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Nepenthes-Flüssigkeit zum Befüllen von Heliamphora?


Offi

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Hallo zusammen,

mir stellte sich die Tage eine Frage, die ich bislang nicht beantworten konnte.

In meinem Terra hab ich Neps und auch H. heterodoxa x minor. Da ich eine Beregnungsanlage installiert hab, sind an den Nepenthes mittlerweise einige Krüge ziemlich voll (die, die obenrum schon abgestorben sind und daher keinen Deckel mehr haben). Jetzt sind ebendiese so gut wie toten Kannen so langsam reif, ins nächste Leben überzutreten und das Terrarium aus optischen Gründen zu verlassen.

Da fragte ich mich: was tun mit der Flüssigkeit im Inneren der Kannen?

Da ich irgendwo las, dass Heliamphora als präkarnivore Pflanze auf Verdauungsenzyme anderer Quelle angewiesen ist - ich weiß nicht mehr genau wo, aber ich hab irgendwo gelesen, dass z.B. diverse Enzyme aus Ameisen und Spinnen, also der typischen Beute genutzt wird - kam ich auf die Idee, dass ja evtl. auch Verdauungsenzyme aus den Nepenthes-Kannen nicht schaden könnten. Bevor ich also den Inhalt der Kannen mitsamt Kanne in den Müll schmeiße, könnte ich auch den Inhalt zum Befüllen der Heli-Schläuche nutzen... Dürften ja auch ggf. noch Nährstoffe drinne sein, wer weiß das schon?

Ich bin natürlich bereit, einfach den Versuch zu wagen, da meiner Meinung nicht viel passieren kann. Dennoch würde mich interessieren, ob jemand damit Erfahrungen hat?

Bearbeitet von Offi
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Also ich habe mit Helis gar keine Erfahrung. Aber ich würde es ausschließen, dass es funktioniert. Denn bei Nepenthes handelt es sich um 'echte' Verdauungsflüssigkeit und bei Helis um Regenwasser, dass sich zu einer verdauenden Flüssigkeit 'entwickelt'.

Im Übrigen sind die Deckel der Kannen von Nepenthes dazu da, um ein herein regnen zu verhindern, damit die Flüssigkeit nicht verdünnt wird. Und wenn Deine Beregnungsanlage die Kannen füllt, solltest Du da vielleicht etwas ändern...

Bearbeitet von Abercrombie
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Hab das zwar noch nie gemacht, doch bei mir gibt es garkeine Flüssigkeit in den toten Kannen mehr. Ich schneid sie erst weg, bis der Tendril, an dem die Kanne hängt, auch abgestorben ist. Bei mir wird der "Saft" immer "eingesaugt". Das mit dem Auffüllen von Schläuchen mit der Flüssigkeit bringt meinersichts nichts (Lasse mich auch eines besseren belehren). Außerdem habe ich auch noch nie irgendwas davon gehört. Ich gieße halt Regenwasser in die leeren Schläuche und gut ist es.

PS: Konnte erst an meiner Heliamphora beobachten das kurz nach dem öffnen von zwei Schläuchen schon Flüssigkeit drinnen war, das aber ohne fremdeinwirkung. Kann mir das einer erklären? :huh:

Grüße, Manuel

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@ Abercrombie: "die, die obenrum schon abgestorben sind und daher keinen Deckel mehr haben" der Deckel stirbt bei meinen N.-Kannen immer zuerst ab. Bis das ganze Ding dann vertrocknet ist, hat sich die Kanne einfach gefüllt. Insofern nichts bedenkliches. Die intakten Kannen (also mit Deckel oben drüber) haben damit auch keine Probleme.

Die Entwicklung der "verdauenden Flüssigkeit" - so dachte ich mir - könnte man ja dann szg. abkürzen, indem man die Suppe aus den Kannen zufügt. Die Schläuche werde ja eh hin und wieder mit Wasser befüllt. Naja, bin mal gespannt, was andere noch so denken.

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@ Offi,

will dir mal einen kleinen Denkanstoss liefern.

Bin zwar noch kein Spezialist was Carnivoren angeht aber als Gärtner denke ich doch genügend Erfahrung zu haben um folgendes einzuwerfen.

Kommt es in der Natur vor das Heliamhora Schläuche durch Flüssigkeit aus Nephentes Kannen gefüllt werden?

