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Kühlschrank oder Gefrierschrank/Tiefkühlfach?


Jan

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Ich würde hier gerne einen Meinungsaustausch zum Thema Kühlschrank / Tiefkühlfach / Gefrierschrank starten.

Und zwar geht es mir um die optimale Lagerung von

  • Pollen
  • Samen
  • Überwinterung von Drosera und anderen winterharten Pflanzen

Ich fange mal mit der Überwinterung an: viele Leute überwintern ja ihre VFF, Sarracenia, ... in einer Tüte mit Moos im Kühlschrank bei ~3-5 °C. Im Außenbereich wird hingegen oft empfohlen etwa Drosera komplett in Eis einfrieren zulassen. Meine Überlegung wäre hier: Warum die Karnivoren im Kühlschrank bei 3-5°C in Sphagnum lagern, wenn man sie auch einfach ins Tiefkühlfach / Gefrierschrank legen kann, etwa die Hibernakel von Drosera in kleinen Gefäßen mit einer Eisschicht (z.B. sollten ja Eiswürfelformen komplett ausreichen, ich denke es ist in dem konstanten Fall egal, ob die Eisschicht nun 1cm oder 20cm beträgt). Ich würde vermuten, dass die Überwinterung im gefrorenem Zustand weniger Pilzanfällig ist. Vielleicht sollte man da aber auch zwischen den verschiedenen Pflanzen unterscheiden, die VFF ist ja nicht ganz so Kältebegeistert wie etwa die heimischen Drosera. Aber rein logisch wüsste ich jetzt keinen Grund, warum man seine Pflanzen im Kühlschrank in Sphagnum lagern sollte, als im Gefrierfach/Tiefkühltruhe in reinem Eis?!

Pollen & Samen: Hier möchte man ja gezielt die Haltbarkeit erhöhen. Ich glaube im professionellem Still geschieht das sogar teils mit flüssigem Stickstoff, von daher würde ich vermuten, dass die Haltbarkeit bei tieferer Temperatur erhöht wird. Sollte man also Samen und Pollen jeglicher Karnivoren am besten trocken in einer Plastiktüte (damit keine Feuchtigkeit eindringt) im Tiefkühlfach / Gefrierschrank lagern? Oder hat hier der Kühlschrank andere Vorteile?

Würde mich über rege Teilnahme an dem Thema freuen :)

Viele Grüße,

Jan

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Hallo,

Ich weiss nicht, ob im professionellen Stil, Pollen & Samen mit flüssigem Stickstoff eingefroren werden. Allerdings ist das in keiner Weise mit dem Einfrieren in einer Kühltruhe/Gefrierschrank zu vergleichen. Wenn man mit Flüssigstickstoff einfriert ist das ein Schockfrieren. Dabei wird vorallem die Schädigung von Gewebe durch Eiskristallbildung verhindert bzw. stark verringert. Daher kann ich mir vorstellen, dass beim Einfrieren im Tiefkühlfach die Samen/Pollen geschädigt werden.

Aber möglicherweise wissen andere hierzu konkreteres ;-)

Schöne Grüsse

Matthias

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Hi,

also ich hab gelernt das Komerziell die meisten Samen bei 10°C gelagert werden. Mit flüssigem Stickstoff wird da nicht gearbeitet. Allerdings gibts ja da noch die, die das Saatgut wirklich lange lagern wollen um die Artenvielfalt zu erhalten, wie die das genau machen weis ich nicht, aber die sind wahrscheinlich auch nicht das optimale Beispiel!

Lg, Eva

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Hallo,

nach jahrelangen Versuchen sieht es bei mir jetzt folgendermaßen aus:

Pollen und Samen kommen in einen Zippbeutel und werden im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert.

Samen, die kältestratifiziert werden müssen, werden ebenfalls dort untergebracht. Allerdings entweder gleich in den Aussaattöpfen oder mit angefeuchtetem Perlite in Zippbeuteln.

Kleinere Knollen und Zwiebeln -> abtrocknen lassen und mit *leicht* befeuchtetem Perlite in Zippbeutel in die Gemüseladen des Kühlschranks. Größere Knollen und Zwiebeln schlag ich in Zeitungspapier ein und stecke sie - genau: in die Gemüseladen des Kühlschranks.

Kältestratifikation im Tiefkühlschrank hat bei mir nie funktioniert. Die Samen keimten einfach nicht. Aufbewahrt hab ich sie in einer mit Wasser gefüllten Eiswürfelschale. Allerdings waren das damals zugekaufte Samen und da weiß man ja nie, wie alt die tatsächlich sind.

Die Gemüseladen des Kühlschranks haben für mich den Vorteil, daß ich jederzeit kontrollieren kann, ob alles ok ist. In den Kühlschrank schaut man ja doch öfter als in den kalten Keller. Dort bewahre ich große Knollen und Zwiebeln 'normaler' Pflanzen sowie meine zu überwinternden Kakteen auf.

Liebe Grüße

Eve

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Hallo zusammen,

meiner Meinung nach sind das zu viele Themen, um in einer Diskussion sinnvoll abgehandelt zu werden. Pollen, Samen und Pflanzen sind dann doch etwas zu unterschiedlich in ihren Bedürfnissen, gerade wenn es so allgemein gehalten ist.

