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Kranke Sarracenien im Moor - was ist das?


Daniel Jelkmann

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Hi habe ich schon an verschiedenen Pflanzen gesehen und können durchaus Strahlungsschäden durch UV Licht sein. Dadurch wird das Erbgut verändert und somit auch der Wuchs im ungünstigen Fall. Ansonsten würde ich in die Richtung Mycoplasmen oder Viren gehen. Auch Schwermetalle können so etwas verursachen sowie auch manche Fungizide aus der Gruppe der Azole.

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Strahlungsschäden durch UV Licht

 

Wie soll den eine Sarracenia die den ganzen Sommer im Moorbet steht zu viel UV-Strahlung abbekommen?

Sry aber wenn ich eins ausschließen würden dann wäre es UV-Strahlung.

 

Gruß

Peter

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Diese Frage beantwortet sich selbst. Die Pflanzen sind dauernd dem UV ausgesetzt. UV ist erbgutschädigend.

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Hermann Wistuba

Deshalb sind ja die Sarracenien schon seit Jahrtausenden in der Natur ausgestorben, oder etwa nicht? ;-)

 

Hermann Wistuba

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Es liegt einfach daran dass die Strahlung immer intensiver wird. Ich habe es aber nur als Möglichkeit genannt und nicht als die Ursache.

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Hermann Wistuba

Woher stammt die Weisheit, dass die UV-Strahlung immer intensiver wird? Erhöhte Sonnenaktivität oder was? Leute überlegt, bevor Ihr so etwas in die Welt setzt, überlasst es den Grünen Politikern.

 

Hermann Wistuba

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Hermann Wistuba

Ich würde mir nicht die Daten von 2011 sondern die von 2013 nehmen, nur so zum Nachdenken.

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Die Bilder mit den ersten Schäden an den Pflanzen wurden 2012 ins Forum gestellt, zu dieser Zeit gab/gelten es leider keine Werte aus 2013....

Und selbst jetzt mag es der Ozonschicht etwas besser gehen, aber auf langen Zeitraum betrachtet ist das nur eine kleine Fluktuation in der stetigen Abnahme dieser.

Bearbeitet von Lukas H.
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Andreas Peschel

Dieses Schadbild mit den verkrüppelten Schläuchen, hatte ich dieses Jahr auch an der x chelsonii. Die Pflanze steht bei mir aktuell unter Quarantäne. Meine Vermutung ist das es evtl. mit dem "Frühling" zusammenhängt.

Die Pflanze befand sich im Austrieb als hier eine plötzlicher Kälteeinbruch war, die ersten Schläuche sehen bei mir alles andere als schön aus. Wobei die neuen Schläuche aus den selben Wachstumspunkten jetzt normal aussehen.

 

Einige Sarras sind bei mir dieses Jahr eh völlig durch den Wind!! (z.B. S.purpurea ssp purpurea ist der Meinung jetzt blühen zu müssen) :-)

 

LG Andreas

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Woher stammt die Weisheit, dass die UV-Strahlung immer intensiver wird? Erhöhte Sonnenaktivität oder was? Leute überlegt, bevor Ihr so etwas in die Welt setzt, überlasst es den Grünen Politikern.

 

Hermann Wistuba

 

Herr Wistuba, (@all)

 

wenn ich dass richtig mitbekommen habe sind sie promoviert, und haben einen Betrieb für In-Vitro Vermehrung. Wenn dies so stimmt hat dieses Forum somit einen sehr kompetenten Mann hier und kann sich glücklich schätzen. Was ich dann allerdings nicht verstehe ist der Kommentar oben. Gut es sprechen mehrere dagegen und dass ist auch völlig OK für mich, ich verstehe nur nicht warum sich so dagegen gewehrt wird, warum dem nicht nachgegangen wird.

Ich will hier nicht dagegen sprechen und auch nicht behaupten dass ich recht habe, ich habe es auch NUR als Möglichkeit genannt.

 

Aber eines möchte ich dennoch sagen, auch jemand aus der Praxis kann ab und an mal Erfahrungen haben die auch evtl. in keinem Lehrbuch stehen, und dies macht eben einen Praktiker aus. Aber darum geht es nicht hier. Wir wollen diesen Symptomen auf die Spur kommen, weshalb ich nochmals Viren, als auch Temperaturen (Schwankungen) und PSM als Ursache einbringen möchte.