Ich denke durch die räumliche Trennung von mehreren tausend Kilometern zwischen den beiden Arten ist das unwahrscheinlich. Somit würde ich schlussfolgern das dieses Vorhaben wohl fehlschlagen wird und evtl. mit einem Totalverlust der Heliamphora zu rechnen ist.

LG Bernd

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  • 2 Wochen später...

H, also meine meinung ist da auch etwas zweigespalten: cooldog kann ich da nur zustimmen, allerdings sind es ja genau solche Zufälle, Mutationen etc. die die Evolution vorangetrieben haben.

Die Kannenflüssigkeit hat meines Wissens eine ähnliche Zusammensetzung wie die der menschlichen Magensäfte, und somit einen ph-Wert um 3, also sehr sauer. Um dieser Säure standhalten zu können, müssen die Kannen innen irgendeine Beschichtung (Wachs etc.) haben, die sie von innen schützt. Ob Heliamphoras nun auch so eine Schutzschicht haben weiß ich nicht, aber ich vermute mal eher nicht, da sich ja normalerweise nur Wasser mit Enzymen bzw. Bakterien in den Krügen befindet. Eventuell halten die Krüge der Säure aber doch Stand, dann könnte es sogar hilfreich für sie bei der Verdauung sein.

Das müsste man eigentlich mal experimentell feststellen, aber wie cooldog schon gesagt hat: das könnte auch den Totalverlust der Heliamphora bedeuten .... kann aber auch sein, dass es verdauungsfördernd wirkt. Mich persönlich würde es sehr interessieren.

LG Andi

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  • 2 Monate später...

@angus_young

Ich habe gerade die Flüssigkeit meiner Sarracenia gemessen, der ist neutral bei pH7.

Leider habe ich keine Nepenthes da um das ganze dort zu testen...

Wie dem auch sei

@Ofi ich denke nicht, dass es der Pflanze extrem schaden würde,

im schlimmsten Fall werden die Schläuche verdaut und sterben ab die Pflanze wird denn sicher wieder neu austreiben.

Wäre interessant zu erfahren was daraus geworden ist...

Grüße Chris

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  • 10 Monate später...

Aus meiner praktischen Erfahrung zu diesem Thema:


ich habe die Flüssigkeit einer Nephentes in den Schlauch von Heliamphora heterodoxa x minor, het. x ionasii und hel. Nautras gegeben.
Resultate:
bei allen Pflanzen starben die Krüge ab. Das Wachstum der Pflanzen blieb im Ganzen aber stabil.


Also ein Spielchen das sich nicht lohnt!

  • Gefällt mir 2
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Dann hatte Angus_Young wohl mit seiner Theorie Recht gehabt. Aber interessant, wie stark die Verdauungssäfte der Kannenpflanze eig. sind.
Vielen Dank für den Test Fuchs :) , interessante Geschichte!

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Hallo Offi,

 

ich frage mich gerade, wenn die Nephentes ohne Deckel das Wasser sammeln, warum dann nicht auch die Helis? Die haben ja auch keinen Deckel.

 

Ich habe eine ähnliche Frage zu Sarracenia gestellt, und wollte die Insektensuppe unter den Pflanzen umfüllen. Da habe ich einen guten Tipp bekommen die Schläuche mit Osmocote Kugeln zu impfen.

 

Vielleicht hilft das ja auch bei der Heliamphora, aber ob das wirklich auch funktioniert, weiß ich leider nicht.

 

Daher vielleicht lieber noch auf ein paar Tipps von unseren Heliamphora erfahrenen Mitgliedern hoffen.

 

 

Gruß

Hans

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  • 5 Monate später...

Den Trick mit den Osmotekugeln hatte ich auch vom Mitarbeiter des Berliner Botanischen Gartens... Ich habe das dann bei einer meiner Nephentes ausprobiert die daraufhin spontan ihre Kanne verlor.
Seitdem habe ich mich nicht dazu durchgerungen eine meiner Helis zu opfern. Das ist mir zu heiß!
Als Düngemethode kann ich nur einen schwachen Sprühdünger empfehlen, den ich so ca. 2 mal im Monat auf die Pflanze sprühe. Und natürlich... Insekten! ;-)

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