Ich fange mal mit der Überwinterung an: viele Leute überwintern ja ihre VFF, Sarracenia, ... in einer Tüte mit Moos im Kühlschrank bei ~3-5 °C. Im Außenbereich wird hingegen oft empfohlen etwa Drosera komplett in Eis einfrieren zulassen. Meine Überlegung wäre hier: Warum die Karnivoren im Kühlschrank bei 3-5°C in Sphagnum lagern, wenn man sie auch einfach ins Tiefkühlfach / Gefrierschrank legen kann, etwa die Hibernakel von Drosera in kleinen Gefäßen mit einer Eisschicht (z.B. sollten ja Eiswürfelformen komplett ausreichen, ich denke es ist in dem konstanten Fall egal, ob die Eisschicht nun 1cm oder 20cm beträgt). Ich würde vermuten, dass die Überwinterung im gefrorenem Zustand weniger Pilzanfällig ist. Vielleicht sollte man da aber auch zwischen den verschiedenen Pflanzen unterscheiden, die VFF ist ja nicht ganz so Kältebegeistert wie etwa die heimischen Drosera. Aber rein logisch wüsste ich jetzt keinen Grund, warum man seine Pflanzen im Kühlschrank in Sphagnum lagern sollte, als im Gefrierfach/Tiefkühltruhe in reinem Eis?!

Mein Gefrierstank hält eine Temperatur von -18°C. Wir reden also von Pflanzen, die bei -18°C noch keine Schäden durch in den Zellen gefrierendes Wasser erleiden sollen. Da bleibt mit Sicherheit nicht viel übrig.

Im Kühlschrank sieht das Ganze sicherlich schon anders aus. Das Problem dürfte mittelfristig sein, den Pflanzen mitzuteilen, wann sie wieder wachsen dürfen bzw. wann sie es noch nicht sollen. Bei konstanten Temperaturen und fehlendem Tag-Nacht-Rhythmus bin ich skeptisch, dass das wirklich gut funktioniert. Ansonsten würde bei den Drosera meines Erachtens nicht viel gegen eine Lagerung bei den Temperaturen unter Wasser sprechen.

Pollen & Samen: Hier möchte man ja gezielt die Haltbarkeit erhöhen. Ich glaube im professionellem Still geschieht das sogar teils mit flüssigem Stickstoff, von daher würde ich vermuten, dass die Haltbarkeit bei tieferer Temperatur erhöht wird. Sollte man also Samen und Pollen jeglicher Karnivoren am besten trocken in einer Plastiktüte (damit keine Feuchtigkeit eindringt) im Tiefkühlfach / Gefrierschrank lagern? Oder hat hier der Kühlschrank andere Vorteile?

Was möchtest Du erreichen? Wovon möchte "man" die Haltbarkeit erhöhen? Wie lange? Die Haltbarkeit von Samen ist ausgesprochen unterschiedlich und erstreckt sich z. B. bei den Drosera von einigen Wochen bis zu vielen Jahren. Generell ist es immer eine gute Idee, Samen kühl und vor allem trocken zu lagern (naja, vielleicht abgesehen von U. nelumbifolia und Konsorten). Im Einfrieren sehe ich erst einmal keinen Vorteil, weil ich mir nicht sicher bin, welche Samen was für Temperaturen vertragen.

Bei Pollen habe ich gelesen, dass sie mittel- und langfristig tiefgekühlt gelagert werden, nachdem sie aber erst einmal getrocknet wurden. Eine Lagerung über mehrere Wochen im Kühlschrank habe ich selbst schon durchgeführt und die Pollen danach auch noch wieder erfolgreich verwendet.

Viele Grüße

Dieter

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Andreas Wistuba

Im Kühlschrank sieht das Ganze sicherlich schon anders aus. Das Problem dürfte mittelfristig sein, den Pflanzen mitzuteilen, wann sie wieder wachsen dürfen bzw. wann sie es noch nicht sollen. Bei konstanten Temperaturen und fehlendem Tag-Nacht-Rhythmus bin ich skeptisch, dass das wirklich gut funktioniert.

Das habe ich früher mit temperierten Arten mal ausprobiert - funktioniert einwandfrei.

6 Wochen sollten es aber schon mindestens sein, damit der Schalter "Bereit für's neue Frühjahr" umgelegt ist.

Viele Grüße

Andreas

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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Hallo,

vielen Dank erstmal für die Antworten, da sind ja schon einige Tipps bei :)

@Dieter: Ja, das sind schon einige Themen, die etwas auseinader gehen. Selbst zwischen den Hibernakel / Knollen / Rhizomen muss man ja schon teils stark unterscheiden. Aber ich wollte hier einfach mal ein paar "best practice" Beispiele sammeln, auch wenn sicherlich nicht alle Möglichkeiten am Ende detailiert geschildert worden sind.

Hier geht ja schonmal der Trend ganz stark Richtung Kühlschrank statt Gefrierschrank.

Viele Grüße,

Jan

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