schlimmstenfalls fällt die Blüte magerer oder komplett aus, wenn man kurz vor dem Blühtermin verpflanzt.

Viele unempfindliche Gartenpflanzen kann man auch nach dem Blühen noch im Sommer/Spätsommer problemlos verpflanzen, aber bei winterharten fleischfressenden Pflanzen wäre ich damit vorsichtig.

Und wenn sich die Blütenstängel bereits entwickeln, ist ein Umpflanzen meist auch noch problemlos, wenn man die sich bereits entwickelnden Blütenstiele beim Umpflanzen gleich abknipst, damit die Pflanze in den ersten Wochen nach dem Verpflanzen keine Energie mehr in die Entwicklung von Blüten und Samen steckt.

Mit winterharten Drosera sehe ich bis Anfang Juli überhaupt keine Probleme beim Verpflanzen.

Mit winterharten Pinguicula wäre es mir allerdings schon zu spät, die würde ich nur noch mit Topfballen umpflanzen.

Posted (edited)

...ich habe erst mal eine Drosera umgepflanzt. Dabei habe ich den Strunk Sphagnum tief mit ausgerissen und auch wieder mit eingepflanzt (das hatte ich vorheriges Mal ja nicht gemacht). Ferner werde ich erst mal die Blüte abwarten und den Samen teils auf den Torf streuen (weil Lichtkeimer) aber auch eine Portion ins Sphagnum geben. Die, die dann auf Torf keimen, werde ich später ins Sphagnum verfrachten.

Wäre mir halt am Liebsten, wenn sie im Sphagnum auch keimen könnten.

@Jürgen,

umpflanzen von einem Substrat ins Andere ist eher kein Ding (notfalls halt mit Beigabe des Ursprung-Substrates). So ein luftig-feuchtes Gebilde (Sphagnum) ist da schon etwas anderes meiner Meinung nach. Da hilft bei Drosera wohl eher die Richtung -> notfalls mehr Feuchtigkeit - also die etwas zerpflückte Sphagnumnarbe wieder mit den Droserapflanzen tiefer in den Torf Pflanzen - also näher zum Torf (ist aber nur eine Vermutung).

@Wolfgang,

die Hibernakel würde ich im Frühjahr wohl nur bei den Droseragruppen finden. Ob ich einzelne D.rotundifolia-Winterknospen in dem Sphagmum-Wust wiederfinde sei mal dahingestellt. Habe es aber auch noch nicht ausprobiert. Wenn man was findet ist das aber bestimmt auch eine gute Idee.

-volker-

Edited by Volker S
Posted (edited)

Hallo Volker,

Probleme beim Umpflanzen sehe ich wie Jusch derzeit auch nicht. Schon mehr bei der Veränderung aus Torf in Sphagnum, da brauchst du schon sehr dicht wachsende Polster von flachwachsenden Sorten. Bei mir hat sich Drosera rotundifolia dort selbst ausgesät und wird, wie mir auch schon andersweitig bestätigt wurde, dort wesentlich größer als direkt im Torf. Suche aber auch hier nicht schnell- und hochwachsendes Sphagnum, dieses überwuchert Drosera gnadenlos!

Aus diesem Grund stelle ich mein Beet mühsam aber stetig um und will das (grüne) Sphagnum aus feuchten Bereichen nur noch zum Winterschutz für Sarras und an der Schlenke verwenden.

Für Droseras die sich in deinem Sphagnum halten können empfehle ich dir beim Umsetzen möglichst die S.-Polster gut am neuen Platz anzudrücken und einige Tage immer gut zu kräftig besprühen, damit sich das Sphagnum wieder gut verankern kann. Das Andrücken kann vielleicht die Droseras etwas beeinträchtigen, aber zu viel Luft im Wurzelbereich wird sie sicher austrocknen lassen.