 

Bitte ich möchte hier wirklich niemanden zu nahe treten oder sonst was, ansonsten möchte ich im Voraus schon um Entschuldigung bitten. Ich weiß nur nicht wie ich mich ausdrücken soll. Klar hier sind viele unterwegs die mehr Erfahrung mit Karnivoren haben als ich. Aber ich denke man kan trotzem von anderen Pflanzen (Stauden, Bäume etc.) auf Karnivoren schließen auch wenn sie etwas "anders" sind.

 

PS. Ist vor auftreten der Symptome (auch schon im Herbst davor) mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden? Speziell mit Duaxo, Desmel/Tilt, Folicur oder Systhane/Ectivo?

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Andreas Wistuba

Hi habe ich schon an verschiedenen Pflanzen gesehen und können durchaus Strahlungsschäden durch UV Licht sein. Dadurch wird das Erbgut verändert und somit auch der Wuchs im ungünstigen Fall. Ansonsten würde ich in die Richtung Mycoplasmen oder Viren gehen. Auch Schwermetalle können so etwas verursachen sowie auch manche Fungizide aus der Gruppe der Azole.

An der Diskussion, ob die UV-Strahlung zunimmt oder nicht, möchte ich mich eigentlich nicht beteiligen. Was aber klar ist: UV-Strahlung verursacht zwar auch DNA-Schäden, in den meisten Fällen, werden aber Zellen ganz einfach zerstört oder geschädigt. Um mit UV-Strahlung Spross-Mutationen zu erzeugen, müsste man das Spitzenmeristem oder die Meristeme von Adventivknospen treffen und die sind gegen UV-Strahlung 100% geschützt, so tief wie die bei Sarracenien liegen. Wenn einzelne Zellen des Blattes mutieren , ist das für die Pflanze nicht von Bedeutung, weil diese Zellen weder für die generative Vermehrung, noch für das Weiterwachsen irgendeine Bedeutung haben.

Mutagenese bei Pflanzen wird entweder chemisch, oder mit Gammabestrahlung gemacht....

Ach ja, wenn ein Herbizidschaden auszuschliessen ist, wette ich immer noch auf eine Virose, auch wenn das übel wäre.

Grüße

Andreas

Bearbeitet von Andreas Wistuba
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  • 3 Wochen später...

Hey Leute,

 

habe mich extra wegen des Schadbildes meiner Sarracenia hier angemeldet. Muss ich mich mit den folgenden Symptomen in diesen Thread einreihen? Ich fürchte nämlich ja.

 

Werft bitte mal einen Blick drauf:

 

http://s7.directupload.net/file/d/3372/tltdhct7_jpg.htm

http://s1.directupload.net/file/d/3372/oofmsml4_jpg.htm

 

 

Fakten und Bedingungen:

 

- vor 4 Monaten aus "künstlicher" Kultur erworben, also nicht importiert

- seit 1 Monat wellige Schläuche, egal ob klein oder groß, welche sich z.T. nicht öffnen, aber weiterhin Austrieb

- evtl. Zusammenhang zur welligen Blättern von Chilipflanzen (gleiches Fensterbrett, eigene Zucht, Nachschattengewächse, somit Tabakmosaikvirus möglich, aber auch bei diesen Ursache bislang unklar, jedoch verschiedene saugende Blattläuse gehabt)

- Südseite, viel Sonne, destilliertes H2O aus Kanister, Substrat: 90% Weißtorf, Rest Sand/ Perlite

 

Beste Grüße,

Tommy

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Hallo!

 

Das sieht mir ehrlich gesagt eher nach einer Sarracenia aus, die etwas Freilandkultur nötig hätte (Lichtmangel- ja, auch am Südfenster ;) ). Ich würde in diesem Fall nicht auf irgendein Virus tippen, das die Verkrüppelungen hervorruft, sondern auf falsche Kultur (evtl. auch irgendwelche tierischen Schädlinge) !

 

Mit freundlichen Grüßen

Julian

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Hey Julian,

Hey Tim,

 

naja, bissel blass auf der Brust ist sie ja schon, sie stand zwischendurch für zwei Wochen in einem kühlen Raum, weg vom Fenster, aufgrund einer Reise.

Evtl. hat sie das krumm genommen, im wahrsten Sinne.

Falls es "nur" das sein sollte, wird sie extra hell gestellt und ich beobachte. Besserungen im Verlauf würde ich dann posten, damit andere auch Hilfe erfahren und Dinge ausschließen können.

