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Samen von abgeschnittenem Stängel


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Posted (edited)

Ich hoffe, ich berichte hier nichts Altbekanntes – aber ich dachte mir, bestimmt kommt es gelegentlich vor, dass Blütenstängel unbeabsichtigt beschädigt werden; und vielleicht ist meine Beobachtung da ja interessant...

Durch ein Missgeschick hatte ich den Blütenstängel einer Dionaea abgeschnitten, bei dem die erste Blüte kurz vor der Öffnung stand. Hat mich sehr geärgert, zumal ich diese Pflanze eigentlich mit einer anderen Pflanze wechselseitig bestäuben wollte. Also dachte ich mir, vielleicht komme ich wenigstens noch an ein paar Pollen heran und hatte den Stängel in destilliertes Wasser gestellt.

Zu meiner Überraschung haben sich über die folgenden Tage eine nach der anderen alle Blüten brav geöffnet, so dass ich Pollen für die andere Pflanze gewinnen konnte. Bei der Gelegenheit hatte ich dann – eher aus Neugier – die Blüten in der Vase ihrerseits gleich mit bestäubt (mit Pollen aus jeweils einer anderen Blüte vom eigenen Stängel) und abgewartet, was da wohl passiert.

Heute morgen schaue ich nach und siehe da: Zumindest bei einem Teil der Blüten ist es geglückt, und das, obwohl der Blütenstängel gar keine Verbindung mehr zur Pflanze hatte. Ich bin sehr erstaunt, dass das funktioniert hat... hat jemand anderes das selbe Experiment schon einmal gemacht?

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Edited by Sandra_B
Posted (edited)

Hallo Sandra,

ein interessanter Bericht. Wirft er doch sämtliche Thesen auf, die beschreiben

wie kraftraubend eine Blütenbildung für die Pflanze doch sein kann.

Ich freue mich für dich, dass zumindest wenn die Blüte schon im Ansatz existiert,

diese auch noch in einem Glas Wasser dazu in der Lage ist ihr Saatgut zu produzieren.

Viele Grüße und viel Erfolg mit dem Saatgut

Ulrich

Edited by Redstav
Posted

Die Natur findet immer einen Weg, wie man sieht ;)

Herzlichen Glückwunsch - hätte nicht gedacht, daß das funktionieren kann! Und toi toi toi, daß die Samen jetzt auch keimen.

Liebe Grüße

Eve

Posted

Hi

Sehr interessanter Beitrag Sandra. War mir bis dato auch unbekannt das es geht. Könntest du uns ungefähr sagen wie weit die Blüte war als du sie aus Versehen abgeschnitten hast?

Und noch interessanter wäre, was für Wasser du verwendet hast. (Leitungswasser)?

Gruß Thomas

Posted (edited)

Guten Morgen!

Der Blütenstängel war sozusagen "fertig", die erste der sieben Einzelblüten machte gerade Anstalten, sich zu öffnen (die Knospe an sich war noch geschlossen, es blitzte aber schon ein kleiner Hauch vom Weiß der Blütenblätter hervor.

Als Wasser habe ich destilliertes Wasser genommen (eine 0,5 PET-Sprudelflasche bis obenhin gefüllt und den Stängel hinein gestellt), die "Vase" blieb dann auch unverändert direkt neben der "Mutterpflanze" auf einem vollsonnigen Fensterbrett stehen, also keine "Standortänderung".

Die Blüten öffneten sich dann, wie gesagt, auch brav eine nach der anderen, so dass ich an die Pollen heran kam, schlossen sich wieder und es war bald zu erkennen, dass es bei einigen Blüten tatsächlich zu Samenbildung gekommen war. Gestern morgen waren dann die ersten Risse in der Samenkapsel und die Samen zu erkennen (siehe Foto). Fremdbestäubung durch eine andere Pflanze per Insekt ist ausgeschlossen, es war der einzige blühende Stängel in diesem Haushalt (das ursprünglich zu bestäubende Gegenstück steht in einer anderen Wohnung. Hat übrigens auf konventionellem Weg mit den Pollen des Stängels auch Samen angesetzt).

Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob das Saatgut keimfähig ist; das wird selbst verständlich getestet. Ich werde dann berichten. :)

Ich denke, das Ganze hat nur funktioniert, weil der Stängel mit den Blüten zum Zeitpunkt des versehentlichen Abschneidens schon kurz vor der Blüte stand; ich hätte nur nicht erwartet, das sich die Blüten in der Vase überhaupt so lange Zeit halten, um eine Samenbildung erfolreich zum Abschluss zu bringen und dass der Stängel das offenbar ab einem bestimmten Zeitpunkt auch unabhängig von der eigentlichen Pflanze kann...

LG Sandra

Edited by Sandra_B
Posted

Hallo Sandra,

Herzlichen Glückwunsch und danke, für den Bericht von deinem Experiment.

An Deiner Stelle hätte ich es genauso gemacht.

Wirft er doch sämtliche Thesen auf, die beschreiben wie kraftraubend eine Blütenbildung für die Pflanze doch sein kann.

Ich denke nicht das Blühen ist kraftraubend, sondern das Ausbilden eines Blütenstängels.

Wie man sieht, hat der Stängel auch ohne die Pflanze es geschafft, die Blüten zum blühen zu bringen.

Es muss also einiges an Reserve hinterlegt worden sein.

Kevin Tonnerre
Posted

Das scheint dann wohl eher unter den Gelegenheitswilderern bekannt zu sein... :-D

Und Redstav, ich denke nicht dass das Eine mit dem Anderen zu tun hat. Wenn glaub ich eher dass Dionaea während der Blütezeit einfach weniger Blätter ausbildet, viele Pflanzen machen das so.

Thorsten.A
Posted

Hallo an alle

und Herzlichen Glückwunsch zu Deinem gelungenem Experiment, was wie andere ja schon geschrieben haben ich an gleicher Stelle auch gemacht hätte.

Um diese These noch etwas mehr zu bestärken wäre ein weiterer Versuch von Vorteil.

Ich werde das ausprobieren und auch davon berichten.

Wo ich aber dann Vermute das dieser Test auch funktioniert so wie bei Dir.

Beste Beispiel ist ja wenn man sich Schnittblumen kauft, sind ja dort auch Blüten dran.

Auch gehe ich davon aus das die Samen keimfähig sind.

Dieses Experiment werde ich dann auch noch machen.

Hat dann den Vorteil das man Samen gewinnen kann und die Pflanze weiter ihre Fallen ausbaut ohne Kraft zu "vergeuden".

MfG und ein schönes Wochenende

Thorsten

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