Beim Entfernen des Frauenhaarmooses wünsche ich dir viel Erfolg - ich habe es fast geschafft, muss nun "nur noch" die nachwachsenden Triebe ständig auszupfen. ganz wichtig ist es die Ausbildung von Sporenkapseln zu verhindern - schnipp, schnapp Schereneinsatz.

Gruß Piesl

Edited by Piesl
Posted (edited)

Hi Peter,

bei mir sät sich die D.rotundifolia ja auch selbst aus. Nur ist die Keimrate in Sphagnum unterirdisch schlecht - im Vergleich zur Torfkeimung (sind halt Lichtkeimer). Im Prinzip haben es Drosera-Horste am einfachsten. Sie sind standortstabil und produzieren auch vergleichsweise viel Samen.

Einzelne Pflanzen können durchaus durch Sphagnum überwuchert werden - vor Allem wenn es noch im Wachstum ist. Ich habe aber auch Drosera auf 10 cm Polstern. Und bei der Sphagnumhöhe tut sich nicht mehr viel mit überwuchern - allerdings ist der Feuchtenachschub bei so hohen Polstern auch schnell gestoppt und die Sphagnumspitzen werden weiß. Aber ich Gieße bei warmen Wetter auch jeden Tag - auch um einen konstanten Wasserspiegel zu haben.

Letzten Herbst habe ich ja fast alle Samen extern in Keimschalen ausgesät. Leider habe ich nur trocken stratefiziert und nicht mehrere Wochen feucht. Aus dem ganzen Samen ist deshalb nichts geworden. Ich finde Drosera in Sphagnum nämlich auch ganz toll - von daher der Großversuch der Vermehrung.

Was stellst Du nun den um? Sphagnum nur noch als Schutz und in der Nähe der Schlenke?

Diese kleinen Keimlinge des Frauenhaarmooses gehen einem echt auf die Schnur. In Bereichen, wo es eigentlich nur Pings und offenes Torf gibt, kommen sie dann raus -- diese Mooraliens. Man muss mit den Samenkapseln wirklich aufpassen.

-volker-

Edited by Volker S
Posted

Hallo Volker,

gezielt aussäen, das mache ich sowieso nicht. Die müssen bei mir schon Alle für sich selbst sorgen. Würde ich es anders handhaben hätte ich wahrscheinlich ungleich mehr Pflanzen. Dafür freut es mich noch mehr wenn sich die eine oder andere Art hier und da durchsetzt. In meinem Beet war anfangs nur Sphagnum aus einer ursprünglich sehr nassen Kultur und daraus folgte ein sehr schneller Hochwuchs dem D. rotundifolia nicht folgen konnte und gänzlich nieder gekämpft wurde. Lediglich Binata und die Sarracenien konnten da mithalten. Hier ist mein grünes Sphagnum im Zusammenspiel mit einem mir der Art nach unbekannten Moos bis 20 cm hoch. Die offenen Flächen habe ich nun allmählich mit rotem und braunem Sphagnum besiedelt - aber das dauert ...

Doch hier kann sich durch den extrem dichten Moosteppich rotundifolia behaupten. Ich habe nun sogar mehrere Stecklinge eingebracht in der Hoffnung, dass mit kein allzu schneller und heißer Sommereinbruch einen Strich durch die Rechnung macht. dennoch will ich im Sommer mal gezielt Samen in die dichten Polster streuen, einfach zum Testen. Bei den kleinen intermedia hat das von alleine geklappt. War total geplättelt als ich im letzten Herbst Moos zum Ausbreiten entnahm wieviele Sämlinge da drin waren. Einwurf: Dionaea red sawtooth übertsand darin den letzten Winter ohne Verlust und konnte sich sogar toll ausbreiten! Meinen eigentlichen "Drosera-Rasen" möchte ich jedoch weitest gehend frei halten.

Mooraliens - ist eine treffende Bezeichnung für Frauenhaarmoos! So schön es auch ist, wenn erst mal kommt wird selbst Sphagnum ausgehungert. Hätte ich es nur nie eingesetzt!!!

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