 

Für weitere Hinweise bin ich weiterhin offen.

 

Vielen Dank soweit und beste Grüße,

Tommy

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  • 4 Jahre später...

Ich melde mich mal auf diesen alten Thread, dem ich jetzt erst gelesen habe. Ich war es, der vor vielen Jahren einmal über Virenbefall bei Sarracenia berichtet hat. Es gab positive Befunde aus einem Labor. Befallenen Pflanzen, vor allem S. flava, sahen exakt so aus wie auf den Fotos oben. Alle beschriebenen Symptome sind typisch. Bei S. leucophylle sind die Schläuche kaum oder nicht verändert, aber die Blüten deformiert. Deformierte Blüten kommen auch bei S. flava oft vor. Befallene Pflanzen können lange Zeit unauffällig sein, weil die auffälligen Symptome bei ungünstigeren Wachstumsbedingungen deutlicher zu Tage treten. Daher kann ein im einen Jahr gesund aussehender Bestand im nächsten jahr so aussehen wie auf den Fotos. Ich habe damals sehr viele Pflanzen vernichtet. Dennoch treten die Symptome in meinem Bestand gelegentlich wieder auf. Ich persönlich vermute, dass sehr viele befallene Sarracenien im Umlauf sind und unter Sammlern getauscht werden.

Gruß,

Micha

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Hallo Michael,

weisst Du noch, welche Viren nachgewiesen wurden und wie getestet wurde. Und von welchem Labor?

Vielen Dank und viele Grüße

Andreas

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Hallo Andreas,

ist schon so lange her ... es waren zwei Labors bzw. Institute, von denen das eine immunologisch gearbeitet hat und das andere mit Infektions-/Übertragungstests auf andere Pflanzen und Elektronenmikroskopie. Nachgewiesen wurde Gurkenmosaikvirus (was auch der Verdacht war). Immunologisch in dem einen Labor wurde nur eine kleine Anzahl von Proben untersucht, die alle einen positiven Befund hatten. In dem zweiten Labor wurden viele Proben untersucht, es gab aber nur einen positiven Befund. Insofern waren die beiden Ergebnisse nicht ganz konsistent, belegen aber beide den Befall. Ausgangspunkt für die Untersuchung war neben dem Krankheitsbild an den Sarracenien der Befall in der Nachbarschaft (im gleichen Gewächshaus) angezogener Tomaten, deren Schadbild auf Gurkenmosaikvirus hinwies. Welche Labors die UNtersuchung gemacht haben, weiß ich nicht mehr. Es waren eine staatliche oder universitäre Einrichtung und ein privates Labor. Ich werde mal den alten Emailverkehr heraussuchen, wenn ich ihn noch finden kann.

Gruß,

Michael

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Hallo Michael,

vielen Dank! Das finde ich traurig aber höchst interessant und sehr wichtig für eigentlich alle Sammler.

Hatte ich auch erwartet, dass ein ELISA da die sensitive Methode der Wahl ist.

Wäre natürlich großer Mist, wenn da viele verseuchte Pflanzen im Umlauf sind. Denkst Du, die Infektionen haben bei Dir stattgefunden (von den Tomaten kommend)?

Hast Du Bilder von Pflanzen mit leichten Symptomen?

Viele Grüße

Andreas

 

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Hallo Andreas,

die Infektion bei mir ist mit einiger Sicherheit von den Sarracenien ausgegangen, die bereits im Jahr vor dem Tomatenbefall Symptome zeigten. Die ersten auffälligen Pflanzen waren im Versandhandel gekaufte S. psittacina. Ich habe zu dem Zeitpunkt viele Sarracenien aus verschiedenen Quellen erhalten. Gurkenmosaik ist ja nun ein recht häufiges Virus, dass viele Wirte befällt. Dummerweise ist es sogar über Samen verbreitbar und insbesondere auch über Wasser, sodass die bei unseren Pflanzen typische Anstaubewässerung den Viren hervorragende Verbreitungsmöglichkeiten bietet. Ich habe gerade leider keine aktuellen Fotos, würde aber, wenn sich die Gelegenheit bietet, mal wieder welche machen. Das Problem ist in der Tat das vielfältige und dadurch auch etwas unspezifische Schadbild, dass immer auch andere Ursachen denkbar lässt, sodass man ohne einen Test nie weiß, ob nun wirklich Virusbefall vorliegt. Das geht mir bis heute so, wenn ich mal wieder eine verdächtige Pflanze habe.

Der eine Test ist übrigens an der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft gemacht worden. Dr. Lesemann, der damals die Untersuchung gemacht hat, sah die Möglichkeiten, den Virusbefall einzudämmen, unter den gegebenen Bedingungen (latenter Virusbefall bei guten Kulturbedingungen, Weitergabe vieler Pflanzen unter Hobbyzüchtern mittels geteilter Pflanzen usw.) durchaus kritisch und hat mir schließlich vorgeschlagen, dass man möglicherweise pragmatisch mit einem gewissen möglichen Befall leben könne/müsse. Fakt ist, dass ich genau das seitdem gewissermaßen tue, indem ich verdächtige Pflanzen entferne und mich an den Vielen erfreue, die keine Symptome zeigen. Ich kann auch schlicht nicht sicher sagen, ob ich noch Pflanzen mit Virenbefall habe, oder auftretende Symptome eine andere Ursache haben. Dazu müsste ich nochmal Pflanzenmaterial einschicken, was vielleicht mal eine gute Idee wäre.

Noch besser fände ich, wenn innerhalb der GFP das Thema einmal in der Breite behandelt würde: Wenn wir etwa in Zusammenarbeit mit einem Institut ein Jahr lang auffälliges Material von verschiedenen Standorten / Züchtern systematisch untersuchen ließen, bei dem am besten auch die Pflanzenherkunft und Austauschwege für Pflanzen bekannt sind, dann wüssten wir danach ggf. besser, ob es sich um ein größeres oder nur ein sehr lokales Problem handelt. Ich habe das in dem damaligen Thread auch schon vorgeschlagen, aber ohne große Reaktion. Da durchaus aber auch andere unserer Pflanzen gefährdet sein könnten, fände ich persönlich eine solche Strategie hilfreich.

Gruß,

Michael

  • Danke 1
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Hallo,

 

danke, Michael, für die genauen Informationen zu der Analyse Deiner virenkranken Pflanzen. Besser aufgehoben fände ich den informationshaltigen Teil dieser Diskussion allerdings in dem damaligen Thread. Schade, dass Deine Ergebnisse damals nicht mehr Resonanz bekommen haben.

 

Das ist ein brisantes Thema, das praktisch alle Karnivorenhalter betreffen könnte. Zumal manche ein Faible für krüpplige und fleckige Kultivare haben. Daher fände auch ich es großartig, wenn eine Forschungseinrichtung, das mal genauer unter die Lupe nehmen würde. Karnivoren haben zwar nicht die Bedeutung von Nutzpflanzen, aber es gibt sie inzwischen fast das ganze Jahr in jedem Baumarkt. Für die Erzeuger scheinen Viren kein Problem zu sein, solange die Pflanzen sauber produziert und vom Kunden zeitnah in die Komposttonne gesteckt werden. Für Sammler und davon gibt es hier einige, können Viren zum GAU werden, daher fände ich es nicht schlecht, wenn die GFP das zum Thema machen würde, wenn es sonst keiner tun mag. Die GFP ist aber keine Einrichtung mit bezahlten Mitarbeitern, sondern ein Verein von meist vielbeschäftigten Liebhabern. Daher Freiwillige vor, die so ein Projekt betreuen wollen, dann kann der Vorstand der GFP evt. vermitteln und einen Finanzrahmen stecken. Vielleicht finden sich Kooperationspartner in der Forschung. Nicht zuletzt muss man aber klare Fragen haben, die man beantwortet haben will, und nicht nur jede Menge Proben, für deren Analyse jemand anderes bezahlen soll.

Ich glaube nicht ganz, dass es viel Sinn macht, viele Sammlungen umfassend zu untersuchen, ob ein offener oder versteckter Virenbefall vorliegt, und die Verbreitungswege zu rekonstruieren. Wahrscheinlich werden letztlich die Händler öfter genannt werden, die die meisten verkaufen. Bei dem Gedanken bekommen sicher jetzt schon einige Karnivorenhändler ein maues Gefühl in der Magengegend. Zum Thema Pilzkrankheiten in manchen Sammlungen rumorte es auch schon mal vor einiger Zeit, wobei potentiell geschäftschädigend frei von der Leber diskutiert wurde. Auch private Sammler sind vermutlich nicht begeistert, wenn es leider viel zu verlieren (evt. die ganze Sammlung, Verschärfung von Import/Export) und gefühlt wenig zu gewinnen (Erkenntnisgewinn, Schadensabwehr) gibt.

Für den Anfang könnte man ein paar sehr auffällige Pflanzen aus ganz verschiedenen Sammlungen gezielt untersuchen (evt. anonymisiert zur Steigerung der Beteiligung) und vielleicht zum Virenspektrum Erkenntnisse bekommen. Auch der Test der Übertragungswege, z.B. Samen kranker Pflanzen wäre spannend zu untersuchen. Nach einer kleineren Pilotstudie kann man immer noch in die Breite gehen.
Vermutlich gibt es verschiedene Viren, die jederzeit aufs Neue von anfälligen Nutzpflanzen auf Karnivoren übertragen werden können. Gurken- und Tabakmosaik wären keine große Überraschung; sehr interessant ist der Nachweis von ersterem durch das Labor bei Michaels Pflanze aber doch. Denn bisher gibt es dazu wenig Literatur (Sarracenia (Rhabdoviridae): Barckhaus 1975, Nepenthes (Luteoviridae): Miguel 2016).  Vielleicht sind Karnivoren aber auch nur wenig anfällig, sonst wären die Symptome in den Sammlungen wahrscheinlich häufiger. Aber Vorsorge schadet nicht. 

 

Viele Grüße

Eric

 

Bearbeitet von podunk
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Hallo Eric,

da die "großen" Händler, die z.B. auch über Baumärkte verkaufen, wohl alle aus Gewebekultur produzieren dürften und als kommerzielle Erzeuger sicher auch selbst entsprechende phytosanitäre Maßnahmen unternehmen, dürfte von dort kaum Gefahr drohen. Problematisch ist eher der Tausch von geteilten Pflanzen unter Hobbyvermehrern. Mich interessieren vor allem drei Fragen: Erstens: Wie häufig ist tatsächlich ein Virus die Ursache für die beobachteten Veränderungen? Zweitens: Wie häufig tragen unauffällige Pflanzen Viren und sind damit potentielle Verbreiter beim Pflanzentausch? Und drittens: Wie alltäglich (und damit vielleicht normal und ohne besonders problematische Randbedingungen in der Kultur unauffällig) ist ein Virus bei Pflanzen / Sarracenien eigentlich? Es könnte auch sein, dass sarracenia für Virusbefall überhaupt nicht besonders unanfällig ist, sondern lediglich, wie vielleicht andere Pflanzen auch, bei guten Bedingungen und mäßigem Befall kaum Anzeichen des Befalls zeigen.

Ich bin an einer Aufarbeitung des themas interessiert und würde mich im mir möglichen Rahmen auch beteiligen. INterssant wären Proben aus verschiedenen Beständen, es müssten gar keine Massen sein, aber ein interessanter Parameter bei der Untersuchung könnte sein, aus wie vielen verschiedenen und wie gearteten Quellen die Proben des getesteten Bestandes kommen. Besonders interessant sind Bestände, die Pflanzen aus mehreren Quellen bezogen haben. In meinem Bestand wäre sicher interessant, auch symptomlose Pflanzen zu testen, um zu erfahren, wie häufig diese dennoch Viren tragen. Zu allererst sollte man aber wohl einige wenige Pflanzen aus einigen auffälligen Beständen testen, um einen Eindruck vom Umfang des Problems zu bekommen. Vielleicht relativiert sich dann ja auch Einiges. Interessant wäre auch ein Kontakt zu anderen Pflanzenzüchtern, die ähnlich vermehren und weitergeben (Orchideen?).

Übnrigens: "Kultivare", die auch nur irgendwie Ähnlichkeit mit einer Pflanze mit Virusinfektion haben, z.B. gefleckte Exemplare, kommen mir schon lange unter keinen Umständen mehr ins Haus. bzw. in den Garten.

Viele Grüße,

Michael

 

 

 

 

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Hallo Michael,

 

schön, dass Du Dich engagieren möchtest. Beteiligung ist wichtig, aber meist nicht genug. Einer muss so ein Projekt koordinieren, wenn es etwas werden soll. Du kannst den GFP-Vorstand anschreiben und um Stellungnahme/Unterstützung bitten. Vorher wäre es vorteilhaft, wenn Du alte Kontakte aktualisieren und Kapazität und Kosten eingrenzen könntest. Du könntest evt. zusätzlich bei den Pflanzenschutzämtern der Länder oder Forschungseinrichtungen Infos bekommen (z.B. das DSMZ hat schon knapp 700 Pflanzenviren in der Datenbank). Deine Fragen könntest Du so konkretisieren, bzw. einen Plan aufstellen.

 

4 hours ago, Micha Plenge said:

Erstens: Wie häufig ist tatsächlich ein Virus die Ursache für die beobachteten Veränderungen?

Das halte ich für aussichtsreich, wenn man wie Du vorschlägst eine Reihe auffälliger Pflanzenproben aus verschiedenen, umfangreichen, vielleicht wenig in Kontakt stehenden Sammlungen untersuchen lässt. Da Du bereits eine positive Diagnose für eine Sarracenia hast, könnte man das erstmal auf die Gattung begrenzen. Ergebnis könnte z.B. 10% oder sogar 100% Befall mit einem bestimmten Gurkenmosaikvirus sein. Dann wäre Deine These gestärkt, dass ein bestimmter Virus sich durch Austausch von Pflanzen und lokalen Schädlingen verbreitet hat. Es könnte aber auch sein, dass Sarracenia für diesen weit verbreiteten Virus einfach besonders anfällig ist. Da man schon viel über den Virus weiss, wüsste man so oder so auch ohne weitere Forschung, was zu tun ist. Es könnte aber auch gut herauskommen, dass eine ganze Reihe verschiedener, vielleicht spezieller Viren vorkommen. Oder, dass mit den Standardmethoden kaum einer zu finden ist. Wer weiß?

Man könnte auch anders herum testen, welche häufigen Viren sich auf einen bestimmten Sarracenia-Klon übertragen lassen.

 

4 hours ago, Micha Plenge said:

Zweitens: Wie häufig tragen unauffällige Pflanzen Viren und sind damit potentielle Verbreiter beim Pflanzentausch?

 

Das ist vermutlich aufwendig, es sei denn unauffällige Pflanzen tragen häufig denselben Virus. Das wäre dann vielleicht schon Ergebnis von Frage 1, wenn man ein paar Blindproben untermischt.

 

4 hours ago, Micha Plenge said:

Und drittens: Wie alltäglich (und damit vielleicht normal und ohne besonders problematische Randbedingungen in der Kultur unauffällig) ist ein Virus bei Pflanzen / Sarracenien eigentlich?

Fast identisch mit Frage 2 und führt wahrscheinlich zu weit. Pflanzenviren sind nicht ungewöhnlich. Von Interesse sind vor allem Viren, die deutliche Krankheitssymptome verursachen.

 

 

5 hours ago, Micha Plenge said:

Besonders interessant sind Bestände, die Pflanzen aus mehreren Quellen bezogen haben.

Mir ist noch nicht ganz klar, was Du mit Quellen meinst. Wenn man Personen/Firmen nennt, muss man bedenken, was das für Konsequenzen haben kann. Ich glaube man wird aber keine klaren Quellen abgrenzen können. Letzlich sind alle Sammlungen aktiv oder passiv mehr oder weniger gut vernetzt. Aussderdem gibt es lokale Ansteckungsquellen, wenn auch noch andere Pflanzengattungen gesammelt werden oder nebenan Felder bewirtschaftet werden.

Die meisten Pflanzen kommen aus dem Großhandel. Auch Gewebekulturen können mit Viren latent infiziert sein, nur ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit viel geringer. Bei den bekannten Produzenten kann man anfragen, ob sie zu Viren bei Karnivoren Erfahrungen haben. Die Spezialanbieter dürften für Sammlungen die Hauptquellen sein und viele verkaufen auf den Börsen bei Veranstaltungen. Auch bei denen könnte man aktiv anfragen, ob es Erfahrungen gibt bzw. wie oft Verdachtsfälle auftreten. Private Sammlungen, die viel tauschen oder von Privat kaufen sind vermutlich sehr unterschiedlich.

 

5 hours ago, Micha Plenge said:

Interessant wäre auch ein Kontakt zu anderen Pflanzenzüchtern, die ähnlich vermehren und weitergeben (Orchideen?)

Andere Zierpflanzen (Nutzpflanzen sowieso) sind viel besser untersucht. Da findet man teils sehr spezielle Viren und genug Infos (z.B. Orchideen, Cyclamen, Hosta, ...).

 

Viele Grüße

 

Eric

 

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